Thema: Wie kommen eure Runden auf einen Nenner?

[Der Nârr]

Hallo!

Mich würde interessieren, wie in euren Spielrunden die Prozesse zur Auswahl eines Rollenspiels ablaufen.

Bei uns ist es meist so, dass irgendwann eine Kampagne oder ein System ad acta gelegt werden soll und dann die Diskussion beginnt, was als nächstes gespielt wird. Grundsätzlich haben da alle eine Meinung, ob sie potentielle Spielleiter sind oder nicht. Die, die tatsächlich spielleiten würden, haben meist schon ein paar Ideen, die aber in der Regel von mindestens einem komplett abgelehnt werden. Dann würde einer gerne Stormbringer leiten, das kennt aber kein Schwein und ein anderer will viel lieber Conan spielen - dafür gibt es aber keinen SL. So kann sich das ewig hinziehen, in persönlichen Gesprächen und über ein Privatforum und das ganze ist extrem frustrierend.

Ich denke mir immer, das müsse doch einfacher gehen. Natürlich hat das auch etwas mit den Spielern zu tun, bei uns sind wohl ein paar Egozentriker und wenig Kompromissbereite mehr als in anderen Runden. Aber ich habe eine ähnliche Diskussion dann auch noch viel krasser in einer anderen Spielrunde erlebt, wo es zur Zersplitterung der Runde führte, was aber vielleicht auch ganz gut war. Daher denke ich, dass ähnliche Schwierigkeiten in der Spielfindung auch in anderen Runden existieren müssen.

Meine Frage ist nun: Erlebt ihr ähnliche Schwierigkeiten? Wie entscheidet ihr euch für ein neues Spielsystem? Habt ihr Tipps, wie man so einen Auswahlprozess reibungslos gestalten kann und das so, dass alle Beteiligten zufriedengestellt werden? Demokratie ist schon schwer! In einer Runde habe ich im Moment den Vorteil, dass ich "Kraft des mir verliehenen Amtes" als Spielleiter die Möglichkeit habe, fast beliebig Spiele durchzudrücken. Aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Und es reicht mir nicht, wenn die Spieler irgendwie ihren Charakter mögen und sich interessiert auf das Abenteuer einlassen, sondern ich würde gerne einfach mal ein Spiel und Setting finden, das vielleicht sogar alle begeistert. (Ich habe schon viele Runden erlebt, in denen eine Mehrheit der Spieler Null Interesse hatte, Quellenbücher zu lesen.) Vielleicht ist das aber utopisch und Begeisterung aller Spieler für dasselbe Spiel ein Ideal, das ohnehin nie erreicht wird?

Tragisch ist in diesem Zusammenhang Iron Kingdoms, das vom Setting her bei uns regelmäßig alle Spieler anspricht, vielleicht das einzige Spiel ist, in dem ich in den letzten Jahren erlebt habe, dass alle Spieler in der Runde begeistert in den Hintergrundbüchern gelesen haben, das aber leider nie eine regeltechnische Umsetzung erfahren hat, die alle zufriedenstellen, inkl. Konvertierungen nach Gurps und SW. Und ärgerlich sind die Spiele, die durch ihre Optik ein Versprechen auf ein tolles Spiel geben und sich dann im realen Einsatz am Spieltisch als Flop erweisen - bei uns war das Transhuman Space.

[Feuersänger]

Es wird erstmal Bestandsaufnahme gemacht, wer was leiten würde.
Dann einigt man sich auf eines dieser Angebote.

[Pyromancer]

Das hat bei meinen Runden fast immer informell geklappt: Im Vorfeld (wenn halt klar war: "Bald brauchen wir eine neue Kampage.") gibt jeder seinen Senf ab ("Könntest du nicht XY leiten?", "Ich könnte AB leiten.", "UV spiel ich nur mit, wenn ST...", usw.) und über Wochen kristallisiert sich dann ein gemeinsamer Nenner heraus.

