Autor Thema: Spoilerdiskussion. War aus "The Dark Side of Sachen zum Lachen"  (Gelesen 2158 mal)

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El God

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Ich finde ja die Angst, gespoilert zu werden mitsamt der Behauptung, dass dadurch der Genuss des betreffenden Kulturgutes deutlich geschmälert würde auch irgendwie übertrieben..
« Letzte Änderung: 25.07.2013 | 15:12 von 6 »

Offline Teylen

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Re: The Dark Side of Sachen zum Lachen
« Antwort #1 am: 25.07.2013 | 08:54 »
Das der genuß des Guts dadurch geschmälert wird ist keine Annahme sondern eine durch Erfahrungen persönlich verifizierte Tatsache.
Das heißt der Genuß der Dramaturgie schmälert sich m.E. wenn einem Wendungen sowie Ereignisse ausserhalb des dramaturgischen Rahmen vorab vermittelt wird. Das Element der Spannung und der Überraschung nimmt ab beziehungsweise ist nicht mehr vorhanden.
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Re: The Dark Side of Sachen zum Lachen
« Antwort #2 am: 25.07.2013 | 09:01 »
Ich finde ja die Angst, gespoilert zu werden mitsamt der Behauptung, dass dadurch der Genuss des betreffenden Kulturgutes deutlich geschmälert würde auch irgendwie übertrieben..
Finde ich wiederum nicht. Es gibt ziemlich viele Filme, die Du mit der Kenntnis der Pointe komplett anders anschaust als ohne. Wenn Du gespoilert wurdest, hast Du aber keine Chance mehr den Film (ich nenns mal) naiv zu schauen. Damit verliert der Film automatisch an Aussagekraft. Der Genuss dieser Filme wird dadurch objektiv enorm geschmälert (Schönes Beispiele wären "Die üblichen Verdächtigen" oder "Angel Heart").
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Offline Auribiel

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Re: The Dark Side of Sachen zum Lachen
« Antwort #3 am: 25.07.2013 | 09:06 »
Ich denke das kommt auf den Film bzw. das Buch an.

Bei Effie Briest hat mir der Spoiler und die Kenntnis der Intention des Autors überhaupt erst ein genussvolles Lesen ermöglicht (ohne den Spoiler wäre ich beim Lesen des Buches eingepennt und hätte nicht die sprachliche Rafinesse genießen können).

Spoiler: Spannungsbogen zerstört, dafür Blick geschärft für das Handwerkszeugs des Autors/Regisseurs.
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El God

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Re: The Dark Side of Sachen zum Lachen
« Antwort #4 am: 25.07.2013 | 09:08 »
Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Diskussion in einem Nerdforum überhaupt führen will. Ich kann die Argumente nachvollziehen, wichte sie aber bei nahezu unbedeutend...

Offline Dark_Tigger

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Re: The Dark Side of Sachen zum Lachen
« Antwort #5 am: 25.07.2013 | 10:24 »
Ich finde ja die Angst, gespoilert zu werden mitsamt der Behauptung, dass dadurch der Genuss des betreffenden Kulturgutes deutlich geschmälert würde auch irgendwie übertrieben..
Es kommt auch darauf an. Meisten sind Dinge die Gespoilert werden relativ nebensächlich. Wir wissen jetzt das ein (neben)Charakter in einem Martin Buch Körperteile verliert. Ist nun wirklich keine Überraschung.
Oder nehmen wir die reine Existens  der Red Wedding ich meine es gibt min 2 Hochzeiten in der Staffel, gibt immer noch reichlich raum um geschockt zu sein.
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Es gibt auch völlig nebensächliche Spoiler, z.B. was am Ende von Six Sense rauskommt, ändert das irgendwas am Film? Nur die relativ öden Szenen, mit der Ehefrau werden dadurch erklärt.

Auf der anderen Seite habe habe ich beim zweiten Lesen von Fire in the East von Harry Sidebottom, auf einmal viele geschickt gestreute Hinweiße darauf gefunden wer die Verräter sind, aber nur weil ich es schon wusste. Machte viele Szenen ganz anders interessant.
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Offline Auribiel

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Re: The Dark Side of Sachen zum Lachen
« Antwort #6 am: 25.07.2013 | 12:22 »
Auf der anderen Seite habe habe ich beim zweiten Lesen von Fire in the East von Harry Sidebottom, auf einmal viele geschickt gestreute Hinweiße darauf gefunden wer die Verräter sind, aber nur weil ich es schon wusste. Machte viele Szenen ganz anders interessant.

