Was Bad Horse sagt.
Ansonsten: Ich bezweifle, dass
gegendert und
sexistisch/realistisch (100 Punkte für den verbindenden Querstrich
) eine bipolare Aufstellung ist. Das misst sich eher in Graden: Fakt ist, dass bestimmte Kulturen, Länder, Städte bis hinunter zu Familien und Einzelpersonen bestimmte Vorstellungen von Geschlechterrollen haben (wer mir nicht glaubt, muss nur in den Nebenthread gucken... ein wahres Festival der Missverständnisse und Platitüden). Insofern wäre es selbst in einem beinhart sexistischen Setting möglich die Ausnahme zu spielen – und man wird sicherlich auch Leute im Setting finden, die den eigenen SC in seinem Verhalten bestärken. Meine Güte, dass so viele Rollenspieler immer zuerst von dem ach so heiligen "Realismus" ausgehen müssen und nicht merken, wie sie sich in kollektive Grobeinschätzungen verrennen, in denen Individuen und die Gegebenheiten
im Umfeld des fraglichen Charakters selbst keine Rolle spielen. Das ist aber was, was ich immer schon am Zugang zu Rollenspielsettings bemängele: Diese ständigen Verallgemeinerungen ("Elfen sind so aber nicht!", "Ein Paladin würde sowas niemals tun!") gehen doch an der Realität noch mehr vorbei! Menschen (und wohl auch Zwerge oder Orks) sind Individuen (mit einer gewissen Sozialisation, klar, aber die ist nicht allmächtig und durchaus Stimmungen und Ausnahmeregelungen unterworfen). Ich persönlich habe keine Lust auf solche Allgemeinplätze – ich will Persönlichkeiten, verdammt nochmal.
Insofern ist es bei mir wie bei Bad Horse: Will man das Ganze im Rahmen der Geschichte thematisieren, dann thematisiert man es; will man es nicht, dann macht man es auch nicht. So einfach. Und den Realismus kann man sich dabei getrost in die Haare schmieren.