Autor Thema: Burning Camelot  (Gelesen 7759 mal)

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Offline Zarkov

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Burning Camelot
« am: 25.02.2014 | 19:39 »
A, false knyght and traytoure unto knyghthode, who dud lerne the to distresse ladyes, damesels and jantyllwomen?

Das ist der Thread für die arturianische Burning-Wheel-Runde. Dabei sind Grimnir, Niniane und Kupferstecher, wenn ich das richtig sehe.

Also, was steht an? Britannien, 510 AD. Nach dem Tod des alten Königs Uther Pendragon gilt der Wahlspruch might makes right, und es gibt sogenannte Könige in jedem Winkel des Landes. Und dann zieht auf einmal so ein Jungspund ein Schwert aus dem Stein und soll der verheißene König von ganz Britannien sein? Das wird bei all den anderen Königen kaum auf Begeisterung treffen.

Mit der historischen Realität von 510 nehmen wir es nicht so genau – wie in der Artus-Dichtung auch ist das Setting ein verkapptes und romantisiertes Hochmittelalter mit zahlreichen phantastischen Elementen bei sehr starker thematischer Konzentration auf die Idee des Rittertums. Es geht also um Ritter und ritterliche Ideale in einer Zeit der Anarchie und Gewalt. Fight for what you believe! Bei so was macht sich die schnöde Realität allerdings oft unangenehm bemerkbar, von Mißernten über wegsterbende Kinder bis hin zur rostenden Rüstung. Leere Truhen und körperliche Gefahr auf der einen Seite, hehre Ideale und Heldentum auf der anderen.

Mein Gedanke wäre, die Charaktere anfangs am Rande der großen Artus-Geschichte anzusiedeln, die dann den Hintergrund liefert, das big picture. Die anfängliche Situation wäre dann lokal begrenzt. Das müssen wir noch zusammen ausknobeln.

Könnt Ihr euch soweit damit anfreunden? Charaktere müssen nicht unbedingt Ritter sein, bietet sich aber an.

Ich hatte Mitte März im Auge. Wir könnten erst mal im Bingert den Rahmen abstecken und klären, wie das am Anfang abläuft, und dann eine Einführungsrunde als one shot spielen – das empfiehlt sich sehr bei der Komplexität des Regelwerkes. (Außerdem bringt’s das Standardeinführungsszenario, The Sword!) Gern auch andersrum, erst The Sword und dann ab ins Bingert. Männchen machen braucht ne Sitzung für sich.
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Offline Praion

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Re: Burning Camelot
« Antwort #1 am: 25.02.2014 | 19:42 »
Uh cool.
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Jason Corley

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Re: Burning Camelot
« Antwort #2 am: 25.02.2014 | 22:01 »
Ich bestätige hiermit mein dabei sein. Ritter sein in unritterlichen Zeiten bringts.

Ich mach mir mal ein bißchen genauer Gedanken darüber, was ich will, dann können wir das bei Gelegenheit gerne mal durchquatschen. Auch wenn Burning Wheel sich danach richtet, was der Spieler will, sollten trotzdem Spieler und Spielleiter auf der selben Wellenlänge sein. Oder gerade darum.
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Offline Zarkov

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Re: Burning Camelot
« Antwort #3 am: 25.02.2014 | 23:12 »
Das ist natürlich richtig – drum bin ich auch sehr dafür, daß wir uns mal zusammensetzen – und erinnert mich zugleich daran, daß ich dir noch den Adventure Burner ausleihen wollte. Der ist wirklich unbezahlbar. (Leider auch im wörtlichen Sinne.)

Aber noch ein paar kurze Bemerkungen:

Keiner muß Hintergrundwissen pauken oder Malory lesen oder sonstwas. (Außer, er will; Literaturhinweise auf Wunsch.) Es gibt keinen dominanten Metaplot und keine sakrosankten NPCs oder sowas, wie man das befürchten könnte. Und was die Dauer betrifft,  wäre ich dafür, erst mal drei Spieleabende anzupeilen. Das ist überschaubar, aber lange genug, um sich mit dem Regelwerk zurechtzufinden und das Spiel in Fahrt zu bringen.
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Offline Grimnir

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Re: Burning Camelot
« Antwort #4 am: 25.02.2014 | 23:16 »
Juhu  :) Wobei bei mir der März im Augenblick schon krass zu ist. Ich fände ja den 28. März abends klasse, da komme ich gegen acht mit dem Bus an.
« Letzte Änderung: 25.02.2014 | 23:19 von Grimnir »
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Offline Slayn

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Re: Burning Camelot
« Antwort #5 am: 25.02.2014 | 23:20 »
Ich freue mich schon total auf eure Spielberichte!
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline Zarkov

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Re: Burning Camelot
« Antwort #6 am: 26.02.2014 | 17:31 »
Na, wie ich auch noch Zeit für Spielberichte finde, wird sich zeigen. Irgendwann auf jeden Fall, aber die nächsten Monate wird es auch bei mir ein bißchen eng …

Ich fände ja den 28. März abends klasse, da komme ich gegen acht mit dem Bus an.

