Autor Thema: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?  (Gelesen 7095 mal)

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Offline Kearin

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #25 am: 9.01.2014 | 08:29 »
Also für die Zeit als die Damen und Herren noch jünger waren, komme ich zur selben Beobachtung. Heutzutage hat sich das aber weitestgehend aufgelöst.

Offline Sid

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #26 am: 9.01.2014 | 09:36 »
Mir ist eine Sache besonders aufgefallen, wahrscheinlich nur ein Zufall, doch sehr bemerkenswert:

Sämtliche sprachaffine Charaktäre wie Linguisten, Xenosprachwissenschaftler usw. die mir jemals
als SC begegnet sind, wurden stets von weiblichen Spielern verkörpert.
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Offline Ursus Piscis

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #27 am: 9.01.2014 | 09:39 »
Ich habe es so in Erinnerung, dass Frauen bei uns systemunabhänigig ausnahmslos Schurkinnen (Diebinnen/Assassininnen) bzw. Zauberkundige gespielt haben.
Iirc war tatsächlich keine einzige Nahkämpferin (damage dealerin oder tank) dabei.

Insofern kann ich Beobachtung von Feuersänger nachvollziehen, wobei ich allerdings nicht weiß, ob auch tatsächlich die genanten Gründe dahinter stehen - oder ganz andere ...  ::)

Offline Grey

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #28 am: 9.01.2014 | 10:37 »
Meine Frau spielt sehr gern den Ein-Mann-Tank, alles vom Marine bis zum Highlandkrieger mit Bihänder, aber die ist in Bezug auf feminines Verhalten ohnehin nur bedingt repräsentativ.

Wenn ich ansonsten meine Erinnerungsliste durchgehe, haben meine weiblichen Mitspielerinnen (in der Fantasy) folgende Charakterklassen besetzt:

Spielerin 1: Seefahrerin.
2: Magierin.
3: Klerikerin, Heilerin.
4: Kampfzwerg (männlich, allerdings nicht sehr überzeugend gespielt), Bardin.
5: Assassinin.
6: Kampfzwergin, Waldläuferin.
7: Kriegerin (egal welche Charklasse es eigentlich sein sollte -- die Dame war eine ziemliche Powergamerin).

Eine Überzahl der "sneaky" Kämpfertypen kann ich da jetzt nicht ausmachen. Direkte Attacke von vorn scheint auch bei den Frauen durchaus beliebt zu sein.

EDIT: Oder ist das nur weibliche Hinterlist, damit wir mit dem heimtückischen Angriff von hinten nicht mehr rechnen? ~;D
« Letzte Änderung: 9.01.2014 | 10:41 von Grey »
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Offline Teylen

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #29 am: 9.01.2014 | 11:51 »
Nach etwas überlegen bin ich darauf gekommen das man eine Tendenz per Spielerin entdecken könnte, aber nicht per Geschlecht. Zumindest in Vampire ist der Charakter mit jeweils den meisten Sprachen (quasi der Gruppen-Gelehrte) in allen Fällen (Maskerade, Dark Age) der eines männlichen Spieler.
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Offline Shihan

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #30 am: 9.01.2014 | 12:30 »
Meiner Erfahrung nach korreliert das eher mit dem Alter. Jüngere Spieler wollen oft (subjektives oft) gerne den sneaky-stealthy-Assassins-Creed-Charakter haben, der vor allem elegant dabei aussieht, während er böse Dinge tut. Mit dem Alter (wieder nur meine subjektiven Erfahrungen) ändert sich das etwas.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Mitspielerin, die in unserer damaligen DSA-Runde immer die Flintenweiber gespielt hat. Die wollte nur Charaktere haben, die auch in jedem Fall zutreten und zuschlagen können, je größer die Waffe, desto besser.
Allerdings entsprach das irgendwie auch ihrem Charakter (sie hatte auch lange Jahre Erfahrung im Kick-Boxen).


Alles in allem würde ich diese Erwartungen nicht an das Geschlecht hängen. Aber es ist auch schwer, hier repräsentativ zu bleiben.

