Ich selbst bin geneigt, Slayn zu einem winzigen Bruchteil zuzustimmen: die Anzahl der Künstler und Kreativen wird durch den Wegfall von "Brotjobs" nicht plötzlich in den zweistelligen Bereich schießen. Die Kreativität des Durchschnittsmenschen ist (meiner Beobachtung nach) dabei, sich vom Stammtischgespräch zum Blog zu verlagern, aber tatsächlich "Kulturschaffende" und solche, die es sein wollen, werden voraussichtlich weiterhin eine Minderheit darstellen.
Aber es bleibt die Frage:
Was wird voraussichtlich die breite Masse derer machen, die zu kreativen Tätigkeiten nicht den Intellekt und/oder die Lust haben? Bis vor einer Generation war es für Angehörige dieser "breiten Masse" selbstverständlich, ihre Körperkraft, Geschicklichkeit oder Ausdauer im Rahmen eines Brotjobs in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen und sich darüber zu definieren. Wenn der Brotjob wegfällt: was machen solche "Normalverbraucher" mit ihrem vollkommen freien 24h-Tag?
Ceterum censeo, die Rebellen gegen das Schlaraffenland sollen bitte Farbe bekennen und sagen, was für eine Gesellschaft sie an dessen Stelle setzen wollen.
Denn diese Frage interessiert mich wirklich
brennend.