Paßt bei mir. Und bis dahin ist ja reichlich Zeit, da können wir jetzt schon mal loszimmern und uns beim ersten Treffen dann gleich Männchen machen.

Was mir vorschwebt, ist die Vermischung von arturianischer Romanze und widerborstiger Realität, wie man sie von Pendragon kennt. Der Alltag und das Zuhause sind ganz realistisch, aber wenn man aufs Pferd steigt, kann man auch Riesen und Feenwesen begegnen.

Ein paar Sachen, die mir durch den Kopf schwirren:

– Ein alter gebrochener Burgherr, der  nur noch am Krankenbett seines dahindämmernden Sohnes sitzt.

– Eine energische Tochter, die aber von den Vasallen ihres Vaters nicht ganz ernst genommen wird.

– Ein falscher Ritter, der der Tochter nachstellt und seinen Lehensherrn hinter dessen Rücken verhöhnt.

– Ausgepresste Bauern, die sich in die Wälder schlagen.

– Ein Banditenführer, der sich als Retter der Unterdrückten sieht.

– Ein gieriger Nachbarsfürst ohne Skrupel.

– Weit hinter dem Wald, Gerüchte von einem wilden Riesen, der Menschen verschlingt.

– Ein fetter Bischof, der Wasser predigt und Wein trinkt.

– Ein frommer Priester, der gegen die Ausbeuter wettert.

– Ein Wald voller verwunschener Stellen, wo sich seltsame Tiere herumtreiben.

– Feenhügel.

– Der braune Ritter ohne Gnade, der auf seiner Burg jedem Gast grausame Proben auferlegt.   

So was in der Art. Was davon spricht euch an? Was möchtet ihr sehen?
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Re: Burning Camelot
« Antwort #7 am: 26.02.2014 | 18:51 »
Was mir vorschwebt, ist die Vermischung von arturianischer Romanze und widerborstiger Realität, wie man sie von Pendragon kennt. Der Alltag und das Zuhause sind ganz realistisch, aber wenn man aufs Pferd steigt, kann man auch Riesen und Feenwesen begegnen.
Ich kenns ja schon ein bißchen von unseren bisherigen Pendragon-Sitzungen und denke daher, dass es im Gesamtpaket für mich bei dir stimmen dürfte. Ich versuche mal, die von mir gewünschten Schwerpunkte etwas rauszustellen.

Ich greife für den Anfang einfach mal deine komplette Liste auf und schreibe zu jedem Punkt ein paar Gedanken auf. Ich muß dann später nochmal was zu meinem Männel und meiner Motivation zusammentragen.

Zitat
– Ein alter gebrochener Burgherr, der  nur noch am Krankenbett seines dahindämmernden Sohnes sitzt.
Sorgt für die richtige Stimmung. Wie interessant dieses Schicksal ist, hängt natürlich von den weiteren Umständen ab, aber passt in meine Vorstellung.

Zitat
– Eine energische Tochter, die aber von den Vasallen ihres Vaters nicht ganz ernst genommen wird.
Direkt ins Schwarze getroffen! Sowas find ich richtig spannend und würde da auch mein Männel ganz vorne als Unterstützer einbringen.

Zitat
– Ein falscher Ritter, der der Tochter nachstellt und seinen Lehensherrn hinter dessen Rücken verhöhnt.
Ehrlosigkeit, Maid in Nöten, auch direkt zwei Punkte, an die ich anknüpfen kann.

Zitat
– Ausgepresste Bauern, die sich in die Wälder schlagen.

– Ein Banditenführer, der sich als Retter der Unterdrückten sieht.
Die fasse ich mal zusammen auf: Natürlich gehören Bauern und Gesetzlose dazu, keine Frage.

Hier fällt mir aber etwas ein, das in dem Zusammenhang auftreten kann: Ich finde es blöd, wenn man als SC in die eindeutige Situation gerät, dass man entweder das Gute oder das Richtige tun kann, aber nichts dazwischen. Das meine ich zum einen mechanisch und zum anderen in der Fiktion.