Offline chad vader

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #31 am: 9.01.2014 | 12:34 »
Unter den Kämpferklassen, sowieso schon eher in der Minderheit, werden mit großem, _großem_ Abstand Fernkämpfer bevorzugt. Gerne auch in Kombination mit obigem Sneaky/Stealthy Aspekt.
Extrem selten hingegen sind Nahkämpfer ohne Stealth-Skills unter der weiblichen Spielerschaft vertreten.
Hab derzeit nur eine biologisch-weibliche Spielerin und zwar in meiner 50 Fathoms Kampagne. Schon seit dem ersten Treffen hat sie klar signalisiert, dass sie Bock auf ne Frontsau hat. Als Halbork-Kämpferin mit einem Schwert in jeder Hand beschützt Sie ihre eher männlichen Gefährten - einen Magier, einen Schütze/Seefahrer und einen Schurken/Dieb.

Die letzte biologisch-weibliche Mitspielerin davor hatte eine Paladinin gespielt.

Das nächstliegende zu ner weiblichen Spielerin, was ich sonst habe, ist noch ein Transgender-Mitspieler/Mitspielerin. Er/Sie spielt in der Regel weibliche Chars mit guten bis sehr guten Nahkampfqualitäten.

Offline Khouni

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #32 am: 9.01.2014 | 12:38 »
Bei D&D und ähnlichen Spielen haben ALLE meine Spielerinnen mit mir als SL bis auf eine einzige (Halborkbarbarin) hauptsächlich Schurkinnen gespielt, insbesondere neue Spielerinnen. In Runden unter einem anderen Spielleiter war es dann jeweils naturverbundene einsame Seele (Werewolf) oder Halbvampirhexendingsbums (Pathfinder).
Immer eine gewisse Zwielichtsromantik.

Bei D&D-Varianten ist mir aufgefallen, dass die Illustrationen zu Schurken fast immer Frauen zeigen. Gerade neue Spielerinnen lassen sich vielleicht davon beeinflussen.

Zudem: Je jünger, desto mehr "Ich will Meuchler sein".

Offline Urias

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #33 am: 9.01.2014 | 14:12 »
Zudem: Je jünger, desto mehr "Ich will Meuchler sein".

Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Als ich noch jünger war bin ich allen mit meinen "Oh ich bin so ein pöser Meuchler"-Charakteren auf den Sack gegangen. Jaja, ich war jung und dumm. Aber man hat mich zurechtgestutzt und da bin ich auch ganz froh drüber.
Ohne Gott ging es nicht weiter, und so hab ich mich entschieden, / meiner ist jetzt der Alkohol. / Ich trank ein paar Schlücke und ich fand meinen Frieden / und ich fühlte mich kurzfristig wohl. - Joint Venture, Der trinkende Philosoph

cromo

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #34 am: 9.01.2014 | 14:38 »
Ich werfe einfach mal drei Hypothese in den Raum.

Einerseits könnte es daran liegen, dass Spielerinnen sich tendenziell eher "in die Gruppe" einfügen. In vielen Fällen ist der Kraftprotz einfach als erstes belegt, häufig von einem männlichen Spieler, und es wird dann geschaut, wie man sich sinnvoll in die Gruppenkonstellation einfügen kann.

Andererseits würde ich auf mediale Vorbilder hinweisen. Über die meisten Genre hinweg sind Frauen eher die stealthy/ sneaky/ smart/ magic Charaktere mit weniger physischer Kraft als die männlichen Protagonisten. Das beeinflusst natürlich ebenfalls. In vielen Regelwerken findet man bei den Beispielcharakteren auch genau diese Aufteilung. Das beeinflusst natürlich eine Anfängerin, die neu ins Hobby kommt ebenfalls.

Davon abgesehen, denke ich nicht, dass dem so sein muss. Es gibt einfach mehr Männer als Frauen im Hobby und so fällt die Charkterwahl der Männer einfach nicht als Besonderheit auf, während auf die Charakterwahl der Frauen detaillierter geachtet wird. Jedenfalls habe ich schon mehrere Diskussionen über die Charakterwahl von Spielerinnen mitbekommen, während das Geschlecht bei der Auswahl von Männern halt als "die Norm" gesehen und nicht diskutiert wird.

