Darum: Wie müssten Rollenspiele aussehen, vertrieben werden, gestaltet sein, um neue Leute zu kriegen?
Idealerweise wären Rollenspiele sowohl bei Gesellschaftsspielen als auch im Buchhandel zu finden.
Bei den Gesellschaftsspielen wäre es wichtig das es eine Box-Fassung gibt.
Einerseits um sich in das Sortiment zu fügen. Das heißt man kann in ein Regal voller Boxen schlecht Bücher dazwischen schieben. Andererseits um den Spieler mit Grundmaterial (sprich Bücher und Würfel) zu versorgen. Was die Werbung betrifft so muss der Verkäufer nur Wissen das es sich um ein kreatives Erzählspiel, Rollenspiel handelt. Der Rest sollte auf dem Boden der Packung zu finden sein.
Was die Sortierung betrifft so würde ich es nicht neben Monopoly oder Risko positionieren sondern eher so etwas wie die Dungeonslayers Box neben Munchkin und Werwölfe im Düsterwald, die Star Wars Box auf die Star Wars Brettspiele, Aborea neben Descent, FateToGo auf ein brettspieligeres Erzählspiel und dergleichen.
Ich glaube nicht das man die Rollenspiele dafür "dümmer" machen muss.
Brettspielregeln werden ja auch nicht für Dumme geschrieben und irgendwie hat man's ja auch selbst geschafft es zu verstehen.
Im Buchhandel wäre das vorgehen ähnlich.
Ich glaube nicht das es etwas bringen würde ein Regal "Rollenspiele" einzurichten. Einfach weil die Leute es nicht kennen und daran vorbeigehen würde wie ich an dem "Heimwerker" Regal. Allenfalls könnte man ein Regal, oder ein Regalsegment in der Nähe der Fantasyliteratur mit dem Titel "Spielbücher" machen.
Die Rollenspiele würde ich dann nahe bei ihren "Artgenossen" platzieren. Das heißt Tenra Bansho Zero, Double Cross, sowie Ryuutama würden in das Manga-Regal kommen. TBZ und DC passt vom Format her Ideal zu etwas größeren Manga, Ryuutama das etwa A4 ist könnte man in die Nähe der Artbooks, Wochenmagazine oder Zeitschriften stllen.
Das Lied von Eis und Feuer RPG würde auf den Stapel mit SoIaF Zubehör kommen. Burning Wheels in die Fantasy-Ecke etc. Dafür würde es sich ggf. anbieten die RPGs auf Fantasybuch-Format zu bringen. So das sie sich wie Burning Wheels harmonisch einfügen.
Es viel im Thema bereits der Begriff Replay, ich finde das Konzept ausgezeichnet.
Bei Replays handelt es sich um Berichte von fiktiven oder tatsächlichen Rollenspielgruppen beim Spielen, die in Bücher oder Comics zusammengefasst werden und entspechend verkauft. Diese sprechen (in Japan, wo das Konzept her kommt) nicht nur Rollenspieler an sondern auch Leute die einfach nur gerne lese bzw. schmöckern. Man könnte so vermitteln was RPG ist, Hemmungen abbauen und ggf. weiteres Interesse wecken.
Hinsichtlich der weniger kommerziellen Seite würde es mitunter helfen, wie von Mentor aufgegriffen. entweder in der Öffentlichkeit zu spielen und Stammtische bzw. Treffen anzubieten.
Vielleicht beides zu kombinieren.
Ich kenne es von Go-Clubs in Belgien und Koblenz so das man sich ein Lokal bzw. Café aussucht, den Besitzer nett fragt, und dann oftmals sein Brett auspacken darf und spielen. Wobei man halt auch etwas verzehren sollte. Jetzt ist es so das der reine Platzverbrauch bei RPGs eher geringer ist als ein 19x19 Brett, plus zwei Steinebehälter, plus zwei Deckel, plus Uhr (plus Stapel mit mehreren Sets falls noch wer spielt).
Natürlich ist das nicht ganz ungestört, es gibt Nebengeräusche, Hintergrundmusik, aber normalerweise kann man dabei auch gut reden. Wenn man jetzt nicht das Bedürfnis hat das ganze Lokal zu übertönen sollte es klappen. Die Lokalitäten sind ja dazu da das man sich am Tisch unterhält. Ab und an kommt dann wer vorbei der fragt was man macht, reisst einen zwar etwas aus dem Spiel, aber man kann dann wem erklären was Rollenspiel ist und ggf. bei einem aus zwanzig oder so sogar einen neuen Spieler rekrutieren.