Thema: DSA Blackguard und Demonicon - WTF???

[Sashael]

Ich stand heute bei Saturn und habe mir mal die Boxen von DSA Blackguard und Demonicon angeschaut.
Bei Demonicon dachte ich schon mal: "What the ...? Man spielt in DSA einen dämonenverseuchten Kerl, der seine dämonische Kräfte auch noch einsetzen darf? Was ist aus dem 'Du bist ein Held^tm und benimmst dich entsprechend und wenn du dem Kind keinen Lolli kaufst und der Oma über die Straße hilfst, dann hagelts aber XP-Abzug!' geworden?"

Dann guckte ich auf Blackguard.

Äh ...

W??? T??? F???

Eine Gruppe aus (der Beschreibung nach) WIRKLICH unangenehmen Psychopathen (durchgeknallte Serienkiller, dealende Drogenabhängige, Sexaholics) als Protagonisten in einem DSA-Spiel???
Wer hat DAS denn durchgewunken???

Der Klappentext liest sich für mich bereits so ... unangenehm, dass ich das Spiel nicht mal spielen möchte, wenn es in einer kranken DragonAge/Witcher-Welt spielen würde. Bei DSA setzt bei mir dann irgendein Gehirnteil aus. Das passt halt so ... gar nicht.

Hat jemand das schon gezockt und kann da mal nähere Infos bringen? Welchen Bezug hat dieses Szenario zu Aventurien und DSA? Ist da noch was erkennbar? Oder hab ich irgendwas verpasst und DSA ist jetzt das neue "Kult"?

[Talasha]

Also Demonicon soll in den Schwarzen Landen spielen, also einer Ecke die schon ziemlich düster ist.

Blackguard kenne ich (noch) nicht.

[Ludovico]

Dann haben sie den Klappentext versaut. Es sind keine psychopathischen Killer, sondern alles in allem sind die ganz ok. Na ja,der Zwerg ist fanatisch dabei, den Drachen zu bekaempfen und hat deshalb auch mal eine Taverne abgefackelt und die Elfe ist ein Junky, aber sonst alles cool.

[Talasha]

Die wollten vermutlich sicher gehen das man ihr Spiel nicht als Kinderkram ansieht.

Irgendwo soll sich auch jemand von Daedalic aufgeregt haben das sie die FSK 18 nicht bekommen haben. 

[Sashael]

Die wollten vermutlich sicher gehen das man ihr Spiel nicht als Kinderkram ansieht.

Irgendwo soll sich auch jemand von Daedalic aufgeregt haben das sie die FSK 18 nicht bekommen haben. 

[Wellentänzer]

Wie mans macht, isses verkehrt. Wenn die Spiele mehr in die Butterblümchenrichtung gegangen wären, hätte das bestimmt auch irgendein neunmalkluger Kommentator voller Abscheu und Entsetzen angemerkt. Meeh.

[Glgnfz]

Ich glaube Blackguard muss man weniger als "DSA-Spiel", sondern mehr als "Schicksalsklinge-Spiel" sehen - wer auf taktische Herausforderungen steht, dem sollte es ganz gut gefallen. Ein aventurisches Rollenspiel darf man wohl eher nicht erwarten - dann wird man arg enttäuscht werden.

[Slayn]

Wie mans macht, isses verkehrt. Wenn die Spiele mehr in die Butterblümchenrichtung gegangen wären, hätte das bestimmt auch irgendein neunmalkluger Kommentator voller Abscheu und Entsetzen angemerkt. Meeh.

Ich denke aber, das hat recht wenig konkret mit DSA zu tun. Ich bin vor kurzem, beim Festplatte Entrümpeln, mal wieder auf Drakensang 2 gestoßen und wie immer: Tolles Spiel, aber unglaublich steril (nur so: Auf seine Art war auf Fallout3 unglaublich steril).
Das kann man so oder so angehen und der Versuch hier einfach etwas "Erwachsener" zu wirken ist halt etwas seltsam.

[Sashael]

Wie mans macht, isses verkehrt. Wenn die Spiele mehr in die Butterblümchenrichtung gegangen wären, hätte das bestimmt auch irgendein neunmalkluger Kommentator voller Abscheu und Entsetzen angemerkt. Meeh.