(Ansonsten: Tachen! Ich geh dann wieder in die Ecke des Forums, wo ich still bin.  ;D)

Offline Thandbar

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #35 am: 9.01.2014 | 15:09 »
Einerseits könnte es daran liegen, dass Spielerinnen sich tendenziell eher "in die Gruppe" einfügen. In vielen Fällen ist der Kraftprotz einfach als erstes belegt, häufig von einem männlichen Spieler, und es wird dann geschaut, wie man sich sinnvoll in die Gruppenkonstellation einfügen kann.

Von meiner alten WoW-Gilde her kenne ich es sogar so, dass dieses Sich-Einfügen den Frauen sogar regelrecht aufgezwungen wurde. Bei zwei Hexenmeistern musste dann der weibliche Mitspieler auf nen Priester umsatteln, nachdem der männliche sein Damagemeter-Geprahle lang genug im Chat abgerollte hatte. (Im übrigen wurde der einzige Krieger in der Gilde von einer Frau gesteuert, und die Schurken lagen allesamt in Männerhänden.)

Zitat
Andererseits würde ich auf mediale Vorbilder hinweisen. Über die meisten Genre hinweg sind Frauen eher die stealthy/ sneaky/ smart/ magic Charaktere mit weniger physischer Kraft als die männlichen Protagonisten. Das beeinflusst natürlich ebenfalls.

Absolut! Wer - wie meine Freundin - Lady Oscar und Lina Inverse gerne mag, scheut auch vor Schwertgefechten nicht zurück.
In meiner langjährigen L5R-Runde waren die Haudraufs übrigens die Damen, und Mönch und Schleicher/Bogenschütze/Sushivergifter wurden von zwei Herren gegeben.

Zitat
Davon abgesehen, denke ich nicht, dass dem so sein muss. Es gibt einfach mehr Männer als Frauen im Hobby und so fällt die Charkterwahl der Männer einfach nicht als Besonderheit auf, während auf die Charakterwahl der Frauen detaillierter geachtet wird. Jedenfalls habe ich schon mehrere Diskussionen über die Charakterwahl von Spielerinnen mitbekommen, während das Geschlecht bei der Auswahl von Männern halt als "die Norm" gesehen und nicht diskutiert wird.

Großes +1.

Wobei ich an mir selber vorstelle, dass ich für meinen Teil ebenfalls einen wohl stark altersbedingten Wandel vom Untoten/Dämonen-Zocker zum Druidenspieler hin gemacht habe. Führte ich früher die Geißel an, sind es nun die Nachtelfen.
 
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Pyromancer

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #36 am: 9.01.2014 | 15:14 »
Hier mal meine Stichprobe der von Spielerinnen gespielten Charaktere aus den Kampagnen, an die ich mich spontan erinnere:

Midgard: Söldnerin, Nordland-Barbarin
Midgard: Söldnerin, Druide, Ordenskriegerin, Heilerin
Necropolis: Anführerin, Heavy-Weapon-Dude, Sanitäterin, Sprengpionier
Traveller: adelige Göre
Engel: alles außer dem Michaeliten
Savage Worlds Midgard: Schurkin
Savage Worlds Midgard: Faustkämpfer, Bardin

Und als Gegenprobe die von Spielern gespielten Charaktere:
Midgard: Ordenskrieger, Ordensritter, Hexer, Magier
Midgard: Söldner, Barde
Necropolis: Heavy-Weapon-Dude, Scharfschütze
Traveller: Raumflotten-General, Scout
Engel: Michaelit
Savage Worlds: Magier, Kämpfer, Kämpfer, Ranger
Savage Worlds: Priester, Magierin, Schurke, Krieger

Wenn ich da Tendenzen festlegen müsste, wüsste ich nicht, wie.

