Eindrücke vom ersten Mal leiten:
- Es ist eine Mordsumstellung Numenera zu leiten, wenn man FATE gewohnt ist. Die Spieler hatten so viele schöne und clevere Einfälle, die ich bei FATE sofort mit Punkten belohnt hätte. Aber bei Numenera muss ich die Spielercharaktere reinreiten (GM Intrusion) um ihnen 1 XP zukommen zu lassen.
- Das System lässt sich gut in 30 Minuten erklären. Insbesondere, wenn die Mitspieler noch mal nachfragen und konkrete Beispiele erfragen.
- Vorgefertigte Charaktere sind für ein One-Shot/Con Abenteuer auf jeden Fall ein Muss. Man kann sie als SL aber mit dem Generator
http://darkliquid.co.uk/playground/numenera/ recht schnell erschaffen.
- Die Spieler haben, meiner Meinung nach, zu viele XP fürs Neuwürfeln ausgegeben. Aber das muss sich vielleicht auch erstmal einspielen.
- Das System funktioniert an sich so gut wie ich erwartetet habe. Monte Cook ist eben ein Profi. Ich musste weniger nachschlagen als ich dachte und die Zuteilung eines Vorteils (Schwierigkeit -1 Stufe) oder Nachteils (Schwierigkeit +1 Stufe) kann man ggf. auch einfach mit gesundem Menschenverstand machen ohne akribisch die Regeln nachzuschauen.
- Das System kommt einem improvisierenden Spielleiter deutlich zu gute. Wer seine Abenteuer lieber akribisch vorbereitet, ist mit Numenera zwar auch bedient, muss zusätzlich allerdings Improvisationselemente "vorbereiten".
- Die Vorschläge von Monte Cook wie man sich am besten auf eine Spielsitzung vorbereitet, funktionieren außerordentlich gut.
- Die GM Intrusion (egal ob absichtlich durch XP herbeigeführt oder durch eine "1") führen zu einer sich verzweigenden Handlung und können durchaus "abendfüllend" werden. Die Gruppe hat erheblich länger gebraucht Nihliesh zu verlassen, als ich erwartet habe. Daher musste ich den Teil im Tempel der Sechs Monde kürzen.
- Ich habe mir vorab viel zu viel Gedanken über die Gegner gemacht. Einfach Name, Funktion, Stufe hätte vollauf genügt.
- Die Spieler haben am Ende des Spiels (wie erwartet) die Vermischung von Gummipunkten mit XP beklagt. Ich kann nach einer Spielsitzung noch nicht sagen, ob zu recht oder unrecht. Da möchte ich mit meinem abschließenden Urteil noch warten.