Ich find es nebenbei auch etwas "seltsam" -- um nicht zu sagen, ein Plot Hole -- wie der Hersteller des Kartenspiels darauf reagiert, dass ihnen eine Faction das ganze Spiel kaputtzumachen droht. Nämlich gar nicht.
Reagieren ist das Stichwort.
Solange noch nichts entschieden ist, braucht der Hersteller auch nichts machen.
Zumal das Spiel dadurch (zumindest in der Filmvariante) NICHT kaputtgemacht worden wäre, es hätte sich nur in eine deutlich andere Richtung (so wie auch von den Legacy-Spielern ausgesprochen) entwickelt, nämlich weg von der Storygetriebenen, hin zur geldgetriebenen Turnierlandschaft wie sie bei Magic (ausserhalb Deutschlands) und Poker existiert.
Hier zu postulieren, ein Herausgeber würde sich einfach hinstellen und schulterzuckend zusehen, wie ihm das Spiel zerstört wird, wenn er stattdessen genauso gut für jede andere Faction ein paar neue (hier: Anti-Starvation) Karten veröffentlichen könnte, halte ich für einfach absurd. Insbesondere, da der Story-Aspekt ein zentrales Element in R9E sein soll, und die Wahl der Farbe nicht eine rein taktische Entscheidung wie in MtG ist.
Das ist mMn überinterpretation im Vakuum.
Das hier dargestellte ist ein Modell, das braucht die Wirklichkeit nicht 1:1 abbilden.
Wir wissen nicht wie die Entwicklungs- und Release-zyklen für hypothetische neue Sets sind (vergleich MtG: 1,5 Jahre sowie 3 Monate).
"Einfach mal so drucken" wäre also wahrscheinlich gar nicht möglich.
Ansonsten was Slayn sagt, der das ganze noch spielspezifischer angeht.
Alternativ waren zu meiner Zeit alle erfolgreichen Magic-Turnierspieler gleichzeitig passionierte Pokerspieler. So weit ich damals mitbekommen habe, wurde auf großen Turnieren gerne mal bis in die Nacht um Geld gepokert. Ein ehemaliger Magic-Profi hat sogar mindestens ein Bracelet gewonnen. Ich weiss allerdings nicht, ob das immer noch so ist.
Nimmt ab, da Magic in den letzten Jahren doch merklich vereinfach wurde.
Aber grundsätzlich stimmt die Verbindung noch, da Highlevel Magic und Poker die gleichen Fähigkeiten erforden, Poker aber mehr Geld bringt.
Zumindest in den USA haben einige der bekannteren Pokerspieler nen MtG-Hintergrund.
Was das Geld angeht:
Ihr habt beide recht und unrecht.
Magic braucht eine gewisse monetäre Grundinvestition die HOCH ist, mit mehreren 100€ pro Saison muss man einfach rechnen. Über Leihzirkel kann man das etwas reduzieren, aber komplett abdämpfen ist nicht und es hat auch nicht jeder die Möglichkeit.
Aufgrund der hohen Spielerzahl ist die Anzahl an Decks pro Turnier die ohne finanzielle Restriktion gebaut sind allerdings so hoch, dass die Spielfähigkeit wieder zum entscheidenden Faktor wird.
Ich beziehe mich hier allerdings nur auf Standard- und Modern-Constructed.
In Eternal-Formaten verschiebt sich das aufgrund der nochmals deutlich höheren (vierstelligen) Preise für den Großteil der T1-Decks etwas weg von der Skill- hin in die Money-Ecke.
In Limited-Formaten hingegen ist Geld quasi nicht von Belang (wenn man halbwegs vernünftig spielt und rares verpickt werden [und man nicht gerade kamigawa-Block spielt] kommt man finanziell positiv oder mit wenig Verlust raus, wenn man die Karten wieder vertickt), dafür ist Glück ein stärkerer Faktor.
Oder werden Zusatzkarten heutzutage nicht mehr in eingeschweißten Päckchen blind verkauft? Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.
Natürlich kannst du immer noch blind karten kaufen und zumindest für Standardspieler sind 1-2 Displays pro Edition idR kein rausgeschmissenes Geld.
Alles darüber hinaus wird aber entweder ertauscht oder online ganz gezielt in der Bucht oder bei spezialisierten Händlern (Trader, Bazar of Wonders, MKM, ebay) gekauft.