Einmal, als es schnell gehen musste (da lief eben keine Alt-Kampagne noch ein paar Monate, sondern wir brauchten JETZT eine neue) haben wir das auch formalisiert:
Wir haben uns getroffen.
Jeder hat kurz angerissen, was er zu leiten bereit war.
Das wurde auf einem Zettel notiert.
Es wurde ein bisschen diskutiert, nachgefragt, genauer erklärt.
Dann gab jeder Vetos ab, was er DEFINITIV NICHT spielen wollte.
Die wurden vom Zettel gestrichen.
Da blieb dann nicht viel übrig.
Dann wurde noch ein bisschen diskutiert.
Die restlichen Kampagnenvorschläge wurden von jedem in eine Rangfolge gebracht.
Diese Rangfolge wurde ausgewertet.

Tada, wir hatten unsere neue Kampagne.
Das hat alles in allem trotzdem 2-3 Stunden gedauert.

[Mondsänger]

Bei uns läuft es ähnlich. Verschiedene Leute bieten Dinge an, die sie leiten möchten / könnten und dann einigt man sich. Wenn einer oder mehrere das Setting/Regelsystem nicht kennen, dann wird halt ein Abend Einführung gemacht.

[Saffron]

Wenn es dich tröstet: Ich bin neidisch auf diejenigen Gruppen, in denen es überhaupt einen Abstimmungsprozess gibt, und in denen überhaupt neue Systeme und Settings ausprobiert werden.
 
Meine Situation: Von uns 5 Personen leiten nur 3 (Rotation), eine davon auch nicht wirklich gern, sondern eher aus Pflichtgefühl, denn zu zweit könnten wir das einfach nicht wuppen. Ich bin die einzige, die überhaupt andere Systeme kennt, ab und zu mal auf eine Convention geht und sich wie hier im Forum mit dem Thema Rollenspiel beschäftigt. Die anderen wissen nicht einmal, was z.B. Shadowrun ist, geschweige denn irgendwelche unbekannteren Systeme. Das macht die Diskussion schon nicht so leicht. Zumal zwei Personen auch nach 20 Jahren am liebsten nichts anderes als 08/15-Fantasy (D&D oder DSA) spielen würden.
 
Nach den ersten ca. 15 Jahren (!) in dieser Besetzung war erstmalig etwas anderes gespielt worden, aber nur weil ein SL einfach festgelegt hat, dass er nun Cthulhu 1920 leiten wird - basta. Gefragt wurden die Spieler also nicht, man hat halt mitgemacht. Das war vielleicht auch gut so, denn siehe da: Alle waren überrascht, dass es ihnen viel Spaß gemacht hat! Dieser SL ist inzwischen leider nicht mehr dabei.
 
Als ich vor einiger Zeit SL-Burnout hatte und meine langjährige Fantasy-Kampagne nicht mehr sehen konnte, habe ich mit allen besprochen, was wir statt dessen spielen könnten. Premiere: das erste Mal, dass überhaupt über andere Systeme und Settings gesprochen wurde, und das auch nur aus der Not heraus, weil ich sonst als SL komplett das Handtuch geschmissen hätte. Ich hab dann abgefragt, welche Genres und Epochen die anderen gern spielen würden und habe mehrere Möglichkeiten ausgesucht, die mir auch in den Kram passen würden.
 
Reaktion der anderen war Enttäuschung, dass die alte Kampagne aufgegeben wurde. „Na wenn’s denn sein muss“ war der Tenor zu meinen Vorschlägen, weil halt darunter kein 08/15 Fantasy zu finden war. Dennoch haben sich alle dann bereit erklärt, es auszuprobieren und keiner hat sich innerlich dagegen gesperrt, das muss ich meinen Leutchen zugute halten. Inzwischen spielen sie wohl auch ganz gern in meiner neuen Kampagne (glaube ich zumindest, weil Feedback ist bei uns ein böses Wort). Ich habe auch vorher mal ein paar Abende Serenity geleitet, als wir mal ein paar Wochen überbrücken mussten, und alle waren sehr begeistert. Trotzdem habe ich nicht den Eindruck, dass das an der Grundeinstellung besonders viel geändert hat.