Das in etwa meinte ich auch. Wobei ich bei dem von dir im Spoiler aufgeführten Film auch ungern gespoilert worden wäre, es hätte meine Sichtweise auf den Film verändert.
Vielleicht ist das ja der Knackpunkt? Nur weil jemand in einem ohnehin sehr grausamen Epos etwas grausames geschieht, verändert dies nicht meine Sichtweise auf dieses Epos.Da finde ich die Spoilerpanik dann übertrieben.

Potentielle Spoilerandeutungen aber ohne Details..

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« Letzte Änderung: 25.07.2013 | 12:24 von Auribiel »
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Re: The Dark Side of Sachen zum Lachen
« Antwort #7 am: 25.07.2013 | 13:11 »
@Dark_Tigger:
Interessanterweise sehe ich die Sixth Sense-Pointe sogar für integral im Film an. Alle Leute, die ich kenne und die die Pointe schon in den ersten Minuten rausbekamen, fanden den Film öde. Bei allen, die die Pointe erst bei der Auflösung mitbekamen, wiederum fanden den Film gut. Die Filme diese Regisseurs sind ein guter Beleg dafür, dass Du bei Filmen durch die Offenlegung der Pointe massiv an Genuss verlierst. Wenn Du 2 Filme von dem Regisseur gesehen hast, dann gehst Du schon in den Film rein und weisst nach kurzer Zeit welche Pointe auf Dich wartet. Danach wird der Film dann ziemlich langweilig.

Das Du beim zweiten Schauen anders an die Sache ran gehst, ist doch klar. Wenn Du Spoiler mitbekommen hast, kannst Du aber nur noch auf diese Art den Film schauen, während Du unverspoilert beide Sehvergnügen haben kannst. Du hast dann sogar den Mehrwert, den gleichen Film 2x unterschiedlich mit Genuss sehen zu können.
« Letzte Änderung: 25.07.2013 | 13:23 von 6 »
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Offline Dark_Tigger

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Re: The Dark Side of Sachen zum Lachen
« Antwort #8 am: 25.07.2013 | 13:41 »
Ich wäre dafür das ein Mod das, nach "Sehen,Lesen,Hören" auslagert.

@6
Hmm ich wusste, es vorher (dank dem Spoiler in der einen Folge von Scrubs) und fand den Film trotzdem Super. (Und ich glaube ich wäre auch so drauf gekommen, lag ja nahe) Einfach weil es ein guter Gruselfilm ist. Und er verliert eigentlich nichts von seinem Schrecken durch das Ende. Ich meine die Szene in der Turnhalle? Oder die wo auf einmal der Geist von dem Mädchen in seinem "Fort" ist? Fies, echt fies!
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Re: The Dark Side of Sachen zum Lachen
« Antwort #9 am: 25.07.2013 | 14:31 »
Hmm ich wusste, es vorher (dank dem Spoiler in der einen Folge von Scrubs) und fand den Film trotzdem Super. (Und ich glaube ich wäre auch so drauf gekommen, lag ja nahe) Einfach weil es ein guter Gruselfilm ist. Und er verliert eigentlich nichts von seinem Schrecken durch das Ende. Ich meine die Szene in der Turnhalle? Oder die wo auf einmal der Geist von dem Mädchen in seinem "Fort" ist? Fies, echt fies!
Ganz ehrlich. Die direkten Schockeffekte waren ganz nett aber nicht mehr. Sie wirkten sogar etwas aufgesetzt. So als dachte der Regisseur, dass er jetzt wieder was einbauen musste. Gerade interessant wurden aber die Situationen, die nicht in den Film zu passen schienen, an denen selbst der Protagonist zu verzweifelte. Das Gruselige dabei war ja, dass Du als Zuschauer auch keine Ahnung hast, was da abgeht. Der Grusel kommt also durch das Nichtwissen (Übrigens einer der besten Gruselfilme ist der Film "Bis das Blut gefriert" aus den 60-er. Dort wird verdammt effektiv mit dem Nichtwissen gespielt).
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Wenn sich ein Buch/Film/Computerspiel etc. sowieso ganz nah an den Genrekonventionen bewegt, sind mir Spoiler ziemlich egal.
Bei wirklich geglückten Wendungen, die einen tatsächlich überraschen können, finde ich es aber schon doof, wenn ich die vorher verraten bekomme.
Ich gehöre allerdings auch zu den Leuten, die nicht wissen wollen, was sie zu Weihnachten als Geschenk erhalten und die sich dann beim Auspacken extra freuen können. Surprise me!  :D

EDIT: Meine schönsten Kino-Erlebnisse hatte ich übrigens auch, wenn ich überhaupt nicht wusste, was ich mir da jetzt antun werde. "The Ring" hielt ich in der ersten Minute noch für eine Highschool-Komödie.
« Letzte Änderung: 29.07.2013 | 11:16 von Thandbar »
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"