Thema: Hellfrost: Land of fire

[Zwart]

Hallo zusammen,

heute habe ich meine Kopie von Land of fire erhalten. Dem Babylonisch-Ägytisch-1001 Nacht-Setting von Hellfrost in dem der Süd-Kontinent beschrieben wird.

Ich konnte da jetzt zwei Stunden drin herumlesen und mir gefällt das Ganze wirklich gut. Auch wenn da jetzt keine großen Überraschungen drin sind. Ich habe genau das bekommen was ich erwartet habe.

Die fünf neuen Rassen passen, auch wenn ich Hyänen und Schakalmenschen jetzt nicht so viel anfangen kann) sehr gut ins Setting. Die neuen Arkanen Hintergründe finde ich ebenso ziemlich gut. Ich mein, das ist wiedermal nichts für Puristen, denn es gibt insgesamt sechs neue Arkane Hintergründe, ich persönlich finde das aber überhaupt nicht tragisch.
Die Beschreibung des Hintergrunds ist in gewohnter Wiggy-Qualität vorhanden und wesentlich ausführlicher als der Teil mit dem Rassilon im Hellfrost-Playersguide beschrieben wurde. Naja...kein Wunder, Land of fire hat knapp 60 Seiten mehr und das sind genau die 60 Seiten auf denen das Setting vorgestellt wird.

Einziger Wehmutstropfen ist für mich das man, wenn man sich einen Charakter aus Al-Sirkuh bauen möchte, wohl drei Bücher braucht. Die GER, das Spielerhandbuch und eben Land of fire. Da letzteres relativ oft auf das Spielerhand verweist, das ja wiederum oft auf das Grundbuch von Savage Worlds verweist. Aber naja...kein wirklich großer Nachteil und wohl nicht anders zu machen wenn man Dopplungen vermeiden möchte.

Was mich wunderte ist das es im Land des Feuers doch den Siphoninig Effekt gibt (aber natürlich keinen Hellfrosst-Effekt). Hieß es nicht mal den gibt es dort nicht?

Eure Meinung zu Land of fire?

[Kardohan]

Frag mich nach dem heutigen Spieleabend...

Zu Beginn von Hellfrost war Siphoning nur als Rassilon-Spezifisch definiert worden, es sich aber über die Welt verbreitet (also Al-Shirkuh kurz davor stehen würde). Da hat Wiggy aber an seiner Hintergrundstory gefeilt und nun hat Al-Shirkuh auch das Siphoning. Ist aber nicht tragisch.

Auffallend für mich ist, daß man viele Archetypen möglichst breit anlegen sollte, um etwa Knowledge Skills unterzubringen. Die Leute sind hier (im Kalifat, Sultanat und den Emiraten) wesentlich besser ausgebildet.

Die Aufteilung mit den Büchern ist blöd und ich habe mit Wiggy in den letzten 4 Jahren endlos über die Aufteilung diskutiert. Sein Standpunkt ist, daß Al-Shirkuh ein Subsetting ist (also ein weiterer Erweiterungsband) und er lieber neues Zeug reinbringen will, als die Regeln aus dem HF PHB angepasst zu kopieren. Wenigstens konnten wir ihn überzeugen das Material aus der HF Expansion und anderen HF Erweiterungen in den LoF Settingband soweit nötig zu kopieren...

Man merkt dem Settingband (und dem Abenteuer NF1 - Curse of the Sand Lord) an, daß sie aus den Erfahrungen von HF gelernt haben.

Allgemein: Al-Shirkuh ist KEIN Weicheier-1001-Nach-Alladin-Kuschelsetting. Hier herrscht düstere Dekadenz, Überfluß und Korruption unter einer bunt-zuckersüßen Decke. Wäre es Rassilon hätte jeder Priester des Vali seine WAHRE FREUDE...

Wenn euch übrigens einige Sünden der Gottheiten "seltsam" vorkommen, da lasst laut Wiggy den GMV walten und nehmt sie z.T. wörtlich.

So kann man etwa einen Priester der Katzen/Diebesgöttin Tamarni nicht dadurch ausschalten, daß man ihnen einen Sack Katzen vor die Füße leert (Sie müssen jede Katze im Weg streicheln). "Im Weg" ist hier wörtlich auszulegen. Wenn die Katzen rumrennen, ist man nicht verpflichtet hinterher zu hüpfen. Außerdem ist der Priester erst recht hinter euch her, weil ihr die Katzen gequält habt.

Der Gott der Wüste Duamutef hat übrigens kein "Environmental Protection" weil er die Widerstandskräfte seiner Anhänger testen will. Steht im Text gleich unter Trappings.

Scharfrichter (Headsmen) sind übrigens nur im Sultanat in einer Gilde (mit dem Professional Edge) vereinigt. Im Kalifat sind die Paladine des Gottes Tammuz die Scharfrichter.