Hast du dir mal den Box-Text angesehen? Ich weiß nicht, aber ich finde die Charakterisierung der Gruppe halt so vollkommen un-aventurisch, anti-heldisch und so weit jenseits der bekannten Hotzenplotzigkeit, dass es sich einfach nicht mehr nach einem DSA-Spiel anhört. Bei einem Shadowrun-PC-Spiel erwartet man ja z.B. auch keine Bauernhof-Aufbausimulation, bei der man Bonuspunkte für nachhaltige Landwirtschaft und Fair Trade Handel bekommt. Obwohl man durchaus in der Shadowrunwelt sowas ansiedeln könnte. Das hat imho mit "neunmalklug" und "meeh" nix zu tun. DSA schürt als Marke ja gewisse Erwartungen, die hier scheinbar komplett in die Tonne getreten werden.

Wenn das im Spiel selbst nicht so ist, gibts nochmal Abzüge bei der B-Note für den Versuch, das Spiel "härter" und "erwachsener" scheinen zu lassen, als es dann in Wirklichkeit ist.

[Timo]

Blackguard ist aber tatsächlich ein sehr guter TacticsOgre-Klon, also DSA ignorieren und gutes Spiel geniessen.

[Darius der Duellant]

Hast du dir mal den Box-Text angesehen? Ich weiß nicht, aber ich finde die Charakterisierung der Gruppe halt so vollkommen un-aventurisch, anti-heldisch und so weit jenseits der bekannten Hotzenplotzigkeit, dass es sich einfach nicht mehr nach einem DSA-Spiel anhört.

Aventurien hat sich in den letzten 10 Jahren etwas weiterentwickelt 
Und hey, wenn ein Spiel schon Blackguards heisst...


Es gibt auf Steam den kompletten ersten Akt als kostenlose Demo.
Einfach mal anspielen und sich selbst eine Meinung bilden, mMn ist das ein ziemlich gutes Taktik-Spiel

Demonicon ist aber wohl wirklich schrott.

[Auribiel]

Aventurien hat sich in den letzten 10 Jahren etwas weiterentwickelt 

D.h. es werden jetzt die von Sashael angesprochenen Dämonenpaktierer, Fanatiker und Junkys als 0815-Standardhelden beworben? Ich meine, ich bin die letzten 2-3 Jahre nicht mehr up to date, aber dann muss ich die 7 Jahre vorher wohl irgend was wichtiges verpasst haben?

[Wellentänzer]

D.h. es werden jetzt die von Sashael angesprochenen Dämonenpaktierer, Fanatiker und Junkys als 0815-Standardhelden beworben?

Tut das jemand oder wird da mal wieder ein vollkommen überzogener Strohmann aufgebaut? Verlink doch mal eine Werbung, in welcher Dämonenpaktierer, Fanatiker und Junkies als 0815-Standardhelden dargestellt werden. Ich kann mir das schwerlich vorstellen, aber vielleicht irre ich mich ja.

[Talasha]

Bei Amazon steht folgendes:

Manchmal liegt das Schicksal aller auf den ersten Blick in den falschen Händen. Doch vielleicht braucht es auch nur Leute ohne jederlei Skrupel um die Welt zu verbessern. In Blackguards schlüpft der Spieler in die Stiefel eines solchen Schurken und erlebt eine düstere Geschichte voll taktischer Kämpfe und schwieriger Entscheidungen. Auf interaktiven Battlemaps gehen unvergessliche Charaktere Feinden an den Kragen – müssen aber erst einmal untereinander zurechtkommen.


Ein paranoider Zwerg, ein wollüstiger Schwarzmagier, eine Halbelfe mit einem Drogenproblem ... das sind nur einige der zwielichtigen Gestalten, die der Spieler von Blackguards in den Kampf führt. Nachdem Daedalic gezeigt hat, dass durch Innovation und viel Liebe zum Detail alles möglich ist nimmt sich das hamburger Studio nun das Rollenspielgenre vor.

Der wilde Süden Aventuriens ist ein Land ohne Moral. Ein Land, in dem nur die Reichen und die Skrupellosen überleben. In dieser Welt übernimmt der Spieler die Rolle eines zum Tode verurteilten Häftlings. Auf der Suche nach Wahrheit verstrickt er sich immer tiefer in ein Netz aus Lügen und Intrigen. In einer spannenden und wendungsreichen Geschichte, nimmt er den Kampf gegen eine alte Macht auf, die das ganze Land zu verschlingen droht.
In Blackguards löst man Probleme am besten mit der Klinge in der Hand. Folglich erwarten den Spieler rund 200 unterschiedliche Kampfschauplätze. Jeder einzelne wurde speziell designt und erzählt so seine ganz eigene Geschichte. Um gegen seine Widersacher zu bestehen, muss der Spieler nicht nur die unterschiedlichen Fähigkeiten seiner Helden geschickt einsetzen. Auch die unmittelbare Umgebung kann er sich zunutze machen. Sei es, dass er einen Holztisch per Flammenstrahl in Brand setzt oder seine Gegner unter einer Steinlawine begräbt: In der Welt von Blackguards ist alles möglich.