Bei Pendragon urteilt das System über moralische Entscheidungen des Spielers/Charakters. Da gibt es Punkte dazu oder nicht, und auf einmal hat man weniger Rüstung, weil man einen Sachsen verschont hat und nicht mehr Chivalrous Knight ist. Hier hoffe ich, dass das Problem schon alleine durch den Wechsel des Systems abgemildert wird. Denn natürlich gehören für mich schwierige Entscheidungen dazu und ich mag ja gerade Charaktere, die im Angesicht großer Widerstände für ihre Überzeugung eintreten (siehe Signatur, du weißt, was ich meine), aber dann will ich nicht vom System nochmal abgestraft werden. Und so fühlt es sich manchmal eben an, auch wenn man natürlich sagen kann "Spiel doch ein Männel mit Werten wie Kraut und Rüben". Das möchte ich aber nicht.

Eine andere Frage sind die Konsequenzen in der Fiktion: Wenn ein Männel sich mit seinem Lehnsherrn überwirft und aus dem Dienst austritt, sollte das interessante Folgen haben, aber nicht das Männel als Wortbrecher unspielbar machen. Positives Beispiel: Das unritterliche Duell mit Sir Herelos. Da gab es Getuschel und eine Rüge des Königs, aber es hat dem Spiel keinen Abbruch getan. Wenn ich also sehe, dass die Bauern ein berechtigtes Anliegen haben, möchte ich einen Weg finden, ihnen zu helfen, ohne den Ritter danach wegwerfen zu müssen. Aber auch das hat bei der Suche nach den Mai-Kindern in Pendragon gut geklappt, da hatte ich nicht das Gefühl, dass du uns in eine Richtung drängen wolltest. Beide Wege standen offen und ich habe mich für einen entschieden. Genau so soll es meiner Meinung nach sein.

Zitat
– Ein gieriger Nachbarsfürst ohne Skrupel.
Ohne gehts ja wohl nicht.

Zitat
– Weit hinter dem Wald, Gerüchte von einem wilden Riesen, der Menschen verschlingt.
Aber gerne wirklich weit. Übernatürliche Elemente finde ich ok. Sie sollten aber nicht ständig auftreten, dann verlieren sie an Reiz. Gerne auch mal übertriebene Gerüchte, die sich dann doch nur als Mummenschanz entpuppen.

Zitat
– Ein fetter Bischof, der Wasser predigt und Wein trinkt.
Auch ein Klassiker. Gehört dazu.

Zitat
– Ein frommer Priester, der gegen die Ausbeuter wettert.
Wäre nicht mein erster Einfall gewesen, aber passt natürlich auch.

Zitat
– Ein Wald voller verwunschener Stellen, wo sich seltsame Tiere herumtreiben.

– Feenhügel.
Siehe die Anmerkung anlässlich des Riesen. Grundsätzlich gerne, solang nicht jeder Wald so aussieht. Und eine tatsächliche Reise ins Feenreich sollte auf jeden Fall etwas besonderes sein, von dem nicht jeder zu berichten weiß!

Zitat
– Der braune Ritter ohne Gnade, der auf seiner Burg jedem Gast grausame Proben auferlegt.   
Hier bin ich mir nicht so sicher. Ich finde die Geschichten mit komischen Prüfungen meistens etwas ... komisch. Das klingt zunächst nach einem etwas gekünstelten Aufhänger, aber ich könnte mir vorstellen, dass du schon was interessantes daraus bastelst. Wenn wir beim Bankett erzählt bekommen, dass alle ritterlichen Gäste nachts einen grausamen Tod sterben, bietet das erstmal mehr Ansatzpunkte, als wenn der Ritter einfach sagt "Ihr seid meine Gäste, singt ein Lied, sonst schneide ich euch die Zunge raus".

Soweit also die Liste. Vieles davon hat wie gesagt in der Vergangenheit mehr oder weniger unausgesprochen schon gut geklappt, ich wollte es nur noch einmal ausdrücklich erwähnen. Zum Allgemeinen muß ich mir noch paar Gedanken machen.
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Offline Niniane

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Re: Burning Camelot
« Antwort #8 am: 26.02.2014 | 18:54 »
Spielen wir alle Ritter, oder gehen auch andere Angehörige des arturianischen Hofes? Ich kenn ja weder Pendragon noch Burning Wheel, bzw. letzteres nur über eine Mouseguard-Runde.
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Offline Praion

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Re: Burning Camelot
« Antwort #9 am: 26.02.2014 | 20:02 »
Hier fällt mir aber etwas ein, das in dem Zusammenhang auftreten kann: Ich finde es blöd, wenn man als SC in die eindeutige Situation gerät, dass man entweder das Gute oder das Richtige tun kann, aber nichts dazwischen. Das meine ich zum einen mechanisch und zum anderen in der Fiktion.

