Ich schließe mich den anderen an: So etwas sollte auf jeden Fall nur mit Einverständnis des betreffenden Spielers passieren.
Da Ihr DSA spielt, fallen mir noch zwei Dinge ein:
1. Falls Ihr schon länger DSA spielt und quasi "Aventurien gewöhnt seid", also auch bspw. daran gewöhnt seid, dass die Helden eben auch ein bisschen heldenhaft sind und Gutes in der Welt bewirken wollen, wäre ich vorsichtig mit dem ankratzen der moralischen Integrität der SCs. Ich persönlich finde derartige Gewissenskonflikte eigentlich total spannend. Allerdings wurde mein zwergischer Drachenkrieger einmal in einen Pakt gezwungen, weil er Proben vergeigt hat (sic!). Der SL hatte halt Spaß daran, auch charakterliche Abgründe auszuloten. Das passte mir aber eigentlich so gar nicht in mein Charakterkonzept eines rechtschaffenen und streng angroschgläubigen Drachenkriegers, dessen Bruder selbst Priester war etc. In einem heldenhaften Setting ist es ja meist implizit Teil des Gruppenvertrags, dass man nur begrenzt auf charakterliche Schwächen eingeht... Daher finde ich hier die Absprache mit dem Spieler umso wichtiger.
2. Staub und Sterne? Liscom von Fasar? Dunkle Einflüsterungen? WICKED! Da Du mit Liscom einen Borbaradianer erster Güte hast, böte es sich an, den Spieler, nicht den Charakter, ein wenig zu verführen! Was meines Erachtens immer sehr gut funktioniert und auch völlig konsistent mit borbaradianischer Ideologie ist, sind Zweifel an der göttlichen Ordnung und damit auch an dem monarchischen Weltbild: Borbaradianer stellen das Individuum in den Vordergrund. Jeder kann zaubern, wenn er das nur will. Götter und Dämonen sind eigentlich eins; sie werden nur von unterschiedlichen Menschengruppen instrumentalisiert. Nichtmagiebegabte bzw. solche Menschen, die nicht nach der Magie und Höherem streben, sind minderwertige Untermenschen etc. Ich würde vielleicht noch eine Prise "Chroniken von Ilaris" dazu nehmen (da gibt auch gute Downloads dazu!), damit man das moderne Weltbild, das wir heute haben, als Köder verwenden kann: Warum sollte es Menschen geben, die aufgrund ihres angeborenen Standes und nicht aufgrund individueller Leistung über anderen Menschen stehen? Mit welchem Recht leben die Könige dieser Welt in Saus und Braus, während die Bauern und Knechte nichts zu fressen haben? Die wenigsten Spieler, mit denen ich gespielt habe, versuchen tatsächlich ein (pseudo-)mittelalterliches Weltbild beim Rollenspiel umzusetzen. Die meisten konstruieren sich dann noch irgendwelche Rechtfertigungen wie "Naja, Rohaja ist ja auch eine ganz, ganz besondere; ist schon ok, dass sie die von den Göttern eingesetzte Kaiserin ist."