Offline Feuersänger

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #37 am: 9.01.2014 | 17:15 »
Bei dir würde ich sagen, tendieren alle Spieler irgendwie sehr stark zu Haudraufs. :p
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Bad Horse

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #38 am: 9.01.2014 | 18:37 »
Mir ist eine Sache besonders aufgefallen, wahrscheinlich nur ein Zufall, doch sehr bemerkenswert:

Sämtliche sprachaffine Charaktäre wie Linguisten, Xenosprachwissenschaftler usw. die mir jemals
als SC begegnet sind, wurden stets von weiblichen Spielern verkörpert.

Find ich interessant. Mir fällt jetzt leider niemand außer mir ein, der einen wirklich sprachaffinen Char gespielt hat (was deine These zumindest vage untermauern würde).

Wie sieht es denn bei den Herren hier aus? Da sind doch genug Leute dabei, die zumindest im RL sprachaffin sind - habt ihr das je auf einen Char übertragen?
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Offline Khouni

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #39 am: 9.01.2014 | 18:43 »
Ich einige Male, ja. Auch sehr gerne historisch versierte Charaktere. Der Daniel Jackson-Typ wie im Star-Gate-Film wurde von mir oft verkörpert.
Ich kenne leider keine sprachaffine Rollenspielerin aus eigener Spielerfahrung, noch eine, die jemals solche Charaktere gespielt hätte.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #40 am: 9.01.2014 | 18:43 »
Ich war mal mit einer Spielerin in einer Runde, deren Char konnte wirklich fast alle Sprachen der Kampagnenwelt. Aber das war eine.

In meiner aktuellen Runde ist das Sprachengenie ein Mann gespielt von einem Mann.

Ich selbst neige bei meinen Gelehrten Chars meist zu einer guten Auswahl an Sprachen, idealerweise exotischen Sprachen.

So hat in Rippers mein deutscher verrückter Wissenschaftler zum Beispiel Sorbisch als Sprache beherrscht.

Offline Saffron

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #41 am: 9.01.2014 | 19:48 »
Ich kann mich nur auf die ca. 5 Frauen und 5 Männer beziehen, die im Lauf der Zeit Mitglieder meiner festen Rollenspielgruppe gewesen sind. Aber da ist es dann immerhin auch ein Zeitraum von rd. 20 Jahren, über den ich spreche.

Mein Fazit daraus: Total gemischt, ich kann da keine eindeutigen Vorlieben bei den  männlichen oder weiblichen Spielern ablesen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass wir viele Jahre lang Standard-Fantasy gespielt haben. Da kennt man halt seine Lieblingsklassen in- und auswendig und ist dann auch bereit, mal etwas ganz anderes auszuprobieren.

Ich würde eher einen anderen Zusammenhang feststellen (leider nicht geschlechterspezifisch, ich hoffe, das ist nicht zu sehr off-topic):

Die Spielern, die sich auch außerhalb des Spiele-Abends gern mal mit Rollenspiel beschäftigen spielen gerne Multi-class oder zumindest Charaktere, die ein breites Spektrum an Fähigkeiten haben, bei denen man viele verschiedene Möglichkeiten hat. Diejenigen, die ich in Richtung Casual Gamer schieben würde, und die nach Jahren immer noch nicht alle Regeln kennen, spielen lieber einen Charakter, der sich auf eine Klasse konzentriert. Ich glaube aber nicht, dass das nur Faulheit ist, weil man keine Lust hat, sich mit mehr Regeln zu belasten. Denn oft  erstreckt sich dieser Wunsch nach einer gewissen Gradlinigkeit auch auf die Persönlichkeit des Charakters: Die Ein-Klassen-Charaktere haben oft auch von der Persönlichkeit her ein, zwei ganz ausgeprägte Züge; sie sind eher plakativ, und man bekommt schnell ein Bild von ihnen. Die Jack-of-all-trades-Charaktere sind eher „tiefe Wasser“, bei denen dem man nicht auf den ersten Blick erkennt, was für eine Persönlichkeit dahinter steckt.