Entschuldigung wenn ich mich kurz wieder einmische aber bei BW kann ich einfach nicht widerstehen (ich bin auch neidisch und würde am liebsten auch spielen)

Sowas wirst du in Burning Wheel viel haben. Alternativ auch die Variante, zwei Möglichkeiten und beide scheiße oder beide richtiig aber nur eines davon geht. Deine Beliefs werden gegeneinander ausgespielt werden und du musst dich entscheiden was von beiden dir wichtiger ist.
Aber mechanisch gesehen willst du sowieso in solche Situationen kommen weil du dann mehr Gummipunkte am ende der Session bekommst. Dein Charakter wird also sogar besser dadurch. 

Andererseits fällt Burning Wheel auch keine Entscheidungen über die Moral deines Charakters/seiner Handlungen.
« Letzte Änderung: 26.02.2014 | 20:05 von Praion »
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Jason Corley

Offline Zarkov

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Re: Burning Camelot
« Antwort #10 am: 26.02.2014 | 20:41 »
Ganz kurz zur einen Frage:

Spielen wir alle Ritter, oder gehen auch andere Angehörige des arturianischen Hofes? Ich kenn ja weder Pendragon noch Burning Wheel, bzw. letzteres nur über eine Mouseguard-Runde.

Das Grundthema ist Rittertum und Ritterlichkeit; ein Ritter bietet sich also an, ist aber kein unbedingtes Muß, wenn es denn halbwegs paßt.

Als Ausgangssituation finde ich die Zeit reizvoll, bevor Artus tatsächlich König wird – seinen Hof also erst noch etablieren muß. Da stehen jede Menge saftige Konflikte ins Haus, und davon lebt BW. Die Charaktere sind dann keine Höflinge oder Ritter am Artushof selbst, sondern z.B. Gefolgsleute eines örtlichen Herren, Mitglieder eines Haushaltes, Bewohner einer Burg, oder Ritter mit einem eigenen Herrensitz (manor). Letzteres ist bei Pendragon die Norm, aber es bietet sich auch anderes an: die halsstarrige Tochter des Burgherrn, der aufstrebende Knappe, der Bewaffnete, der so gar nicht einsieht, daß diese Ritter unbedingt etwas besseres sein sollen, ein unehelicher Adelssohn, der auf dem Land kaltgestellt werden sollte, ein weiblicher Ritter im Kampf gegen alle Vorurteile der Zeit …
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Offline Zarkov

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Re: Burning Camelot
« Antwort #11 am: 27.02.2014 | 19:34 »
So. @ Freund und Kupferstecher – alles vermerkt. Weniger Romanze, mehr literarischer Realismus. Und einen im Regelwerk verankerten Ethos gibt es in BW eh nicht, wie schon von der Zuschauertribüne eingeworfen wurde. Wenn das Spiel nicht knirschend zum Stillstand kommen sollte wäre das, glaube ich, auch nur machbar, wenn sich alle am Tisch über die Beliefs der Charaktere ausdrücklich absprächen und so einen Verhaltenskodex festlegten.

Wie sieht es bei euch anderen beiden aus? Findet ihr die Grundidee überhaupt interessant, oder schwebt euch vielleicht doch was anderes vor? (Ich hab dazu auch was per PM verschickt.)
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Re: Burning Camelot
« Antwort #12 am: 27.02.2014 | 20:26 »
Dass es vom System her anders läuft, dachte ich mir schon, bzw. wußte ich ja von unseren bisherigen Spielen in der Burning-Familie. Der andere Teil ist von der Mechanik unabhängig, das können wir ggf. bei einem der nächsten Treffen nochmal besprechen oder wenn mir besser einfällt, wie ich das beschreiben soll. Aber ich hätte bei anderen Spielleiter mehr Angst davor, dass das zum Problem wird, als beim Zarkov.

Eine allgemeine Sache, die die ganze Runde angeht: Ich mag keinen Konflikt zwischen SCs.  Das soll jetzt nicht total spaßbefreit klingen, aber auf Intrigen zwischen den Spielern oder Egotrips hab ich keine Lust. Ich möchte eine verschworene Gemeinschaft, die sich für einander einsetzt. Natürlich können sich die Charaktere mal etwas gegenseitig aufziehen, aber dazu müssen die Spieler auch schon auf der selben Wellenlänge sein und einander etwas kennen, sonst kann nach meiner Erfahrung ein schlecht platzierter Scherz schnell die Stimmung am Tisch kippen lassen. Als alter Metagamer berede ich Dinge auch gerne erstmal außerhalb der Fiktion, bevor man sie in die Tat umsetzt.

