Interessant finde ich, wie das Thema in "Dogs in the Vineyard" behandelt wird.
Die Scs leben in einer Welt, die an eine Art Fantasy-Wildwest erinnert. Die Gesellschaft ist von einer Religion geleitet, die stark an den christlichen Glauben erinnert, nach unserem Begriff erzkonservativ und darüber hinaus offenkundig auch noch wahr ist.
Es gibt eine strikte Trennung zwischen männlichen und weiblichen Rollenmustern, die so rigide ist, dass immer wieder Leute daraus auszubrechen gedenken.
Da es die Aufgabe die Spielercharaktere ist, die geltenden und sozusagen geheiligten Normen zu behüten, kann es sein, dass sie sich in der Rolle wiederfinden, die betreffenden Personen nötigenfalls mit härteren Methoden wieder auf den "richtigen Weg" zurückzubringen oder gar für die begangenen Sünden zu bestrafen.
Ich habe das Spiel leider noch nicht selber ausprobieren können, aber ich stelle mir vor, dass eine solche Grundkonstellation für sehr viel Spannung und Konflikt auch unter den Spielern sorgen kann!
Genau! Für mich ist immer wesentlich spannender, was in einer Spielwelt interessante Verwerfungen hervorrufen könnte als die Frage ob dies oder das nun realistisch ist.
Ich verstehe, dass gerade Leute die viel auf "Immersion" geben das anders sehen könnten.
Sexismus im Spiel ist vollkommen in Ordnung.
[/quote]Und mit dieser Annahme gehe ich nicht mit. Spiele sind ggf. höchst emotionale Angelegenheiten. [/quote]
Da muss ich Praion teilweise Recht geben.
Alles Mögliche kann für bestimmte Personen eine besonders emotionale Angelegenheit sein, die man vll vermeiden sollte.
Manche Themen mögen aber besonders "gefährlich" sein: Sex, heftige und graphische Gewalt wie Folter, sexuelle Gewalt und wohl auch Diskriminierung die einen direkt in der realen Welt betrifft. Da wäre dann tatsächlich besondere Vorsicht geboten.
Ich würde allerdings nicht so weit gehen, dass solche Themen dadurch immer total tabu werden sollten.
@Edwin
Ich beziehe mich auf 2tens. Und dieses Klichee ist ja nur eine Erweiterung des MAcho-Barbaren Klichees. Man könnte ja auch Thorwaller als Beispiel für Fantasy Wikinger benutzen. Oder Wickie, da hatten einige der Wikinger ordentlich Angst vor ihren Frauen.
Aber NATÜRLICH wurde dieses eine gewählt wo es doch andere Möglichkeiten gibt.
Ich würde gerade das Wickie-Beispiel als typischen Klischee-Bruch ansehen. Das ist darum witzig (Humor hat ja immer das Element des Unerwarteten), weil man so ein Verhalten bei "Wikingern" eben nicht erwartet. Die Thorwaller sind wohl nur im Aventurien-Kontext zu verstehen, da klinke ich mich aus.
Du meinst also: dass gerade ein Klischee mit sexistischem Inhalt gewählt wird (von allen vorhandenen Klischees) ist sexistisch (von der auswählenden Realperson).
Okay, verstehe jetzt das Argument, danke.
Sexismus ist etwas dann etwas, wenn es auf den ungleichen Status von Frauen und Männern hinwirkt oder diesen zur Folge hat.
Ich würde sagen: im diesem Sinne ist der/die Auswählende dann klar sexistisch, wenn eine solche Definition auch auf nicht-existierende Personen bezogen wird.
Er/Sie ist nicht sexistisch, wenn diese Definition nur auf reale, existierende oder auch potentiell existierende Personen bezogen wird.
Ich würde eher der zweiten Definition zuneigen.