[Sashael]

Die Charakterbeschreibungen auf der Box waren da noch einen Zacken schärfer.

Ich gebe zu, dass ich mich mit dem eigentlich Spiel nicht beschäftigt habe. Ich war nur schwer irritiert von eindeutigen (und nicht Robin-Hood-mäßig freundlichen) Schurken als Helden in einem DSA-Spiel. Meine letzte Erfahrung mit DSA war Drakensang, das die typische Hotzenplotzigkeit doch ziemlich verkörperte.

Anyway, scheint ein nettes Taktikspiel zu sein. 

[Elefanten-Zauberstellung]

Anyway, scheint ein nettes Taktikspiel zu sein. 

Ist es. Und gerade die Kämpfe bieten neue erfrischende Mechanismen, die es bis dato so nicht gab.
Einige optionale Kämpfe sind bewusst als Rätsel angelegt - da muss man herausfinden wie es geht (und mehrmals neuladen). Das frustriert dann viele. Es gibt da aber immer mehrere Lösungen.

Das Spiel kann sehr frustrierend sein, weil wenig erklärt wird. Wer es jetzt nicht unbedingt spielen muss, wartet Patch 1.3 ab, da werden die grundlegenden Mängel beseitigt.

Es ist aber nicht so Hotzenplotzig-Peinlich wie Drakensang 1 (zum Glück!), aber auch nicht so düster wie Demonicon. Auf Verpackungstexte sollte man nie etwas geben - genauso wenig wie auf Promo Texte bei Musikalben. Die sind immer hanebüchen.

[Shihan]

Wenn da tatsächlich der Süden bespielt wird, dann ist auch die fehlende Hotzenplotzigkeit kein Problem. Mal ehrlich, mit dem märchenhaften Norden hat der Süden (z.B. Al'Anfa) nichts zu tun, dort war es schon seit langer Zeit (innerhalb der DSA-Entwicklung) immer ziemlich übel.
Merkt man schon, wenn man in der alten SH zu Al'Anfa zwischen den Zeilen liest...

Ich glaub, die Demo schau ich mir mal an!

[Jiba]

Ich hab die Demo gespielt. Und überzeugt bin ich von "Blackguards" nicht eben... die Dialoge sind eher flach, man bekommt nichts erklärt... und es fehlen irgendwie die Momente, bei denen der Spieler sich wirklich belohnt fühlt. Ich meine, ich bin im zweiten Dorf, habe alle Kämpfe bis dahin gemacht und meine Leute kämpfen immer noch mit Fackeln! 

[Darius der Duellant]

D.h. es werden jetzt die von Sashael angesprochenen Dämonenpaktierer, Fanatiker und Junkys als 0815-Standardhelden beworben?

Werden sie nicht (behauptet auch niemand), aber sie sind auch nicht mehr so abwegig wie der Themenersteller es darstellt.

An der Beschreibung auf Amazon sehe ich jetzt auch nichts großartig Unaventurisches.
Man spielt in Südaventurien, wer da Mittelreichisches Hotzenplotz-Getue erwartet, wurde doch schon mit den Regionalbeschreibungen der dritten Edition enttäuscht und das ist nun WIRKLICH einige Jahre her.

Ich hab die Demo gespielt. Und überzeugt bin ich von "Blackguards" nicht eben... die Dialoge sind eher flach, man bekommt nichts erklärt... und es fehlen irgendwie die Momente, bei denen der Spieler sich wirklich belohnt fühlt. Ich meine, ich bin im zweiten Dorf, habe alle Kämpfe bis dahin gemacht und meine Leute kämpfen immer noch mit Fackeln! 

Du machst irgendwas falsch, wimre bekommt man doch schon wärend dem Ausbruch aus dem Gefängnis die ersten richtigen Waffen.

Was die erklärungen angeht:
Typische Klagen von Leuten die keine Handbücher lesen können.
Es gibt nen mehr als ausführlichen Ingame-Guide.
Einfach mal auf das Fragezeichen oben Rechts klicken.

[Auribiel]

Tut das jemand oder wird da mal wieder ein vollkommen überzogener Strohmann aufgebaut? Verlink doch mal eine Werbung, in welcher Dämonenpaktierer, Fanatiker und Junkies als 0815-Standardhelden dargestellt werden. Ich kann mir das schwerlich vorstellen, aber vielleicht irre ich mich ja.