Zu meinem Männel hab ich mir auch ein paar erste Gedanken gemacht, aber ich warte vielleicht mal, bis sich die anderen zur Grundidee geäußert haben.
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Re: Burning Camelot
« Antwort #13 am: 28.02.2014 | 10:34 »
Ich werde mich am Wochenende mal hinsetzen und an einem Charakter basteln, sofern die Jecken hier in Kölle das zulassen. Es wird aber sowas von definitiv ein Ritter werden - das muss einfach sein  8)

@Kupferstecher: Grundsätzlich finde ich PvP in so einer Runde auch blöde, aber vielleicht kannst Du Dich für eine dramatische, minnigliche Konkurrenz um dieselbe Herzensdame erwärmen, die natürlich nur dann spannend wird, wenn unsere Charaktere die besten Freunde / Brüder / Vater und Sohn sind. Muss aber auch nicht sein.

EDIT: Um das klarzustellen: Ich habe auch schlechte Erfahrungen mit gegen die Gruppe gerichteten Ego-Trips gemacht. Ich fände es nur interessant, ob das ganz allgemein auch klassische Topoi arthurischer Fantasy im Sinne der Genre-Emulation ausschließt.
« Letzte Änderung: 28.02.2014 | 19:59 von Grimnir »
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Offline Zarkov

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Re: Burning Camelot
« Antwort #14 am: 28.02.2014 | 23:22 »
Die oberste Regel aller BW-Spiele gilt natürlich auch hier: Don’t be a dick.

Das einmal vorausgeschickt, muß ich aber daran erinnern, daß in BW strikt zwischen Spieler und Charakter getrennt wird, und daß die Beliefs und die dadurch ausgelösten Konflikte im Zentrum des Spiels stehen. Ich entscheide als Spieler, welche Entwicklung ich für meinen Charakter möchte, in welche Art von Schwierigkeiten ich ihn bringen möchte und wofür ich ihn kämpfen sehen möchte. Spieler –> Belief –> Konflikt. „Das ist nur, was mein Charakter tun würde“ (das wäre Belief –> Spieler –> Konflikt) entschuldigt also keine Blutgrätschen – aber damit muß in dieser Runde auch keiner rechnen, so wie ich die Leute kenne.

Andersrum bedeutet das aber auch, daß Beliefs angespielt und herausgefordert werden müssen, sonst schläft das Spiel ein. Beliefs sind dazu da, Konflikte zu erzeugen. Und wenn ein Spieler den Belief eines anderen Spielers anspielt, dann kann das durchaus auch die Form eines Konflikts zwischen den Charakteren annehmen. Damit macht der eine Spieler dem anderen ein wertvolles Geschenk: Er spielt ihm den Ball zu, schenkt ihm eine Szene im „spotlight”, und bietet ihm eine Gelegenheit, nicht nur Artha einsacken, sondern auch noch das Spiel in seine Richtung zu treiben.

Wenn es denn zwischen den Charakteren tatsächlich mal zum Konflikt kommt und nicht gleich eine allgemein zufriedenstellende Lösung in Sicht ist: DUEL OF WITS, gentlemen. Dafür ist das DoW da. Der Konflikt wird abgehandelt und das Spiel läuft weiter mit einem Kompromiß. (Und nicht vergessen – jedes DoW bietet viele schöne Tests zum Steigern!)

Deswegen gibt es aber noch lange keine Egotrips oder gar Intrigen zwischen Spielern. Wir spielen am Tisch zusammen, nicht gegeneinander. Und wenn ihr eine eingeschworene Gemeinschaft wollt, dann schreibt euch gefälligst einen entsprechenden gemeinsamen Belief. Aber das besprechen wir alles noch in Ruhe, wenn wir uns mal treffen. (Ich muß doch meine Pfoten schonen …)

Soweit das. Kurz zu den Charakteren: Macht euch Gedanken und schaut euch, wenn ihr das Buch habt, schon mal die Lifepaths sowie die entsprechenden Traits und Skills an. 4 LPs ist eine gute Zahl, denke ich. Ritter sind da einfach, wobei es im Religious Subsetting auch noch den [Knight of a] Military Order gibt. Aber wartet bitte mit dem eigentlichen Männchenmachen, bis wir uns zusammengesetzt haben.

[Bearbeitet: Fehlende Konjunktion.]
« Letzte Änderung: 1.03.2014 | 00:50 von Zarkov »
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Offline Niniane

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Re: Burning Camelot
« Antwort #15 am: 1.03.2014 | 00:10 »
Gnah. Ich fühle mich schlecht, weil ich noch gar nix gemacht habe.
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Re: Burning Camelot
« Antwort #16 am: 1.03.2014 | 00:57 »
Zunächst mal zu den Charakteren: Ich habe mir die Lifepaths mal angeschaut in der Revised Edition. Viel Spielraum hat man da ja nicht um in vier Schritten zum Knight zu kommen. Der Weg über Cavalryman an dritter Stelle geht nur schwer, wenn man an Position 2 dann schon mit Pferden zu schaffen haben soll. Am ehesten könnte man an Position 2 noch einen Professional Soldier statt des Page einbauen, aber ich weiß nicht, wie realistisch ein 8-jähriger Bannerträger bei Hofe ist. Also ist die Sache bei den Lifepaths relativ eindeutig für mich: Born Noble -> Page -> Squire -> Knight. Es sei denn, ich habe etwas übersehen?

