Aloah zusammen. Ich bin nun seit 27 Jahren (gerne) Spielleiter und habe in jüngster Vergangenheit ein echtes Problem: ich habe einen kreativen Block. Wie äußert sich das? Nun ... ich habe zwei regelmäßige Runden (monatlich und 14-tägig) und ertappe mich selbst dabei immer wieder neu anzufangen. Die eine Runde hatte bereits 4 Neustarts, die andere immerhin schon drei. Zwischen den Spielsitzungen bin ich immer unzufrieden - mit dem System, dem Verlauf des (gerade erst begonnenen) Abenteuers, den Regeln, der Welt undundund. Zum einen möchte ich das meinen Spielern nicht antun, zum anderen ist es aber eben auch für mich sehr schwer noch was halbwegs vernünftiges zu Potte zu bekoemmen und dann auch mal länger als ein bis drei Sitzungen dabei zu bleiben.
Die Selbstanalyse ergab: ich hab`schon unendlich viel geleitet und sehe einen gewissen Abnutzungseffekt. Ich kann zum einen die Systeme nicht mehr sehen, als da wären DSA 1-4, D&D 0-Next, Midgard, Mers, Warhammer, Gurps, Besm, Star Wars, Star Frontiers, WoD, Buck Rogers, Dungeonslayers, Aborea, Prince Valiant, Runequest, Rolemaster, Hero, Gemini, Pendragon, Marvel ... um mal nur die zu nennen, die mir spontan einfallen ... irgendwas stört mich immer an den Regeln. Zum anderen kann ich auch den entsprechenden vorgefertigten Abenteuern nicht viel abgewinnen. Mich stören die (in- und auswendig bekannten) Welten, am ehesten gefällt mir noch Aventurien (4 Hal).
Aktuell würde ich gerne pseudorealistische Detektivabenteuer UND mangamäßige Shining-Force-Kampagnen spielen ... aber ich will nicht schon wieder ein System schreiben, dass mir in drei Wochen ohnehin nicht mehr gefällt. Ich bin langsam echt verzweifelt. Zu allem Überdruss kann ich nicht mehr spielen; ich habe zweimal versucht den Spielerstuhl einzunehmen, aber das ist nach acht Jahren Dauerspielleiter einfach kaum mehr möglich: ich meckere, rege mich auf und dominiere das Spiel. Das kann nicht angehen, aber da bleibe ich ehrlich gesagt lieber zu Hause.
Kennt das jemand? Hat jemand einen evrnünftigen Tip, jenseits von "spiel halt einfach ein paar Monate nicht mehr". Mir geht mein - aus Zeitmangel tatsächlich - einzig verbliebenes Hobby den Bach runter - und ich kann scheinbar nichts dagegen tun. So `ne Art Spielleiterdepression.
Bitte um Hilfe.