Autor Thema: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe  (Gelesen 48846 mal)

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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #175 am: 17.02.2020 | 20:53 »
Session 66: Teil 2

Angesichts der schieren Masse von erstarrten Eiswesen dauert es eine ganze Weile, bis den Gefährten und den Nordmenschen das Ausmass der Verwüstung durch die Schlacht richtig bewusst wird. Überall liegen tote und verwundete Menschen unter den Leibern der Riesenkrabben, Wölfe und Eisbären. Vorsichtig tragen Bóin II. und Khufur Maira, Arrohir und Tinulin auf einer Bahre in eines der Häuser, während Calendin mit dem Heilkräuterbeutel des Noldos bei der Erstversorgung der Verwundeten hilft. Nachdem sie sich etwas umgesehen haben, zeigt sich, dass Jelf Thorol, Juha Swarn, Boje, Hjolgar sowie Enno und Ollo die Schlacht überlebt haben. Talvar und Lobbo hingegen sind den Eiskrabben zum Opfer gefallen, wie auch viele andere Helutavi und noch mehr Labban. Nur 26 Schneemenschen haben ohne oder mit nur leichten Verletzungen überlebt, während 11 weitere in Lebensgefahr schweben. Bei den Helutavi kommen zu 55 Überlebenden 18 Schwerverletzte. Als Bóin II. Khufurs leeren Waffengurt sieht, sagt er ihm, er solle den Dunkelfluch an Horges Stelle führen, bevor er vorsichtig den Kristall vom Kopf der Axt abschraubt, der Harkes Crosparring in sich birgt. Der junge Zwerg erwidert jedoch, dass er die Waffe lediglich verwahren werde, da er ihrer nicht würdig sei.
Von der draussen herrschenden Kälte einigermassen geschützt, behandelt Maira im Inneren des Hauses derweil Arrohirs Splitterbruch des Beckens mit einigen sehr wirksamen Heilkräutern. Anschliessend kümmert sie sich um Tinulins Erfrierungen und flösst ihm ein Kraut ein, welches schon bald die Heilung der letzten Niere vorantreibt. Es dauert nicht sehr lange, bis Tinulin allmählich wieder zu Bewusstsein kommt, und noch weniger lange, bis er den unschönen Nebeneffekt des Nierenheilkrauts zu spüren bekommt, denn ihm wird plötzlich sterbensübel und er muss sich bis zum Morgengrauen mehrmals übergeben.
[Technisch gesprochen: Das Heilkraut kann zwar Organverletzungen heilen, führt aber auch zu Übelkeit. Wie schwer sich diese bei Tinulin auswirkt, ermittelt er mit einem W100, bei dem eine UM 01 resultiert... kotzübel.]
Als Calendin nach einer Weile bei seinen Freunden im Haus vorbeisieht, erkundigt sich der noch immer etwas verwirrte und mitgenommene Arrohir bei ihm, ob Lirila ihr Vorhaben geschafft habe. Der Waldelb antwortet ihm, dass sie auf die Bucht hinausgefahren sei und Kjornirs Auge dem Meer übergeben habe. Bedrückt aber auch feierlich fügt er an, dass Arrohirs Liebe sie gerettet habe, worauf Arrohir antwortet: "Und ihre Liebe hat mich gerettet." Dann wird der junge Dunadan wieder ernst und sagt, der Schatten sei noch nicht besiegt. Er habe ihm Barahirs Ring abnehmen wollen, doch dessen wäre er nicht würdig gewesen. Schliesslich erfreut Calendin Arrohir mit der Nachricht, dass Maira von ihrem Fluch befreit sei und sich wieder ganz erholen werde.

Bevor sich Bóin II. eine Pause gönnt, sucht er Thorol auf und mahnt ihn, alle Toten zu verbrennen, um zu verhindern, dass sie schon bald als Wiedergänger auferstehen. Angesichts der erstarrten Eiswesen glaubt der Jelf zwar, dass die Gefahr gebannt sei, er ist aber dennoch bereit, alle Toten auf die Havsbrud bringen zu lassen, welche anschliessend auf dem Fjord verbrannt werden soll. Da seine Männer nach dem Kampf aber viel zu erschöpft für so eine schwere Aufgabe seien, müsse dies bis zum nächsten Morgen warten.
Nachdem sich Tinulin ein bisschen von der Übelkeit erholt hat, wird er von Bóin II. über Lirilas Erfolg und Fürst Horges Tod sowie den Rückzug des Schattenwesens informiert. Während sich der Noldo vom Zwerg alles bis ins Detail erzählen lässt, hat Arrohir im Schlaf mit schlimmen Alpträumen von glühenden Augen und eisigen Schwertern zu kämpfen.

Bis zum Morgengrauen des 20. September 2784 3Z sind nochmals 7 Labban und 12 Helutavi ihren schweren Verletzungen erlegen. Khufur verbringt den ganzen Morgen damit, den Körper Fürst Horges sorgfältig zu waschen und ihm seine besten Kleider anzuziehen. Nachdem dies erledigt ist, legt er ihm den Dunkelfluch sowie den Kristall mit dem darin eingeschlossenen Crosparring auf die Brust. Tinulin unterzieht derweil sich selbst sowie sein Schwert Lunimacil einer gründlichen Wäsche. Als der Noldo wieder sauber ist, kommt Maira auf ihn zu und sagt mit grossen Sorgenfalten, dass der Schatten Arrohir verwundet habe. Gegen Mittag lassen Jelf Thorol und Juha alle in der Schlacht gefallenen Nordmenschen auf die Havsbrud bringen. Auch Bóin II. und Khufur helfen bei dieser Prozession, und der junge Zwerg verneigt sich dabei vor jedem Gefallenen, in Gedanken jeweils auch um seine verlorenen Waffen trauernd. Als sie am Ende von Thorol gefragt werden, ob auch Horge mit dem Schiff verbrannt werden solle, erwidert Bóin II., dass der Leichnam des Fürsten nach Norden zu seinen Verwandten gebracht werden müsse.
Während die Havsbrud nach Nachmittag von der Vogspringer auf den Fjord hinausgeschleppt und feierlich in Brand gesteckt wird, führt Khufur auch für seine Waffen eine Art Abdankungszeremonie durch, indem er an ihrer Stelle zwei Gegenstände aus Metall in der Erde vergräbt.
[Wir spielen ganz allgemein ohne den Einsatz von Brandöl als Kampfmittel. Als die Havsbrud angezündet wird, sagt der Spieler von Bóin II. dann aber doch: "Oh, wir wollen auch so Brandöl, wie sie es für die Havsbrud verwenden." Spielleiter: "Das ist ganz speziell vergorener Lebertran." Auf diese Worte folgt eine Diskussion über den Geruch eines solchen Brandöls, welche der Spielleiter mit den Worten: "Das zieht Trolle auf 18 Kilometer an. Die sagen sich dann: 'Oh, die Lucie ist wieder rollig.'" zusammenfasst.]
Maira verlangt derweil von Arrohir das Versprechen, dass er den Schatten nicht verfolgen werde. Der junge Dunadan verspricht seiner Schwester, dass er den Schatten auf gar keinen Fall suchen werde. Nach der Abdankung versucht Calendin, eine Ersatzsehne von Tinulins Bogen Andaquinga auf seinen eigenen Bogen Culor zu spannen, was nach einigen Anpassungen gelingt, so dass der Bogen fürs Erste wieder notdürftig einsatzbereit ist. Gleichzeitig besprechen die Gefährten das weitere Vorgehen. Als Tinulin sagt, er habe Juha mitgeteilt, dass die Nordmenschen möglichst rasch zur Wasserfallpforte gehen müssten, um mit Fürst Harke von den Kleinzwergen ein Gesetz über ihr zukünftiges Bündnis zu beschliessen, gibt Bóin II. zu bedenken, dass er und Khufur wegen Fürst Horges Nachlass auch noch dorthin gehen müssen. Arrohir ist derweil entschlossen, sich vor den Fischmenschen für die Ermordung Ahtos zu verantworten, und Calendin wirft ein, dass sie aufgrund des Wintereinbruchs nur noch mit einem Schiff nach Süden gelangen könnten, von denen es hier in der Flüchtlingssiedlung allerdings nur noch drei Stück gebe. Für Maira ist klar, dass der Weg der Gefährten nach dieser Schlacht nur nach Süden führen kann, und auch Tinulin würde Barahirs Ring und König Arveduis Kiste sowie den vom Schattenwesen verwundeten Arrohir gerne nach Imladris bringen. Andererseits müsse er aber auch zu den Kleinzwergen, um die Arbeit der Calatirnor bezüglich der Zusammenführung der Nordvölker zu besiegeln. Nachdem die verschiedenen Bedürfnisse aufs Tapet gebracht sind, spielen sie allerlei Varianten durch, wie sie möglichst allen Wünschen gerecht werden könnten.

Am Abend lassen die Gefährten bei einem gemeinsamen Siegesessen in Hjolgars Halle Jelf Thorol, Juha, Enno, Swarn, Boje und Hjolgar an ihren Gedanken teilhaben. Nachdem Juha den Gefährten überschwänglich für all ihre Mühen gedankt hat, spricht Thorol Arrohirs und Bóins II. Taten in Nunavuk an, worauf sich Arrohir sichtlich anspannt. Juha fährt fort und sagt, die Anführer der Helutavi und der Labban hätten sich mit Enno von den Fischmenschen besprochen und schliesslich beschlossen, dass bezüglich der Ahndung von Ahtos Ermordung ein gemeinsamer Spruch der vereinten Nordvölker ergehen solle. Sobald Arrohir die Worte "vereinte Nordvölker" hört, fällt die Anspannung von ihm ab, und ein Gefühl von Freude und Ruhe steigt in ihm auf. Juha erklärt, dass sie sich bereits abgesprochen hätten und zum Schluss gelangt seien, dass Ahtos Ermordung zwar nicht ungesühnt bleiben dürfe, andererseits ohne das Zutun seiner Mörder jetzt wohl niemand mehr am Leben wäre, um ein Urteil über sie sprechen zu können. Vor dem Hintergrund dieser Erwägungen seien sie daher zum Schluss gekommen, Arrohirs und Bóins II. Leben zu verschonen, sie aber für alle Zukunft vom Gebiet der Eisbucht von Forochel zu verbannen. Während Bóin II. schweigt, erklärt Arrohir, den Spruch ohne Widerworte zu akzeptieren. Zur Erklärung seiner Tat fügt er an, dass es sich um eine Notsituation gehandelt habe und er in Sorge um Lirilas Wohl gewesen sei, von welcher er gewusst habe, dass sie noch eine Aufgabe zu erfüllen hatte, zu der sie als Werkzeug gedient hätte. Er schliesst mit der Bitte, dass Bóin II. trotz des Spruchs noch ermöglicht werde, Fürst Horges Leichnam und seinen Nachlass zu den Kleinzwergen zu bringen, zumal er Arrohir bei der Tat nur beigestanden sei. Als Thorol erwidert, dass Arrohirs Antrag noch besprochen werde, muss Bóin II. schwer an sich halten, um angesichts solch massloser Undankbarkeit nicht in die Luft zu gehen. Khufur schüttelt angesichts dieser Entwicklungen nur den Kopf und blickt finster in die Runde, während Tinulin ruhig bleibt. Thorol fährt fort, dass die Kleinzwerge sich der Sache der Nordvölker angeschlossen hätten, weshalb sie mit Hjolgars Hilfe selbst zur Wasserfallpforte gehen wollen, um dort Fürst Harke zu treffen und ihm Horges Leichnam sowie allenfalls den Dunkelfluch persönlich zu übergeben. Als das Gespräch auf mögliche Rückreiserouten in den Süden kommt, erklärt Thorol, dass eine Rückkehr für Bóin II. über Jirvila aufgrund des Urteils nicht in Frage komme, zumal dieser Weg übers offene Meer führen würde. Da erhebt sich Bóin II. und sagt, er werde frei aus dem Norden gehen, aber König Arveduis Kiste, welche sie in Jirvila zurückgelassen hätten, müsse in jedem Fall mitkommen. Mit einem Blick zu seinem Schüler fügt er an, dass Khufur das Versprechen gegeben habe, den Dunkelfluch zu den Kleinzwergen zurückzuführen, und er von dieser Aufgabe erst entbunden sei, wenn er die Waffe Fürst Harke persönlich überreicht habe. Nun ergreift auch Tinulin das Wort und bittet die Anführer der Nordvölker um die Gunst eines geordneten Rückzugs der Gefährten aus dem Norden, was Bóins II. Gang zu Fürst Harke und die Abholung von König Arveduis Kiste einschliesse. Als Juha erwidert, dass die Gefährten das klare Urteil über Arrohirs und Bóins II. Tat gehört hätten und trotzdem fortlaufend Abmilderungen des Verbannungsspruchs gegen Bóin II. fordern würden, explodiert Tinulin. Aufgebracht führt er den Anwesenden nochmals die Taten der Calatirnor vor Augen, mit denen sie nicht nur die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben der Nordvölker geschaffen hätten, sondern auch ihren Untergang im Kampf gegen die Eiswesen und schwarzen Mächte abgewendet hätten. Als Juha dem Noldo energisch widersprechend auf die zahlreichen Labban, Helutavi und Leikkitiri verweist, die im Kampf gegen die Eiswesen ihr Leben gelassen haben, und Enno empört aufsteht, eskaliert die Situation vollends, und Tinulin verlässt erzürnt und ohne ein weiteres Wort Hjolgars Halle. Auch Bóin II. erhebt sich und tritt dicht an den Richter der Leikkitiri heran, bevor er, gefolgt von Khufur, kommentarlos hinausgeht. Als Arrohir die Zwerge abziehen sieht, erhebt auch er sich und folgt ihnen, Maira am Arm mit sich führend, nach draussen. Nur Calendin bleibt noch etwas länger in Hjolgars Halle und versucht, die Diskussion mit den Anführern der Nordvölker in gelassenerem Rahmen fortzusetzen. Draussen besprechen die übrigen Gefährten derweil nochmals ihre Optionen und kommen schliesslich zum Schluss, dass es das Beste wäre, wenn Tinulin und Khufur zu Harkes Kleinzwergen gehen würden. Die anderen sollten derweil nach einer Möglichkeit suchen, um sich möglichst weit in den Süden bringen zu lassen, am besten bis zur Ortschaft Mulkan, die am südwestlichen Ende der Eisbucht von Forochel in der Nähe des Blauen Gebirges gelegen ist. Bóin II. weist Khufur an, bei den Kleinzwergen eine neue Waffe als Ersatz für den aufgelösten "Halsabschneider" zu erstehen, und führt dieses Ansinnen auch in einem Schreiben an Fürst Harke an. Des Weiteren weist Bóin II. den Fürsten im Brief darauf hin, dass die Kleinzwerge den Waldläufern des Nordens eine Nachricht für die Gefährten zukommen lassen könnten, falls sie eines Tages in Betracht ziehen sollten, mit dem restlichen Crospar des Ringes nach der Kleinzwergenbinge von Cameth Brin suchen zu wollen. Nachdem der Brief geschrieben ist, gibt ihn Bóin II. zusammen mit einem Beutelchen voller Münzen an Khufur, mit denen er den Erwerb seiner neuen Waffe finanzieren soll.