[bobibob bobsen]

Wir setzen uns ca. im halbjährlichen Rythmus zusammen und legen basisdemokratisch fest ob wir was Neues ausprobieren wollen und in welche grobe Richtung (Fantasy, SiFi,Steampunk, Erzählrollenspiel) das gehen soll.
Dann entscheiden wir wer das leiten möchte und wer sich die Regeln anschaut (meist ich da mir das Spaß macht)und eine kurze Zusammenfassung dieser schreibt um sie den Mitspielern zu geben.

[Mutifu]

Bei uns läuft es momentan so, dass wir alles spielen, was jemand gerne leiten würde. Dafür haben wir auch die Regel aufgestellt, dass niemand sich ausklinkt und wir alle versuchen uns auf das angebotene System und Setting einzulassen.

[Wellentänzer]

Hm, wir machen das informell und hatten damit trotz tendentiell heterogener Präferenzen nie Probleme. Von 5 Leuten sind 3 SL dabei. Die SL haben tendentiell das erste und letzte Wort bei der Suche. Sowas wie ein Vetorecht der Spieler gibts aber durchaus auch. Vor Ende einer Kampagne überlegen wir uns dann jeweils gemeinsam, was wir spielen könnten, was noch in der Schublade liegt, was wir mal wieder anpacken könnten, welche Neuigkeiten es gibt, was mal spannend auszuprobieren wäre etc. Ehrlich gesagt wundert es mich ein bisschen, dass man die Abstimmung als so unangenehm empfinden kann. Mir macht die Suche immer viel Spaß und ich habe den Eindruck, dass es den meisten anderen Gruppen auch so geht.

[Hunter9000]

Bei uns halten sich die Angebote durch potentielle Spielleiter in der Gruppe immer in Grenzen, von daher wird gespielt, was angeboten wird. Funktioniert seit 3 Kampagnen problemlos.

[Lichtschwerttänzer]

Wir wählen aus dem aus, was angeboten wird.

Das letztemal bei mir, war es Siundered Skies als einziges , weil ich etwas anderes als ne SW Ülot Point nicht hätte aus dem Hut zaubern oder Supporten können.

[Glgnfz]

Super. Das Problem kenne ich auch nicht. Irgendwer leitet immer irgendwas worauf er und die meisten anderen Lust haben.

[Roland]

In unseren kleinen Runden werden Vorschläge gesammmelt und danach ein Konsens erreicht. Dass kann schnell gehen (Biete Spiel X! Keine anderen (an)Gebote? Zuschlag erteilt!) oder ein bisschen länger dauern.

Auf unserem Rollenspielstammtisch gibts ein formalisiertes Verfahren, erst werden 10-12 Rundenangebote eingeholt, dann verteilen sich Spieler auf die Runden (oder auch nicht).

[Grimtooth's Little Sister]

Spieler bestimmen SL, SL bestimmt was gespielt wird. Es gibt eine Gesamtliste "geht generell gar nicht" was bei uns DSA, Zombies, Nazis, Traveler, Cthulhu, Dinosaurier-Pulp, Harry Potter und Ghostbusters und Standard-Dungeoncrawl unfasst. Vielleicht hab ich auch noch was vergessen aber ich glaub das wars.

