Der 40k Fluff ist inkonsistenter als die Tulamidische Religion in DSA. Alles und sein Gegenteil sind stets wahr. Wer versucht, auf Grundlage aller Informationen in allen Editionen, Black Library Büchern, Comics und so weiter eine "korrekte" Auslegung des Fluff zu finden, kann nur aufgrund einer Mischung von Geisteskrankheit und Stockholm-Syndrom wirklich glauben, das geschafft zu haben.
Insofern kann man eigentlich nicht sagen: "Ich spiele nach dem Fluff", eher "Ich habe nach Durchsicht wahnwitziger Mengen von ständig geretconntem und stets unterschiedlich ausgelegten Versatzstücken von Fluff so eine Art Hintergrund zusammengekleistert". Das funktioniert bei uns ziemlich gut.
Versteht mich jetzt nicht falsch, ich spiele das System seit einigen Jahren und hatte auch meinen Spaß damit. Trotzdem treibt mich der Hintergrund oft zur Weißglut, zum Beispiel wie sie es weder bei der Kirche des Gott-Imperators, noch der Kirche des Maschinengeistes jemals schaffen, ein Kapitel mit Grundsätzen des Glaubens in den jeweiligen Quellenbüchern anzubieten. Nun sagen viele Leute, eine solche Grundlage gäbe es zumindest in Bezug auf die Ekklesiarchie gar nicht. Das ist Quatsch von Leuten, die ihr Gehirn am Eingang abgegeben haben. Natürlich verbietet die Kirche zB eine Anbetung des Gottimperators als gehörnten Typen auf einem Schädelthron, und um solche Dinge effektiv tun zu können, müssen gradezu zwangsläufig Grundlagen des Glaubens in irgend einer kodifizierten Version existieren.
Gut, so könnte ich jetzt noch ewig wüten, aber kurz gesagt: Wir haben versucht, eine Version des Fluff und der Ästhetik zu schaffen, die einerseits möglichst viel der interessanten Hintergrundelemente enthält, andererseits aber sowohl eine interne Konsistenz aufweist als auch nicht wie eine von Schwachsinnigen erschaffene Welt aussieht, sondern wie ein feudales Imperium, welches durch Korruption, Misswirtschaft, totale militärische Überdehnung und tragische Entwicklungen in die Rolle eines "kranken Mannes" gefallen ist, vergleichbar mit Österreich-Ungarn oder dem osmanischen Reich. All der Faschismus und all die beschissenen Sachzwänge entwickeln sich letztlich aus der Tatsache dass der Leichnam im goldenen Thron letztlich nur eine Art Analogie zum Zustand des Imperiums ist - der Ist-Zustand ist hauptsächlich Leiden, aber die Alternative ist der Tod. Geht man in der Entscheidungsebene hoch genug, kann man nur noch wählen, welchen Teil seiner Menschlichkeit man dem Überleben als Spezies heute opfern möchte, und sich fragen ob der Tod nicht vielleicht besser wäre (Ketz Ketz).