Es ist bereits tief in der Nacht, und bis auf Tinulin und Calendin schlafen die in einem einfachen Gebäude untergebrachten Gefährten fest, als Jelf Thorol und Juha an ihre Türe klopfen und um ein Gespräch bitten. Nachdem der Noldo sie eingelassen hat, erklärt Juha etwas zerknirscht, dass die Gefährten es ihm und Jelf Thorol mit ihrem Verhalten nach der Urteilsverkündung sehr schwer gemacht hätten, ihnen in irgendeiner Weise entgegenzukommen, schliesslich habe Enno für Ahtos Ermordung nicht weniger als Arrohirs und Bóins II. Kopf gefordert, was es unter allen Umständen zu vermeiden galt. Die gleich im Anschluss an die Urteilsverkündung ausgesprochenen Wünsche bis hin zu Forderungen der Gefährten seien für Enno mehr als nur ein Affront gewesen, und es habe vieler beschwichtigender Worte und noch mehr guten, vergorenen Lebertrans bedurft, um ihn wieder einigermassen ins Boot zu holen. Jelf Thorol und Juha seien die Taten und Verdienste der Gefährten natürlich bewusst, und sie hätten daher auch alles daran gesetzt, eine für alle möglichst verträgliche Lösung zu finden, wobei sie aber natürlich auch darauf achten mussten, die Leikkitiri nicht vor den Kopf zu stossen. Nachdem so die Fronten geklärt wurden, beraten die Elben gemeinsam mit Thorol und Juha das weitere Vorgehen und einigen sich schliesslich darauf, dass Khufur als einziger der Gefährten zu Fürst Harke gehen soll, während die übrigen Calatirnor von Swarn auf der Vogspringer so weit nach Süden gebracht werden, wie der Helutavi es für eine sichere Rückkehr für vertretbar hält. Wenn Khufur seine Aufgabe bei Fürst Harke erfüllt hat, finden sich entweder einige verwegene Labban, die ihn von Jirvila aus mit König Arveduis Kiste über das Packeis nach Mulkan führen oder er muss im Norden überwintern. Diesfalls würde er zur nächsten Sommersonnenwende von einem Schiff der Helutavi bis zur Bucht vor der gefährlichen Einfahrt in den südlichsten Teil der Eisbucht von Forochel gebracht werden. Nachdem Thorol und Juha sich zurückgezogen haben, wecken die Elben Bóin II. und weihen ihn in den beschlossenen Plan ein, worauf der Zwerg den Brief an Fürst Harke nochmals öffnet und in einer ergänzenden Entschuldigung sein Fernbleiben mit diplomatischen Notwendigkeiten begründet. Er ziehe sich freiwillig aus dem Norden zurück und habe Khufur zu seiner Vertretung gesandt. Tinulin fügt dem Brief ebenfalls eine Ergänzung an und erklärt darin die vorzeitige Abreise der Gefährten wie auch die Geschehnisse in Nunavuk. Schliesslich sichert er dem Fürsten nochmals die Unterstützung der Calatirnor zu, falls die Kleinzwerge nach der Binge von Cameth Brin suchen wollen, wofür jedoch ein Stück Crospar unabdingbar sei.

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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #176 am: 17.02.2020 | 20:59 »
Session 66: Teil 3

Am Morgen des 21. September 2784 3Z eröffnet Bóin II. Khufur sowie den beiden Menschen den mit Jelf Thorol und Juha besprochenen Plan, während Maira sich in erster Linie auf die Behandlung der letzten Blessuren von Tinulin, Arrohir und Khufur konzentriert. Als Khufur sagt, er werde Bóin II. nicht enttäuschen, erwidert Maira, dass er sie enttäuschen würde, falls er wirklich als einziger der Gefährten nach Norden zu Fürst Harke gehen sollte. Ihrer Meinung nach sollte Khufur die Gefährten direkt nach Süden begleiten und den Dunkelfluch Jelf Thorol und Juha mitgeben, die ohnehin zu Fürst Harke wollen, zumal der Besitz dieser Waffe ihre Verhandlungsbasis mit den Kleinzwergen verbessern könnte. Tinulin erwidert jedoch, dass der Dunkelfluch gerade nicht als Pfand eingesetzt werden sollte, und Bóin II. weist darauf hin, dass den Nordmenschen im Hinblick auf den Dunkelfluch nicht zu trauen sei. Als Tinulin schliesslich auch noch das weitere Argument anführt, dass ein direkter Rückzug aller Gefährten nach Süden das Problem der Abholung von König Arveduis Kiste nicht löse, die sich in Jirvila und damit weitab der Reiseroute nach Süden befinde, gibt Maira enttäuscht nach.
Im Verlauf des Morgens kommt Swarn bei den Gefährten vorbei und sagt, er habe sich auf Jelf Thorols Bitte hin bereit erklärt, die Gefährten mit der Vogspringer nach Süden zu bringen. Bei dieser Ankündigung macht er keinen Hehl daraus, dass ihm Arrohirs Angriff auf Ahto gefallen hat und er in erster Linie wegen dieser in seinen Augen verwegenen und längst überfälligen Tat beinahe ein bisschen stolz ist, den jungen Dunadan bei sich an Bord zu haben. Die Gefährten sind von Swarns Skrupellosigkeit zwar angewidert, die Plätze auf seinem Schiff, das noch am selben Tag in See stechen soll, nehmen sie aber dennoch dankbar an.
Als die Vogspringer am Nachmittag zum Auslaufen bereit ist und sich die Gefährten überschwänglich von Khufur verabschieden, reicht ihm Maira nach einer innigen Umarmung ihr Kurzschwert dar und besteht darauf, dass der Zwerg es als Andenken an sie und zu seinem Schutz an sich nehme, da er ja keine eigene Waffe mehr habe. Khufur ist gleichermassen gerührt wie betroffen, denn Bóins II. verdrehte Augen sagen ihm deutlich, dass Maira ihr Kurzschwert auf keinen Fall abgeben sollte, zumal er nach Ansicht seines Meisters vorerst auch den Dunkelfluch einsetzen dürfte. Wortreich versucht Khufur daher, sich damit aus der Affäre zu ziehen, dass er im Umgang mit seiner solchen Waffe gar nicht geübt sei und sich lieber ein anderes Andenken von der jungen Heilerin wünschen würde. Als er das Kurzschwert auch nach mehrfachem Insistieren Mairas nicht annehmen möchte, packt sie es schliesslich weg und holt dafür ihren Dolch hervor. Doch statt ihm diese Waffe als Ersatz anzubieten, schneidet sie sich zu seiner Erleichterung, Verwunderung und Freude eine Strähne ihres blonden Haars ab und übergibt sie ihm als Andenken. Gerührt und nur zu gerne nimmt der Zwerg dieses Geschenk an.
Wenig später sticht die Vogspringer mit 20 Ruderern in See, wobei Swarn Arrohirs Angebot, beim Rudern zu helfen, mit der Begründung ablehnt, dass seine Männer, anders als er, wegen des Angriffs auf Ahto keine hohe Meinung von Arrohir hätten und mit ihm nicht die Ruderbank würden teilen wollen. Aufgrund des schlechten Wetters und des hohen Wellengangs kommt das Schiff nur langsam voran, weshalb Swarn beschliesst, in einer kleinen Bucht Schutz für die Nacht zu suchen. So erreichen sie erst am späten Nachmittag des 22. September 2784 3Z Jökalinda, wo der Jubel kaum Grenzen kennt, sobald sich ihr Sieg über die Eiswesen herumgesprochen hat, was dank Swarns Auftreten in Windeseile der Fall ist. Nachdem die Gefährten und Swarn im Gasthaus "Dicker Butt" Quartier bezogen haben, steigt ein grosses Fest, bei dem der Helutavi sich und seine Mannschaft ausgiebig als die grossen Sieger über die Eiswesen feiern lässt. Bóin II. nutzt die Gelegenheit, endlich wieder mal Bier trinken zu können und stösst mit den Anwesenden auf Fürst Horge sowie alle übrigen in der Schlacht Gefallenen an. Einen weiteren Toast spricht er auf Khufur aus sowie auf die Hoffnung auf nun kommende friedliche Zeiten.

Am nächsten Morgen zeigt sich, dass Swarn und seine Mannschaft so ausschweifend gefeiert haben, dass an diesem Tag nicht an eine Weiterfahrt zu denken ist, zumal den Männern auch gar nicht so recht nach einem erneuten Aufbruch zu Mute ist. Calendin und Maira nutzen daher die Zeit, um einen Transportschlitten sowie Proviant für 3 Wochen, einige Felle und ein Zelt für vier Personen zu besorgen. Einen Tag später, am 24. September 2784 3Z, sticht die Vogspringer mit einer leicht mürrischen Mannschaft wieder in See und erreicht am Abend des nächsten Tages Jelf Thorols alte Heimstatt Heitabyn. Auch hier lässt sich Swarn als grosser Held und Sieger der Schlacht gegen die Eiswesen feiern, womit er die Herzen zahlreicher junger Frauen im Sturm erobert. Auch in Heitabyn bleiben die Gefährten einen Tag an Land, was Bóin II. die Möglichkeit verschafft, ein Fass mit fünf Litern Bier zu erstehen.

Am Morgen des 27. September 2784 3Z versammelt Swarn seine nun um zehn Mann erweiterte Mannschaft auf der Vogspringer, doch das Wetter erweist sich schon nach wenigen Stunden auf See als zu garstig, weshalb er wenden lässt, um es am nächsten Tag erneut zu versuchen. Tatsächlich legt sich der den Winter ankündigende Sturm in der Nacht auf den 28. September 2784 3Z allmählich, sodass sie am Morgen in Richtung Irpikki auslaufen können. Als das verlassene Labbandorf am nächsten Tag gegen Mittag in Sicht kommt, fragt Tinulin Swarn, ob er bereit wäre, noch rund 100 Kilometer weiter nach Westen zu fahren und die Gefährten dort an Land zu bringen. Rasch ist Swarns Händlernatur geweckt, was die Elben nutzen, um ihm vorzuschlagen, gegen ein entsprechendes Entgelt sogar die Einfahrt in den südlichsten Teil der Eisbucht von Forochel zu wagen und sie bis nach Mulkan zu bringen. Im Wissen um die gefährlichen Strömungen, tückischen Untiefen und abrupten Wetterumschwünge beim Ostkap der südlichen Eisbucht, zögert der Helutavi zwar lange, doch als ihm die Elben schliesslich 41 Goldstücke anbieten, beschliesst er, das Risiko zu ignorieren und schlägt ein.

Nachdem die Vogspringer am 30. September 2784 3Z das kleine Dörfchen Reikitakki erreicht hat, müssen sie wegen des stürmischen Wetters einen Tag ausharren, bevor sie am 2. Oktober 2784 3Z die Umrundung des Ostkaps wagen und nach mehreren brenzligen Situationen schliesslich wohlbehalten nach Ukiukiwakki gelangen. Beim Anblick der kleinen Labbansiedlung kommen in Swarn zwar Gelüste auf, sich den Schneemenschen gegenüber so rücksichtslos und übergriffig zu verhalten, wie er es seit jeher gewohnt gewesen war, Tinulins mahnende Worte vermögen schliesslich jedoch seinen Ausbeutungshunger zu zügeln. Der alte Rukki, Nanuq und auch die Wuitan des Dorfes freuen sich sehr über das Wiedersehen mit den Gefährten, und Calendin verbringt fast den ganzen Abend damit, den Lossoth von ihrer Reise in den Norden, ihrer Bekanntschaft mit den Nordvölkern sowie der Schlacht gegen die Eiswesen zu berichten.

Am nächsten Tag setzt die Vogspringer ihre Fahrt schon wieder fort und segelt gegen Abend in den Fjord von Mulkan am südwestlichen Ende der Eisbucht von Forochel. Als das Schiff den Strand bei Mulkan erreicht hat, wendet sich Arrohir an Swarns Mannschaft und sagt, er werde die Eisbucht von Forochel zu Recht als Geächteter verlassen, und fügt an, sie sollen es besser machen als er und die Gesetze achten sowie die übrigen Nordvölker beschützen. Anschliessend dankt er den Ruderern für ihren Einsatz und gibt jedem Helutavi zusätzlich zwei Silberstücke. Bóins II. Abschied fällt deutlich kühler und ruhiger aus, während Tinulin ebenfalls sagt, die Schiffmenschen sollen den Norden behüten. Als sich die Gefährten der Lossoth-Siedlung nähern, sind bereits mehrere Schneemenschen aus ihren Jurten hervorgekommen und beäugen skeptisch das grosse Schiff am Strand. Im Dorf angekommen, scheint ein älterer Mann Bóin II. zu erkennen, denn er spricht ihn als "Papa Uunukka" an, was dem Zwerg unwillkürlich ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Die Schneemenschen scheinen die Vogspringer für ein Seemonster zu halten, doch gemeinsam gelingt es den Gefährten, ihnen die Angst vor dem grossen Schiff zu nehmen. Während die Gefährten im Dorf übernachten, verbringen Swarn und seine Mannschaft die Nacht bei ihrem Schiff.

Am nächsten Morgen, es ist der 4. Oktober 2784 3Z, verabschiedet sich Swarn von den Gefährten und nimmt dabei Arrohir sogar kurz in den Arm, wobei er ihm zuflüstert, wie schade er es finde, dass sie nicht zusammen weiter auf Kaperfahrt gehen würden. Als das Schiff den Fjord von Mulkan bei bedecktem Himmel schon fast hinter sich gelassen hat, gesellt sich ein alter Schneemensch zu Tinulin und Arrohir und sagt, die Schiffmenschen hätten das Seemonster nicht besteigen sollen, da ein Sturm aufziehe. Doch da ist es bereits zu spät, um Swarn noch eine Warnung zukommen zu lassen.
[Technisch gesprochen: Die Würfe für das Wetter waren bereits während der Fahrt nach Mulkan mehrfach sehr tief ausgefallen, was jeweils als widrige Verhältnisse interpretiert wurde. Bei Swarns Abfahrt von Mulkan ergab der Wetter-Wurf schliesslich eine UM 03... stürmische Zeiten.]

Während die Gefährten am Nachmittag des 21. September 2784 3Z von der Flüchtlingssiedlung losgesegelt waren, bereiteten Jelf Thorol, Juha und Hjolgar den Marsch zur Wasserfallpforte vor, und auch Khufur tat es ihnen gleich, wobei der Fischmensch Enno ihn stets skeptisch beobachtete. Am nächsten Tag brachen der Jelf mit 20 Helutavi und Juha mit 20 Labban sowie Enno und Khufur zu Fuss in Richtung Naeseknus auf. Fürst Horges Leichnam trugen sie samt dem Dunkelfluch auf einer Bahre mit sich, und Khufur betätigte sich so oft und so lange es seine Kräfte zuliessen als Träger. Als sie nach sechs Tagen am 27. September 2784 3Z das von den Eiswesen zerstörte Naeseknus erreichten, errichteten sie ein Stück ausserhalb der Siedlung ihr Lager. Schon unterwegs hierher hatte es zu schneien begonnen, und mittlerweile hatte sich eine dünne Schneeschicht wie ein weisses Laken übers Land gelegt, während in der Bucht das Packeis stetig zunahm. Beim Anblick seiner zerstörten Heimstatt kamen Hjolgar die Tränen, Khufur hingegen, der dem Helutavi vom jungen Uffe erzählt hatte, lief es beim Gedanken an die wandelnden untoten Menschen, auf die sie hier gestossen waren, kalt den Rücken runter. Als der Zwerg bemerkte, dass Enno ihn noch immer skeptisch beäugte, stellte er ihn schliesslich zur Rede, denn er vermutete, der Richter der Fischmenschen könnte es auf den Dunkelfluch abgesehen haben. Enno hingegen erklärte, dass er es mitnichten auf den Dunkelfluch, sondern vielmehr auf Khufur selbst abgesehen habe, von dem glaube, dass er die Waffe für sich haben wolle. Da nahm Khufur den Dunkelfluch sicherheitshalber an sich, doch kaum hatte er die Axt sorgsam in ein Tuch eingewickelt, ging Enno zu Jelf Thorol und Juha, um ihnen den vermeintlichen Diebstahl Khufurs zu melden. Nach einem längeren Gespräch mit Juha, der versprach in Bezug auf den Dunkelfluch für die Helutavi und die Labban zu bürgen, willigte der Zwerg schliesslich ein, die Waffe wieder zu Füssen Horges auf die Bahre zu legen.