[Archoangel]

Ihr habt Probleme ... kenne ich gar nicht. Meine Erfahrung sagt: das Verhältnis Spieler zu Spielleiter ist etwa 50 zu 1; deshalb finden sich in vielen Gruppen "Zwangslösungen", d.h. es finden sich eine bestimmte Anzahl wechselnder Spielleiter ein, die das dann unter sich irgendwie klären. Da der SL Posten also quasi unbeliebt ist, weil die meisten ja lieber spielen wollen, entscheidet mehr oder weniger der SL - wäre es anders, müsste ja jemand anderes leiten. In Gruppen in denen es eine Spielleiterpersönlichkeit gibt, also jemanden der lieber leitet als spielt, gibt es (Gott sei Dank) keinerlei Demokratie: der SL bestimmt was gespielt wird und der Rest ist glücklich, dass sie spielen können. Wem es nicht passt, der kann sich ja eine andere Runde suchen. Nach 1W6 Jahren Rollenspielerfahrung im Erwachsenenalter geht meiner Erfahrung nach aber niemand mehr; zumindest nicht, weil ihm/ihr das System potentiell nicht gefallen könnte. Probleme gibt es eigentlich nur, wenn sich zwei oder mehr Spielleiterpersönlichkeiten in der gruppe befinden; dann wird entweder gewechselt, also Montags leitet jener und Freitags der andere, zwei verschiedene Kampagnen, damit es keinen Streit gibt; oder, was wahrscheinlicher ist: die Gruppe bricht über kurz oder lang auseinander, weil ein typischer Spielleiter am Tisch als Spieler auch so ziemlich das Letzte ist, was ein anderer Spielleiter erleben will. Oder es kommt eben zu einer Unterordnung im Rudelverhalten: ein SL setzt sich durch, weil er bei den Spielern beliebter ist, oder der andere sich freiwillig zurückzieht. Ist er/sie eine Mischpersönlichkeit, also eine jener weniger Personen, die gleichgerne spielen wie leiten, so ergibt sich das Problem in der Regel nicht. Ist er ebenso ein Alpha-SL, so wird einer der SLs über kurz oder lang die Gruppe verlassen, bzw. die Gruppe zerbricht.

Konkret: was ich sage wird gespielt. Ich suche mir meine Spieler in der Regel aus, wenn ich eine neue Kampagne starte. Komme ich spontan zu einer anderen Gruppe tritt der dortige SL für den besuch zurück und überlässt mir den Stuhl, dann mache ich entweder ein OneShot, oder leite spontan in der bestehenden Kampagne ein Abenteuer. Wenn ich mal wirklich Lust habe zu spielen (zuletzt vor 2-3 Jahren und davor vor 8-9 Jahren) teile ich das demjenigen mit, den ich als SL sehen möchte - und der/diejenige leitet dann auch sehr gerne was. Klappt seit 25 Jahren recht gut, mit der einen Ausnahme, als wir erst zwei und dann drei Spielleiter in der Gruppe hatten. Einer war nach einigem hin und her bereit sich anzupassen der andere leitete zunächst an einem anderen Wochentag; zwischendurch hatten wir die Lösung der wechselnden Kampagnen, aber das ging nicht lange gut. Nach wenigen Jahren hat sich dann letztlich die Gruppe in zwei getrennt, ein bisschen später in drei. Es funktioniert einfach nicht; zuletzt hatte quasi nur noch ich geleitet, einfach weil beide anderen SL mit mir als SL gerade so leben konnten, nicht jedoch mit dem jeweils anderen (deshalb zunächst Teilung in zwei Gruppen); letztlich war aber bei beiden der Drang selbst zu leiten so groß, dass es auf einen logischen Bruch hinauslief.

Zurück zum Thread: das Problem kenne ich nicht, es wird gespielt was ich sage, wem dies nicht passt kann gehen (habe ich irgendwie von einem reinen Spielertypen noch nie erlebt).

[Shevek]

Wir haben das Problem auch nicht.
Wenn ich ne Idee habe was ich leiten will, biete ich es an, und wer mit spielen will, spielt mit.
Das machen andere Spielleiter in meiner Umgebung ebenso.