Ich habe auch eine grobe Idee für mein Männel. In Stein gemeißelt ist dabei noch nichts, aber ich hoffe, dass es sich so in etwa umsetzen ließe: Ich denke an einen jungen, aufstrebenden Ritter, der sich schon den Ruf erarbeitet hat, ein fähiger Kämpfer zu sein. Er wird als vielversprechender Bursche gehandelt, den man im Auge behalten sollte. Allerdings hat der Ritter bis jetzt wenig Eigeninitiative an den Tag gelegt und war ein direkter Handlanger seines [Lehensherrn, Vaters, großen Bruders o.ä.].
Ich möchte für das Spiel an der Stelle ansetzen, wo diese Situation kippt. Kurz vor oder während der ersten Sitzung passiert irgendetwas. Vielleicht wird der Lehensherr in den Thronfolgewirren umgebracht/verbannt oder der Vater stirbt oder ähnliches. Auf jeden Fall sollte sich das Männel auf einmal etwas unvorbereitet mit mehr Freiheit und Verantwortung ausgestattet sehen als es bisher gewohnt war. Es soll kein extrem naiver, weltfremder Charakter sein, aber doch noch eher ein Idealist als ein erbitterter Zyniker. Dazu eine Prise jugendliche Selbstüberschätzung, aber eben nicht im Extrem.

Einige Fragen, die sich dann fürs weitere Spiel ergeben, wären z.B.: Wird der Ritter tatsächlich "everybody's darling" oder eckt er mit unbequemen Ansichten an? Bleibt er seinen Idealen treu oder wird er doch zum desillusionierten Pragmatiker? Diese Punkte sehe ich tatsächlich als offene Fragen an und habe nicht die ganze Geschichte schon vorgespielt. Ich lege es also nicht von vornherein darauf an, ein Exempel zu statuieren, dass niemand hehre Ideale haben sollte. Aber natürlich sollen sie auf die Probe gestellt werden.

Was meint ihr dazu? Lässt sich das in eure Vorstellungen integrieren?

So, dann also nochmal zu der Gruppeninteraktion im Allgemeinen.

Das von Grimnir angesprochene Konkurrieren um eine Dame passt zweifellos ins Setting, es hängt aber vom genauen Szenario ab, ob ich daran meinen Spaß hätte: Vor einem Turnier einfach ein wenig zu konkurrieren, wem die Tochter des Burgherrn ihr Taschentuch schenkt, würde mir wahrscheinlich gefallen. Ansonsten greift wohl, wie von Zarkov angesprochen, die "Don't be a dick"-Regel: Wenn etwas einem Männel/Spieler wichtig ist, sollte man erst zwischen den Spielern absprechen, inwiefern ein hereingetragener Konflikt erwünscht ist. Aber ich denke, dass wir da ganz umgänglich sind. Wir sollten uns hier wohl nicht in Details verrennen, bevor wir überhaupt anfangen.

Für den Belief zum Gruppenzusammenhalt bin ich aber ganz entschieden, wie auch immer der genau formuliert sein mag. Das ist für mich wirklich das Fundament des Spiels.
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Re: Burning Camelot
« Antwort #17 am: 1.03.2014 | 01:20 »
Das war jetzt aber ein bißchen taktlos, hier direkt nach Ninianes Selbstanklage einen Stapel Fleißaufgaben abzuwerfen. ;D

Ich sag ja, 4-LP-Ritter sind einfach. Es gibt noch feine Unterschiede zwischen den LPs im Noble und im Court Subsetting, oder man geht über Cavalry Soldier und war dann vorher halt Groom oder berittener Bote oder was weiß ich („Irgendwas mit Pferden“); oder man macht halt einen religiösen Ritter. (Aber die alte Ausgabe schau ich mir jetzt nicht nochmal an. Ich bin doch ganz verliebt in mein schönes neues goldenes Buch.)

Sonst paßt mir alles wunderbar.

