Ich gehe mal vom klassischen Metaplotbegriff aus, der üblicherweise so gemeint ist, dass es eine übergeordnete Geschichte in der Rollenspielwelt gibt, die gewisse regionale oder überregionale Veränderungen über längerer Zeiträume mit sich bringt. Die Alternative versuche ich, weiter unten noch zu beschreiben.
Zunächst mal: Kein Rollenspiel "braucht" einen Metaplot
Ob es das Spiel an sich aufwertet? Das hängt zum einen davon ab, auf welche Weise er präsent ist, zum anderen ob die Spieler Metaplot an sich befürworten bzw. unbeding haben wollen - und davon, wie sehr er sich dazu eignet, die CHARAKTERE (NICHT die Spieler!) einbindet.
Aus meiner Spielerfahrung bietet der Metaplot realistischerweise den einen Mehrwert, dass über Veränderungen der Landstriche, Politik, Bevölkerung durch den Metaplot die Welt selbst lebendiger für die spieler wirkt. Aus meiner Beobachtung geschieht das aber fast immer über Metawissen, sprich: Der Spieler weiß, was los ist und warum, der Charakter streift den Plot nur am Rande und weiß kaum was.
Mitwirkungen der Charaktere am Metaplot sind aufgrund der klassischen Struktur, in der üblicherweise Autorenfiguren am Plot mitwirken und deren Entscheidungen die Welt dann formen, faktisch ausgeschlossen.
Da das Verfolgen des Metaplots ein reine außerspielerische Erfahrung (durch Lesen der entsprechenden Hintergrundliteratur, passende Videospiele, Messeinfos, Cons usw.) bleibt sehe ich absolut keinen Mehrwert am eigentlichen Spieltisch gegenüber der Etablierung eines Metaplots, der an die Charaktere der Gruppe gebunden ist und durch den oder die Spielleiter (bei Gruppen mit wechselnden SL) und seine Figuren direkt Einfluss auf die Gruppe nimmt.
Kurze Antwort auf die Frage: Nein, kein Rollenspiel braucht einen Metaplot.