Ich glaube mich düster zu erinnern, dass du einen der führenden deutschen Rollenspielverlage betreibst, oder?
Also geht die Frage zurück an dich: Warum stehen die Sachen eigentlich nicht mehr im Spielwarenhandel?
Das ist relativ einfach zu beantworten - weil der Spielwarenhandel keine traditionellen Rollenspiele haben will (und auch nie wirklich wollte!!! - Es gibt da natürlich wie im Buchhandel auch Ausnahmen, wo der Abteilungsleiter pers. Know-How und Interesse an Rollenspielen hat. Der Feldhaus/Vedes in Köln war zu meinem Glück so eine Ausnahme!)
Dafür gibt es mehrere Gründe - zum einen sind Rollenspiel beratungsintensiver als Monopoly und zum anderen sind RSPs in der Regel Produkte mit 7% MWSt - was für Spielwarenabteilungen ungewohnt, suspekt und nicht gut handlebar ist oder war.
Schmidtspiele oder Amigo hatten eine gewisse Macht, den Läden diese Spiele aufzudrücken, wenn sie alle paar Monate die normalen / interessanten Neuheiten bestellt haben. Wenn ein Laden eine Palette "Mensch Ärgere Dich Nicht" haben wollte, musste er im Prinzip auch DSA mitbestellen, weil das zum Gesamtprogramm des Verlags gehörte.
Das war mit der Übernahme von DSA durch Fanpro und dem Ausstieg von Amigo bei D&D vorbei. Danach wurden die Sichtungen von Rollenspielen in Spielwarenabteilungen recht schnell weniger. Außerdem hatten die großen Firmen einen Außendienst - etwas was Fanpro auch probiert hat, aber was wohl eher nicht erfolgreich war.
Die einzige Möglichkeit Rollenspiele wieder sinnvoll in Spielwarenläden unterzubringen wäre es, wenn diese als Brettspiele getarnt werden und die am besten noch von einem großen Gesellschaftsspieleverlag herausgebracht werden - also wären Pegasus und Heidelberger da die realistischsten Kandidaten, denke ich.
Egal wie groß ein reiner Rollenspielverlag auch ist - der wird es eher nicht schaffen da reinzukommen.