Das Risiko wäre also unabhängig vom Erfolg, was für eine Situation, willst du denn damit modellieren? Was für Risiken wären das denn?
Der Klassiker wäre natürlich Kampf: Da ist die Dauer der Szene sehr klar umrissen. Während der Szene sammelt man auf die eine oder andere Art (Misslingen von Proben, Pushen von Proben) Risikopunkte, die eher abstrakt die zunehmende Gefahr repräsentieren, dass etwas ernsthaft schiefgeht. Risikopunkte können kleine Verletzungen sein, oder Ermüdungserscheinungen, oder auch einfach ein Maß dafür, dass es irgendwann mal schiefgeht ...
Wenn der Zauberer jetzt beispielsweise auf einer 20er-Skala einen 15er-Wert im Flammenstrahl hat und 10 Punkte Risiko gesammelt, dann hat er eine hohe Chance, dass es zu einer kleinen Komplikation kommt (1-10 und 16-20 auf W20), eine ebenso hohe Chance, erfolgreich zu sein (1-15) und eine relativ kleine, Komplikationsfrei erfolgreich zu sein (11-15). Ein Scheitern mit ernsten Konsequenzen ist bei dieser Aktion nicht möglich, dafür wurden noch nicht genug Risikopunkte angesammelt.
Wenn er mit demselben Risikopunktekonto gezwungen wird, in den Nahkampf zu gehen (Fertigkeitswert 5), dann wird selbst eine gelungene Probe (1-5) immer mit kleinen negativen Konsequenzen verbunden sein. darüber hinaus besteht eine ebenso hohe Chance für eine ernsthaft negative Konsequenz (6-10), die ich tendenziell als ein Ereignis definieren würde, die den SC weitgehend handlungsunfähig macht (eine schwere Verletzung, in einer sozialen Situation einen üblen Faux Pas, usw.). Der wahrscheinlichste Ausgang ist ein Scheitern (11-20) mit kleinen negativen Konsequenzen.
Die Idee wäre, dass das Risiko, eine ernste Konsequenz davonzutragen, in einer Szene wächst, dass aber gleichzeitig bis zum Schluss Handlungen auch außerhalb der Kernkompetenzen eine beständige Erfolgschance haben; nur steigt halt später tendenziell die Gefahr, sich mit dieser einen wirklich riskanten Handlung selbst auszuknocken.
Kleinere negative Konsequenzen würde das System, so wie ich es mir vorstelle, gar nicht über die Szenen hinaus abbilden, die würden einfach nur neue Risikopunkte aufs Konto packen, das dann in der nächsten Szene wieder auf 0 gesetzt wird. Nur größere Konsequenzen stellen dauerhafte "Verletzungen" (mit oder ohne Anführungszeichen) dar.
Evtl. müsste man auch eine Art Overflow einbauen - auf einer 20er-Skala hieße das Beispielsweise, dass man über zwanzig wieder anfängt, ab 1 zu zählen, aber dass man nun auch dann eine ernste Konsequenz davonträgt, wenn man unter dem Risikowert und unter dem Fertigkeitswert bleibt.