Spannend wäre auch noch die Frage nach der Gesinnung: Ich sehe bei Spielern oft eine Tendenz, entweder immer sehr heldenhafte, ritterliche, selbstlose Charaktere zu spielen oder eben zwielichtige, die zwar guter Gesinnung sind es aber mit dem Gesetz nicht so genau nehmen, die versuchen, ein größeres Stück von der Beute abzubekommen, oder die auch mal feige sind. Allerdings kann ich auch hier keine Präferenz bei den Geschlechtern sehen, sondern sehe eher, dass Spieler X oder Spielerin Y eben so gestrickt sind.

Sorry, aber die Anfangsthese kann ich so nicht bestätigen.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Offline Archoangel

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #42 am: 9.01.2014 | 20:04 »
Die häufigsten fantasy-Standardcharaktere weiblicher Mitspieler an die ich mich erinnere waren (in zufälliger Reihenfolge):

-Magier
-Kleriker/Druide
-Barbar
-Kämpfer

früher ... ganz ganz früher in DSA:

-Hexe
-Amazone
-Elfe

... aber DSA war da eben einzigartig; sie haben ja quasi reine Mädels-Klassen eingebaut.

im Vergleich dazu die häufigeren Clans bei Vampire:

-Gangrel
-Brujah
-Lasombra
-Toreador

Zu deiner Grundannahme:

Ich kann mich an keine einzige Schurkin erinnern; beliebt waren eher die reinen Klopper, oder die Klopper, die auch zaubern können. Die Häufigsten, vom Weibsvolk gespielten Charaktere überhaupt waren Kleriker und Lasombra - zumindest eben in meinen Jahrzehnten und Gruppen. Meine Frau bevorzugte früher eigentlich Waldläufer/Gangrel, aber ihre Waldis waren eigentlich immer die Zweiwaffen-Tussen; Druiden wurden wegen Wildshape in 3.X plötzlich interessant ...
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Offline Auribiel

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #43 am: 9.01.2014 | 20:28 »
@Feuersänger:

Unbefangen, d.h. ohne die anderen Posts gelesen zu haben:


In meiner Runde spielt(e) die weibliche Belegschaft:

8x Krieger
2x Krieger+ Stealthy
2x Jäger
2x Schurke
2x Geweihte
1x Waldläufer
1x Barde


Magische Professionen:

4x Heilung
5x Kampf
3x Sonstiges



Rein subjektiv:

Meiner Beobachtung nach spielen besonders die Frauen (auf Männer kann ich mich aufgrund der geringen Datenlage nicht beziehen) einen Schurken, die sich noch nicht sehr gut mit dem Rollenspiel auskennen. Jedenfalls fällt es mir frapierend auf, dass die meisten Neuzugänge (oder auch die, die keine Lust hatten, sich längerfristig mit den Regeln zu beschäftigen) bevorzugt einen Schurken gespielt haben bzw. noch spielen.
Ich vermute, dass dies in der Tat die von dir aufgezählten Gründe hat - sie wollen nicht einstecken müssen. Meiner Meinung nach begründet sich dies darin, dass sie noch keine Erfahrungswerte dahingegend haben, wie schwer der Schaden denn ausfallen würde und welche Konsequenzen dies für ihren Char hat. Je vertrauter sie hingegen mit System UND SL sind, desto breiter (und kriegerischer) streut die Wahl.
Anderer Grund, den ich meine beobachtet zu haben: Gerade zu Beginn möchten sich Neulinge beim Rollenspiel auch ausleben - auch im Hinblick auf den Bruch mit moralischen Vorstellungen. Man empfindet es offenbar besonders als Neulingen sehr interessant, in Häuser einzusteigen und wertvolle Dinge zu neppen. Einige Mitspieler bekommen da ganz glänzende Augen dabei, allein wenn sie schon so einen Einbruch nur planen. ;)
Mit der Zeit verliert sich das und es ist nicht mehr so spannend Thief zu spielen, dann rückt mehr das andere in den Mittelpunkt.
« Letzte Änderung: 9.01.2014 | 20:30 von Auribiel »
Feuersänger:
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Offline Grey

