Vollwertiges Rollenspiel? Ach du meine Güte..
Die kürzeste Sitzung Reinspielzeit hatte ich bei einer Runde Puppetland; dieses SPiel sieht aber gerade Spielabschnitte von 1h vor. Hat hervorragend funktioniert und sehr viel Spaß gemacht.
Zombie Cinema dauert auch in der Regel 2-2,5h und das ist ein kompletter Handlungsbogen mit durch die Mechanik bedingten hervorragendem Pacing.
EDIT: .. und dann war da noch eine LabLord Runde beim Altmeister Glnfz, bei der nach weniger als 60min alle SCs das zeitliche gesegnet hatten. Ich glaube das war meine kürzeste RSP-Runde bisher.
Für eine Con, plane ich in der Regel 3,5-4h ein, plus Einführung in System und Setting und Verteilung der Charaktere, wofür ich 30min veranschlage. Da ich es für eine Pflicht halte seinen Slot zu halten, geb ich mir noch ne halbe Stunde mehr; heißt ich nehm in der Regel 5h und meine Spieler gehen genausooft 20-30min früher raus wie "kurz vor knapp"
. Ich halte diesen Bereich auch für den Sweetspot.
Es ist btw. auch möglich einfach mal "draufloszuspielen"; klar ist es mituner angenehm sich erstmal in den Charakter zu finden, aber genauso legitim ist es einfach mal loszulegen und zu handeln. Ich hab auch schon sehr gute Erfahrungen gemacht (auf beiden Seiten) mit diesem Spieler direkt ins kalte Wasser mit neuen Charas zu werfen. Für manche Genres bietet sich das auch geradezu an.
Tatsächlich ist mir das lieber als dieses, langsame, alles ausspielende, alles totredende passive Rollenspiel ohne entsprechendes Scene Framing und Pacing. Das ist eben einfach und angenehm, insbesondere für den SL. Spätestens auf Conrunden merkt man dann aber, dass es sich hierbei selten um eine Präferenz handelt, sondern meist um Unvermögen das schöngeredet wird. In so einer Situation muss man einfach auch mal Schwerpunkte setzen können.
EDIT II: .. und um noch direkt auf die Frage zurückzukommen. Ich hallte 30min Runden auch für gut machbar. Eine spannende Szene in die man direkt reingeworfen wird, in der es um was geht und am Ende eine Auflösung erspielt wird. Wo ist denn da kein vollwertiges Rollenspiel?
Meiner Erfahrung nach ist "zu kurz" oft ein kleineres Problem (meist nur ein "das war toll, wir hätten davon gerne mehr gehabt!"; selten ein "das ging jetzt alles zu schnell") als ein "zu lang" (was in der Regel ein "zu wenig relevanter Inhalt, zuwenig Entscheidungen für den Zeitraum" ist).