Ich habe in diesem Bereich sowohl als Spieler wie auch als SL diverse Entwicklungen durchlaufen. Vom "hart gespielten" DSA, wo man auch mal in einer derben Kneipenschlägerei durch den unbedarfen Einsatz eines Messers und einer guten Attacke sterben konnte, über Würfeldrehen bei Spielern, von denenen ich wusste, dass sie als SL auch keine SCs sterben lassen bis hin zu völlig offenen Spiel.
In unserer G7-Kampagne gab es einmal eine Diskussion über das Thema mit dem Beschluss, dass jeder Spieler einen "Joker" pro Abenteuer hat, den er einsetzen kann um dem Tod nochmal von der Klippe zu springen.
Letztlich hat das zu faktisch nicht sterblichen SCs geführt, da bei Kämpfen immer das Bewusstsein mitspielte, dass man ja einmal Sterben "frei hat".
Bei mir hat das schlussendlich zu unglaublichen Frust geführt, da mein Charakter tendenziell eher kämpferisch ausgelegt war, die Kämpfe aber im Grunde schon entschieden waren, da wir ja nicht sterben konnten. Bei einem System, dass so komplexe Regeln für Kämpfe hat und diese dann eben auch entsprechend dauern ist man dann geneigt, diese komplett "erzählerisch" abzuhandeln - die Abenteuerpunkte, die man in Kampftalente und SFs steckt sind letztendlich verschwendet.
Daher würde ich unter dieser Prämisse niemals nie nicht und unter überhaupt gar keinen Umständen nochmal so spielen wollen. In Zukunft würde ich mindestens für meinen SC absolute Tödlichkeit bzw. Hoheit der Würfel wünschen - ob in heldenhaften Kämpfen, durch blöde Ideen, spontante Stunts oder ebenso wahnwitzig wie unsinnig gefährliche Rettungsaktionen.
Was für eine Auswirkungen es haben kann, wenn das je nach Spieler/SC unterschiedlich gehandhabt wird müsste man nochmal überlegen, ich kann mir vorstellen dass es zu merkwürdigen Verhalten führen kann, da die Gefährlichkeit einer Situation völlig unterschiedlich eingschätzt werden könnte. Ich denke, der Grad der Willkür muss für alle in der Gruppe gleich sein.
Ergänzung:
In der anderen Spielrunde ohne festen Plot wird es seitens des SL völlig offen gehandhabt, jeder Wurf ist transparent und zu 100% gültig.
Aus dieser Prämisse sind schon so unglaublich viel mehr dramatische, wahnwitzige, überraschende Situationen entstanden, wie ich sie bei einem ähnlichen, freien Spiel mit manipulierten Würfeln bisher noch nicht erlebt habe.
Das liegt sicher auch an den unterschiedlichen SL-Fähigkeiten, aber die übliche Begründung "Würfeldrehen fürs Drama" hat aus meiner Sicht keine Gültigkeit bzw. der Beweis steht noch aus, dass über Würfelmanipulation mehr Dramatik und spannendere Stories entstehen als durch die Würfel selbst.