Auf die Weise habe ich nun eine wöchentliche und eine monatliche Gruppe in der ich leite, und eine wöchentliche Gruppe in der ich mitspiele, und hin und wieder leite, wenn der eigentliche Spielleiter mal wieder ausfällt.

Das funktioniert prima.

Die meisten spielen noch in weiteren Gruppen mit, dazu fehlt mir aber die Zeit.

[Crimson King]

Ich habe keine über mehr als eine Kampagne hinweg bestehenden festen Runden. Im Grund läuft das dann einfach so ab, dass jemand, der was leiten will, im Bekanntenkreis oder ggf. auch darüber hinaus nach Spielern sucht, die Bock auf dieses Angebot haben. In Einzelfällen wird das auch mal rum gedreht und ein paar Spieler suchen eine SL für ein System/Setting, das sie gerne spielen wollen. Die Methode hat den Vorteil, dass man von vorne herein kaum mal Spieler in die Runde bekommt, deren Vorstellungen mit denen der anderen inkompatibel sind. Hat aber auch den Nachteil, dass man sich seine Runden immer wieder neu zusammen suchen muss und durchaus mal auf dem Trockenen sitzen kann. Für meinen letzten Plan als SL habe ich in FFM und Umgebung z.B. nicht genügend passende Spieler gefunden, die unter der Woche oft genug Zeit haben.

[Archoangel]

Ohne arrogant klingen zu wollen: dann arbeite an deinem Ruf. Werde ein noch besserer SL. Ein richtig richtig guter SL hat eigentlich nie das Problem Spieler/Gruppen zu finden. Erfahrene Spieler spielen alles, also wirklich ALLES - wenn sie die Überzeugung im Herzen tragen, dass der SL es wert ist.

[Crimson King]

Ohne arrogant klingen zu wollen: dann arbeite an deinem Ruf. Werde ein noch besserer SL. Ein richtig richtig guter SL hat eigentlich nie das Problem Spieler/Gruppen zu finden. Erfahrene Spieler spielen alles, also wirklich ALLES - wenn sie die Überzeugung im Herzen tragen, dass der SL es wert ist.

Du klingst nicht arrogant, sondern lediglich pathetisch und naiv.

[Sid]

Das ist bei uns eine sehr aktuelle Thematik.
Wir spielen seit über zwei Jahren wöchentlich in unserem eigenen viktorianischen Setting mit Savage Worlds grob auf der Basis der Liga der außergewöhnlichen Gentlement mit Auftritten der Figuren aus den Romanen dieser Zeit (Nemo, Holmes, Jack the Ripper, usw.)
Eine Gesellschaft in der es seine besonderen Gaben zu verbergen gilt, in der sich die SC lieber entleiben würden als ihren gesellschaftlichen Ruf zu verlieren. Das ist schön, aber auch anstregengend.

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Ein neues Setting sollte her und ich hab 2 Jahre am Stück geleitet, dass solle sich auch ändern.
Wir haben Brainstorming betrieben mit Zettelchen und dann ein bisschen Mindmapping.
Und dann haben wir aussortiert was mindestens einer von uns nicht will.
SciFi flog raus, Piraten weg usw.

Übrig blieben grob:
Fantasy, klare Grenze zwischen Gut und Böse, Winter, Eisbären und Indianermythologie.

Da viel mir Hellfrost ein ... das hab ich dann beim nächsten mal allen vorgestellt und man fand es im Prinzip gut.
Es hat einige der Punkte jedoch nicht enthalten und einige Punkte die es eigentlich disqualifizieren.

Die Elfen wurden als "reingepresst" empfunden, die Zwerge als harmonisch mit dem Setting verwoben.
Die Möglichkeit der "Frostborn" stieß auf große Begeisterung.
Auch wenn wir uns gegen das Setting entschieden, was auch daran liegt, dass man 3 Bücher kaufen "muss".
Können wir aus dem Playersguide hervorragend Edges, Hindrances, Flareelemente wie kaltes Feuer, Der sich ausbreitende Winter,
usw. entnehmen.

