Vorweg: Ich beziehe mich auf FATE Core
Ein Vampirkurrier wurde von der Gruppe gestellt und versucht zu fliehen. Da ich in meinem Rollstuhl keine Chance habe da hinterher zu kommen bekomme ich einen Fatepunkt.
Dein Charakter kann einfach Athletics würfeln um hinter dem Vampir herzurollern. Wenn du repräsentieren willst, dass dein Charakter durch den Rollstuhl langsam ist, dann nimmst du Athletics auf einem niedrigen Wert.
Immer wenn dein Rollstuhl dir hinderlich sein könnte, kann dein SL den "Rollstuhl" Aspekt als Begründung hinzuziehen, um von dir eine Overcome Action gegen passive Opposition zu verlangen (wo sonst keine gewesen wäre), das ist aber kein Compel. Kein FATE Punkte für dich.
Ein Compel isses nur dann, wenn du die Schablone erfüllst:
compelling aspects(p. 71)
Accept a complication for a fate point.
• Event-based: You have ____ aspect
and are in ____ situation, so it makes
sense that, unfortunately, ____ would
happen to you. Damn your luck.
• Decision-based:You have ____ aspect
in ____ situation, so it makes sense
that you’d decide to ____. This goes
wrong when ____ happens.
Wichtig: Ein Compel ist nur dann ein echter Compel, wenn durch eine Entscheidung oder ein Ereignis eine problematische Wendung entsteht und die Story dadurch (in eine problematische Richtung) vorangetrieben wird.
Compels die Stagnation erzeugen (Weil du den Aspekt hast, kannst xyz nicht tun, da nicht langgehen etc.) sind keine "echten" Compels und von sowas sollte man die Finger lassen. Hier sollte man, wie oben bereits erwähnt, einfach den Aspekt als "justification" für eine Overcome Action verwenden.
Beispiel (Event-Compel):
Du hast den Aspekt "An den Rollstuhl gebunden" und ihr verfolgt gerade einen Vampirkurier, es macht daher Sinn, dass du alleine in einer Dunklen Gasse zurückbleibst. In der Dunkelheit leuchten zwei rotglühende Augen auf. So ein Pech aber auch!
Eine große Wand muss erklommen werden oder wir müssen 3 Tage lang umweg machen. Fatepunkt.
Das ist kein Compel. Bringt die Story nicht voran und es fehlen die Probleme die daraus entstehen.
Ein funktionierender Compel wäre:
Du hast den Aspekt "An den Rollstuhl gebunden" und ihr wollt eine Wand erklimmen, es macht also Sinn, dass du dich entscheidest den 3 Tage Umweg zu nehmen. Das geht schief, als ihr bemerkt, dass das Dorf oben auf der Klippe, das ihr eigentlich retten wolltet, niedergebrannt wurde.
Die "böse gemeine Bar der Niedertracht" hat natürlich keine Rollstuhlrampe und niemand der Stammkunden will einem Krüppel helfen da rein zu kommen. Fatepunkt.
Auch hier kein Compel, es fehlt der "Twist", das resultierende Problem, was die Story vorantreibt (in eine problematische Richtung).
Sehr ihr das auch so? Sehr stark negative Aspekte sollten auch stärker mit Fate durch Reize unterstützt werden, einfach weil sie den Charakter dauernd einschränken?
Nein, siehe obige Beispiele. Es ist aber einfacher "negative" Aspekte zu Reizen (Compel).