Am nächsten Tag zog die Gesandtschaft weiter und erreichte nach einem dreitägigen, unbehelligten Marsch durch den Spinnenwald am 1. Oktober 2784 3Z zur Mittagszeit schliesslich die Wasserfallpforte, welche von den Kleinzwergen bereits zu grossen Teilen wieder in Stand gesetzt worden war. Fürst Harke trat zur Begrüssung der Menschen auf einen Balkon, doch sobald er Khufur mit einer Träne im Auge neben Fürst Horges Leichnam knien sah, kam er bestürzt heraus und verlangte von dem jungen Zwerg, über alles was sich zugetragen hatte in Kenntnis gesetzt zu werden. Der Leichnam Fürst Horges wurde von einer kleinzwergischen Leibgarde in die grosse Halle getragen und dort aufgebahrt. Nachdem sich die Menschen und Fürst Harke im Anschluss standesgemäss vorgestellt hatten, schilderte Khufur alles, was sich seit ihrer Trennung in Harkes Heimstatt bis zu ihrer Ankunft bei der Wasserfallpforte zugetragen hatte, jedenfalls so gut er es selbst verstanden hatte. Am Ende seines Berichts übergab er Fürst Harke die Kristallhalterung mit dem darin eingeschlossenen Crosparring und erzählte nochmals vom Immerlicht, wobei er feierlich anfügte, Fürst Horge sei in der Schlacht gegen die Eiswesen und das schwarze Grauen so heldenhaft gestorben wie ein Zwergenkönig aus alter Zeit. Anschliessend verneigte er sich, auch im Namen seiner Gefährten, tief vor Fürst Harke, wobei er dem Fürsten leise zuflüsterte, dass er noch einen Brief für ihn von Meister Bóin II. und Herrn Tinulin betreffend den Crosparring bei sich trage. Im nachfolgenden Gespräch mit Jelf Thorol, Juha und Enno liess Fürst Harke erkennen, dass er einem freundschaftlichen Kontakt mit den Menschen der Eisbucht grundsätzlich nicht abgeneigt sei, dass vor den diesbezüglich notwendigen Gesprächen aber erst ein würdiges Begräbnis für Fürst Horge ausgerichtet werden müsse. Nach einem gemeinsamen Festessen, bei welchem die feierliche Beisetzung Fürst Horges am 3. Oktober 2784 3Z bekannt gegeben wurde, übergab Khufur Fürst Harke schliesslich den Brief von Bóin II. und Tinulin.

// Metageblubber:

Der Palantir von Amon Sul ist zurück in der Eisbucht von Forochel! Die Havfru, die Meerfrau, hat sich in Gestalt von Fastitocalon den Palantir zurückgeholt. Irgendwo muss man diese Riesenwasserschildkröte doch mal zum Einsatz bringen, wieso also nicht hier?
Damit ist die Expedition in den Norden ist abgeschlossen!... zumindest fürs Erste... also so halb... irgendwie. Gut, die Gefährten haben es bis Mulkan geschafft, aber Khufur ist noch immer bei Fürst Harke in der Wasserfallpforte and Winter is coming. Richtig, einem waschechten Zwerg sollten so läppische Temperaturunterschiede nicht viel anhaben können, aber wer weiss, ob das Wetter Khufurs einziger Gegenspieler ist?

Aus Spielleitersicht habe ich mich sehr auf diese Session gefreut, denn eben, es stand der Abschluss der Nordexpedition vor der Türe, zusammen mit der Schlacht gegen die Eiswesen und die schwarze Kreatur als Höhepunkt. Vor der Session hatte ich die Spieler mit Blick auf die Übermacht der Gegner darauf hingewiesen, dass niemand erwarte, dass sie in dieser Situation einen Sieg eigenhändig herbeiführen könnten. Vielmehr seien sie ein Rädchen im Getriebe der Schlacht und ihre Aufgabe bestehe in erster Linie wohl darin, das Schattenwesen so lange vom Zugriff auf Kjornirs Auge abzuhalten, bis Lirila das Ding in der Eisbucht von Forochel versenkt hat... und da dieser Zeitpunkt ein gutes Stück weit im Ermessen des Spielleiters lag, konnte ich die Schlacht so lange weiterlaufen lassen, bis ihr dramatischer Höhepunkt erreicht und unter anderem Fürst Horge den Heldentod gestorben war. Klar, das mag der eine oder andere als Railroading oder Erzählonkeln aller erster Kajüte empfinden, die Spieler scheint es, zumindest in der Session und auch danach nicht, jedenfalls nicht gestört zu haben, wofür ich ihnen nicht zuletzt im Hinblick darauf, dass der Palantir unterzugehen hatte, dankbar bin.

Da die Helutavi bei Tolkien nicht vorkommen, wollte ich vermeiden, dass sie in Zukunft fester Bestandteil der Welt werden, wozu die Verbannung von Arrohir und Bóin II. eine gute Möglichkeit bot. Dass die Schiffmenschen auch zukünftig nicht nach Mulkan oder in den südlichsten, auf Tolkiens Originalkarte noch abgebildeten Teil der Eisbucht von Forochel segeln, erklärte ich mit den gefährlichen Strömungen und Wetterumschwüngen, die vor allem beim Ostkap der Südbucht herrschen. Gut, Swarn hat diese Schwierigkeiten den Gefährten und viel Geld zu Liebe einmal gemeistert, aber ob es ihm auch ein zweites Mal gelingen wird?

Abgesehen vom Verbannungsspruch war der ganze zweite Teil der Session improvisiert, wobei ich vor allem versucht habe, die Wünsche der Spieler mit den Bedürfnissen der Spielwelt in Einklang zu bringen und den Rest laufen zu lassen. So sind wir ein gutes Stück voran gekommen und haben die Geschichte für eine Zukunft mit verschiedenen Möglichkeiten geöffnet.

Haben sich die Spieler nun ein bisschen Mitleid verdient oder seid Ihr der Meinung, man müsste diesen Memmen mal den Marsch blasen oder ist Euch Ihr teils "leicht überhöhter Puls" völlig einerlei? Schreibt's uns hier rein, genauso wenn Ihr Fragen, Kritik oder Anregungen habt  :)


Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #177 am: 13.03.2020 | 00:03 »
Auf nach... äh, wohin eigentlich und wer?  :think:
Die Geschichte geht weiter...  :)

Session 67: Teil 1
4.10.-14.11./28.11./15.12.2784 3Z
Mulkan - Calenros - Rhudaur // Mulkan - Calenros - Mulkan // Wasserfallpforte - Jirvila

Nachdem Swarn bei zunehmend stürmischem Wetter mit der Vogspringer von Mulkan losgesegelt ist, überlegen die Gefährten, wie ihre weitere Reiseplanung aussehen soll. Tinulin ist der Meinung, Calendin und Arrohir sollten nur schon wegen ihrer Verwundungen durch die schwarze Klinge des Schattenwesens möglichst rasch nach Imladris gehen. Calendin sagt zwar, er könne nicht einschätzen, wie schwer seine Verletzung wiege, da er bisher noch keine negativen Auswirkungen verspürt habe, schliesslich einigen sie sich aber dennoch darauf, dass alle zumindest bis nach Calenros gehen sollten. Bóin II. erwägt allerdings, die anderen auf dem Weg zur Elbensiedlung zu verlassen, um dem Nan-i-Naugrim, dem Tal der Zwerge, einen Besuch abzustatten, bevor er nach Mulkan zurückkehren und Khufur abholen möchte. Im Verlauf des Tages zeigt sich, dass Nargi, der alte Schneemensch, der Bóin II. wiedererkannt hatte, mit seiner Einschätzung des Wetters richtig lag, denn von Norden her zieht ein Schneesturm auf, der die Gefährten zwei Tage in Mulkan festsetzt. Arrohir hängt in dieser Zeit oft seinen Gedanken an Lirila nach, die seine eine grosse Liebe gewesen sein könnte.

Als der Sturm am Morgen des 7. Oktober 2784 3Z endlich abflaut, liegt überall ein guter halber Meter Schnee. Bevor Tinulin, Calendin, Bóin II., Arrohir und Maira nach Süden aufbrechen können, kaufen sie mit Nargis Hilfe für insgesamt 30 Silberstücke einen zweiten Schlitten, vier gezähmte Losrandir als Zugtiere und Proviant für zwei Wochen. Nachdem der alte Schneemensch versprochen hat, nach Khufur Ausschau zu halten, setzt sich Bóin II. auf einen der Schlitten und lässt sich von Maira durch die Winterlandschaft fahren. Der zweite Schlitten wird von Arrohir gesteuert, während die Elben zu Fuss reisen.
Am Abend errichten die Gefährten ein Lager, und Bóin II. geht mit Arrohir im nahegelegenen Wald Holz sammeln. Dabei stossen sie auf einen grossen Bären, der, wohl ebenso überrascht wie die beiden Gefährten, erst angreifen will, schliesslich aber von Arrohir beruhigt werden kann.

Am Abend des 9. Oktober 2784 3Z erreichen die Gefährten eine kleine Holzfällersiedlung und können im örtlichen Gasthaus übernachten. Die anderen Gäste beäugen sie zwar misstrauisch, das kann Bóin II. aber nicht davon abhalten, in rauen Mengen Bier zu trinken. Selbst Tinulin lässt es sich nicht nehmen, auf die Toten und die Lebenden im Norden sowie auf Khufur anzustossen. Während des Essens fragt Tinulin Maira, ob Arrohir wohl schon realisiert habe, dass er einen Teil seines Herzens in der Eisbucht von Forochel versenkt habe. Maira erwidert, dass sie sich nicht sicher sei, ob es wirklich ein Teil seines Herzens oder doch etwas anderes gewesen sei, was Arrohir in der Bucht verloren habe. Nachdem sich die Gefährten zu später Stunde auf ihr Zimmer zurückgezogen haben, bemerkt Maira, dass sich bei Arrohirs Schildarm rings um die Narbe vom Stich der schwarzen Klinge des Schattenwesens ein kleiner Hof aus blutleerer, bleicher Haut gebildet hat. Auf Calendins Rücken hat sich vom Treffer der schwarzen Klinge des Schattenwesens ebenfalls eine von blasser Haut umrandete Narbe gebildet, die somit noch auffälliger ist als die erste Narbe, welche gut zwei Jahre zuvor vom Schwertstoss eines Grabunholds auf dem Rücken des Waldelbs zurückgeblieben war.

Am nächsten Morgen setzen die Gefährten ihre Reise nach Süden fort und gelangen am späten Vormittag zu einer Fähre, mit der sie für 30 Kupferstücke über den Fluss Lhûn setzen. Sie folgen dem Westufer des Flusses, bis sie am Abend des 12. Oktober 2784 3Z die Mündung des Annuduins erreichen, dessen Quelle in der Nähe des Nan-i-Naugrim liegt. Sie errichten ihr Lager auf der Landzunge zwischen den beiden Flüssen und müssen mehrere Tage ausharren, da sie keine Möglichkeit sehen, wie sie den Annuduin nach Süden überqueren könnten. Bóin II. denkt in dieser Zeit oft an Khufur. Am 16. Oktober 2784 3Z kommen schliesslich ein paar Holzfäller mit einem Floss den Lhûn heruntergefahren und bringen die Gefährten für 6 Bronzestücke ans andere Ufer des Annuduins, worauf sie ihre Reise fortsetzen können. Am Abend des 19. Oktober 2784 3Z gelangen sie zu einer Brücke, die über einen weiteren Zufluss des Lhûns führt. Nachdem sie sich vergewissert haben, dass das Bauwerk noch immer hält, überqueren sie den Fluss und finden nahe dem Südufer die im Schnee versunkenen Grundmauern eines Gebäudes, das hier vor langer Zeit gestanden haben muss. Zwei Tage später erreichen sie abends die kleine Ortschaft Eruimar, wo sie im Gasthaus "Zur Kanne", einem sehr alten Gebäude, Quartier beziehen. Während Bóin II. schon nach dem ersten Schluck die Vortrefflichkeit des hiesigen Bieres zu loben beginnt, wird Tinulin angesichts ihres baldigen Zusammentreffens mit seinem Grossvater Tarindon in Calenros immer unruhiger. Calendin schnappt derweil von einem der Nebentische das Gespräch von zwei Bauern auf, die sich halb flüsternd über eine unheimliche Erscheinung unterhalten. Interessiert setzt sich der Waldelb zu ihnen und erfährt auf seine Nachfrage, dass einer der beiden wenige Nächte zuvor in der Nähe eines alten Anwesens die sehr unheimliche Erscheinung einer weissen Frau gehabt habe. Als Calendin nachhakt, erzählt der Mann, dass sich auf dem Anwesen der dunedainischen Familie Annuloth vor vielen Jahre angeblich eine grosse Tragödie zugetragen habe, bei der die gesamte Gutsfamilie ausgelöscht worden sei und nur eine Tochter überlebt habe. Seither, so heisse es, erscheine sie des Nachts als weisse Frau auf dem Friedhof des Anwesens, wenn ein harter Winter anstehe. Ganz in ihre Geschichte vertieft gewesen, bemerken die beiden Bauern erst jetzt, dass ihr Gegenüber vom unsterblichen Volk der Elben ist, weshalb sie gleichermassen erschrocken wie überrascht aufstehen und sich schnell verabschieden. Der Wirt, der offenbar schon das eine oder andere Mal mit Elben in Kontakt gekommen zu sein scheint, entschuldigt sich bei Calendin für das unangebrachte Verhalten seiner Gäste und kann dem Waldelb die Lage des sagenumwobenen Anwesens beschreiben.
Während sich die anderen schliesslich zur Ruhe begeben, beschliessen Tinulin und Calendin, dem nur wenige Kilometer entfernten, am Waldrand gelegenen Anwesen noch in dieser Nacht einen Besuch abzustatten. Als die beiden Elben bald darauf den Waldrand erreichen, erkennen sie schon nach kurzer Zeit die tief verschneiten Grundmauern eines vor langer Zeit verfallenen Anwesens. Auf der Rückseite des ehemaligen Hauptgebäudes entdecken sie auf einer kleinen Lichtung mehrere im Schnee versunkene Grabsteine. Als Calendin Tinulin mit einem ihm unerklärlichen, mulmigen Gefühl erzählt, was er von den Bauern über das Schicksal der Familie Annuloth und die Tochter gehört habe, fühlt sich Tinulin an Fornost Erain und den unglücklichen Herold Ondril erinnert. Nun ist es der Noldo, der glaubt, etwas Unnatürliches zu spüren, doch als sich aus dem Schatten der umstehenden Bäume plötzlich eine grosse weisse Schneeeule löst, um lautlos über den Friedhof zu gleiten und gleich darauf wieder im Wald zu verschwinden, fällt die Anspannung schliesslich von ihm ab. Beinahe ehrfürchtig befreit Tinulin einen der Grabsteine vom Schnee und kann darauf die in Sindarin gehaltene Inschrift "Im Gedenken an Enegorn Annuloth" und darunter den Namen "Gwenen" entziffern. Damit ist klar, dass es sich hier tatsächlich um das Anwesen der Familie Annuloth handelt. Tinulin erzählt Calendin, dass sein Vater Elvëanwe dieses Anwesen vor mehr als tausend Jahren aufgesucht und Enegorn Annuloth sowie seine Ehefrau Gwenen, eine dunedainische Frau von grosser Grazie, nebst ihrer vermeintlichen Tochter Envana kennengelernt habe. Mit Envana und einigen weiteren Leuten sei er eine Zeitlang unterwegs gewesen, doch schliesslich habe er sie aus den Augen verloren und nie wieder von ihr gehört.
[Die gemeinsamen Abenteuer von Elvëanwe und Envana sowie ihrer Begleiter sind Gegenstand der Kampagne "Die Eriador-Gruppe", welche im Jahr 1376 3Z begann. Nach 13 Sessions, welche wir von Anfang November 2001 bis Ende März 2002 gespielt haben, haben wir die Kampagne aber unbeendet abgebrochen, um uns wieder den Geschicken von Artemain dû Anduin und seinen Gefährten zuzuwenden.]
Als Calendin Tinulin fragt, ob Elvëanwe und seine Frau Nenwen irgendwann wieder in diese Gegend kommen würden, erwidert der Noldo, er glaube nicht, dass sie die Elbenreiche nochmals verlassen, auch wenn seine Mutter aus der nur 3 Tagesritte entfernten Elbensiedlung Calenros stamme. Tinulin sieht sich auch noch alle anderen Grabsteine genauer an, kann den Namen "Envana" jedoch nirgends entdecken.

