Bei
Diplomacy sind sich ja fast alle einig, dass man sich gut überlegen sollte, ob und mit wem man das spielt.
Worker Placement oder Engine Builder Spiele sind ja in direkter Konkurrenz zueinandern, aber halt nicht immer mit dieser "Ich würg dir einen rein!"-Mechanik.
Das stimmt, da gibt es Abstufungen.
Meiner Erfahrung nach sind die Spiele besonders unangenehm, bei denen es oft die bessere Wahl ist, jemandem etwas zu verweigern, als selbst einen (für sich selbst) "guten" Zug zu machen. (Die Anführungszeichen deshalb, weil der im Sinne des Spiels gute Zug ja eben der Verweigerungszug ist. Also das "Reinwürgen").
Mir ist z.B.
Keyflower zu brutal; ich spiele das nur mit sehr ausgesuchten Leuten - nicht nur aus Rücksicht, sondern weil ich mich dabei selbst nur eingeschränkt wohlfühle. War gar nicht so leicht, mir das einzugestehen... Erschwerend kommt bei
Keyflower noch hinzu, dass das Spiel gar nicht gemein aussieht und entsprechend ganz falsche Erwartungen weckt.
ich meine, wenn nur einer keinen Bock auf Wettbewerb hat ist die Entscheidung klar, dann ist Kooperativ halt der kleinste Gemeinsame Nenner.
Ich kann mich absolut an einer harten Auseinandersetzung erfreuen und liefere gerne ein hartes Match, ohne dass das für mich einen Spaßverlust bedeutet, wenn ich am Ende verliere. Ich meine, who cares? Es sind Brettspiele. Wie fast überall im Leben ist der Weg das Ziel, und drei Stunden lang mit Herz und Seele gerungen ist doch viel befriedigender, als am Ende der Sieger zu sein.
Ich würde aber sagen, die Mehrzahl der Leute, die ich kenne, sieht das anders.
Denke, ein Brettspiel zu verlieren an sich ist für viele Menschen ganz gut zu ertragen. Wer das nicht kann, der muss natürlich wirklich vorsichtig sein. (Und ja, gibt es durchaus auch, leider auch unter Vielspielern; wo ich mich dann immer frage, warum man sich das antut...)
Es kommt, meine ich, darauf an, was und wie man verliert. Eine lange Spieldauer ist, meine ich, auch einer der Faktoren, die es eher schlimmer machen. Erstens erhält es damit mehr Gewicht, zweitens ist die erlebte Frustration oder Langeweile, das Nicht-Teilnehmen-Können, vielleicht das Doof-Rumsitzen halt lang.
Ich habe jedenfalls sehr viel weniger schlechte Erfahrungen mit kurzen Spielen (unter 60 Minuten) als mit langen. Mit sehr langen Spielen (drei Stunden oder mehr) habe ich in Summe mehr schlechte als gute Erfahrungen. Es geht besser, seit ich besser einschätzen kann, was mit wem (und mit mir) geht.