Star Wars ist halt für viele Leute etwas anderes. Das ist eine Geschmacksfrage, eine Generationenfrage und eine Sozialisationsfrage.
Ich kann niemandem einen Vorwurf machen, der mit 10 über Phantom Menace im Universum sozialisiert wurde.
Es ändert ja nicht daran, dass die Filme sowohl filmisch schlecht sind, als auch in vielen Dingen die Originaltrilogie ad absurdum führen.
Sie sind halt trotzdem zumindest in Teilen sehr unterhaltsam, und, und das ist das wichtige, glaube ich: sie geben große Projektionsräume.
Genauso wenig Verständnis erwarte ich von jüngeren Generationen, wenn es um die Originaltrilogie geht. Die wird ja auch immer mal wieder als langweilig, in die Jahre gekommen, erzählerisch beschränkt o.ä. tituliert.
Selbst mit Leuten, die nur ein paar Jahre älter sind als ich, gibt es schon eine ganz andere Wahrnehmung über die Filme, z.B. wie gut/schlecht nun Teil 3 war, ob Ewoks eine Abomination sind oder genau Star Wars.
Ich empfinde auch vieles von dem, was nach den OT als "EU" rausgekommen ist, als recht schrottig. Schon die Thrawn-Trilogie ist weder literarisch noch erzählerisch ein Meilenstein, und das war ja noch recht nah dran am Look&Feel. Die Yuuzhan Vong waren schon ein ganz anderes Kaliber... Andererseits fand ich KOTOR 1 & 2 super, und da sind ja auch einige Verirrungen drin, die es fix in den "Kanon" geschafft haben (ich sag nur "Grey Jedi"... ). Aber wie gesagt, andere finden solche Dinge schlüssig und bereichernd.
Ich hatte beim Finale von The Mandalorian S2 Tränen in den Augen. Und das obwohl die Serie sonst viel Spannungsarmut bot.
Spolier zum Finale: ...Und ich im Nachinein und nach retro-spoilern im Netz statt starren CGI-Luke wohl lieber Stan Sebastian gesehen hätte
Aber den Handshake zu "meinem" Star Wars, den Disney/Abrams&Johnson so katastrophal verkackt haben - und was für mich viel schwerer wiegt als die vielen, vor allem erzählerischen Schwächen und Inkonsistenzen der Sequels - den hat Filoni mit so einer (erzählerisch) "Billo"-Szene hinbekommen. Und da bin ich ja nicht alleine mit, gibt ja genug reaction vids auf YT dazu.
Mein Star Wars ist mein Star Wars, und die einzigen, mit denen ich da etwas aushandeln müsste, sind meine Mitspieler.
Und da sind wir sehr auf der gleichen Wellenlänge (wie gesagt, mit Ausnahme der Ewoks, aber das wird auch noch eingebaut, und sei es nur, um sie zu trollen...)
Und Euer Star Wars ist Euer Star Wars.
Die Herausforderung und Kür für ein Star Wars Rollenspiel ist, diese verschiedenen Narrative alle ermöglichen zu können, ohne eine auszuschließen.
Das hat FFG sehr gut hinbekommen, mit tollen, wie ich finde, innovativen Mechaniken.
Von daher ist es zwar schade, dass die RPG-Serie auf Eis gelegt wurde, aber in ein paar Jahren, wenn es dann noch mal zu neuen Veröffentlichungen kommt
, freue ich mich über neue Abenteuer und ignoriere, was nicht in mein Star Wars passt.
Wobei es schon schön wäre, wenn sie die bestehenden Bände einfach mal wieder drucken lassen könnten.
PS: Gibt es dazu eigentlich schon irgendeine Kommunikation nach dem Juli Interview mit Sam Gregor StewarT?