Wieso soll ich verlinken, wenn ich eine diesbezügliche Frage stelle? Ich habe da nirgends eine Behauptung aufgebaut, sondern wollte wissen, worauf sich Darius mit "DSA hat sich in 10 Jahren weiterentwickelt" (bezüglich der Diskussion hatte ich das durchaus so verstanden, dass man jetzt besagte Figuren als üblich auffassen solle...).

Oder wir sparen uns weitere Diskussionen, ich steig an der Stelle eh aus dem Thread aus, da ich mir Blackguard/Demonicon nicht zulegen werde und meine Meinung daher unerheblich ist.

[Jiba]

Was die erklärungen angeht:
Typische Klagen von Leuten die keine Handbücher lesen können.
Es gibt nen mehr als ausführlichen Ingame-Guide.
Einfach mal auf das Fragezeichen oben Rechts klicken.

Bietet man einem Spieler kein ausführliches Tutorial, dann ist das schlechtes Content-Design.
Setzt man die Preise für Ingame-Consumables so hoch, dass man sich nach fünf Kämpfen noch nicht mal ein Kurzschwert leisten kann, ist das schlechtes Game-Design.
Macht man aus einer simplen Feststellung zum Spielerlebnis eines einzelnen Spielers gleich eine verallgemeinernde, persönlich angreifende Behauptung, dann ist das schlechter Diskussionsstil.

[Darius der Duellant]

Das Spiel ist mir zu schwierig und ich klicke offensichtlich alle Tutorial-Buttons weg, es ist schlecht designt

 
Ich habs mal auf nen Versuch ankommen lassen, hätte ja sein können das du recht hast.

Neues Spiel gestartet, man wird mit Info-Boxen bombardiert.
Gefängnisausbruch beendet, man ist in der ersten Stadt und hat 5 Dukaten irgendwas im Inventar, dazu eine überzählige Hose und ein überzähliges paar Schuhe die sich für 7 Dukaten versetzen lassen.
Damit lässt sich DIREKT nach dem Tutorial schon ein Kurzschwert kaufen, das sich dann zum gefundenen Bogen und dem Schild aus der Einführung gesellen...

 

[Teylen]

Ich habe Demonicon heute mal aus der Schmuddelecke meiner Steam Bibliothek herausgeholt und angespielt.
Ich bin soweit ziemlich begeistert und habe richtig Lust auf Aventurien bzw. DSA bekommen.

Man spielt keinen klassischen, gar bösen Dämonenpaktierer.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Es begab sich das Azaril Scharlachkraut, Borbarads Kirchenoberhaupt, ein finsteres, blutmagisches Ritual abhielt bei dem sieben Kinder gezeugt wurden.
Der Vater des Hauptcharakters war dabei, hat sich jedoch wohl nach dem Ritual von Borbarad abgewandt und wurde von der Kirche gejagt.
Der Hauptcharakter und dessen "Schwester" sind jeweils eins der sieben Kinder und nachdem sie unabsichtlich ihr Blut vermischen erwachen Gaben in Ihnen.

Das heißt man hat selbst nicht mit Dämonen paktiert, man hat sich nicht freiwillig der Blutmagie hingegeben und man tut sein bestes um die Dämonenbrut sowie Borbarads Anhänger zurück zu drängen.
An einer Stelle hat man derart viele gute Taten verbracht das der Senneshal der Rondraianer einen versucht den Segen Rondras für sene Taten zu geben. Was allerdings absehbar aufgrund der Vorgeschichte fehlschlägt.

Abgesehen davon überzeugt mich persönlich das Spiel mit einem launigen Kampfsystem sowie dem Umstand das Entscheidungen mitunter sehr schön in kleinen Animationen inklusive ihrer Auswirkungen beschrieben werden. Ebenso wie man bei Dilemma nicht komplett "mäh" da steht.  Ebenso das ich bei dem Spiel mal Fähigkeiten wie Pflanzenkunde, Sinnesschärfe und andere hoch wuppte.
Es ist zwar eher ein kleines Spiel und die Areale wirken mitunter etwas klein und eher unpersönlich (es erinnert mich an Gothic bzw. Gothic 2). Es macht aber Spaß.
Zudem kann man es auf einem alten Rechner wie dem meinen auch mit einer Framerate von ~10 pro Sekunde in Kampfszenen gut auf "normal" spielen XD