Am nächsten Morgen brechen die Gefährten erneut auf und erreichen am Abend des 24. Oktober 2784 3Z die Elbensiedlung Calenros. Tinulin geht ein Stück voraus, um seinen Grossvater und Dorfvorsteher Tarindon auf die Ankunft seiner Gefährten vorzubereiten. Der weise Sinda ist Tinulin ebenfalls ein Stück entgegengekommen und sagt, es freue ihn, seinen Enkel wiederzusehen, zumal auf zwei Beinen stehend. Nachdem die übrigen Gefährten herangekommen sind und von Tarindon begrüsst wurden, begeben sich Arrohir und Maira auf direktem Weg zu ihren Pferden Windraes und Niestha, die sie seit ihrem Aufbruch zur Eisbucht von Forochel im Frühsommer nicht mehr gesehen hatten. Den Geschwistern kommt die Trennung von ihren Pferden wie eine Ewigkeit vor, und Arrohir lässt es sich nicht nehmen, trotz der bereits hereinbrechenden Dunkelheit noch einen kurzen Ausritt mit Windraes zu unternehmen. Maira kümmert sich derweil um ihre eigene Stute Niestha sowie Barufax, Bjarni und Blosma, die weiteren Pferde der Gefährten. Auch Tinulin stattet seinem Pferd Tulco einen kurzen Besuch ab, bevor er Tarindon in aller Ausführlichkeit von der Expedition in den hohen Norden berichtet. Die Nachricht vom Untergang von Cirdans Schiff, das der Herr der Grauen Anfurten im Winter 1975 3Z zu König Arveduis Rettung zur Eisbucht von Forochel geschickt hatte, betrübt Tarindon zwar, immerhin bekämen die Angehörigen nun aber Gewissheit über das Schicksal der Seeleute. Als Tinulin auf die Entdeckung eines Zugangs zu Morgoths alter Festung Utumno zu sprechen kommt und sagt, dass es die Aufgabe der Kleinzwerge sei, das Wissen um Aulës Siegel zu bewahren und weiterzugeben, legen sich Sorgenfalten auf Tarindons Gesicht. Bekümmert sagt der weise Sinda, dass ihn diese Information beunruhige, denn schliesslich kenne man ja die Zwerge und ihren liederlichen Umgang mit grosser Verantwortung. Schliesslich kommt Tinulin auf die Schlacht gegen die Eiswesen und den Schatten zu sprechen, der Calendin und Arrohir mit seiner schwarzen Klinge verwundet habe und bei dem es sich vielleicht um den untoten König Eärnur handle. Da Tarindon Kenntnisse in der Behandlung solcher Verletzungen hat, möchte er die beiden Calatirnor untersuchen, wozu sie sich schon wenig später bei ihm einfinden. Während sich Arrohir freimacht, erzählt Tinulin seinem Grossvater, dass sie im Norden auch noch auf ein ganz besonderes Kleinod gestossen seien, wobei er auf den um Arrohirs Hals hängenden Ring deutet. Überrascht und entzückt besieht sich Tarindon Barahirs Ring und sagt schliesslich, es sei schon lange her, seit er diesen Ring zum letzten Mal gesehen habe. Nach der Untersuchung von Calendin und Arrohir empfiehlt Tarindon Tinulin mit besorgter Miene, die beiden Verletzten so rasch wie möglich nach Imladris zu bringen, selbst wenn sie jetzt noch nichts von dem schwarzen Gift spüren, das sich in ihrem Körper eingenistet hat und sich nun ganz allmählich ausbreitet.

Am Morgen des 25. Oktober 2784 3Z erkundigt sich Calendin, dem Tarindons Sorgenfalten nicht verborgen geblieben waren, ob Arrohir und er schon heute zu Herrn Elrond aufbrechen sollten. Maira ist überrascht, denn sie war davon ausgegangen, dass sie alle gemeinsam nach Imladris reisen würden. Bóin II. erwidert jedoch, dass er vorhabe, mit den Losrandir nach Mulkan zurückzukehren, um dort auf Khufur zu warten, was er so auch mit Tinulin besprochen habe. Der Noldo pflichtet Bóin II. bei und sagt, er wolle den beiden Zwergen im Frühling entgegenkommen.
Gleich nach der Besprechung packen die Gefährten ihre Sachen zusammen, und Tinulin gibt seinem Grossvater je 10 Gold- und Silberstücke für Proviant. Nachdem sie sich von Tarindon verabschiedet haben, brechen die Gefährten noch am selben Tag auf und erreichen am Abend des 27. Oktober 2784 3Z Eruimar.

Am Morgen des 28. Oktober 2784 3Z trennen sich die Wege der Freunde, und Bóin II. wendet sich mit den Losrandir nach Norden, während die übrigen Gefährten in Richtung Caras Celairnen weiterziehen. Der Zwerg folgt demselben Weg, welchen er und seine Freunde erst wenige Tage zuvor in südlicher Richtung gegangen waren. Als er das südliche Ufer des Annuduins bei der Mündung in den Lhûn erreicht, wendet er sich nach Westen und folgt dem Fluss in Richtung des Nan-i-Naugrim.

Als er am Morgen des 4. November 2784 3Z noch einige Kilometer östlich der Ortschaft Mareby sein Nachtlager abbricht und sich auf den erneuten Aufbruch vorbereitet, vernimmt er von Süden her plötzlich das Geheul mehrerer Wölfe. Es dauert nicht lange, da sieht er die Tiere aus einem nicht weit entfernten Waldstück hervorkommen und auf ihn zuhalten. Auch wenn sie den Eiswölfen des Nordens bezüglich Grösse nicht das Wasser reichen können, erachtet Bóin II. seine Chancen alleine gegen fünf oder noch mehr dieser Bestien als eher gering. In aller Eile packt er seine Sachen auf die hintereinander gehängten Schlitten und spannt drei Losrandir an. Das vierte Tier scheucht er hingegen in der Hoffnung fort, dass es die Wölfe genügend ablenke, auch wenn es dabei sein Leben lassen sollte. Als er losfährt, bemerkt er schon nach kurzer Zeit, dass sein Plan den Makel aufweist, dass das freie Losrandir mit seinen Artgenossen mitläuft und ohne die schweren Schlitten sogar etwas schneller ist als der Zwerg. Angesichts der allmählich immer weiter aufholenden Wölfe weiss sich Bóin II. schliesslich nicht mehr anders zu helfen und wirft eine seiner kleinen Wurfäxte nach dem Losrandir. Er trifft das Tier zwar und es strauchelt auch kurz, dann übernimmt jedoch erneut sein Fluchtinstinkt, und es schliesst wieder zu seinen Artgenossen auf, weshalb sich Bóin II. genötigt sieht, auch noch seine zweite Wurfaxt nach dem bedauernswerten Tier zu werfen. Diesmal ist der Treffer deutlich gravierender, denn die Axt trennt dem Losrandir einen Vorderlauf ab, worauf es japsend und stark blutend zusammenbricht. Bóin II. treibt die anderen Tiere weiter an und sieht wenig später mit einem Blick über die Schulter, dass die Wölfe sein Opfer angenommen haben und ihn nicht weiter verfolgen.

Am Abend des 6. November 2784 3Z erreicht Bóin II. das Tal der Zwerge und wird auch bald nach seiner Ankunft von Fürst Brom empfangen. Der Herr des Nan-i-Naugrim hört sich Bóins II. Bericht über die Expedition der Gefährten in den hohen Norden interessiert an, hat aber doch einige Vorbehalte, als Bóin II. von den Kleinzwergen quasi wie von Volksbrüdern spricht. Nachdem der Calatirno seinen Bericht abgeschlossen hat, befragt er den Fürsten nach möglichen Reisenrouten nach Mulkan. Brom erklärt ihm, dass die Zwerge im Winter nur den Weg entlang dem Lhûn benutzen würden, während im Sommer auch ein Weg entlang dem Fuss des Gebirges genutzt werde.
Auf der Suche nach einer Reisebegleitung trifft Bóin II. wenige Tage später auf fünf Zwerge, die bereit wären, ihn gegen ein entsprechendes Entgelt in ihre Reisegruppe aufzunehmen. Der erfahrene Kämpfer glaubt erst, sich bloss verhört zu haben, doch die zwergischen Händler scheinen tatsächlich der Meinung zu sein, dass er dafür zu bezahlen hätte, wenn er sich ihnen anschliessen wollte. Das kommt für Bóin II. natürlich unter keinen Umständen in Frage, aber er beschliesst, dieses nach seiner Auffassung unverschämte Pack in den Augen zu behalten. Als die Händler am 20. November 2784 3Z vom Nan-i-Naugrim in Richtung Mareby aufbrechen, folgt ihnen Bóin II. mit seinen beiden Schlitten sowie den drei Losrandir und schliesst schon nach kurzer Zeit "ganz zufällig" zu ihnen auf. Die Zwerge sind alles andere als erfreut über diesen Zufall und sparen nicht mit Spott, darauf hinweisend, dass Bóin II. seine Sicherheit und Unversehrtheit offenbar nicht mal ein kleines Wegegeld wert sei. Ganz der harte Zwerg lässt Bóin II. diese Kritik unbeeindruckt an sich abprallen, bis es am Abend ein Lager zu errichten gilt. Die Händler gestatten Bóin II. erst nicht, sich mit seinem Zelt in ihren Kreis zu begeben. Spät abends zieht Bóin II. schliesslich gut sichtbar das mit einem grossen Diamanten besetzte Amulett an, welches er wie auch Tinulin und Calendin von Fürst Brom vor über zwanzig Jahren zum Dank und als Zeichen der Anerkennung für die Wiederbeschaffung der Perle Nimphelos aus den Ruinen von Belegost erhalten hatte. Als der von den Zwergen als Wache abgestellte Händler Urf das auf Bóins II. breiter Brust prangende Kleinod bemerkt und als Geschenk Fürst Broms erkennt, ist er sichtlich beeindruckt und bittet ihn höflich, an ihrem Feuer Platz zu nehmen. Auch wenn Bóin II. dem Fürsten gegenüber Stillschweigen bezüglich der Expedition nach Belegost versprochen hat, ist für Urf klar, dass sein Gegenüber etwas Herausragendes bewerkstelligt haben muss, um von Fürst Brom ein solches Geschenk erhalten zu haben. Wortreich entschuldigt er sich für sein und seiner Begleiter unflätiges Betragen und bittet Bóin II., sein Zelt in ihren Kreis zu stellen.

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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #178 am: 13.03.2020 | 00:06 »
Session 67: Teil 2

Bis zum nächsten Morgen hat sich Bóins II. besondere Verbindung zu Fürst Brom bereits bei allen Händlern herumgesprochen, und sie begegnen ihm äusserst zuvorkommend, darauf hinweisend, dass es sich um ein bedauerliches Missverständnis gehandelt haben müsse. Bóin II. entgegnet seinen Begleitern, dass er nicht nachtragend sei, worauf sie die weitere Reise bis Mareby gemeinsam und in guter Freundschaft fortsetzen.
In der Ortschaft angekommen, kann sich Bóin II. fünf Menschen anschliessen, die als Pelzhändler das ganze Gebiet von Caras Celairnen bis zum Oberlauf des Lhûns mit ihren Maultieren bereisen und sich gerade auf dem Weg nach Norden befinden.

Am 25. November 2784 3Z bricht die neue Reisegemeinschaft auf und erreicht einige Tage später den Lhûn, wo sie nach einer Woche die Möglichkeit erhalten, mit Hilfe einiger Flussfahrer den Annuduin zu überqueren. Unterwegs haben die Pelzhändler verschiedene Fallen geleert, welche sie auf ihrem Weg nach Mareby aufgestellt hatten. Dieser Umstand hat für Bóin II. den schönen Nebeneffekt, dass er beinahe jeden Abend in den Genuss von frisch zubereitetem Fleisch kommt. Er ist daher auch gerne bereit, den Flössern die Summe von 50 Kupferstücken für die Flussüberquerung der ganzen Reisegemeinschaft samt Packtieren zu bezahlen. Als sie zur nördlichsten Fährstelle gelangen, bei welcher die Gefährten einige Wochen zuvor bereits über den Lhûn gesetzt hatten, löst sich die Gemeinschaft auf. Drei der Pelzhändler ziehen noch weiter flussaufwärts, während zwei andere wie auch Bóin II. über den Lhûn setzen und nordwärts reisen wollen. Auch hier bezahlt Bóin II. den Preis für die Überfahrt der nun verkleinerten Gemeinschaft.

Am Abend des 9. Dezember 2784 3Z erreichen sie schliesslich die kleine Ortschaft, von der aus es noch rund drei bis vier Tagesreisen nach Mulkan sind. Im Gasthaus trifft Bóin II. auf den Pelzer Lerd, der ebenfalls nach Mulkan reisen will, um mit den "Fischfressern", wie er die Lossoth etwas abfällig bezeichnet, Geschäfte zu machen. Sie beschliessen, gemeinsam zu reisen, und Bóin II. besorgt noch ein 20-Literfass Bier, das er auf seine Schlitten bindet.
Am 12. Dezember 2784 3Z brechen Lerd und Bóin II. auf und erreichen nach vier ereignislosen Reisetagen durch den tief verschneiten Norden am 15. Dezember 2784 3Z das Lossoth-Dorf Mulkan.

Nachdem Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira am Abend des 30. November 2784 3Z mit allen Pferden den Lhûn überquert und in der Siedlung der Flussfahrer übernachtet hatten, ritten sie weiter nach Osten und durchquerten das Auenland, bevor sie am 10. November 2784 3Z das Städtchen Bree erreichten, wo sie sich im Gasthaus "Zum tänzelnden Pony" einquartierten. Unterwegs hatte Tinulin beinahe die ganze Zeit elbische Lieder gesungen, um damit angesichts der schweren Wunden die Stimmung seiner Begleiter hoch zu halten und insbesondere die Widerstandskraft von Calendin und Arrohir zu bewahren. Im Gasthaus angekommen, hielt Calendin nach Waldläufern Ausschau, konnte aber niemanden vom Volk der nördlichen Dunedain entdecken. Als sie sich nach dem Essen zur Ruhe begaben, musste Arrohir, der schon unterwegs öfters gefroren hatte, gewärmt werden. Bei der Untersuchung der Wunden stellte Maira fest, dass sich das blutleere Gewebe rings um die Narben der schwarzen Klinge allmählich immer weiter auszubreiten schien. Im Gegensatz zu Arrohir spürte Calendin noch immer keine Auswirkungen der Verletzung. Tinulin besorgte sich am nächsten Morgen gleichwohl eine grosse Menge Johanniskraut, um daraus während der weiteren Reise immer wieder Sonnentee für beide Verletzten zubereiten zu können, der zusätzlich zu seinem Gesang stimmungshebend wirken soll.

Nach einem Ruhetag brachen die Gefährten am 12. November 2784 3Z wieder auf und folgten der grossen Oststrasse. Am Morgen des 17. November 2784 3Z kam in der Ferne die Wetterspitze, der Amon Sul, in Sicht, und als sie am Abend am Fuss dieses Hügels ihr Lager aufschlugen, begann es zu schneien. Beim Anblick der von den Kräften Angmars erstürmten und geschliffenen Hügelspitze schweiften Tinulins Gedanken zu Kjornirs Auge, und der Noldo ist sich sicher, dass es sich bei der schwarzen Kugel um den grossen Palantir von Amon Sul gehandelt haben muss. Nach einer ruhigen Nacht reisten sie weiter und überquerten nach sieben Tagen den Fluss Mitheithel, um gleich auf der anderen Seite im Gasthaus "Zur letzten Brücke" Quartier zu beziehen. Der Wirt war sehr erfreut über die unerwartete Kundschaft, denn im Winter seien hier nur wenige Leute unterwegs.

Am nächsten Tag begann die Reise der Gefährten durch Rhudaur, und am Abend des 28. November 2784 3Z schlugen sie ihr Lager mitten in den Trollhöhen etwas südlich der Strasse auf. Tinulin hielt vor dem Zelt der Gefährten Wache, während Maira im Inneren neben Arrohir lag und ihn wärmte. Um möglichst erholsam ruhen zu können, hatten der junge Dunadan und auch Calendin ihre Rüstungen ausgezogen. Das Feuer, auf dem Tinulin am Abend nochmals Tee gekocht hatte, war bereits heruntergebrannt, als der Noldo vom Rand des ein Stück nördlich der Strasse gelegenen Waldes her metallische Geräusche vernahm. Gerade als er seine Gefährten im Zelt weckte und zur Vorsicht mahnte, ertönte von Norden her der schräge Klang eines Orkhorns, worauf mehrere Wölfe und Orks aus dem Wald hervorbrachen und auf das Lager zustürmten.

