Heroisches Hellenensetting, wo man menschliche Helden oder Halbgötter spielt.
Wie für MTE-Settings typisch ein paar verquaste oder schlicht überflüssige Settingregeln, die man aber leicht haus- oder wegregeln kann (z.B. Driving für Kutschen, Handwerk seltsam erklärt, Stealth für "heimliche" Aktionen, Ruhm, Anbetung und Helden"helfer", Bennies in Fate umbenennen und ihnen imA unnötige Sonderfunktionen geben).
Die Einführung in die griechische Sagenwelt ist sehr ausführlich, wenn auch erwartungsgemäß nicht vollkommen korrekt bzw. lückenhaft. Einige Passagen sind (wie im Originial) definitiv eher für Erwachsene...
"After that, something wonderful occurred: Uranus’ member washed ashore onto Cyprus Island, transforming into the most beautiful goddess ever seen, Aphrodite."
Demnach wäre sie eine Nudelgeborene, keine Schaumgeborene...
Handicaps und Talente sind halbwegs OK. Die göttlichen Talente mit ihre Fate- aka Benniekosten hätte man auch einfach mit "Anwendung dieser Talente kostet 1 Fate" abhandeln können, statt sie einzeln aufzulisten (kosten eigentlich alle gleich viel).
Ausrüstung ist nicht aussergewöhnlich (nur eben griechisch).
Die Götter sind äußerst detailliert dargestellt mit Sünden, bevorzugten Fertigkeiten, Strafen und Gegnern. Hätte man geschickter formulieren und strukturieren können, aber soweit OK - wenn auch erwartungsgemäß nicht akkurat. Opferungen, die "göttliche Liebestabelle" für die Spielerhalbgötter, Mysterienkulte und göttliche Geschenke runden diesen Teil ab.
Das heldenhafte klassische Griechenland wird kurz mit seinen Regionen beschrieben.
Einige nette Kurzabenteuer bzw. -"kampagnen" (und Omen) samt Generatoren sind drin. Für Spielstoff ist also gesorgt...
Es gibt sogar Optionalregeln für Epic Interludes und Generationenspiel...
Die Kreaturen sind nix besondereres.
Für zwischendurch ist Mythos bestimmt nicht schlecht, wenn man die "Ecken" abfeilt.
Aufmachung ist MTE-typisch spartanisch (hihi). Die Schreibe ist lesbar, strotzt aber selbst für einen Nichtmuttersprachler von schlechten Formulierungen und stylistischen Fehlern. Als Totbaum hätte ich mich geärgert, als PDF ist es OK.
Für seine Verhältnisse liefert dieses Produkt imA mehr als WW:Rome von Pinnacle. Bei 11 Euronen und der Seitenanzahl ist es eine Überlegung wert - und sei es nur zum Ausschlachten.