echt? ich kann mit einem Fate-Punkt einen Aspekt einfach neutralisieren? Das ist ja cool.
Kann ich das auch, wenn ich im vorneherein einen Vorteil erschaffen habe? Also z.B. die umsichtigen Spieler mittels Ressourcen-Wurf ein Nachtsichtgerät "gekauft" haben?
Streng nach Regeln würde der Vorteil eine freie Nutzung mit +2 zBsp auf Überwinden gegen Dunkelheit bringen. Aber da ja in Fate alles ein Aspekt ist und Aspekte wahr sind ist es natürlich total legitim zu sagen, dass ein Nachtsichtgerät einem natürlich hilft, im Dunklen zu sehen und den Nachteil zu umgehen. Der Charakter kann dann den Vorteil beim Schießen ausnutzen ohne die Dunkelheit überwinden zu müssen.
Wenn jetzt aber der Nebenmann feststellt "Oh Mist! Als ausgebildeter SEK-Mann hätte ich da doch bestimmt dran gedacht!" kann er natürlich auch einfach einen Fatepunkt ausgeben und ein Gerät dabei haben. Beides ist relativ gleichwertig: Einer "zahlt" mit seiner Aktion, der anderen mit 1 FP.
Wenn ich diesen Aspekt [rutschiger Boden] nun gegen die SC Einsetze, z.B, weil ich sage dass der Gegner sie besser umschupsen kann und deshalb auf seinen Angriff+2 nimmt, bekommen die SC dann einen Fate-Punkt?
Wenn du den Aspekt ausnutzt zahlst du erstmal natürliche einen deiner SL-Fatepunkte
Aber du nutzt keinen der Charakter- (oder Gruppen)aspekte gegen sie aus und
bietest auch keinen an den sie ablehnen können - sondern gibts dem Gegner +2 für den Angriff. Das ist kein Reizen.
Reizen wäre in diesem Fall "Hey, dein Charakter ist doch der
Saubermann (Aspekt) oder? Willst du wirklich mit den schicken Schuhen über den schmierig-ölig-schmutzigen Boden laufen...?"
mit-Fatepunkt-lockt=> Wenn der Spieler annimmt, dann lässt er sich darauf ein, auf die Sitation entsprechend einzugehen und einen Umweg zu suchen.
Reizen ist nicht für mechanische Nachteile gedacht, sondern soll die Situation brenzliger, interessanter machen. Im obigen Fall trennt sich dann ggf. einer von der Gruppe - eine gute Gelegenheit für dich, ihn vielleicht auf ein kleines Hindernis dabei stoßen zu lassen und eine zusätzliche Erkenntnis ("Shit! Die haben hier eine Bombe platziert?!"). Aber Achtung: Die Situation sollte nicht so schwierig und komplex werden, dass der Charakter direkt wieder einen FP ausgeben muss, um sie zu schaffen.
Morgen spiele, bzw. leite ich das erste mal eine Session.... bin gespannt
Leider habe ich noch einige Probleme die Regeln zu verstehen. Trotz intensiven Studiums des Fate Core Regelwerks.
Man glaubt man hätte alles kapiert, aber dann ließt man wieder auf irgend einer Seite einen Nebensatz und das wars dann wieder
Keine Sorge - das ging glaube ich jedem Fate-Anfänger-SL schonmal so
Natürlich hilft es in solchen Situationen immer wenig, wenn dann die "alten Hasen" mit Sprüchen wie "Sei ganz entspannt" um die Ecke kommen - daher spare ich mir das mal und sage dir: Die Tatsache, dass du dir so viel Gedanken im Vorfeld machst, wird dir im Spiel schon eine gute Stütze sein! Am Ende kann man eh nicht an alles denken und ist genug damit beschäftigt mit Interaktion, Gegner, Szenenaufbau, Regelerklärungen usw.
Fate mag für so Manchen zwar deutlich
anders wirken, als viele klassische Systeme - es ist aber in erster Linie:
robust!
Wenn du gerade zweifelst, wie du etwas machen sollst: Nehme erstmal einen der Standards (Überwinden / Wettstreit / Konflikt) und schau hinterher nochmal, ob man das hätte anders machen können - oder frag uns hier
Für die erste Runde reicht es, sich auf folgende Dinge zu konzentrieren:
- Aspekte nutzen
Alle am Tisch sollten sich daran gewöhnen, immer mal wieder die vorhandenen Aspekte (Charakter, Szenen, Welt usw) nachzugucken und zu überlegen, ob da einer von hilft in der aktuellen Situation. Daher: Unbedingt mit Karteikarten arbeiten, immer wieder Aspekte (Orte, Situation) aufschreiben und ein Ankreuzkästchen daneben zur Visualisierung.
- Vier Aktionen
Alles im Spiel läuft grundsätzlich mit einer der vier Aktionen: Vorteil erschaffen, Überwinden, Angreifen, Verteidigen. Als SL musst du nur Situationen schaffen, wo die Spieler diese Aktionen umsetzen (können).
- Reizen
Schau dir die Charakteraspekte an, mache dir eine Liste für dich selbst und überlege dir für jeden SC 1-2 mögliche Situationen, wo man ihn reizen könnte. Überlege in
jeder Szene einmal "Könnte das durch irgendeinen Aspekt ein Problem werden für X?"
- Stunts
.. erstmal weglassen! Stunts sind eine Mechanik, die auf den o.g. Dingen aufsetzen. Als Anfänger muss man erst einmal die grundlegende Mechanik verstehen, um Stunts zu bauen. Es spricht nix dagegen, jedem Charakter vielleicht einen Stunt zu Anfang zu geben - aber es ist kein Problem, wenn der erstmal vergessen wird!
Wenn du das verinnerlicht hast, dann kann eigentlich nix schiefgehen.
Das wird schon - Rock on!