In der Wasserfallpforte machte Khufur am Abend des 1. Oktober 2784 3Z die Bekanntschaft der trotz der speziellen kleinzwergischen Anatomie aussergewöhnlich reizvollen Kleinzwergin Cara, die an dem stattlichen Zwerg ebenfalls Gefallen fand und ihn mit ihren eindrücklichen Augenbrauen, ihrem Bart und den prallen Rundungen in Verlegenheit brachte.
[Der Spielleiter hat für Caras Aussehen eine UM 99 gewürfelt... herausragend schön, was auch immer das bei Kleinzwergen heissen mag. Als er beschreibt, wie sich Cara an Khufur ranmacht und er nach ihrem Namen fragt, sagt der Spieler von Bóin II.: "Ich heisse Klaus."]
Die beiden unterhielten sich gut, und Cara gefiel Khufur sehr, am Ende blieb er aber standhaft, wie es sich für einen Zwerg vom Erebor gehörte, worauf sie sich schliesslich zurückzog. Später am Abend trat Fürst Harke an Khufur heran und bot ihm an, ihn in der Funktion als Hauptmann in seine Dienste in der Wasserfallpforte aufzunehmen, wenn er das wolle. In der Tat war es Khufurs langgehegter Wunsch, dereinst Hauptmann einer Wachmannschaft zu sein, aber er lehnte Fürst Harkes Angebot dennoch dankend ab, da er Meister Bóin II. verpflichtet sei. Im Gegenzug fragte er den Fürsten, ob er ihn nicht in den Süden begleiten wolle, um bei Cameth Brin nach der Kleinzwergenbinge seiner Vorfahren zu suchen. Khufur würde ihm bei der Suche gerne behilflich sein und bei dieser Gelegenheit auch allen vom Edelmut der Kleinzwerge erzählen. Dies nun lehnte Harke ab und erkundigte sich lieber danach, woher der in seinen Augen so standhafte Khufur stamme. Da erzählte ihm Khufur in aller Ausführlichkeit von der Pracht und Herrlichkeit Erebors, die mit dem Angriff des Drachen Smaug ein so jähes Ende gefunden hatte. Von ihrer Flucht über unbekannte Seitengänge erzählte er ebenso wie vom Gang König Thrórs nach Süden, der sich schliesslich mit dem Rest seiner Sippe in Dunland niedergelassen hatte und seither in der Dunkelheit über der Vergangenheit brüte, während Khufur der Sinn nach der Verteidigung des Lichts stehe. Von Bóin II. erzählte er, dass dieser ihn als seinen Schüler aufgenommen habe und ihn ausbilde. Als Fürst Harke sagte, Khufur solle König Thrór ausrichten, dass er hier im Norden einen stolzen Bewunderer habe, erwiderte der Calatirno, dass er dies vorerst noch nicht tun könne. König Thrór schätze nämlich seinen Umgang mit Elben nicht, weshalb er ihm wohl erst wieder unter die Augen treten dürfe, wenn er seine Ausbildung abgeschlossen habe. Als Fürst Harke darauf sagte, dass diese Zeit nun sicherlich gekommen sei, antwortete Khufur träumerisch, am liebsten würde er mit Meister Bóin II. den Erebor zurückerobern.
Es war schon spät in der Nacht, als Fürst Harke und Khufur ihr Gespräch schliesslich beendeten, und der junge Zwerg müde und etwas einsam schlafen ging.

Am nächsten Tag wurden in der Wasserfallpforte Vorbereitungen für die feierliche Beisetzung von Fürst Horge getroffen. Cara kreuzte mehrmals Khufurs Weg, und dem Zwerg wurde klar, dass sie ihn noch nicht gänzlich aufgegeben hatte. Er liess sich ihre Avancen zwar gefallen, machte dabei aber auch jeweils klar, dass er sich nicht auf sie einlassen werde. Am Nachmittag wurde Khufur zu Fürst Harke gerufen, der mittlerweile Bóins II. und Tinulins Brief gelesen hatte. Der Fürst verstand, dass Khufur eine neue Waffe benötigt, machte aber gleich klar, dass er ihm nicht zu einer Schwarzglaswaffe verhelfen könne. Nun da die Schwarzglasmine geschlossen sei, verstehe es sich von selbst, dass sich die Kleinzwerge nie wieder auch nur von einem einzigen Stück Schwarzglas trennen würden. Er könne Khufur aber eine neue Zweihandaxt aus Edelstahl zum Vorzugspreis von 10 Goldstücken verschaffen. Khufur verstand Fürst Harkes Position und war dankbar für sein Angebot, welches er sogleich aus der eigenen Tasche bezahlte.

Am 3. Oktober 2784 3Z wurde Fürst Horges Leichnam in einer feierlichen Zeremonie beigesetzt. Beim anschliessenden Leichenschmaus setzte sich Cara nochmals zu Khufur und unterhielt sich angeregt mit dem Zwerg, bedrängte ihn aber nicht mehr. Am nächsten Tag besprachen Jelf Thorol, Juha und Enno mit Fürst Harke die Zukunft des Bündnisses der Nordvölker. Khufur war zu der Beratung nicht eingeladen worden, was dem Zwerg eigentlich aber nur recht war.

Tags darauf übergab Fürst Harke Khufur seine neue, mit kleinzwergischen Runen verzierte Zweihandaxt aus Edelstahl, welche den hoffentlich zutreffenden Namen "Chopfab" trägt.
[Der Name "Chopfab" ist schweizerdeutsch für "Kopfab", womit die neue Waffe auch namenstechnisch mit Khufurs altem "Halsabschneider" verbunden ist. Des Weiteren ist "Chopfab" auch ein schweizerisches Bier, für einen Zwerg also ebenfalls sehr passend.]
Nachdem sich Khufur für die vortreffliche Waffe bedankt hatte, übergab ihm der Fürst zusätzlich ein versiegeltes Schreiben sowie eine kleine Schatulle aus Metall. Darin befand sich ein Amulett aus einem klaren, in Silber eingefassten Kristall, in welchem der Staub, der bei der Verarbeitung von Schwarzglas zurückbleibt, umherwirbelt. Fürst Harke erklärte Khufur, dass dem Schwarzglasstaub zwar keine besondere Wirkung innewohne, dass er aber gleichwohl aus Aulës Siegel stamme. Er trug Khufur auf, das versiegelte Schreiben sowie die Metallschatulle mit dem Amulett zu König Thrór zu bringen, was der Zwerg gerne macht, zumal ihm gestattet wurde, das Amulett von Zeit zu Zeit herauszunehmen und anzusehen.
Noch am selben Tag verabschiedeten sich die Menschen und Khufur von den Kleinzwergen und brachen in Richtung Naeseknus auf. Cara verstand Khufurs Entscheid zum Aufbruch, bedauerte ihn aber gleichwohl. Damit er sich auch immer an sie erinnern könne, schnitt sie sich ein Stück ihrer beeindruckenden Augenbrauen ab und übergab es Khufur zum Andenken.
[Schon bei der Vorbereitung war klar, dass Cara mit ihren beeindruckenden Augenbrauen das kleinzwergische Pendant zu Cara Delevingne sein würde. Der Aussehenswurf von UM 99 bestätigte denn auch gleich ihre aussergewöhnliche Schönheit.]
In Tinulins Auftrag erkundigte sich Khufur unterwegs bei Juha danach, ob es in seinem Volk vielleicht eine heilkundige Person gebe, welche daran interessiert sein könnte, anstelle von Maira mit den Calatirnor umherzureisen. Als ihm der alte Schneemensch darauf erklärte, dass bei ihnen die Dorfälteste, die Wuitan, für die Versorgung von Kranken und Verwundeten zuständig sei, hatte sich dieses Thema aber auch schon wieder erledigt.

Am 8. Oktober 2784 3Z erreichte die Reisegesellschaft die Ruinen von Naeseknus und teilte sich nach einer kurzen Lagebesprechung auf. Während Jelf Thorol mit seinen Männern und Hjolgar in Richtung der Flüchtlingssiedlung weiterreiste, zogen Juha, Enno und Khufur mit den Labban entlang dem Nordufer der Bucht von Naeseknus nach Westen. Als sie den nördlichsten Fjord der Eisbucht von Forochel erreichten, war das Packeis schon längst so dick, dass sie die Meerenge problemlos zu Fuss überqueren konnten und schliesslich am 22. Oktober 2784 3Z Nunavuk erreichten. Die im Dorf der Fischmenschen zurückgebliebenen Jäger der Labban erzählten Juha, dass sie die Eiswesen nach Lirilas Aufbruch noch gut einen Tag lang beobachtet hätten, bevor sie mitten in der Nacht plötzlich zu Eis erstarrt seien.

Am 26. Oktober 2784 3Z brachen Juha und Khufur mit allen Labban von Nunavuk auf und folgten der tief verschneiten Küste der Eisbucht von Forochel, bis sie am Abend des 14. November 2784 3Z nach Jirvila gelangten. Hier erhielt Khufur ein gemütliches kleines Zimmer in einer Holzhütte zugewiesen.

//Metageblubber:

In dieser Session standen hauptsächlich die verschiedenen Reisen der Gefährten auf dem Programm, und damit war die Runde weitaus entspannter als die beiden vorangegangenen. Bei den Reisen habe ich hier immer wieder einige ereignislose Tage übersprungen und diejenigen, an welchen es etwas auszutragen gab, ausspielen lassen. So sind wir einigermassen flott vorangekommen, auch wenn es drei parallele Handlungsstränge zu behandeln gab.

Dass Khufurs Spieler festgelegt hat, dass sein Zwerg der Schönheit von Cara (Delevingne) nicht erliegt, ist vollkommen ok. Es ging vor allem darum, ihn auch mal von zwergischerer Seite (und nicht nur durch Menschen) in Versuchung zu führen, zumal er seinen Meister nicht zur Hand hat.

Nun bleibt abzuwarten, ob und wie es Tinulin und seine Begleiter nach Imladris schaffen, und ob, wann und wie Khufur nach Mulkan gelangt...

Abschliessend bleibt anzumerken, dass sich die Spieler weiterhin darüber wundern, dass ihnen keinerlei Mitleid oder sonstige Almosen von Seiten der Lesenden hier zugewendet werden. Also habt ein Herz und spendet, was immer Ihr zu geben bereit seid  ;D ;D ;D
« Letzte Änderung: 26.03.2020 | 12:15 von torben »

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #179 am: 6.04.2020 | 14:19 »
Nun gut, dann geht's eben ohne Mitleid in den Kampf... >;D ... und für Euch ans Lesen eines - diesmal - eher kurzen Sessionberichts  :)

Session 68
28.-30.11.2784 3Z / 14.11.2784 3Z-17.1.2785 3Z
Rhudaur // Jirvila

Am nächsten Tag begann die Reise der Gefährten durch Rhudaur, und am Abend des 28. November 2784 3Z schlugen sie ihr Lager mitten in den Trollhöhen etwas südlich der Strasse auf. Tinulin hielt vor dem Zelt der Gefährten Wache, während Maira im Inneren neben Arrohir lag und ihn wärmte. Im Gegensatz zu dem jungen Dunadan trug der neben ihnen liegende Calendin auch jetzt seine Rüstung, doch ist diese auch nur aus verstärktem Leder und nicht aus kaltem Metall gefertigt. Das Feuer, auf dem Tinulin am Abend nochmals Tee gekocht hatte, war bereits heruntergebrannt, als der Noldo vom Rand des ein Stück nördlich der Strasse gelegenen Waldes her metallische Geräusche vernahm. Gerade als er seine Gefährten im Zelt weckte und zur Vorsicht mahnte, ertönte von Norden her der schräge Klang eines Orkhorns, worauf mehrere Wölfe und Orks aus dem Wald hervorbrachen und auf das Lager zustürmten.