Übrigens verliert man in diesem Setting sehr schnell alle möglichen Körperteile (ja auch den einen). Es gibt hier kein Wergeld und die Strafen auch für kleine Verfehlungen sind äußerst drakonisch. Es gilt aber immer: Wer die richtigen Connections hat und die richtigen Stellen schmiert, hat mehr vom Leben...

Im Vergleich zu Rassilon ist Al-Shirkuh ein sehr "soziales" und somit "rollenspielerisches" Setting, wo man stundenlang nach dem Austausch der Gastgeschenke (SEHR wichtig) und einer Tasse starken Kaffee über die Geschäfte redet...

Hier prahlt man nicht, sondern liebt das gepflegte Wort und bescheidenes Auftreten...

[Kardohan]

Ein Sache, die für den SL sehr wichtig ist: Legt deutlich fest, nach welchen Grundregeln ihr spielt.

Hellfrost (englisch) war ein SWEX-Setting, das man mit der SWD-Conversion auf die neuen Grundregeln anpasst.
LoF ist eigentlich auch SWEX nutz aber Mechaniken der SWD, d.h. die SWD-Conversion regeln gelten weiter (Kein Elan, Kein Martial Arts etc pp).

Deutsche Hellfroster haben es da einfacher, da das aktuelle Setting mit der GER/TA auf dem SWD-Setting ist. Hat man etwas weniger zu blättern, sollte aber die Conversion-Seite dennoch parat haben...

[Slayn]

Wie sieht denn so der schiere 1001-Nacht-Faktor aus, im Vergleich zum alten Al-Qadim?

[Kardohan]

Du hast fliegende Teppiche. Jinn. Böse Zauberer. Verführerische Frauen. Intrigante Wesire. Finstere Kulte und Gesellschaften. Grabräuber. Uralte verwunschene Ruinen im Wüstensand. Karawanen der Bedu, die der mörderischen Wüste trotzen.

Genügt das als Antwort?

Die legendären Kulturen sind alt-ägyptisch und babylonisch angehaucht. Kalifat, Sultanat und Emirate sind 1001 Nacht-Bagdad mit einigen dunklen Twists. Die Emirate sind dann etwa den normannischen Kolonien in Nordafrika nachempfunden. Die Bedu sind die arabischen und nordafrikanischen Nomadenkulturen. Es schwingen dann noch einige Einflüsse aus dem mythisch-hellenistischen (Medusen) bzw. mythisch-indo-asiatischen Raum (Naga) mit rein.

Meine Spielkritik müssen wir leider verschieben, da unsere Spielrunde gesterm wegen einiger hitzebedingter Faux-pas und schlechter Würfelwürfe etwas aus dem Ruder lief.

Eine wichtige Lehre von gestern: Schaut, daß die Charaktere sowohl für die Wildnis, wie für die Städte geeignet sind. Reine soziale Charaktere ohne Kampffertigkeiten sind zu vermeiden. Umgekehrt ist das weniger ein Thema, wenn die Kameraden ihn um die gröbsten sozialen Kliffs geschifft kriegen.

Wichtig: Knowledge (Sultanat), Knowledge (Califate), Knowledge (Emirates) und Knowledge (Nomads) in der Gruppe haben. Das sind die Catch-all-Fertigkeiten über die Kultur, Gegend, Bräuche, Gesetze etc.
Da die Völker hier ein starkes Ehrgefühl haben, kann man sie schnell beleidigen, wenn man das falsche tut oder sagt. Im Heimatland läuft alles über Common Knowledge.
Ebenso ist Knowledge (Folklore) für alte Sagen und Legenden recht wichtig.

In Al-Shirkuh gelten die 4 Namenlosen Tage des Neumonds zu Beginn jedes Monats als unglücksbringend. Eigentlich hockt man da daheim betet zu seinen Göttern oder meditiert über den Weisheiten des Hamad. Geschäfte stehen hier unter einem schlechten Stern, man heiratet nicht und man reist nur kurze, sichere Strecken, wenn überhaupt.
An diesen 4 Tagen und Nächten gilt die Settingregel, daß alle Charaktere 1 Benny weniger haben (Minimum: 1). Das bedeutet andererseits, daß der SL wie üblich 2 Bennies 1 Bennie pro anwesendem Spieler bekommt, seine WC-NPCs aber ebenso 1 Bennie weniger haben. Das sollte jedem vor dem Spiel klar sein.

Mehr später...

[Darkling ["beurlaubt"]]

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Das bedeutet andererseits, daß der SL wie üblich 2 Bennies pro anwesendem Spieler bekommt [...]

Zwei Bennies pro Spieler? Nicht nur einen?

[Kardohan]

Mein Fehler: 1 pro Spieler. Und auch 1 weniger pro WC-NSC...

[Grospolian]

Verdammt hatte schon SL-Allmachtsphantasien