Nachtrag: Oh, das fügt sich gut zusammen. Eine kleine Insel der Stabilität und des Anstands? Bis dann auf einmal der tragende Pfeiler wegbricht: der Sohn des alten Burgherrn. Seine Tocher kann es alleine nicht reißen, und die Löwen sammeln sich schon drumherum. Noch geben sie Ruhe, der status quo hängt in der Schwebe. Noch. Gerade so. Aber zur gleichen Zeit zieht da wer in London so ein Schwert aus einem Stein, und die Dinge kommen in Bewegung …

Wie klingt das für euch? (Abgesehen von den ganzen Katachresen, mein ich.)
« Letzte Änderung: 1.03.2014 | 01:36 von Zarkov »
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Re: Burning Camelot
« Antwort #18 am: 1.03.2014 | 13:49 »
Klingt soweit gut. Das Männelbauen schau ich mir jetzt nicht weiter an, da ich eh nur die Revised habe und die groben Züge feststehen. Ich hatte vorher mal überlegt, ob sich die Idee auch als Bastard umsetzen ließe, aber da kommt man mit den LP nicht hin, da man vom Bastard an Stelle 2 nicht zum Squire oder Cavalryman kommt. Und ich möchte nicht erst als Knappe das Spiel anfangen. Das ist aber wie gesagt auch kein Problem, war nur ein Gedankenspiel.
Je nachdem wie es mit den Lifepath Traits in der Gold Edition aussieht, würde ich meinem Männel evtl. gerne "Your Lordship" geben. Das heißt ja nicht, dass man Lord ist, sondern nur, dass man entsprechend in den Adelsstand hineingeboren ist. Das kann man aber später noch genauer besprechen.

Die angerissene Situation gefällt mir auch, da lässt sich was draus machen. Ich bin dabei, das ein bißchen in die eine oder andere Richtung durchzuspinnen (habe auch sonst nicht viel zu tun). Ich hatte erst darüber nachgedacht, ob mein Männel in den Vorfall verwickelt war, der den Sohn des Burgherrn aus dem Spiel nimmt (z.B. ein Reitunfall auf der Jagd), aber die Schuldgefühl-Schiene würde dem Charakter wohl direkt eine ganz andere Richtung geben als von mir beabsichtigt.
Außerdem überlege ich ein bißchen rum, wie mein Männel zur Familie des Burgherrn stehen könnte. Wenn er fast wie ein zweiter Sohn aufgenommen wurde, wäre es ja nur naheliegend, dass er auch hinterher zur Familie steht. Andererseits, wenn er vorher nur ein Gefolgsmann unter vielen war, würde es umso mehr die neue Eigenständigkeit unterstreichen, wenn er aus freien Stücken und nicht so sehr aus einer Verpflichtung heraus weiter zum Greis und dessen Tochter steht.

Also Fragen über Fragen, aber auf jeden Fall eine spannende Idee. Ich kann es kaum abwarten :)
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Offline Praion

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Re: Burning Camelot
« Antwort #19 am: 1.03.2014 | 14:10 »
Du könntest ein fertig ausgebildeter Knappe sein der gerade zum Ritter geschlagen wurde. Müsstest nur den Sword Homage (?) trait kaufen. Wenn du den Ritter LP hast, heißt das ja du machst das schon länger.
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Offline Niniane

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Re: Burning Camelot
« Antwort #20 am: 1.03.2014 | 22:11 »
So, Hausaufgaben nachgeholt.

Zum "Don't be a dick" und Ego-Trips: Gegeneinander spielen und sein eigenes Ding ohne Absprache durchziehen geht gar nicht. Da habe ich auch sehr schlechte Erfahrungen mit gemacht. Ich spreche auch lieber erstmal Dinge auf der Metaebene ab, bevor ich sie im Spiel umsetze; aber wenn ich das so lese, denke ich, werden wir drei Spieler (+SL) uns sicher gut verstehen.

Zum Rest: Den Inhalt der PM hab ich noch nicht gelesen (liegt auf dem anderen Rechner). Aber meine Charakteridee wäre die Tochter eines Burgherrn (vielleicht sogar des Burgherrn, bei dem Kupferstechers Charakter in Dienst steht?), und irgendwo haben wir auch noch einen kleinen Flecken "Anderswelt" (da mag ich nicht drauf verzichten, für mich macht ein Großteil des Artus-Settings eben dieser Konflikt zwischen keltischem Glauben / Feenwelt - römisch-christliche Welt aus - ich hab die "Nebel von Avalon" geliebt ;)) Vielleicht lebt in unserem Wald noch irgendwas keltisches, dass wir vor dem römisch-rationalen beschützen müssen?

Soweit meine Gedanken, technisches später.
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Re: Burning Camelot
« Antwort #21 am: 1.03.2014 | 23:49 »
Ich hatte auch schon daran gedacht, dass die angesprochene Tochter möglicherweise dein Charakter sein könnte. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, aber wir sollten am besten vorher besprechen, wie wir uns das (Dienst)verhältnis zwischen den Charakteren vorstellen. Schließlich wäre keinem damit gedient, wenn mich die Anweisungen deines Charakters stören, oder wenn dir der Beschützerinstinkt meines Männels auf die Nerven geht. Aber dazu machen wir die Charaktererschaffung ja in der Gruppe und wir haben schon festgestellt, dass wir kommunikativ und umgänglich sind (Ich hoffe, ich komm hier nicht als ständiger Nörgler rüber, ich mach mir nur lieber vorher einmal zu viel Gedanken als einmal zu wenig und habe im Moment nichts zu tun :) ).