Es kam wie es kommen musste ...
Wir haben dann wild geklaut, was uns gefiel und bauen grad unser eigenes Setting.

Jeder bekam da Karteikarten und hat mindestens irgendeine Sache in das Setting erzählt und aufgeschrieben.
Das wichtigste dabei ist, kein Zwang.
Manchmal viel einem nur ein Schlagwort ein oder ein wohlklingender Name oder man hatte grad Lust einen Tee zu machen.
Dann macht man eben Tee. Man ist schließlich da, um eine schöne Zeit zu haben.
Wie ich finde, sind sehr schöne Sachen entstanden, die viel Möglichkeiten für Abenteuer geben.

Beispiele:
Der See "Niefrøst"
Ein immerwarmer See im ewigen Eis. Der Legende nach gespeißt aus den Tränen eines Drachen.
Das Wasser soll heilende Kräfte bergen doch vielmehr hält es den Wanderer in der eisigen Kälte Warm.

Die "Harven Twiklank"
Es waren einst fünf an der Zahl, zwei sind noch bekannt. Wenn die eine Harve gespielt wird,
erklingt das Gleiche auf den jeweils anderen. Schreckliches soll passieren, wenn alle fünf Harven
gleichzeitig gespielt werden. Ragnarok?

Lysemeg
Das sind Glühwürmchen, die immer zu dem Ort zurück kehren an dem sie geschlüpft sind.
Man kauft sie in Stadt X und vorausgesetzt sie sind dort geschlüpft, führen sie einen zu eben jener
Stadt zurück.

Kodan
Die Kodan sind den Panserbjørn nachempfunden und sind nun eine Spielbare Rasse in unserem Setting.
Ein Spieler (Orko) wird diesen Spielen. Dank des SW Rassenbaukastens ist er bereits fertig und ausbalanciert.

Is-Dragen-Kjafrukt (Eis-Drachenfrucht)
Eine Frucht die so lecker ist, dass, wenn man ihren Duft riecht, man ihr nur äußerst schwer widerstehen kann.
Es gibt auch das Is-Dragen-Kjarfrukt Fest. Der Höhepunkt des Festes besteht darin, dass sich ausgewählte Mannsbilder
der Versuchung der Drachenfrucht stellen. Wer es am längsten aushält, ehe er der Versuchung der Frucht erliegt und sie
ist, wird zum König des Sommersonnenfestes. Denn er hat seine Willenstärke bewiesen.

fortvilelsekjlal Avkrok (abgelegener Ort der Verzweiflung)
Eine Eishöhle deren Betreten streng verboten ist. Verbrecher werden dort hineingeführt, da die Höhle diese mit ihren Sünden
und Schandtaten konfrontiert. Nur wenige sind mit gesundem Verstand zurück gekehrt.



Insgesamt sind an einem Abend 22 Orte, Gegenstände und Geschöpfe in unseren Kasten geflossen
und noch viel mehr an Schlagworten.
Dadurch das jeder etwas beigetragen hat, ist ihm/ihr das neue Setting schon automatisch ans Herz
gewachsen. Wir wissen noch nicht genau wie es wird, doch wir sind uns einig, es wird großartig.

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[Archoangel]

Du klingst nicht arrogant, sondern lediglich pathetisch und naiv.

Dann lass es halt bleiben und jammer nicht rum, weil die pösenpösen Spieler so pöse sind und das ultrageile Funprojekt nicht unterstützt haben. Ich habe keine Probleme Spieler zu finden. Nie.

[Sashael]

Ohne arrogant klingen zu wollen: dann arbeite an deinem Ruf. Werde ein noch besserer SL. Ein richtig richtig guter SL hat eigentlich nie das Problem Spieler/Gruppen zu finden. Erfahrene Spieler spielen alles, also wirklich ALLES - wenn sie die Überzeugung im Herzen tragen, dass der SL es wert ist.

