Mir fallen keine wirklich spielbereichernden "Sexismen" in Rollenspiel-Settings ein.
Ich finde "-ismen" (nicht bloß Sexismus, sondern auch Rassismus) bieten ordentlich Stoff für Drama.
Ich finde die Aussage von oftmals männlichen, weißen Personen etwas anmassend.
Es ist schön wenn diesen das Drama gefällt, allerdings sind sie nicht davon betroffen.
Sie sind in der Regel nicht das Ziel der Diskriminierung, Abwertung oder Benachteilungen.
Den Betroffenen dort vorzuhalten das ihr Umgang damit doch achso spannend zu beobachten ist, es ein Gewinn ist den Kampf dagegen zu beobachten, ist irgendwo, imho daneben.
Auch wenn man dann anführt das man selbst mal einen entsprechenden Charakter zu spielen um das Drama zu erfahren. Im Gegensatz zu der anderen Person kann man sich ja jederzeit wieder auf einen der eigenen Avatar zurückziehen welcher die Probleme des Sexismus, Rassismus nicht hat.
Oder denken wir mal an Game of Thrones! Brielle wäre doch um einiges langweiliger, wenn sie eine gute Kämpferin wäre in einer emanzipierten Welt. Aber sie muss sich immer wieder beweisen und zeigen, dass sie sogar besser ist als die Männer und das gibt dem Charakter Pfiff.
Zunächst heißt der Charakter Brienne.
Davon abgesehen präsentiert gerade Games of Thrones eine ganze Reihem,
eine Vielzahl (männlicher) Kämpfercharaktere die interessant sind. Als weibliche Person bekommt man Brienne sowie ein paar Wildlinge.
Will man dann im RPG eine eigene Brienne-Variante spielen, dann heißt es gleich das es ein Exot ist, eine Schneeflocke und eine Mary-Sue. Schließlich wäre Brienne kein Standard.
Selbst wenn man einfach sich nur in der Serie an der Kampfszene mit Jaimee erfreut und seine Begeisterung Ausdruck verleiht wird darauf verwiesen das der Kampfverlauf so nur derart war weil Jaimee total geschwächt gewesen ist. Und überhaupt, wenn man die Szene mit den Nordmännern war, im Buch war das ja total anders.
Man darf auch keinen weiblichen Charakter spielen der einfach nur ein guter Kämpfer ist. Man muss ja immer besser sein als alle andere. Ein Charakter wie Bronn, nur weiblich unmöglich!
Wenn man es dann doch durch bekommt darf man damit leben das der Charakter auch ja zu spüren bekommt was für eine Abnormität er ist.
Gerne auch wieder durch die männlichen Spieler welche dann über "Realismus", Drama etc. ihre Privilegien verteidigen. Eindreschen auf den anderen unter dem Vorwand das es demjenigen doch gefälligst Spaß zu machen hat.
Es gibt sogar ein Spiel, wo das Setting auch sexistisch ist, aber umgekehrt.
Toll. Das rechtfertigt den Standard Sexismus / Rassismus / -ismus in Spielen, gerade denen mit "realistischen"-Mittelalter Hintergrund, total.
Das es da irgendwo ein Spiel gibt, das man in der Regel nicht spielt, 90% der Spieler nicht kennen, wo es auch man weiße Männer trifft. Total spannend.
Fazit: Wenn es der Gruppe passt und Spass macht, ist alles erlaubt.
Natürlich ist erlaubt was Spaß macht.
Nur das das nutzen von -ismen Spaß macht, im allgemeinen eher positiv als negativ ist, und damit es quasi als Standard festzulegen. Naja ich weiß nicht.
Ich habe von -Ismen die Schnauze eher voll.
Egal ob es das Erlebnis ist das der eigene weibliche Charakter bei SR, ob hohen Charisma (weil Shamane), eine Kneipenschlägerei auslöst, nachdem sie auf sexistische Anmachen nicht eingegangen ist (und die Gruppe sich, nachdem sie im Kampf kO ging, OT überlegt ob die Chars sie vergewaltigen oder nicht), während der männliche Charaktere mit ähnlich hohen Charisma (weil Magier), ohne Belästigung rum kommt.
Egal ob man sich ein RPG zum Thema Mafia / organisiertes Verbrechen überlegt und da einem, wenn man's anreisst (das man keinen Sexismus einbauen mag), der Chor entgegen schallt, zufällig von männlichen Spielern, das es natürlich sexistisch sein sollte. (Des angeblichen Realismus wegen)