Hallo.
@Eulenspiegel: Ich pflichte Dir uneingeschränkt darin bei, dass SF in den von mir aufgezählten Film-Beispielen in aller Regelmäßigkeit nur Kulisse oder z.T. Requisite ist. Darum ging es mir mit meinem Beitrag aber nicht. Mir ging es nur darum hervorzuheben, dass Raumschiffe und military SF nicht zwingend miteinander verknüpft sind. Eben gerade habe ich Space Truckers (aus 2000, mit Dennis Hopper) gesehen. Das ist ein wirklich weiteres wunderbares Beispiel dafür.
Was ich aber sehe, ist, dass military SF nicht selten Raumschiffe auch implementiert - "Moon 44", "Starship Troopers", "Aliens", "Independence Day", "Battlestar Galactica", "Space 2063", irgendwie auch "Enemy Mine", z.T. Star Wars und Star Trek ...
Unterschied: bei Fantasy weiß jeder "das ist ein Märchen, spielt in einer anderen Welt, ist nie passiert und wird nie passieren". Bei SF hat man das Gefühl "so könnte es mal werden".
Mh ... Ich möchte sofort "ja" rufen, stelle mich aber auch darauf ein, dass es wohl drauf ankommt - nämlich wohl auf abstrakte Gültigkeit dieser Einschätzung, Umfang der Differenzierung und individuelle Erwartungshaltungen an. In Bezug auf das, was möglicherweise als "Hard SF" verstanden werden könnte, sehe ich das aber genauso wie Du.
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Weitere Gedanken:
Vom Grundsatz her habe ich irgend wann mal erfahren, dass es wohl eine bestimmbare, eng umgrenzte Auswahl an möglichen "Plots" oder Erzählstrukturen gibt. Ob man das auf Shakespeare herunter bricht oder aber noch weitere Erzählstrukturen (im Sinne von Handlungsabläufen) meint, das sei für mich dahingestellt; jedenfalls sehe ich das (wohl auch) so, dass die Zahl der möglichen zu erzählenden Geschichten hinsichtlich ihrer abstrakten Strukturen wirklich vergleichsweise begrenzt ist und "nur" in der Beliebigkeit der Kombination und des "Remix" erweitert werden kann, ohne dann aber im Ergebnis innovativ zu werden. Dabei begreife ich das ohne Einschränkung, dass es dann auf einer abstrakten Ebene in der Tat "egal" ist, ob man SF oder Fantasy oder Krimi oder oder oder als - von mir aus - "Thema", "Kulisse", "Requisite", "Genre" oder was auch immer nutzt.
Aber genau darum geht es mir ja mit diesem Thread dem Grunde nach wenn ich frage, warum wir uns für SF Rollenspiele entscheiden oder entscheiden würden - allerdings eben nicht mit der Zielsetzung, SF gegen andere "Genres" abzugrenzen oder als austauschbar mit anderen Themen zu betrachten, sondern eben für jede/n einzelne/n hier festzustellen, welche Elemente der SF es sind, die jemanden dazu einladen, SF im Rollenspiel zu spielen oder nicht. Der Versuch einer Abgrenzung birgt nämlich die (zu vermeidende) Gefahr, dass einerseits SF mit anderen Genres verglichen werden könnte und andererseits die fließenden Grenzen zwischen SF und anderen Genres übersehen werden. Gerade im Bereich der Space Opera oder der SF mit PSI (aka eine Form der Magie) oder der alternativen Universen würde eine Abgrenzung dann wegen der Abgrenzungsschwierigkeiten fehl laufen - vor allem, weil ich mir auch vorstellen könnte, dass es gerade solche Dinge für einzelne unter uns sein könnten, für die gerade diese Dinge die tragenden Elemente für die Entscheidung oder Wünsche sind, sich bewusst für ein SF Spiel zu entscheiden (Beispiel: Rifts).
Das führt mich zu einer Erweiterung meiner Grundfrage:
Nachdem nun vielfach festgestellt wurde, aus welchen Gründen Ihr Euch im einzelnen bzw. wir uns für SF Rollenspiele begeistern oder begeistern würden, würde mich daran anknüpfend interessieren, weshalb Ihr Euch für "Eure" Spielsysteme bzw. SF-Rollenspiele entschieden habt? Sind die ausgewählten Spielsysteme Ausdrücke Eurer Wünsche oder "nur" der Versuch, zumindest im Ansatz das im Rollenspiel zu erleben, was Ihr von Eurer SF-Rollenspielerei erwartet?Keep it rockin' 'n' rollin'! Die Entwicklung dieses Themas gefällt mir sehr.
AO