Nimms mir nicht übel, aber Ziel verfehlt.
Und ist ein recht typisches Beispiel für "Gut beobachtet - Falsch interpretiert".

@Topic
Für unsere neue Kampagne haben wir uns erst auf ein paar Genres geeinigt, dann habe ich dazu passende Systeme ausgesucht, wir haben drei Kurzabenteuer gespielt und uns dann auf ein System und eine Kampagne geeinigt. Vorher hatte ich angefragt, ob jemand Lust hat, bei mir System XY zu spielen und als genügend Leute Ja gesagt hatten, haben wir es gespielt.

[Crimson King]

Dann lass es halt bleiben und jammer nicht rum, weil die pösenpösen Spieler so pöse sind und das ultrageile Funprojekt nicht unterstützt haben. Ich habe keine Probleme Spieler zu finden. Nie.

Hängt wohl davon ab, was für einen Anspruch man als SL hat und was für einen Anspruch die Spieler haben. Wenn der niedrig genug ist, kriegt man natürlich auch leichter einen Konsens hin.

[Gilgamesch]

Ich kann mich glücklich schätzen so ein Problem nicht zu haben. Meine (Haupt-)Spielrunde ist absolut awesome. Wenn ich als hauptsächlicher Spielleiter der Gruppe von einem Setting oder System überzeugt bin und ein paar Ideen für die nächste Kampagne liefere haben wir eher das Problem, dass die in 90% der Fälle alles genauso interessant finden wie ich und wir uns dann zwischen all den Optionen relativ willkürlich auf eine konkrete festlegen müssen. Wir haben einfach ähnliche Interessen und die Leute sind grundsätzlich offen und begeisterungsfähig. Vielleicht liegt das auch daran dass die alle erst durch mich bzw andere, inzwischen ausgeschiedene Gruppenmitglieder zum Rollenspiel gefunden haben und dadurch auch ein bisschen mit meinem persönlichen Spielstil und -vorlieben sozialisiert wurden. Ich finds einfach klasse.

Einen Ratschlag kann ich daraus nun aber leider kaum ableiten, außer vielleicht den, dass man am glücklichsten ist, wenn man sich an Spielern genau solche Leute heraussucht, die eine große Überschneidung an Interessen haben, was man exemplarisch sehr gut an Filmen, Serien, Romanen und Videospielen die alle mögen festmachen kann.

[Draig-Athar]

Jemand (meistens ich) bietet an etwas zu leiten, wer Lust hat spielt mit - klappt hervorragend.

[Edward Fu]

Ohne arrogant klingen zu wollen: dann arbeite an deinem Ruf. Werde ein noch besserer SL. Ein richtig richtig guter SL hat eigentlich nie das Problem Spieler/Gruppen zu finden. Erfahrene Spieler spielen alles, also wirklich ALLES - wenn sie die Überzeugung im Herzen tragen, dass der SL es wert ist.

Das stimmt so nicht. Es gibt Systeme die spiele ich nicht. Auch nicht mit meiner Lieblings-SL.

Als SL der lange Zeit mit einer Gruppe spielt entwickelt man ein Gespür, was die einzelnen Spieler mögen und was nicht. Ich weis z.B. das ich einen meiner Spieler Star Wars gar nicht anzubieten brauche. Er mags nicht. Kann ich leben mit. Im Gegenzug verlangt niemand in der Gruppe von mir, das ich irgend welchen Horror-Kram spiele.

Mit etwas Kompromisbereitschaft kann man sich auf ein System einigen. Allerdings muss die Bereitschaft dazu auf Seiten des Spielleiters und der Spieler vorhanden sein.
Im Normalfall reden wir drüber, was als nächstes gespielt werden soll. Da wir gegenseitig die Abneigungen und Vorlieben in der Gruppe kennen und respektieren, klappt das ganz gut.