Mein Gedankengang geht eher in die Richtung: 5 Spieler sitzen an einem Tisch. Zwei davon klinken sich aus und machen Abseits ihr Ding, ihren eigenen Vorstellungsraum. Irgendwann wechselt ein Dritter Spieler rüber, partizipiert dort etwas, nimmt Impulse mit, wechselt zurück, bringt diese Impulse ein, beide Gruppen mischen sich wieder, einer Spieler steigt aus, spielt Solo, usw.
Okay. Verstanden.
Dafür kenne ich 3 Beispiele.
1. Shadowrun: Es gab zu Zeiten der 3. Edition ein inoffizielles Computerprogramm, an den Du den Decker stecken konntest, damit er seinen virtuellen Run komplett ohne Verbindung zur Runde betreiben konnte. Im Prinzip war der Cyberspace und die Aktionen innerhalb dessen komplett unabhängig von der Handlung ausserhalb des Cyberspaces. Der Decker der Runde setzte sich also an das Computerprogramm und versuchte sich in die Server zu hacken, während die anderen Spieler ihren normalen Run durchführten. Wenn der Decker durch war, kam er wieder zurück zur Runde.
2. Amber: Amber ist ein würfelloses Rollenspiel, bei dem die Spieler Halbgötter spielen, die ihre eigene Welten kreieren konnten. Gleichzeitig sind die Charaktere untereinander Geschwister oder Halbgeschwister mit einer sehr großen Rivalität zueinander. Normalerweise war das Spiel so gedacht, dass die Gruppe als Gruppe spielt. Ich kannte aber zumindest eine Runde, die es als Halb-LARP aufgezogen hat, bei der die Leute in der Wohnung rumtigern konnten, um ungestört in ihrer eigenen Welt spielen und intrigieren zu können.
3. Hollywood Lives: Das ist ein Quasi-LARP, bei dem die Mitspieler (mindestens 8. Maximum glaube ich 20 oder so) Regisseure, Produzenten und Schauspieler spielen. Zu Anfang gibt es ein paar Filmtitel mit Genre, aus denen sich jeder einen Film raussuchen kann, um die Regie zu führen. Danach muss jeder Regisseur Schauspieler und Produzenten auftreiben, um den Film drehen zu können. Hat man das, dann ziehen sich diese Crews zurück, um einen 3 minütigen Trailer zu entwickeln. Dieser wird dann der kompletten Mitspielerschaft "vorgeführt". Die entscheiden dann wer welche Oscars gewinnt und derjenige mit dem meisten Geld am Ende gewinnt. Hier hast Du gesplitterte Vorstellungsräume, aber immer Vorstellungsräume die jeweils eine Gruppe gemeinsam hat. Es könnte da also sein, dass das Beispiel in die Irre führt. (Ein Beispiel für ein "Rollenspiel", dass man gewinnen kann, ist es aber allemal
)
EDIT:
Disclaimer: Ich will keine Dogmen widerlegen. Taschenschieber hatte aber danach gefragt, ob es bereits Rollenspiele gibt, die die genannten Dogmen vermeiden oder brechen. Deshalb meine Aufzählungen.