Thema: [Kaufabenteuer]Sich wandelnde Verläufe

[Noir]

Halli Hallo!

Mir geistert in letzter Zeit immer öfter die Idee eines Abenteuers im Kopf herum, dass sich grundlegend (!) ändert, je nachdem welche Entscheidungen die Spieler treffen. Ein Beispiel:

Wir haben die NPCs Manfred Müller, Joachim Jäger und Rudolf Reiter. Einer dieser 3 NPCs wird im Laufe des Abenteuers/Kampagne zum finsteren Oberfiesling werden - es ist aber noch nicht KLAR, wer das sein wird. Dieses wird nicht (!) vom Spielleiter entschieden, sondern je nachdem, welche Entscheidungen die Spieler im Laufe des Abenteuers treffen. So könnte Manfred Müller zu einem fiesen Nekromanten werden, weil die Helden sich entschlossen haben, zuerst Jäger und Reiter aus dem brennenden Gebäude zu retten. Bei dem Versuch Müller zu retten, ist dessen Tochter ums Leben gekommen. Hätten hier die Spieler aber zuerst Müller geholfen, wäre hier gar nichts passiert. Vielleicht wäre dafür Jäger kurze Zeit später einen Pakt mit einem Dämon eingegangen, weil er das Gefühl "aus gefährlichen Situationen lebendig herauszukommen", total stark findet und jetzt selber solche Situationen herbeiführen will - und zwar in großem Stil. Oder aber Reiter [setze hier Grund für Reiter ein].

Gibt es sowas? Ich finde die Idee spannend, weil es das Abenteuer für den Spielleiter natürlich auch ein stückweit unsicher macht. Wäre natürlich für den Spielleiter eine immense Zusatzarbeit, aber Spaß würde sowas bestimmt machen.

[Slayn]

Wirf mal einen Blick auf The Armitage Files von Trail of Cthulhu.

[afbeer]

Murder in Baldur's Gate für D&D 3.5, D&D Next & 4E.

Die Aktionen der Spieler bestimmen, wer von dreien der BBEG im Abenteuerfinale ist. Die beiden anderen treten kurz davor von ihren Plänen zurück.

[Wellentänzer]

Du beschreibst da exakt die Prämisse der neuen Enemy Within Kampagne für Warhammer 3.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Es gibt 3 zentrale NPCs, von denen einer im Laufe des Abenteuers/Kampagne zum finsteren Oberfiesling wird - es ist aber noch nicht KLAR, wer das sein wird. Dieses wird nicht (!) vom Spielleiter entschieden, sondern je nachdem, welche Entscheidungen die Spieler im Laufe des Abenteuers treffen.

[sangeet]

+1 für Enemy Within.

[Noir]

Du beschreibst da exakt die Prämisse der neuen Enemy Within Kampagne für Warhammer 3.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Es gibt 3 zentrale NPCs, von denen einer im Laufe des Abenteuers/Kampagne zum finsteren Oberfiesling wird - es ist aber noch nicht KLAR, wer das sein wird. Dieses wird nicht (!) vom Spielleiter entschieden, sondern je nachdem, welche Entscheidungen die Spieler im Laufe des Abenteuers treffen.

Tatsächlich? Dann sollte ich mir das mal ansehen. Ich hatte gelesen, dass das eben doch durch den SL entschieden wird bei EW3.

[Wellentänzer]

Tatsächlich? Dann sollte ich mir das mal ansehen. Ich hatte gelesen, dass das eben doch durch den SL entschieden wird bei EW3.

Wird es auch - aber eben als Reaktion auf die Aktionen der Spieler.

[Mondsänger]

Ich finde das Beispiel nicht gut gewählt. Vielleicht ist das zu sehr nitpicking, aber ich finde da gibt es allerhöchstens eine Scheinfreiheit. Einer der drei wird es sowieso. Das ist keine wirkliche Entscheidungsfreiheit. Wenn man als Spieler komplett verhindern könnte, dass ein Schurke entsteht . . .das wär mal was.  Wenn ich hingegen nur entscheiden darf, welche undakbare Sack mir hinterher auf die Nerven geht könnte ich auch drauf verzichten.
Also ich habe echte Entscheidungsfreiheit noch nie in einem Kaufabenteuer gefunden. Das ist in meinen Augen der größte Vorteil von Sandboxkampagnen. Wenn du sowas spielen willst, dann würde ich da selber rangehen. Nur als kurzer Zwischenwurf gedacht,

[afbeer]

Murder in Baldur's Gate für D&D 3.5, D&D Next & 4E.

Die Aktionen der Spieler bestimmen, wer von dreien der BBEG im Abenteuerfinale ist. Die beiden anderen treten kurz davor von ihren Plänen zurück.

Ich lese gerade , dass auch ein Spielercharakter der BBEG im Abenteuerfinale werden kann.

[Noir]

Ich finde das Beispiel nicht gut gewählt. Vielleicht ist das zu sehr nitpicking, aber ich finde da gibt es allerhöchstens eine Scheinfreiheit. Einer der drei wird es sowieso. Das ist keine wirkliche Entscheidungsfreiheit. Wenn man als Spieler komplett verhindern könnte, dass ein Schurke entsteht . . .das wär mal was.  Wenn ich hingegen nur entscheiden darf, welche undakbare Sack mir hinterher auf die Nerven geht könnte ich auch drauf verzichten.
Also ich habe echte Entscheidungsfreiheit noch nie in einem Kaufabenteuer gefunden. Das ist in meinen Augen der größte Vorteil von Sandboxkampagnen. Wenn du sowas spielen willst, dann würde ich da selber rangehen. Nur als kurzer Zwischenwurf gedacht,

Mein Beispiel hat ja auch im Grunde nichts mit EntscheidungsFREIHEIT zu tun, sondern mit einem WANDEL in der Geschichte DURCH die Entscheidungen. Das Beispiel war natürlich auch sehr eng gewählt - dieses aber nur um zu verdeutlichen, was ich meine. Einer der 3 wird es, ja. Aber wer und warum ist eben nicht in Spielleiterhand, sondern in Spielerhand. Das finde ich spannend.

[Slayn]

Mein Beispiel hat ja auch im Grunde nichts mit EntscheidungsFREIHEIT zu tun, sondern mit einem WANDEL in der Geschichte DURCH die Entscheidungen. Das Beispiel war natürlich auch sehr eng gewählt - dieses aber nur um zu verdeutlichen, was ich meine. Einer der 3 wird es, ja. Aber wer und warum ist eben nicht in Spielleiterhand, sondern in Spielerhand. Das finde ich spannend.

Deswegen: Armitage Files. Für Alles und jedes sind mehrere Optionen gegeben, was sie sein können, sollen und wollen. Die ganze Story kann was anderes sein, als es scheint.