Hast Du es mittlereweile mal ausprobiert?
Wir haben damit über das letzte halbe Jahr eine Kampagne mit überwiegend positiven Erfahrungen bestritten, aber ein paar Warnungen würde ich schon mit auf den Weg geben:
1) Wer übertrieben an seinem Charakter hängt, wird mit dem Spiel kaum glücklich werden - nicht nur der Kampf, sondern schon der Alltag ist in diesem Spiel ungewohnt oft fatal. Das passt zwar gut zum Saga-Flair (da werden komplette Generationen ja auch zum Teil nach zwei Absätzen abgehakt), aber nicht jeder Spieler mag das.
2) Es gibt fast keine Möglichkeit, Stats nach der Charaktererschaffung noch zu steigern. Das bedeutet, dass ein Charakter, der (z.B. durch einen der sehr gefährlichen Alltagsunfälle) einen nicht so beeindruckenden Wert hat die zugehörigen Moves dauerhaft kaum noch erfolgreich nutzen kann.
3) Das Prinzip des "Interessanten Scheiterns" kommt unserer Erfahrung nach (gerade im Vergleich zu anderen PbtA-Spielen wie Apocalypse World oder Monster Hearts) zu kurz, was zum Teil sogar dazu führte, dass Spieler versucht haben, Moves zu vermeiden - da hat der Spielspass dann eher gelitten.
Allgemein muss man dazu sagen, dass das Spiel dazu gedacht und gemacht ist, Nachbarschaftsstreitigkeiten in einem sehr kargen, auch sozial harten Umfeld abzubilden, Das tut es großartig - aber wenn die Spieler eigentlich "typische Wikingergeschichten" (Raubzüge, Eroberungen, Begegnungen mit Göttern) spielen wollen, werden sie sich an den "Haushaltsmoves" eher stören.
Trotzdem würde ich es jederzeit wieder machen (wenn da nicht so viele andere cool aussehende Spiele wären...)