Ich halte seit Ewigkeiten den Standpunkt, dass ein anderes Attribut als Charisma auf Einschüchtern rollenspieltechnisch Unsinn ist.
Man bemerkt relativ schnell, dass Einschüchtern nicht besonders viel mit Stärke zu tun hat, sobald man sich die typisch - megastarken Charaktere in Filmen ansieht.
Son-Goku oder Superman, das sind doch keine einschüchternden Gestalten. Aber der Joker (Batman) hingegen ist wahrscheinlich die Personifizierung der Angst. Dabei ist der überhaupt nicht besonders kräftig. Tatsächlich ist er auch nicht besonders geschickt. Was der Joker hat - das ist tatsächlich Charisma - jeder der Heath Ledger in der Rolle gesehen hat, wird da einfach nur zustimmen.
Und sein Druckmittel ist nicht mal eine besondere Macht - sondern einfach nur chaotisch freigesetzte kriminelle Energie.
Ob der Halbling einschüchternder ist als der Riese, das hängt doch überhaupt nicht von deren Stärke ab. Nehmen wir doch einfach mal die Riesen aus dem Hobbit. Megastark. Aber furchteinflößend? Wahrscheinlich nicht einmal, wenn sie es wollten.
Hierbei kommt genau der Effekt zum Tragen, den es zum Einschüchtern braucht: Diese Riesen kann man aufgrund ihrer Niedrigen Intelligenz nicht ernst nehmen, und GENAU DAS muss man dem Gegenüber aber vorspielen: Man muss vom Gegenüber ernst genommen werden - das ist eine Art schauspielerischer Auftritt und das ist Charisma.
Dabei geht es gar nicht darum, ob man es ernst meint oder nicht - selbst wenn man es ernst meint mit seiner Drohung, wenn man nicht ernst genommen wird, dann erreicht man damit nicht, was man will.
Nichts desto trotz halte ich es natürlich für OK, über ein Talent das Attribut zu Stärke zu wechseln. Aber das ist eher ein Kniff im Spiel als eine logische Schlussfolgerung.