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #44 am: 9.01.2014 | 21:18 »
Wie sieht es denn bei den Herren hier aus? Da sind doch genug Leute dabei, die zumindest im RL sprachaffin sind - habt ihr das je auf einen Char übertragen?
Hab' ich, auf zwei M:tAs-Charaktere. Der eine spricht im wesentlichen dasselbe Sortiment wie ich (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch); der andere spricht noch mal deutlich mehr (wenn auch andere) Sprachen als ich. Mit der SL habe ich damals, anstatt ernsthaft sechzehn Sprachen in den Bogen einzutragen, einfach ausgemacht, der Charakter spricht "alles an lebenden und toten Sprachen, was es im nahen Osten so gibt". ;)

Außerdem habe ich ein gewisses Faible für einen meiner Fantasy-NSCs, Typ Renaissanceherrscher. Der spricht auch so ziemlich alle Sprachen meiner Spielwelt ...
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Offline גליטצער

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #45 am: 9.01.2014 | 21:45 »
Meiner Erfahrung nach spielt die absolute Mehrheit (also >50%) der Damen vorzugsweise "Schurken" - also Typus "sneaky & stealthy"; egal ob nun als epynome Rogue in D&D oder als Covert-Ops Specialist in Shadowrun.
Bei Magic Usern (auch wenn sie nun Psi, Mutanten oder sonstwie heißen) ist mir keine besondere Tendenz aufgefallen.
Unter den Kämpferklassen, sowieso schon eher in der Minderheit, werden mit großem, _großem_ Abstand Fernkämpfer bevorzugt. Gerne auch in Kombination mit obigem Sneaky/Stealthy Aspekt.
Extrem selten hingegen sind Nahkämpfer ohne Stealth-Skills unter der weiblichen Spielerschaft vertreten.
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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #46 am: 9.01.2014 | 23:20 »
Anderer Grund, den ich meine beobachtet zu haben: Gerade zu Beginn möchten sich Neulinge beim Rollenspiel auch ausleben - auch im Hinblick auf den Bruch mit moralischen Vorstellungen. Man empfindet es offenbar besonders als Neulingen sehr interessant, in Häuser einzusteigen und wertvolle Dinge zu neppen. Einige Mitspieler bekommen da ganz glänzende Augen dabei, allein wenn sie schon so einen Einbruch nur planen. ;)
Mit der Zeit verliert sich das und es ist nicht mehr so spannend Thief zu spielen, dann rückt mehr das andere in den Mittelpunkt.

Mein erster Charakter war vermutlich ein Kämpfer (weil damals bei D&D die unkomplizierteste Klasse) und vermutlich ein Mensch, in den folgenden Jahren hatte ich ich dann die anderen Klassen und Rassen ausprobert. Aber in den letzten Jahren hatte ich zwar in der einen AD&DRunde noch meinen Kleriker weiter gespielt, aber bei anderen AD&D/D&D3.5 Runden waren es nur noch "neugierige" Charaktere (und hatte mich immer geärgert dass ich bei der Charaktererschaffung einige Prozentpunkte auf "Taschendiebstahl" verbraten musste, die hätte ich lieber in "Klettern" und "Schlösser knacken" investiert.) Das ewige dumpfe draufklopfen auf den Gegner, die ewige Buchhaltung bei den Sprüchen und das ewige Heilen beim Kleriker wurde dann langweilig, dann rückte das andere in den Mittelpunkt. ;)

Das ging bei mir los, nachdem ich die Midkemia-Romane "Der Dieb von Krondor" und "Die Gilde des Todes" von Raymond Feist gelesen hatte in denen "Jimmy die Hand" bzw. "James" eine große Rolle spielte. Keine Ahnung ob mich nben "Jimmy die Hand" und Robin Hood noch andere Schurken/Einbrecher aus Film/Literatur/Computerspiel inspirierten. das sind die einzigen an die ich mich jetzt noch erinnern kann.
« Letzte Änderung: 9.01.2014 | 23:22 von Skeeve »
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