Noch beträgt die Distanz zwischen den heranstürmenden Gegnern und den Gefährten einen guten halben Kilometer, weshalb Arrohir die Zeit nutzen will, um sein Pferd Windraes zu satteln. Tinulin und Calendin spannen unterdessen ihre Bögen, und Calendin kann kurz darauf den vordersten Wolf ernsthaft verwunden, als er in die Reichweite seines Bogens kommt. Tinulin hingegen rutscht genau im Moment des Lösens auf dem schneebedeckten Boden aus und schlägt der Länge nach hin. Während sein Pfeil unkontrolliert in den Nachthimmel fliegt, fällt der Noldo derart unglücklich aufs Kinn, dass er ziemlich benommen ist, als er sich gleich darauf wieder aufrappeln will.
[Technisch gesprochen: Der erste Angriffswurf von Tinulin ist eine UM 03 und damit ein Waffenpatzer. Dieser fällt mit UM 92 ziemlich hoch aus. Nachdem Tinulin ausgerutscht ist und seinen Pfeil in den Himmel gejagt hat, ist er 6 Runden benommen und kann 2 Runden nicht parieren.]
Maira hatte unterdessen die Pferde der Gefährten in Richtung Süden davongejagt und tritt nun rasch von hinten an Tinulin heran, um ihm mit einem Griff in den Nacken einen Teil seiner Benommenheit zu nehmen, sodass er sich zumindest mit dem Schwert verteidigen kann, welches er gleichzeitig zieht. Während Calendin auch noch einen zweiten Wolf mit einem Pfeil verwundet, müht sich Arrohir noch immer mit seinem Hengst Windraes ab. Als die Elben gleich darauf von den nächsten beiden Wölfen in einen Nahkampf verwickelt werden, gelingt es dem jungen Dunadan schliesslich aber doch noch, sich in den Sattel zu ziehen und von erhöhter Position aus anzugreifen. Sobald er jedoch mit seinem Schwert zum ersten Hieb ausholt, verspürt er einen kalten Stich bei seiner Narbe und erschaudert beim Anblick seines Gegners, der ihm viel gefährlicher und todbringender erscheint als alle Wölfe, die er je zuvor gesehen hat.
[Technisch gesprochen: Hier zeigen sich zum ersten Mal konkret die Folgen der Verwundungen durch die schwarze Klinge des grossen Untoten, welche sich Calendin und Arrohir in der Schlacht bei der Flüchtlingssiedlung zugezogen  haben. Im Kampf mit einem bösen Wesen müssen Arrohir und Calendin jede Runde einen Wurf über 50 schaffen, ansonsten erhalten sie einen Abzug von 1W12% (Arrohir) resp. 1W8% (Calendin) auf alle Handlungen, wobei der Wurf jede Runde um den aktuellen Abzug erhöht wird. Eine weitere Auswirkung besteht darin, dass ihnen die Gegner erdrückend übermächtig erscheinen. Arrohir gelingt der Widerstandswurf nicht und er erhält aufgrund einer mit dem W12 erwürfelten 12 den in der ersten Runde höchstmöglichen Abzug. Pro Runde, in welcher der Charakter sich nicht im direkten Kampf befindet, verringert sich der Abzug um 1W4.]
Auch wenn er an sich und der Mission der Calatirnor zu zweifeln beginnt, schlägt er dem Wolf mit einem kraftvollen Hieb eine Pfote ab, worauf die Bestie schwer verwundet zu Boden sinkt. Tinulin verwundet seinen Gegner ebenfalls sehr schwer mit dem Schwert, während Calendin den zu ihm gestürmten Wolf mit einem einzigen Pfeil erschiesst. Nach seinem erfolgreichen ersten Schlag konzentriert sich Arrohir voll auf den bevorstehenden Kampf und gewinnt dadurch zumindest vorübergehend etwas Selbstvertrauen zurück. Während Calendin sich bereits auf die Bekämpfung der Orks vorbereitet, gibt Tinulin noch dem letzten verwundeten Wolf den Gnadenstoss. Sobald die Orks in die Reichweite der elbischen Bögen gelangen, werden sie von Tinulin und Calendin auch schon beschossen, wobei der Waldelb den Anführer verwunden und damit von der unmittelbaren Unterstützung seiner Nahkämpfer abhalten kann. Als die elf Orks auf 30 Meter herangekommen sind, bleiben fünf von ihnen stehen und spannen ihre Bögen, während die anderen mit Schwertern und Schilden in Händen weiter auf die Gefährten zustürmen. Angesichts der Bogenschützen entscheidet sich Arrohir, nun doch von Windraes abzusteigen, und es gelingt ihm gerade noch rechtzeitig, sein Pferd wegzutreiben, bevor er und seine Freunde von den Orks auf der Südseite umrundet werden, sodass die orkischen Bogenschützen von Norden her freie Schussbahn haben. Ein Pfeil der ersten Salve trifft Tinulin gleich auch schon am Oberschenkel und hinterlässt eine blutende Wunde. Auch wenn sich er Noldo benommen fühlt, holt er gleichwohl zu einem Hieb mit seinem Schwert Farongyrth aus, der einem der Nahkämpfer im wahrsten Sinne des Wortes das Blut in den Adern gefrieren lässt. Arrohir erleidet einen Streiftreffer an der Wade, während Calendin, der inzwischen auch sein Schwert gezogen hat, einen Ork erschlagen kann, bevor er selbst schwer getroffen wird und ebenfalls stark blutet. Noch vor der nächsten Pfeilsalve macht Tinulin einen kleinen Schritt in Richtung der Bogenschützen, um zumindest für einige von ihnen den Sichtwinkel auf Arrohir zu verschlechtern. Dennoch werden er und der junge Dunadan erneut leicht getroffen. Dies kann sie aber nicht daran hindern, ihre direkten Gegner einen nach dem anderen zu erschlagen oder zumindest kampfunfähig zu machen. Auch vom nächsten Pfeilhagel trägt Tinulin eine leichte Blutung davon, dafür versenkt er sein Schwert Luinmacil in der Leistengegend eines Orks. Als schliesslich nur noch zwei benommene Nahkämpfer gegenüberstehen, bilden Tinulin und Arrohir mit ihren grossen Schilden einen Wall gegen die Bogenschützen und geben damit Calendin und Maira, die hinter ihnen stehen eine gute Deckung. Während Maira auf Calendins Geheiss einen der benommenen Orks mit ihrem Kurzschwert erschlägt, greift der Waldelb erneut zu seinem Bogen und verwundet damit schon gleich darauf einen gegnerischen Schützen nach dem anderen. Arrohirs Furcht vor den in seinen Augen übermächtigen Gegnern wächst derweil je mehr je länger der Kampf dauert, weshalb er Calendin immer eindringlicher anfleht, die Orks endlich auszuschalten. Maira robbt inzwischen zu Tinulin und berührt mit ihrer Hand seinen verletzten Oberschenkel, worauf seine stärksten Blutungen versiegen und er gleich darauf auch zu neuen Kräften kommt. Calendin spürt zwar mittlerweile auch die Auswirkungen der schwarzen Klinge, indem er aufgrund der spürbaren Übermacht der Gegner allmählich ebenfalls an der Mission der Calatirnor zu zweifeln beginnt, trotzdem kann er sich noch immer zu guten platzierten Pfeilen motivieren. Nachdem der Waldelb schliesslich auch noch den letzten mit einem Schwert bewaffneten Ork, der den Kampf nach längerer Benommenheit gerade wieder hatte aufnehmen wollen, erledigt hat, bricht unter den orkischen Bogenschützen plötzlich Panik aus. Tinulin erkennt, dass der Anführer der Orks wohl aufgrund seiner blutenden Wunden zusammengebrochen ist. Sogleich packen ihn vier Bogenschützen an Händen und Füssen und schleppen ihn mit einiger Mühe zurück, woher sie gekommen sind. Der letzte verbliebene Ork wird nochmals von Calendin getroffen, dann zieht auch er sich humpelnd zurück. Keinem der Gefährten ist nach einer Verfolgung der Orks zu Mute. Calendin ist angesichts des knappen Ausgangs ganz bleich geworden und geht auf ein Knie. Tinulin versucht derweil den immer panischeren Arrohir zu beruhigen, doch erst als der Noldo ihn an der Schulter berührt, fällt die Spannung von ihm ab. Sogleich kümmert sich Maira um die zahlreichen blutenden Wunden der Gefährten. Als sie bei Calendin zu Gange ist, sagt der Waldelb, sie habe eine wichtige Tat vollbracht, indem sie den einen Ork erschlagen habe. Er werde es Bóin II. erzählen, der sicher stolz auf sie sein werde.
Nachdem Maira die Heilbehandlung ihrer Gefährten abgeschlossen hat, ruft sie die Pferde herbei. Tinulin lässt Arrohir noch sein Pferd Windraes absatteln, danach verordnet er den Menschen und auch Calendin aber dringende Bettruhe im Zelt. Während Maira ihrem Bruder die Hand auflegt und mit ihrer letzten Energie allmählich wieder Kraft einflösst, begibt sich Calendin in eine tiefe Trance, welche seine elbischen Selbstheilungskräfte anregt.

Beim Morgengrauen des 29. November 2784 3Z erwacht Calendin und löst Tinulin mit der Wache ab, worauf sich der nun doch ziemlich erschöpfte Noldo eine gute Stunde Ruhe gönnt. Bald darauf wachen auch der völlig verkaterte Arrohir und Maira auf. Während sie sich um die Pferde kümmert, baut ihr Bruder das Lager ab und bereitet alles für die Weiterreise vor. Sobald Tinulin wieder erfrischt ist, reiten die Gefährten auf der grossen Oststrasse weiter in Richtung Imladris auf das Nebelgebirge zu. Am späten Nachmittag machen sie in den Hügeln etwas nördlich der Strasse eine kurze Rast. Tinulin spürt noch immer seine Wunden von der Schlacht, und Maira behandelt Calendins und Arrohirs Schwarzklingennarben mit Alkohol und desinfizierenden Ölen. Arrohirs Stimmung ist schon den ganzen Tag am Boden, und dass er immer wieder an Lirila denken muss, macht es auch nicht besser für den jungen Dunadan. Da das Wetter immer schlechter wird und sie nicht ausschliessen können, dass Trolle durch diese Hügel streifen, beschliessen sie, mangels eines sicheren Unterschlupfs, zur Strasse zurückzukehren und ein Stück weiter östlich und noch gut zweieinhalb Tagesritte von Imladris entfernt auf freiem Feld zu lagern. Nachdem sie ihr Zelt auf dem verschneiten Boden aufgestellt haben, umgeben sie ihr Lager mit einem kleinen Sichtschutz aus Schnee. Das Wetter verschlechtert sich zusehends, weshalb Tinulin Calendin bittet, mit ihm zusammen die Wache zu stellen, während die Menschen schlafen sollen.

Etwa um 3 Uhr morgens am 20. November 2784 3Z bemerken die Elben im dichten Schneegestöber plötzlich mehrere Wölfe und auch vier Warge, die sich ihnen von Osten her nähern. Dass es den Vierbeinern tatsächlich gelungen sein könnte, den ganzen Tag der Spur der Gefährten gefolgt zu sein und das Lager in grossem Abstand umkreist zu haben, überrascht Calendin zwar etwas, dennoch hält er es für möglich.

Khufur verbringt derweil einige ruhige Tage in Jirvila und geht den Dorfbewohnern hilfsbereit zur Hand, wo er nur kann. Eines Abends erfährt er im Gespräch mit Juha, dass sich Ollo sowie weitere Männer und acht Frauen bereit erklärt hätten, gemeinsam mit Khufur von Jirvila aus über das Packeis der Eisbucht von Forochel nach Süden zu wandern, um die Siedlung Mulkan zu suchen. Das Packeis werde allerdings kaum vor Mitte Januar 2785 3Z genügend stabil sein, um einen sicheren Aufbruch zu ermöglichen. Die Zeit bis dahin nutzt Khufur, um sich bei einigen befreundeten Familien mit Proviant für die Reise, einem Schlitten, einem Zelt, Schneeschuhen und allerlei Reparaturmaterial einzudecken. Auch wenn die wenigsten etwas für ihre Waren verlangen und es eher als einen Austausch für Khufurs Hilfe erachten, verteilt der Zwerg dennoch insgesamt 10 Silberstücke für den Schlitten und das Zelt sowie 20 Bronzestücke für den Proviant.

Am 13. Januar 2785 3Z gibt Ollo Khufur Bescheid, dass der Aufbruch der Gemeinschaft für den Morgen des 15. Januar 2785 3Z geplant sei. Am Abend sucht der Zwerg daher Juha auf, um nochmals mit dem alten Anführer der Labban zu reden. Als die beiden auf die Anfänge ihrer Bekanntschaft zurückschauen, sagt Juha, er hätte nie geglaubt, dass sich die Prophezeiung zu seinen Lebzeiten erfüllen und der Ring des Königs die Labban verlassen würde. Khufur bedauert bei dieser Gelegenheit nochmals Jaalas Hinschied.

Am Morgen des 15. Januar 2785 3Z bricht die Gruppe aus 19 Labban und Khufur schliesslich von Jirvila auf. Der Zwerg hat seine Rüstung sowie die Kiste von König Arvedui sorgfältig auf den Schlitten gebunden und setzt alles daran, niemandem von der Gemeinschaft zur Last zu fallen. Zwei Tage wandern die Gefährten durch tiefen Schnee, bis sie schliesslich den Südzipfel der grossen Halbinsel von Forochel erreichen. Vor ihnen erstreckt sich majestätisch die zugefrorene Eisbucht von Forochel.

// Metageblubber:

Beinahe die gesamte Session ging für den Kampf der Gefährten gegen die Orks und Wölfe drauf, was unter anderem auch daran lag, dass wir uns einige Regeldinge in Erinnerung rufen musste. Als Spielleiter hatte ich dabei manchmal so ein bisschen das Gefühl, dass ich das System schon nicht mehr soooo gut auswendig im Kopf habe, schlicht weil der Abstand zwischen den Sessions mittlerweile doch recht lang werden kann.

Die Regeln bezüglich der Auswirkungen der Narben der schwarzen Klinge habe ich nach Gutdünken selbst erstellt. Man muss hier beachten, dass zumindest Arrohir den Widerstand gegen den schwarzen Atem der Waffe so wie er in den MERS-Regeln bei einem Nazgul vorgesehen ist, um 36 verpasst hat. Wäre der grosse Untote ein Nazgul gewesen, wäre Arrohir mittlerweile einer ihrer Schergen. Da der Untote jedoch kein Nazgul ist, habe ich mir eine nicht ganz so drastische, aber gleichwohl einschneidende Beschränkung einfallen lassen.

Bezüglich des grossen Untoten:
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Ob den Gefährten nun etwas Mitleid von Euch gespendet wird und ob sie auch die nächste Konfrontation in Rhudaur so glimpflich überstehen? WIr hoffen und bangen...  >;D >;D >;D




Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #180 am: 29.04.2020 | 21:43 »
Ich seh schon, die ganzen Ausgangsbeschränkungen haben nicht nur Euch, sondern auch Eure Finger lahmgelegt... nun denn, dann müssen sich die Tinulin und Co. eben ohne Mitleid nach Imladris durchschlagen. Ob es ihnen gelingt? Selber lesen :)

Session 69: Teil 1
30.11.-3.12.2784 3Z
Rhudaur - Imladris

Während Calendin sofort seinen Bogen spannt und auf einen der anstürmenden Warge schiesst, bleibt Tinulin gerade noch genügend Zeit, um sein Schwert zu ziehen, Arrohir und Maira mit lauten Warnrufen zu wecken und den Pferden Windraes und Tulco die Anweisung zu erteilen, zusammen mit den übrigen Pferden fortzulaufen. Wie aus einem bösen Traum erwacht, schreckt Arrohir hoch, greift instinktiv zu Schwert und Schild und steht nur Augenblicke später vor dem Zelt, als die Wölfe und Warge die gut 50 Meter bis zu den Gefährten gerade zurückgelegt haben. Noch während Calendins glühender Pfeil die Kehle des Wargs durchschlägt und mit todbringender Hitze versengt, lässt der Waldelb seinen Bogen fallen und nimmt ebenfalls Schwert und Schild zur Hand. Auch wenn zwei Wölfe die Verfolgung der nach Süden davongaloppierenden Pferde aufnehmen, sehen sich die Gefährten immer noch mit einer Überzahl von Gegnern konfrontiert. Kaum hat Arrohir die ersten Hiebe gegen zwei ihn angreifende Warge geführt, da beginnt er auch schon wieder an seinen Fähigkeiten zu zweifeln und die Übermacht der Gegner zu spüren. Gleichwohl schlagen sich die Gefährten gut und gewinnen trotz Unterzahl allmählich die Oberhand. Dann jedoch bemerken die Elben, dass ihnen noch weiteres Ungemach in Form von zahlreichen Orks droht, die von Westen her auf das kleine Lager zustürmen. Im Gegensatz zu den Gegnern der letzten Nacht tragen diese Orks keine Rüstungen und sind daher um einiges agiler, was eine neue Herausforderung für die Gefährten darstellt. Indem einer der Orks das Zelt mit einem Hechtsprung unter sich begräbt, eröffnet er auf der Westseite des Lagers eine neue Front, an welcher seine Kameraden auf die mit ihrem Rundschild und Kurzschwert bewaffnete Maira treffen. Rasch bilden die Gefährten einen Kreis, um dem Gegner möglichst wenige Angriffe aus der Flanke zugestehen zu müssen. Während Calendins und Arrohirs Schwerthiebe Arme und Beine ihrer Gegner zerhacken, wird Maira von einem der zwei sie attackierenden Orks getroffen und trägt eine blutende Wunde am Oberschenkel davon. Als sie, um Hilfe rufend, den nächsten Angriff des einen Orks pariert, erwischt sie der Krummsäbel seines Kumpans im Rücken. Deutlich angeschlagen, versucht Maira, noch weiter zurückzuweichen, bis sie mit dem Rücken an Arrohir stösst, der sich ebenfalls noch immer gegen mehrere Gegner behaupten und sie daher um etwas Geduld und Durchhaltewillen bitten muss. Zwar fühlt sich der junge Dunadan selbst immer unterlegener, je länger der Kampf dauert, ein starker Streich, mit dem er einem Warg den Hals bricht, zeichnet jedoch glücklicherweise ein anderes Bild. Auch Calendin muss gegen das Gefühl der Unterlegenheit ankämpfen, welches die Verwundung durch die Klinge des grossen Untoten im Norden hervorgerufen wird, derweil Tinulin sein Schwert Luinmacil durch die Eingeweide eines Orks zieht. Bis auf Maira haben die Gefährten erst wenige ernsthafte Treffer hinnehmen müssen, doch dann durchbricht ein Ork Arrohirs Deckung und versenkt seinen Krummsäbel in der Leistengegend des jungen Dunadans, der nur in sein Schlafgewand gehüllt ist. Der durch diesen Streich hervorgerufene Schmerz ist so stark, dass Arrohir mit einem kläglichen Röcheln bewusstlos zusammenbricht.
[Technisch gesprochen: Bis hierher hatten die Gefährten den Kampf ziemlich gut im Griff, doch manchmal vermag auch nur ein einzelner Treffer das Blatt zu wenden. Der Angriff des Orks ist mit UM 99 + 68 + 80 Offensivbonus abzüglich 82 Defensivbonus inkl. Parade ein Maximaltreffer, was 30 Treffer und einen kritischen Streichschaden E nach sich zieht. Der kritische Streich E ist eine UM 100, und so versenkt der Ork seinen Krummsäbel in der Leistengegend Arrohirs und zerstört dabei alle lebenswichtigen Organe, was nach 12 Runden Benommenheit und weiteren 24 qualvollen Stunden zum Tod führt. Arrohirs Konstitutionswert ist nicht hoch genug, um angesichts der Anzahl Benommenheitsrunden bei Bewusstsein zu bleiben, weshalb er ohnmächtig zusammenbricht.]
Als Tinulin sieht, dass Arrohir neben ihm zu Boden geht, bricht er den Angriff auf einen seiner zahlreichen Gegner ab, um Maira zu Hilfe zu kommen. Mit einem raschen Hieb macht der Noldo den einen Ork benommen, bevor er mit Blick zum Himmel ruft: "Manwe und Varda, hört die Schreie der Kinder Illuvatars!" Als wäre sein Stossgebet erhört worden, stolpert der andere, Maira gegenüberstehende Ork beim Versuch eines Angriffs aus der Drehung heraus und benötigt etwas Zeit, um sich wieder sammeln. Auch Maira bemerkt nun, dass Arrohir hinter ihr regungslos am Boden liegt, doch Tinulin sagt, sie müsse gleichwohl die Stellung halten, denn so könne sie ihren Bruder wohl am ehesten retten. Maira flüstert dem Noldo jedoch nur ein "Traumengel, ich vertraue auf Dich!" ins Ohr und geht anschliessend neben Arrohir in die Knie, um seine Vitalfunktionen zu überprüfen. So sind Tinulin und Calendin kurze Zeit ganz auf sich alleine gestellt und sehen sich dabei noch immer mehr als sechs kampffähigen Angreifern gegenüber. Allem Unglück zum Trotz müssen die Elben jedoch keinen einzigen Treffer hinnehmen, bis Maira kurz darauf wieder auf die Beine kommt und sagt, dass Arrohir zwar sehr schwer verwundet aber noch am Leben sei und dringend von hier fortgebracht werden müsse. Mit leichter Verzweiflung im Gesicht erwidert Tinulin, sie seien bemüht, das möglich zu machen. Als sich einer der Orks nun wieder Maira zuwendet, sieht sie ihn nur grimmig an und zieht ihm ihr Kurzschwert mit einem raschen Hieb so heftig über den Schädel, dass er von Glück reden kann, dass er einen Helm trägt, der Schlimmeres verhindert. Aber auch so ist der Ork für einige Zeit benommen und zu keinen weiteren Angriffen in der Lage. Dafür trifft ein anderer Ork Tinulin und fügt ihm eine Blutung am Schienbein zu. Gleich darauf hört der Noldo den Befehl eines Orks, man solle ihm "diese Strümpfe" bringen, womit nach seinem Verständnis nur die Gefährten, insbesondere die Elben, gemeint sein können. Als Befehlsgeber macht er einen schwer angeschlagenen Ork aus, der gut 25 Meter entfernt in einer lieblos zusammengeschusterten Sänfte sitzt und von mehreren Bogenschützen und zwei Orks in Kettenrüstung umgeben ist. Sogleich eröffnen die Bogenschützen das Feuer auf die Gefährten, und kurz nachdem Tinulins Schwert Luinmacil die Lunge eines Orks hat gefrieren lassen, wird die an der Front stehende Maira von einem Pfeil in die Brust getroffen. Blutend versucht die junge Heilerin die Stellung zu halten, während sich Calendin seinen Bogen schnappt und gleich mit seinem ersten Pfeil einen der orkischen Fernkämpfer verwundet. Im nächsten Augenblick erschlägt Tinulin auch noch den letzten Nahkämpfer, derweil Calendins Pfeile einen gegnerischen Bogenschützen nach dem anderen ausser Gefecht setzen. Als wenig später nur noch ein orkischer Bogenschütze kampffähig ist, ruft Tinulin dem Anführer zu, er solle mit seinen Schergen abziehen und nach anderer Beute Ausschau halten, dann würden die Gefährten sie auch nicht verfolgen. Gleichwohl schickt der Anführer der Orks seine beiden Leibwachen aus, um dem Noldo das vorlaute Maul zu stopfen. Tinulin ist jedoch schneller als die Orks in ihren plumpen Kettenrüstungen und zerstört dem einen mit einem gewaltigen Schlag das Becken. Der zweite Ork ist von Luinmacils blauem Leuchten derart abgelenkt, dass er darüber völlig vergisst, den Träger des Schwertes anzugreifen. Sobald der Anführer der Orks das Versagen seiner Leibwachen sieht, befiehlt er seinen Schergen den Rückzug. Calendin schickt ihm zwar noch einen Pfeil hinterher, der ihn jedoch nicht mehr zu treffen vermag. Voller Zorn schlägt Tinulin, auf Quenya die Worte "Zurück in den Schatten!" singend, auf die letzte verbliebene Leibwache ein und setzt dem Ork auch noch nach, als dieser benommen zu fliehen versucht. Sobald alle Gegner erschlagen sind, zieht Maira angewidert ihren Rundschild ab und drückt sich gleich darauf etwas Mull auf ihre blutende Brustwunde. Auch Calendin, der die Auswirkungen seiner schwarzen Narbe immer stärker gespürt hatte, verbindet seine Blutungen, bevor er das eingestürzte Zelt über Arrohirs reglosem Körper wieder aufrichtet. Sobald Tinulin sich ebenfalls um seine blutende Schienbeinwunde gekümmert hat, blickt er einen Moment sehr aufmerksam umher. Erst als er sich sicher ist, dass keine weiteren Gegner in der Nähe lauern, schafft er einige Orkleichen beiseite und bringt ein neues Feuer in Gang. Nachdem sich Calendin ein bisschen von seinem Gefühl der Unterlegenheit erholt hat, sagt er zu Tinulin, er glaube, die Orks hätten ihn und Arrohir aufgrund ihrer Verletzungen durch das Schwert des grossen Untoten spüren können. So sei es ihnen möglich gewesen, sie den ganzen Tag bis in die Nacht zu verfolgen, ohne ihre Fährte zu verlieren.

