Hallo zusammen,
ich wollte euch heute mal berichten, wie es an diesem Wochenende war.
Nachdem ja klar geworden ist, dass ich mit meinem eigenen Charakterbau nicht wirklich das erschaffen konnte, was für das Hauptsystem erforderlich gewesen wäre, bat ich darum, mir beim künftigen Charakterbau (für das zweite Hauptsystem), zu helfen.
Dies wurde ja zugesagt, war aber nicht erforderlich, da am Donnerstag fest stand, dass der Rollenspielfreitag in dieser Woche ein Brettspielfreitag sein sollte.
Da ich den Brettspielabend der vorigen Wochen ganz schön fand, fuhr ich gern dort hin.
Eine der Stammspielerinnen, die das ganze Thema "Spiel" (ob Rollen- oder Brettspiel) sehr ernst nimmt, war an diesem Tag nicht anwesend.
Es waren somit da: Der Spielleiter, zwei Spieler und ich. Zuerst machten wir ein neues Brettspiel, das der Spielleiter in dieser Woche erhalten hatte. Dies lief gut, alle waren motiviert bei der Sache und die Stimmung war wirklich einfach nur nett und wirklich entspannt. Hier wurde wirklich Spielfreude deutlich und obwohl alle gute Laune hatten, bleiben wir beim Spiel und beendeten es schließlich.
Anschließend wurde eines der Brettspiele des vorigen Samstags erneut gespielt. Es ist ein Strategiespiel, das kooperativ in der Gruppe gespielt wird. Es kamen tolle Ideen auf, man ergänzte sich gegenseitig und es war eine nette, lockere Atmosphäre, in der auch mal ein Späßchen am Rande möglich war. Dennoch durchliefen wir das Spiel erfolgreich und konnten, anders als am vorigen Samstag, sogar einen Gruppensieg verbuchen, über den sich alle freuten.
Naja, nicht ganz. Der Spielleiter hatte am Ende des Spiels schlechte Laune, erkannte den Sieg ab, denn er war nicht ganz sicher, ob eine Spielkarte, die mal ins Spiel gekommen war, wirklich vollends "ausgespielt" worden war. Heißt, es hätte ein Nachteil für die Gruppe entstehen können, den man möglichweise übersehen hat.
Hier kippte dann die Stimmung und die beiden anderen Spieler argumentierten, sie hätten wirklich alle Karten beachtet. Der Spielleiter hielt dagegen und so kam es, dass letztendlich eine sehr unangenehme Atmosphäre entstand und einer der Spieler nahezu grußlos ging. Der andere Spieler war auch etwas verdattert und verabschiedete sich schließlich.
Ich war noch da und wollte dem Spielleiter rückmelden, dass mir der Abend gut gefallen habe und dass ich gerade die nette Stimmung heute sehr schön fand.
Hierauf bemerkte er, der ganze Abend habe ihm nicht gefallen. Der letzte Samstag, an dem das Spiel mit der heute fehlenden Stammspielerin gemacht worden war, sei viel besser gewesen. Ihm hätte die ganze heutige Atmosphäre nicht gepasst, da er die erforderliche Ernsthaftigkeit vermisste.
Als ich dann einwarf, wir hätten doch konsequent am Thema gespielt, sagte er, dennoch wäre das heute anders und in seinen Augen nicht richtig gewesen.
So viel zum Stand der Dinge: Nicht nur Rollenspiel gestaltet sich schwierig, auch scheinbar "harmlose" Brettspielabende enthalten ein nicht zu unterschätzendes Konfliktpotenzial, von dem ich vorher nie geglaubt hätte, dass dies so möglich ist.
Ich habe mal nachgefragt, ob das öfter in der Gruppe so ist und dies wurde eingeräumt. Ich überlege nunmehr, ob ich wirklich noch einen weiteren Versuch starten möchten, denn irgendwie scheint das Zwischenmenschliche trotz hoher Brettspielfähigkeiten und ambitioniertem Rollenspiel, irgendwie grundsätzlich zu haken.
Viele Grüße
Nikita