Die "Weichheit" von FATE rührt von den Aspekten. Wenn wir mal den SL aussen vor lassen, dann kannst Du einen Charakter bauen mit den Aspekten "Supermann", "mit unglaublichen Superkräften", "Kann alles" und "neugierig". Im Spiel schaut sich der Charakter alles an und versucht alles genauer zu inspizieren, womit der Aspekt "neugierig" angesprochen wird, da ja jede Situation potentiell gefährlich sein kann. Danach benutzt er einfach bei jedem Konflikt die gesammelten FATE-Punkte, um jeder Aktion +6 zu geben. Natürlich ist das ziemlich extrem und wird so nicht am Spieltisch passieren, schon allein weil der SL einen Riegel davor schieben würde, aber meiner Meinung nach zeigt das ziemlich deutlich die "Weichheit" von FATE, da eben die Regeln für die Aspekte eher Guidelines als harte Grundlagen sind.
Ich hatte die Idee (kenne nur Free Fate) an den Aspekten so verstanden, dass der Spieler mit den Aspekten seinem Spielleiter und seinen Mitspielern zu erkennen geben soll und kann, was er als Spieler gerne im Spiel spielen möchte und wie er seinen Charakter definiert.
Die ersten drei Aspekte sind in meinen Augen dann schon keine Aspekte, die den Charakter eindeutig definieren.
Im Regelwerk wird außerdem noch betont, dass der Spieler auch erklären soll, was er mit den Aspekten beabsichtigt und meint
und ob diese im Sinne des gemeinsamen Spiels gut funktionieren, also auch angespielt werden können.
Und wenn so etwas angewendet wird, was eben auch aufgrund von Missverstehen des Regelwerks passieren kann,
dann greift das Beispiel von Bad Horse, hey, wir spielen hier gemeinsam und Du möchtest hier mit Deinem Charakter
das Spiel dominieren. Bzw. die Argumente greifen, dass die Mitspieler auf die dominierenden Aktionen eines Spielers reagieren können.
Oder besser gesagt, so:
Dann kann es aber diesen Missbrauch gar nicht erst geben, damit dieser zustande kommt müsste man nämlich harte Elemente (etwa einen Plot) und eine vordefinierte Erwartungshaltung geben, die man missbrauchen kann. "Löst den Plot" löst nämlich keinen Plot, weil es keinen gibt, es löst nur weitere Schritte in der Geschichte aus.