Ich denke, es ist in der medial immer aufgeklärteren Gesellschaft kein Geheimnis mehr, dass die Vermarktung von Sammler-Produkten mit der Kennzeichnung "limitiert" einer künstlichen Verknappung des Marktes dient oder bei einer ohnehin schon geringen Zahl an Käufern der Vorspiegelung einer künstlichen Verknappung. Beides hat zum Ziel, beim Kunden die Bereitschaft zur Zahlung eines höheren Preises zu generieren, indem man den ideellen Wert durch Verknappung (oder vorgespiegelte Verknappung) erhöht, oder die Kaufentscheidung zeitlich unter Druck zu setzen indem man die Verfügbarkeit begrenzt.
Als aufgeklärter Konsument reagiere ich persönlich inzwischen allergisch darauf. Wenn mir ein Anbieter mit Slogans wie "limitiert" oder "nur für kurze Zeit" kommt, bin ich sofort weg. Ich breche das Verkaufsgespräch auf der Stelle ab, höre auf die Werbung anzusehen und streiche das Produkt von meinem Wunschzettel. Der Grund ist, dass ich so eine Vermarktungsstrategie für eine ziemlich schräge Tour halte. Ich werde mich bei meiner Kaufentscheidung für Hobbyartikel nicht unter Druck setzen lassen. Jeder Hersteller, der das versucht, hat mich leider als Kunde verloren. Das fällt für mich in die gleiche Kategorie, wie Leuten was an der Haustür aufschwatzen zu wollen.
Das letzte Beispiel war ein bekannter Zinnfigurenhersteller auf der RPC. Da waren eine ganze Menge Figuren neu rausgekommen, für die ich eigentlich schon eine fast sichere Kaufentscheidung gefällt hatte. Ich hatte das Geld tasächlich schon in der Hand. Als ich in der Vitrine aber gesehen habe, dass etwa 90% dieser Figuren als limitiert gekennzeichnet waren, bin ich sofort weitergegangen.