Online Sashael

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #47 am: 9.01.2014 | 23:32 »
Die Rollenspielerinnen, mit denen ich so gespielt habe, hatten (iirc) folgende Chars
SR  Streetsam mit Hang zum Labern

Aberrant 1) Fliegendes Killervieh, so stealthy wie eine Supernova
2) Heilerin, Pazifistin, Luftelementaristin ... wehte immer nur als Wind durch die Gegend

GURPS 1) Söldnerin mit seeeehr lockerem Abzugsfinger
2) viele verschiedene SCs mit meist verspieltem kindlichen Charakter

D&D 1) brachiale Halb-Ork Barbarin mit Zweihandaxt und der Tendenz zum CHAAAAAAARGE
2) Paladina mit Tendenz zum SMITE EVIL!
3) Druidin, sneaky, stealthy und HACK-SLASH-RIP
4) Heilerin aus Not
5) Sorceress

SaWo Kämpferin mit Zweihandhammer (die D&D-Heilerin, die an dieser Frontsau wesentlich mehr Spaß hat)

Warhammer 1) Stadtwache mit großer Hellebarde, die man zum Zuschlagen benutzt. Immer und immer wieder.
2) Ulric-Priest, so subtil wie ein Kriegshammer

M&M 1) Tierempathin mit Hang zum Schleichen
2) Schatten-Elementaristin, seeehr sneaky und stealthy

Meine Ex-Ex spielt gern brachiale Schlägerinnen. Meine Ex gerne agile Todbringer.

Hm ... eine geschlechtsspezifische Zuordnung ist da jetzt nicht so auszumachen.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #48 am: 10.01.2014 | 00:51 »
Mein erster Charakter war vermutlich ein Kämpfer (weil damals bei D&D die unkomplizierteste Klasse) und vermutlich ein Mensch, in den folgenden Jahren hatte ich ich dann die anderen Klassen und Rassen ausprobert. Aber in den letzten Jahren hatte ich zwar in der einen AD&DRunde noch meinen Kleriker weiter gespielt, aber bei anderen AD&D/D&D3.5 Runden waren es nur noch "neugierige" Charaktere (und hatte mich immer geärgert dass ich bei der Charaktererschaffung einige Prozentpunkte auf "Taschendiebstahl" verbraten musste, die hätte ich lieber in "Klettern" und "Schlösser knacken" investiert.) Das ewige dumpfe draufklopfen auf den Gegner, die ewige Buchhaltung bei den Sprüchen und das ewige Heilen beim Kleriker wurde dann langweilig, dann rückte das andere in den Mittelpunkt. ;)

Das ging bei mir los, nachdem ich die Midkemia-Romane "Der Dieb von Krondor" und "Die Gilde des Todes" von Raymond Feist gelesen hatte in denen "Jimmy die Hand" bzw. "James" eine große Rolle spielte. Keine Ahnung ob mich nben "Jimmy die Hand" und Robin Hood noch andere Schurken/Einbrecher aus Film/Literatur/Computerspiel inspirierten. das sind die einzigen an die ich mich jetzt noch erinnern kann.


Na vielleicht haben diese Neulinge vorher auch einfach zuviele Diebesromane gelesen? Sollte ich mal untersuchen, danke für die Idee! :)
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Offline Space Pirate Hondo

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Re: Klassen/Rollenpräferenzen geschlechtsspezifisch?
« Antwort #49 am: 10.01.2014 | 08:10 »
Also ich hab auch, geschlechtsunabhängig, erlebt, dass Spieler, die wenig spielen/gespielt haben (relative Neulinge und alte Hase) auch oft in Schurkenrichtung tendieren. Wobei die genaue Formulierung immer fast wortgenau "Ich würde gerne sowas wie ein Geheimagenten* spielen!" war. Ich hab mich immer gefragt, woher diese Motivation eigentlich stammt, da ich persönlich nie viel für solche Konzepte übrig hatte.

*aka. gruppeninkompatibeler James Bond
« Letzte Änderung: 10.01.2014 | 08:12 von Kingpin000 »