Schon bald nach dem Ende des Kampfes kommt Arrohir im Zelt wieder zu sich, die Schmerzen von seiner Bauchwunde sind jedoch so gross, dass er immer wieder das Bewusstsein verliert. Als Maira bei der näheren Untersuchung ihres Bruders bewusst wird, dass nicht nur seine beiden Nieren, der Darm und die Milz, sondern auch noch die Leber zerstört wurden, ist sie völlig verzweifelt, da ihr nur zu schnell klar wird, dass sie diese massiven Verletzungen nicht wird heilen können. Als Tinulin ihre Diagnose hört, erwidert er, dass sie so schnell wie möglich nach Imladris aufbrechen müssen. Da die Distanz bis dorthin jedoch gut zweieinhalb Tagesritte beträgt und sie vom Kampf noch ziemlich angeschlagen sind, bereitet der Noldo zunächst für alle einen Tee aus stärkenden Heilkräutern zu. Während Maira das Gebräu zu sich nimmt, wächst in ihr die Zuversicht, im Lauf der letzten Jahre so viel an heilender Kraft gewonnen zu haben, dass sie in der Lage sein sollte, ihren Bruder rund um die Uhr in einen konservierenden, komaähnlichen Tiefschlaf versetzen zu können. Die Aussicht darauf, Arrohirs Verletzungen auf diesem Weg auch noch zu einem späteren Zeitpunkt behandeln zu können, beruhigt sie und die beiden Elben sehr, und Tinulin gibt ihr voller Bewunderung einen Kuss auf die Stirn. Nachdem Maira ihren Bruder in den Tiefschlaf versetzt hat und damit die grösste Dringlichkeit abgewendet ist, behandeln die Gefährten zunächst ihre zahlreichen Blutungen mit Harfyharz und nehmen noch weitere stärkende Heilkräuter zu sich, um für die Weiterreise nach Imladris gerüstet zu sein. Anschliessend geht Tinulin die Pferde suchen, welche er nach einer ganzen Weile unverletzt findet und zu den anderen zurückbringt. Vorsichtig legen sie Arrohir auf den Rücken seines Pferdes und reiten gegen vier Uhr morgens los.

Am Abend des 30. November 2784 3Z gelangen die Gefährten zu einer verlassenen Bärenhöhle, welche ab und zu von den Waldläufern der Gegend als Unterschlupf genutzt wird. Von Beren und Luthien singend, hält Tinulin mit dem Sternenhelm seines Ahnen Findulin auf dem Kopf Wache. Nach zwei Tagen und Nächten ohne Zwischenfälle erreichen die Gefährten am späten Morgen des 2. Dezember 2784 3Z schliesslich Imladris, wo sie von Elronds Berater und Hausverwalter Erestor begrüsst werden. Nachdem Tinulin Erestor über die Umstände ihrer Reise und die Verletzungen von Calendin und Arrohir informiert hat, sagt der Hausverwalter, dass sich Herr Elrond persönlich um das Befinden von Tinulins Gefährten kümmern wolle. Gemeinsam begleiten sie Calendin und Arrohir zum Westflügel von Elronds Haus, wo sich die Hallen der Heilung befinden. Auf dem Weg dorthin bemerkt Calendin, dass ihm unterwegs mehrere Elben besorgte Blicke zuwerfen, was ihn etwas beunruhigt. Wenig später kommt auch Herr Elrond zu den Hallen der Heilung und untersucht nach einer kurzen Begrüssung die beiden Verwundeten. Nachdem er die Bauchwunde des noch immer in Tiefschlaf versetzten Arrohir untersucht hat, sagt er mit ernster Miene zu Tinulin, dass der junge Dunadan in der Tat sehr schwer verletzt worden sei. Als der Noldo kurz Arrohirs Kragen öffnet und mit den Worten "Ein hoher Blutzoll für einen noch grösseren Lohn" Barahirs Ring freilegt, kann sich selbst der Herr von Imladris nicht eines kurzen Freudestrahlens erwehren. Nachdem er Arrohir eine Weile lang die Hand auf die Stirne gelegt hat, wird sein Blick jedoch erneut sehr ernst, und er sagt, sie sollen sich gewiss sein, dass ihr Freund hier in guten Händen sei und alles daran gesetzt werde, ihn so rasch und gut wie möglich wieder auf die Beine zu bekommen. Tinulin erwidert, dass falls dies nicht gelingen sollte, verhindert werden müsse, dass Arrohir in die Schatten tritt, denn das habe der junge Dunadan nicht verdient. Diesfalls wolle er sich um seinen Freund kümmern, worauf Elrond erwidert, er werde sein Bestes versuchen. Tinulin bittet Elrond sodann, Arrohir Barahirs Ring noch eine Weile zu belassen, auch wenn klar sei, dass der Ring in Imladris bleiben müsse. Er erklärt, dass der junge Dunadan mehrfach sein Leben für dieses Kleinod riskiert habe und beinahe eine Heirat eingegangen wäre. Elrond erwidert hierauf schlicht, dass sie die Belange des Rings ein andermal besprechen werden. Anschliessend wendet sich der Herr von Imladris Calendin zu und sagt, er werde versuchen, auch ihn so gut wie möglich zu heilen, das habe er seiner Verlobten Glorwen bereits versprochen. Als der Waldelb ob dieser Wortwahl nachfragt, erklärt Elrond, dass es Glorwen den Umständen entsprechend gut gehe, Calendin müsse sich nun aber zunächst voll und ganz auf seine eigene Genesung konzentrieren. Bevor sich Calendin in ein benachbartes Krankenzimmer begibt, verabschiedet er sich von Tinulin und Maira, welcher er sagt, dass sie seinen Eltern stets ein willkommener Gast sei.

Wenig später treffen Tinulin und Maira beim Haus von Calendins Eltern Calenorn und Fimlass ein, welches gleich an das grosse Haus von Tinulins Eltern anschliesst. Die beiden Waldelben begrüssen die zwei Reisenden froh und bieten der jungen Heilerin an, bei ihnen zu wohnen. Als sie sich nach Calendin erkundigen, sagt Tinulin, dass er ebenfalls ins verborgene Tal gekommen, unterwegs aber schwer verwundet worden sei und sich nun in den Hallen der Heilung unter Elronds Aufsicht befinde. Er sei bis zum Schluss niemals eingeknickt und ein wahrer Meister geworden in der Welt ausserhalb. Fimlass erwidert, sie hoffe, dass er es auch hier zur Meisterschaft bringen werde. Als sie sich nach Arrohir erkundigt, blicken Tinulin und Maira bedrückt zu Boden, und Maira hält sich an Tinulin fest, als sie schliesslich erwidert, dass es ihrem Bruder sehr schlecht gehe und seine Zukunft ungewiss sei. Calendins Mutter ist voller Mitleid für die junge Heilerin und bringt sie schliesslich ins Innere ihres Hauses. Tinulin sagt, er werde Maira am nächsten Morgen abholen und verabschiedet sich mit dem Hinweis, dass er die Pferde im Stall seiner Eltern unterbringen werde.
Als Tinulin gleich darauf zum Stall des Hauses seiner Eltern gelangt, wird er dort bereits von seiner Mutter Nenwen und seinem Vater Elvëanwe erwartet. Seine Eltern freuen sich zwar sehr über das Wiedersehen, in ihrem Blick spiegelt sich aber auch offene Bestürzung. Nenwen begrüsst ihn mit einem Lächeln und sagt, sie sei froh, dass er in einem Stück zurückgekehrt sei, worauf er sagt, dass er sich ihr nie widersetzen könne. Da erwidert Nenwen, dass er dies jeweils bei der Rückkehr von seinen Reisen zu sagen pflege, aber nie, wenn er die Elbenreiche wieder verlassen wolle. Nun sei sie aber sehr froh um seine gesunde Rückkehr, auch wenn sie noch Einiges zu besprechen hätten. Nachdem auch Elvëanwe seinen Sohn in die Arme geschlossen und dabei auf Tinulin einen sonderbar reservierten Eindruck gemacht hat, sagt dieser, sie sollten ins Haus gehen und reden. Im Haus eröffnen Nenwen und Elvëanwe ihrem Sohn, dass Glorwen eines Nachts aus einem Alptraum aufgeschreckt sei, und seither eine Strähne ihres ansonsten goldenen Haares silbergrau geworden sei. Mit dieser äusserlichen Veränderung sei eine noch viel tiefgreifenderere innere Entwicklung einhergegangen, indem ihr seither nicht nur Mittelerde als Ganzes, sondern sogar die Elbenreiche als verblassende Orte erscheinen würden, aus denen alle Lebenskraft und Lebensfreude weiche. Als Noldo aus hohem Haus sei es Tinulins Pflicht und Verantwortung, auf das Wohlergehen Calendins zu achten, wenn er ihn schon in die Lande ausserhalb der Elbenreiche mitnehme. Nun habe sich gezeigt, dass er mit seinen Taten nicht nur sich selbst und seine mit ihm reisenden Gefährten in Gefahr bringe, sondern auch diejenigen, welche dieser Gefahr ganz bewusst ausweichen. Dessen müsse er sich von nun an immer bewusst sein. Tinulin reagiert zunächst etwas trotzig auf diese Ansprache und erwidert, auch die Elbenreiche seien ein Teil Mittelerdes, und ausserhalb sei die Welt am Untergehen. Dann wird sein Tonfall jedoch versöhnlicher, als er müde anfügt, er wolle nun erst mal ankommen, sich waschen und anschliessend etwas essen.

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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #181 am: 29.04.2020 | 21:46 »
Session 69: Teil 2

Tief in Gedanken versunken verbringt Tinulin den ganzen Nachmittag mit der sorgfältigen Reinigung seiner gesamten Ausrüstung. Abends begibt er sich zu seinem Vater Elvëanwe in die Schmiede und erzählt ihm von der Expedition sowie von Barahirs Ring, über den jedoch Stillschweigen bewahrt werden soll. Elvëanwe ist von Tinulins Neuigkeiten fasziniert, gibt seinem Sohn aber zu bedenken, dass der Ring ein Erbstück des nördlichen Königreiches der Dunedain sei und Imladris nicht verlassen dürfe. Tinulin ist dieses Dilemma, auf das Arrohir durch den Auftrag von Truchsess Beregond zusteuert, nur allzu bewusst, als er erwidert, dass Arrohir eine Bewunderung für die Dunedain des Nordens entwickle. Allerdings müsse er nach dem letzten Willen Ondrils beim Abschluss der Nordexpedition auch dessen Rüstung und das Schwert Farongyrth an die Waldläufer zurückgeben. Auch die weiteren Details der Expedition wie der Fund von König Arveduis Kiste sowie der Verdacht, den grossen Palantir von Amon Sul gesehen zu haben, wecken reges Interesse bei Elvëanwe. Tinulin erzählt, dass er nicht gewagt habe, einen Blick in den grossen Stein zu werfen, nicht zuletzt weil am anderen Ende etwas abgrundtief Böses lauern könnte. Vom Verdacht, dass Gondors letzter König Eärnur oder ein ihm nahestehender Verwandter in die Schatten getreten sein könnte, berichtet Tinulin ebenso, wie auch davon, dass sie vermutlich auf einen Zugang zu Utumno gestossen seien. Dabei übergibt er seinem Vater etwas vom Schwarzglasstaub von Aulës Siegel, den er im Norden eingesteckt hatte. Nachdem er vom Kontakt mit den Kleinzwergen erzählt hat, die dank der Intervention der Gefährten das Siegel nicht mehr weiter beschädigen würden, berichtet er auch noch von ihrer anfänglichen Verfolgung von König Arveduis Spur, welche sie zu einer alten Kleinzwergenbinge geführt habe. Er schliesst seine Erzählung mit dem Fund des Grabes eines Begleiters von König Arvedui und der Erkenntnis, dass sie die Labban an der Küste auf dieselbe Weise gefunden hätten, wie der letzte König von Arthedain vor ihnen.