Die Nebel von Avalon haben mir nicht gefallen, nichtsdestotrotz habe ich nichts gegen keltische Einflüsse im Spiel. Mein Männel selbst sehe ich schon als christlichen Ritter, ohne dass ich das besonders in den Vordergrund stellen wollte. Es kann also gern mit den versprengten Kelten zusammenarbeiten, ohne zum geifernden Fundamentalisten zu werden. Verschiedene Hintergründe innerhalb der Gruppe können das Spiel ja ganz interessant machen und man hat für jede Seite einen Vermittler. Solange mein Männel nicht zum Ketzer erklärt und zum Abschuss freigegeben wird, bin ich in Kultur- oder Glaubensfragen relativ flexibel ;) Ich bin aber dafür, dass in dem Konflikt keine Seite klar gut oder klar böse ist. Außer den Sachsen, niemand mag die Sachsen!
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Offline Zarkov

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Re: Burning Camelot
« Antwort #22 am: 2.03.2014 | 18:27 »
Das nimmt doch allmählich Formen an. Sehr schön.

Das Gleichgewicht zwischen literarischem Realismus und übernatürlichen Elementen kriegen wir hin. Nicht zu viel von den letzteren, sonst sind wir gleich wieder im Märchenritterland, aber ein Schuß muß schon sein, sonst fehlt einfach was. Undurchdringliche Wälder, alte Steinkreise, Feenhügel, das haben wir ja bereits auf der Liste.

Die Frage ist jetzt, wie wollen wir es mit der Religion halten? Artus ist ja nicht nur der große christliche König schlechthin, sondern die gesamte Idee des Rittertums überhaupt ist ja ohne die christliche Kirche völlig undenkbar. Fremdländische und nicht-christliche Ritter wie Sir Palomides dienen auch in der Literatur eigentlich nur als Kontrastfigur (die sich dann doch irgendwann überzeugen läßt).

Wo ich mir Ninianes Wünsche so durch den Kopf gehen lasse, freunde ich mich gerade an mit der Idee von kleinen Bergdörfern in den walisischen Bergen, oder hoch im schottischen Norden, wo die Leute eben keine Christen sind; kleine Restchen, die mit der christlichen Zivilisation (also eigentlich der Zivilisation überhaupt) nur selten in Kontakt kommen.

Also, Schwerpunkt christliches Rittertum mit Hof, Burg, Kirche, ganz literarisch/arturianisch; dann zwischendrin kleine Inseln, wo das Übernatürliche Platz hat; und am Rand ein Rest quasi-keltischer Kulturkreis.

Nininane, kann dir das gefallen? Bei Kulturkampf mit nicht-christlichen Rittern oder einem keltischen (re-)re-interpretierten Artus müßte ich mich schon ziemlich verbiegen.

Und Grimnir, ist das noch auf deiner Karte? Kupferstecher hat das ja schon mehr oder weniger abgenickt.
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Offline Grimnir

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Re: Burning Camelot
« Antwort #23 am: 2.03.2014 | 20:09 »
Jetzt bin ich der, auf den gewartet werden muss  :P Ich habe im Augenblick noch Besuch bis Dienstag, daher bin ich nur gelegentlich im Forum und hole das alles brav Mitte der Woche nach. Ursprünglich hatte ich auch die Idee eines inneren Konfliktes meines Ritters zwischen christlicher Idee und restkeltischer Kultur seiner Familie, aber wenn wir das stärker im Christentum verwurzeln wollen, passt das nicht mehr ganz so. Wie gesagt, ich überlege mir noch was.
Selber Regelwerke schreiben zeugt IMHO von einer reaktionär-defaitistischen Haltung [...]

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Offline Niniane

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Re: Burning Camelot
« Antwort #24 am: 2.03.2014 | 20:49 »
Ist halt die Frage, hochmittelalterlicher Artus (klarer Fokus auf christlichem Rittertum und den Rittertugenden) oder neoheidnischer Artus (ich nenn das jetzt mal so, also eher der Konflikt keltischer Naturglaube vs. römisch-christliche Rationalität). Reines Hochmittelalter macht mich ehrlich gesagt nicht so an, dafür bräuchte ich nicht Artus. Aber wenn die beiden anderen eher nicht so die Freunde des Glaubenskonflikts sind, lassen wir das. Ich will den auch nicht als einzigen Konflikt im Vordergrund wissen, sondern eher als einen von vielen.
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