Games Workshop ist für meinen Geschmack ein Extrembeispiel für einen Markenkult.
Das Pänomen GW setzt sich mMn aus verschiedenen Elementen zusammen. Markenkult ist nur eines davon. Das Thema läuft auch über andere Firmen wie FFG (mit Warhammer Invasion, verschiedenen WH-Brettspielen, den WH-Rollenspielen) oder diverse Computerspiel-Firmen.
Im Rollenspielbereich ist das einzige ähnliche Phänomen Chaosium mit Cthulhu, wobei der Verlag das "Problem" hat, dass Cthulhu nicht eine Verlagseigene IP ist.
Dann gibt es noch Kundenbindung, die auch dadurch erreicht wird, dass GW immer mal wieder neue interessante Sachen rausbringt. Ablegerspiele zu ihren Spieluniversen wie Mortheim, Necromunda, Inquisitor, Warmaster, das Space Hulk Brettspiel, ...
Für die Hauptsysteme WH, WH 40K gibt es auch immer wieder neue interessante Sachen wie Mighty Empires, Sturm der Magie, Städte in Flammen, Sachen von Forge World. Der Spieloptionen entwickeln sich laufend weiter (neue Minis, Truppentypen ... wie die Großbausätze - z.B. der Hexenthron der Vampire.)
Und: Die Regelprinzipien/die Regelbasis entwickelt sich zwar weiter, aber selbst nach Jahren ist Warhammer als Warhammer noch erkennbar. Sprich: Wenn ich WFB 2001 mit der 6. Edition verlassen habe, dann kann ich 2012 mit der 8. Edition wieder einsteigen ohne die Regeln von Grund auf neu lernen zu müssen.
Dazu kommt: Einsteigerfreundlichkeit ... auch über Startboxen wie Sturm der Vergeltung oder Schlacht auf der Blutinsel.
Ein eigenes Hobbymagazin, das am Kiosk, bzw. den Bahnhofsbuchhandlungen präsent ist.
GW hat eigene Hobbyläden mit geschultem Verkaufspersonal + Bastel- und Spielmöglichkeiten in den Läden. Wobei das nicht der einzige Vertriebsweg ist. Es gibt einen eigenen Online-Store, viele Internet-Händler, in fast allen Fantasy-Läden bekomme ich GW-Sachen und last but not least gibt es immer noch gut ausgestattete reguläre Spielwarenläden, die deren Sortiment führen - z.B. Spiel+Freizeit Fechter in Ansbach.
... bei der genannten Aufstellung:
Da wird der Rest des Tabletopbereichs schlichtweg ignoriert, als gebe es ihn nicht.
Wundert dich das?
Das könnte gleich einen skurrilen Drift machen: Mich würde echt mal interessieren, wie viel bei GW die Tantiemen aus der Lizensierung ausmachen. Ist ja nicht so, als das z.B. die PC-Spiele nicht erfolgreich gewesen wären.
Wäre nicht die erste Firma, die zwar mit einem Kerngeschäft groß wird, dieses dann aber zu Gunsten anderer Sachen komplett aufgibt.
Darüber reden wir, wenn es D&D nicht mehr als Tabletop RPG gibt.