Hallo,
ich hab mir die beiden verlinkten Artikel mal durchgelesen (auch aus Eigeninteresse) und ergänze mal, was da meiner Ansicht nach noch fehlt, bzw. worauf nicht ganz so detailiert eingegangen wurde (wobei vieles von dem hier vielleicht einfach als selbstverständlich vorausgesetzt ward). Ich hoffe mal, dass das in irgendeiner Weise hilfreich wird..
Ich fang mal ganz vorne an: Zunächst beginnt sich das mit der Physiologie-Beschreibung und der Lebenserwartung des Volkes. Zum allgemeinen Erscheinungsbild können hier dann auch schon kulturelle Aspekte einfließen (Frisuren/Bemalungen/Körperumformungen), also ggf. auch die in der Weltenfabrik erwähnten Statussymbole, sofern man sie am Leibe trägt.
Weiter gehts mit dem Gesellschaftsentwurf, der dort oben ja hauptsächlich behandelt wurde. Hier sollte man die Gesellschaft aber auch nicht losgelöst von der Welt betrachten, sondern vor allem mal auf ihren Lebensraum eingehen. Zunächst gilt es dann die Beschaffung der Lebensgrundlagen zu klären: Wovon ernähren sie sich und welche Lebensweisen werden durch ihre Umwelt begünstigt? Ist Nahrung in ihrem Lebensraum ganzjährig verfügbar, oder sind sie gezwungen nomadisch zu leben oder Vorräte anzulegen? - Hier ist das Verhalten des Volkes über einen Jahresablauf recht interessant. So gibt es in verschiedenen Kulturen ja die Zeit zu säen und zu ernten, vielleicht die zu plündern oder mit Tierwanderungen in den Süden zu ziehen, vielleicht vom Winterlager in den Bergen in ein Sommerlager im Tal zu ziehen, da du Zwerge erwähntest vielleicht Phasen, in welchen sie in der Unterwelt verbleiben und solche, in welchen sie die Oberwelt bewohnen. Die Jahreszeit, in der gerade gespielt wird, prägt damit maßgeblich das Auftreten der Völker. So gibt es vielleicht auch Zeiten, in welchen man sich verbarrikadiert und den Figuren misstrauischer begegnet, weil eine große Volksgruppe zu diesen eben zu ihren Raubzügen umherzieht. Andersrum macht das natürlich nur Sinn, wenn das Opfervolk zu dieser Zeit irgendwelche besonderen Ressourcen oder Vorräte besitzt. (Oder auch nicht, wenn allgemeine Gebrauchsgüter/Schätze/Vieh/Pferde/Menschen gestohlen werden.)
Welche Werkzeuge sind/waren fürs Überleben gebräuchlich und welche Waffen/Kunstgegenstände/Wasauchimmer haben sich daraus entwickelt? Welche Rollenverteilung hat sich daraus ergeben und wie hat sich diese vielleicht entwickelt?
Ich denke wichtig ist, solche Fragen zur Nahrungsbeschaffung etc. zu beantworten, sie dann aber nur als kurze Erklärungen mitzubringen und nicht unnötig breitzutreten. In diesem Zusammenhang bin ich im Netz über etwas gestolpert, dass ich da recht interessant fand.
Hier gibt es einen Artikel über die Entwicklung von Jägern&Sammlern zu Hirtennomaden hin. Zugegeben klingt das jetzt nicht so spannend, aber wenn man sich die Übersichtsseite mal anschaut, wird dort beschrieben, wie durch das Hirtentum Besitzdenken mit hineinkommt, wilde Raubtiere als Bedrohung für diese neue menschgemachte Ordnung getötet werden (näher am Mord als an der Jagd) und sich durch die ständige Aufmerksamkeit zum Schutz der Herde Misstrauen bildet. (Teil 4/12) - Wie auch immer, da das da einen emotionalen Beiklang hat und sicherlich politisch und auch sonstwie motiviert ist, distanzier ich mich mal davon. Also mit Vorsicht zu genießen. o.O
Ist das soweit abgesteckt, folgt ein anderer wichtiger Aspekt: der Einfluss der Völker aufeinander, sowie möglicherweise auch auf die Umwelt. Also das Einflussgebiet des Volkes und seine politische und vielleicht religiöse Rolle, womöglich auch die als Handelsmacht. Vor allem nomadische Völker, Reiter und der Fluss/Seefahrt mächtige kommen hierbei weit rum und können handeln und/oder plündern. Wenn du weiterhin irgendwelche Weltbesonderheiten hast, wie z.B. große Lebewesen wie Drachen, kann die Fähigkeit so eines zu erlegen bei Völkern, die das nicht schaffen, großen Eindruck schinden. Zum Einfluss auf die Umwelt hieß es, dass Italien noch immer von der starken Abholzung für die Flotten des römischen Reiches geprägt ist. Aber vielleicht versucht ja auch jemand, die Flüsse mit Dämmen zu regulieren oder die Landschaft anderweitig zu verunstalten. Ich denke ein wenig spielen hier die technologischen Fähigkeiten/das Verlangen der Völker nach Umgestaltung, aber auch die Robustheit/Unverwüstlichkeit der Welt ein.
Auch das Verhältnis/Verständnis verschiedener Volksgruppen zueinander kann über allgemeine Xenophobie hinaus näher beleuchtet werden: Gibt es vielleicht Völker, die einigen mehr Achtung entgegenbringen als anderen? So hat man vielleicht mehrere gehörnte Volksgruppen, die zueinander weniger xenophob sind, als ungehörnten gegenüber, da dies für sie einfach normal ist. Weiterhin natürlich historische Ereignisse.
Was ich auch noch interessant fände, wäre den Völkern kleine Eigenheiten mitzugeben. Also Fähigkeiten oder andere stereotype Dinge, für welche sie bekannt sind. So können an Gewässern lebende Völker vielleicht grundsätzlich schwimmen, während ein anderes als besonders kräuterkundig bewandert gilt und ein drittes wiederum auf den kräftigsten Reittieren oder den größten und mächtigsten Schiffen unterwegs ist. Vielleicht auch handgriffliche Kleinigkeiten für die sie bekannt sind, die der Welt dann aber fehlen würden, wenn sie verschwänden.
Wie gesagt, hoffe ich , dass das in irgendeiner Weise hilfreich war und dich vielleicht auf die ein oder andere Idee gebracht hat..
lg