Als Tinulin am Morgen des 3. Dezember 2784 3Z Maira abholt, erzählt sie ihm auf dem Weg zu den Hallen der Heilung, dass Calendins Eltern in grosser Sorge um das Wohl sowohl Calendins wie auch Glorwens seien, welche seit einiger Zeit in ihrem Haus wohne. Auch sie ist sehr bestürzt, als ihr Tinulin von Glorwens unfreiwilliger Wandelung berichtet. Bei den Hallen der Heilung treffen die beiden zu ihrer Freude auf den Heilkundigen Gildin, der ihnen mitteilen kann, dass Arrohirs massive Organverletzungen geheilt werden konnten und er sich mit genügend Ruhe und Schonung ohne bleibende Schäden von ihnen erholen können sollte. Mit anerkennendem Blick fährt der Sinda fort, dass es ebenso erfreulich wie beeindruckend sei, dass Maira den Tod ihres Bruders so lange habe abwenden können, dass er hier in Imladris schliesslich Heilung finden konnte. Sie müsse seit ihrem letzten Zusammentreffen viel Erfahrung und Vertrauen in ihre Heilfähigkeiten gesammelt haben. Die schwarze Wunde, wie Gildin Arrohirs Verletzung durch die Klinge des grossen Untoten im Norden nennt, sei hingegen eine andere Sache, über welche Herr Elrond sicher noch mit ihnen sprechen werde. Beim anschliessenden kurzen Besuch hält Maira Arrohirs Hand und sagt ihm, er solle die Anweisungen der Elben, welche sich um ihn kümmern, stets befolgen. Als er ihr das zusichert, fügt sie erleichtert an, es sei schön, seine Stimme nach all dieser Zeit wieder zu hören.
Während Tinulin und Maira bei Arrohir sind, erwacht im angrenzenden Zimmer Calendin aus einem sehr tiefen Schlaf. Als er die Augen öffnet, erkennt er als erstes Glorwen, die an seinem Bett wacht und auf deren Gesicht sich ob seiner Regung gleichzeitig grosse Freude aber auch unendliche Bekümmerung widerspiegeln. Beinahe gleichzeitig wird er der silbergrauen Strähne in ihrem ansonsten golden leuchtenden Haar gewahr - etwas absolut Undenkbares -, und ihm wird bewusst, dass ihr etwas zutiefst Erschütterndes widerfahren sein muss. Glorwen sagt, wie sehr sie sich freue, Calendin wiederzusehen und seine Stimme zu hören, worauf der Waldelb antwortet, in seinen schlimmsten Träumen sei nichts als Dunkelheit gewesen, doch nun blicke er in das Schönste aller Gesichter. Als er fortfährt und sagt, sie habe all dies vorausgesehen, aber er habe auf der ganzen Linie versagt, hält sie ihm nur ihren Zeigefinger an die Lippen und bedeutet ihm mit einem sanften "psst", er solle schlafen und sich erholen, bevor sie sich mit einem Kuss auf die Stirn von ihm verabschiedet.

Am Nachmittag werden Tinulin und Maira zu Herrn Elrond gerufen, der ihnen erklärt, dass die Chancen für eine Heilung der schwarzen Wunde ohne bleibende Beeinträchtigungen bei Calendin deutlich besser stehen als bei Arrohir. Von Tinulin erfährt Elrond, dass die Verwundung seiner Gefährten bereits rund zweieinhalb Monate zurückliege und der Urheber höchstwahrscheinlich der untote König Eärnur oder ein ihm sehr nahestehender Unhold sei, der zudem, vermutlich über den Palantir von Amon Sul, Kontakt zu etwas abgrundtief Bösem gehabt haben müsse. Aufgrund der Fülle an unterschiedlichen, allesamt höchst bemerkenswerten Informationen sagt der Herr von Imladris, er müsse wohl erst mehr über die ganze Expedition erfahren, da sich daraus relevante Hinweise für die Behandlung der Kranken ergeben könnten. Dieser Bitte Folge leistend, erzählt der Noldo, dass der Palantir von Amon Sul in der Eisbucht von Forochel versunken sei, worauf nicht nur die Eiswesen allmählich erstarrt seien, sondern auch der Schatten so sehr geschwächt worden sei, dass er sich kurz darauf zurückgezogen habe und aus dem Norden verschwunden sei. Tinulin fügt an, dass im hohen Norden noch Vieles sehr ursprünglich sei und es scheine, als wären die Zeitalter dort anders vergangen. Er vermutet, dass die dunkle Macht aus dem Süden gekommen sei, vielleicht aus dem gefallenen Minas Ithil, welches nun Minas Morgul genannt werde. Die dunkle Bedrohung sei nicht nur durch den Äther gegangen und in der ganzen Luft sowie in ihren Träumen und Visionen zu spüren gewesen, sondern habe auch Totes in Form der Eiswesen auferstehen lassen. Auffällig sei indessen gewesen, dass das Böse nur in Form des Schattens selbst physisch greifbar war, während seine Schergen sich der Körper anderer Wesen bedient hätten. Aber auch vom Palantir sowie von Lirila und der Liebe zwischen ihr und Arrohir erzählt der Noldo, bevor er auf den durch Aulës Siegel verschlossenen Zugang zu Utumno und die dahinter manchmal aufleuchtenden roten Flammen zu sprechen kommt. Dabei übergibt er Elrond ebenfalls etwas vom Schwarzglasstaub, sodass ihm noch etwa eine halbe Handvoll des Materials verbleibt. Als er abermals von der Schlacht gegen die Eiswesen erzählt, berichtet er auch von der Wirkung des Immerlichts, welches von der Axt Dunkelfluch gestrahlt habe. Anschliessend kommt Tinulin auf Barahirs Ring zu sprechen, den der Schatten erkannt und dabei gesagt habe, Arrohir sei nicht würdig, ihn zu tragen. Als der junge Dunadan ihn in seiner Funktion als Herold daraufhin auf seine Königswürde und -pflicht angesprochen habe, habe der Schatten mehrfach erwidert, er werde Arrohir zu seinem Herold machen, und er werde an seiner Seite sein, wenn "die längste Nacht" anbreche. Elronds Frage, ob die Gefährten die Waffe des Schattens oder sonst etwas von seiner Habe hätten bergen können, muss Tinulin mit dem Hinweis verneinen, dass sie dies vergeblich versucht hätten. Dafür erwähnt er, dass der Schatten auf seinem Reittier, einem drachenähnlichen geflügelten Unhold, eine Standarte mit dem Banner des gefallenen Minas Ithil mit sich geführt habe. Auch von der Kälte, welche die Eiswesen bei ihren Bissen und Hieben verströmt hätten, sowie vom Einfluss, den Lirila auf sie gehabt habe, erzählt der Noldo. Schliesslich berichtet er, dass sich selbst Khufurs Axt "Halsabschneider", welche gemäss den Zwergen sogar aus Schwarzmetall gewesen sein soll, bei der Berührung des Schattens aufgelöst habe, während anderen Waffen dieses Schicksal erspart geblieben sei.

Als Tinulin am Ende seines Berichts angelangt ist, sagt Elrond, er werde all diese Informationen in Bedacht nehmen, bevor er einen Versuch zur Heilung von Calendin und Arrohir unternehmen werde. Da sagt Tinulin nochmals, dass hierbei unbedingt verhindert werden müsse, dass der junge Dunadan in die Schattenwelt abgleite, denn gegen diese, und nicht etwa gegen seinen Tod, habe er stets gekämpft.

// Metageblubber:

Neue Nacht, neuer Kampf. Wie in der letzten Session ging es auch diesmal gegen Orks und Wölfe sowie zusätzlich einige Warge. Da die Orks in dieser Session grösstenteils ohne Rüstung gekämpft haben, waren sie deutlich schneller, weshalb die Gefährten taktisch anders vorgehen mussten. So blieb der neuerliche Kampf trotz gleichartiger Gegner spannend. Calendins Spieler war etwas brüskiert, dass es den Orks gelungen sein sollte, die berittenen Gefährten zu Fuss und dazu noch mit ihrem "besänfteten" Anführer einzuholen... aber da sieht man einfach mal, wie leistungsfähig diese Burschen sind, wenn sie nur einen ordentlichen Antreiber haben :)

Schon im Kampf der letzten Session hatte ziemlich miserabel gewürfelt und es sah auch dieses Mal nicht besser aus, doch dann kam schliesslich doch noch der tödliche kritische Treffer gegen Arrohir, was die Nervosität der Spieler nochmals deutlich steigerte.

Als Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira es schliesslich nach Imladris geschafft hatten, stieg die Nervosität der Spieler bald von Neuem, da sie zuerst nur Andeutungen darüber hörten, dass etwas mit Glorwen nicht in Ordnung sein könnte. In dieser Hinsicht - Ehefrauen von Charaktern, die irgendwann vor lauter Angst um ihre Liebsten zu "unüberlegt" handeln - sind die Spieler gebrannte Kinder, und so malten sie sich schon halb aus, dass Glorwen zu irgendeinem bösen Untoten geflüchtet sein könnte. Ihr tatsächliches Leiden bedarf zwar vermutlich keiner unmittelbaren Rettungsaktion der Charakter, aber sie waren schon etwas entsetzt darüber, dass das Böse offenbar einen Weg an Elrond vorbei nach Imladris gefunden hat.

Jetzt müssen sich die Spieler aber zunächst auf Elronds Heilkräfte vertrauen, bevor es an die Lösung weiterer Konfliktherde geht.

Da die Zeit bei der Ankunft in Imladris schon so weit fortgeschritten war, haben wir beschlossen, in dieser Session keinen Abstecher mehr zu Khufur und den Labban auf ihrem Weg nach Mulkan zu machen. Dies folgt dann in der nächsten Session.

Allfällige Mitleidsspenden der Lesenden nimmt vor allem Arrohir gerne an, der neben seiner miserablen körperlichen und seelischen Verfassung auch noch vor einem ziemlichen Dilemma steht...  >;D


Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #182 am: 13.05.2020 | 09:13 »
Tja, da Arrohir von Eurer Seite kein Mitleid gespendet wurde,... aber lest selbst :)

Session 70: Teil 1
3.12.2784 3Z-27.3.2785 3Z / 18.1.-27.3.2785 3Z
Imladris - Caras Celairnen / Eisbucht von Forochel - Caras Celairnen

Am späten Nachmittag des 3. Dezember 2784 3Z beginnt Herr Elrond mit der Behandlung der Verwundungen von Calendin und Arrohir durch die schwarze Klinge des grossen Untoten aus dem Norden. Als Calendin den Herrn von Imladris fragt, ob er nach seinem Versagen auf ganzer Linie überhaupt Heilung verdient habe, erwidert Elrond, dass er seine Taten ganz anders einschätze. Glorwens "Verwundung" hingegen sei eine andere Sache, welche nicht ohne Calendins aktive Mitwirkung Heilung finden könne.
Tinulin verbringt die Zeit nach der Unterredung mit Herrn Elrond grösstenteils mit Maira, mit der er lange über ihre Schmerzen und ihre Zukunftspläne spricht. Er ist der Meinung, dass die junge Heilerin für ein Menschenleben genug erlitten habe, und würde gerne einen Ersatz für sie finden. Maira gesteht Tinulin, dass die Expedition in den Norden ihre Bereitschaft und Hingabe für den Orden der Wächter des Lichts in beinahe jeglicher Hinsicht überspannt habe, sie aber dennoch nicht ruhen könne, da schliesslich jemand auf Arrohir aufpassen müsse. Da eröffnet ihr der Noldo, dass er nicht daran glaube, dass Arrohir nochmals ausziehen wird, dass er aber, falls er es doch wagen sollte, sicher ein anderer sein werde, selbst wenn er Ondrils Ausrüstung erneut tragen sollte. Am Abend begibt sich Tinulin wieder zu seinem Vater in die Schmiede und hilft auch seiner Mutter Nenwen.

Als Calendin am Morgen des 4. Dezember 2784 3Z erwacht, blickt er als erstes in Glorwens strahlende Augen. Seine Verlobte steht zusammen mit Herrn Elrond an seinem Bett und eröffnet ihm, dass seine Heilbehandlung erfolgreich verlaufen sei. Erleichtert erkundigt sich Calendin nach Glorwens Befinden und der Nacht, in welcher ihr so Schlimmes widerfahren sei. Die Elbin erzählt, dass sie eines Nachts einen schrecklichen Alptraum gehabt habe, in welchem ihr Mittelerde als ein verblassender Ort erschienen sei. Seither sei ihre Lust an den lebenden und unbelebten Dingen dieser Welt getrübt gewesen, bis Calendin wiedergekehrt sei. Herr Elrond sagt, er sei aufgrund der Gespräche mit Tinulin zum Schluss gekommen, dass Glorwen ihren Alptraum in derselben Nacht gehabt habe, in welcher Calendin im Norden gegen den grossen Untoten gekämpft habe. Dass seine eigene Verwundung eine Auswirkung bis hierher nach Imladris gehabt habe, könne ein Indiz für die Stärke des Gegners sein. Es sollte aber in erster Linie als Beleg für die tiefe Verbundenheit von Calendin und Glorwen erachtet werden. Calendin erwähnt, dass Kjornirs Auge, bei dem es sich wohl um einen kugelförmigen Gegenstand gehandelt haben müsse, den grossen Untoten gestärkt habe, denn er sei zunächst praktisch unantastbar gewesen. Der Schatten habe Calendin erst verwundet, nachdem Kjornirs Auge bereits im Meer versunken gewesen sei und er schon zu wanken begonnen habe. Gleichwohl habe dieser Angriff Auswirkungen bis nach Imladris gehabt. Elrond erwidert darauf, Calendin solle mit seinen Gedanken im Hier und Jetzt bleiben, zusammen mit Glorwen im Licht. Er könne ihren Verlust an Lebensfreude nicht heilen, sondern das könne den beiden nur gemeinsam durch gegenseitige Liebe gelingen und auch nur, wenn Calendin bei Glorwen bleibe. Als Calendin darauf bedauert, was er seiner Verlobten angetan habe, erwidert Glorwen, sie sei einfach froh, dass er wieder bei ihr sei, alles Weitere würde sich schon ergeben. Calendin verspricht, mit ihr unter den Sternen und der Sonne zu wandeln, sobald er wieder gehen könne. Schliesslich verabschiedet sich Herr Elrond von den beiden Elben und sagt, er müsse nun nach Arrohir sehen, dessen Verwundung deutlich schwerer gewesen sei. Calendin solle nicht an die schwarze Vergangenheit denken, sondern an all das Schöne, das hier auf ihn warte.
Arrohir ist bereits erwacht, als Herr Elrond sein Zimmer betritt und ihn mit gütigem aber ernstem Blick mustert. Mit Bedauern in der Stimme sagt der Herr von Imladris, dass Arrohirs Verwundung durch die schwarze Klinge schon lange zurückliege und das Böse viel Zeit gehabt habe, um in ihm zu wirken. Herr Elrond befürchtet daher, dass er den jungen Dunadan nicht werde vollständig heilen können. Um Arrohir Mut zu machen, fährt Elrond fort, dass er nicht verzagen solle, da er gleichwohl Grosses vollbracht habe, und er dankt dem jungen Dunadan für seine grossen Mühen, welche nicht vergebens gewesen seien. Nach seinem Besuch bei Arrohir informiert Elrond Tinulin und Maira über den Teilerfolg von Arrohirs Behandlung, wobei er anfügt, dass Arrohir ohne weitere Behandlungen im Lauf vieler Jahre immer mehr dem Dunkel verfallen und schliesslich verzweifeln könnte. Wenn die Gefährten indessen etwas von der Habe des Untoten beschaffen könnten, bestünde die Möglichkeit, Arrohirs Verwundung noch besser zu behandeln und ihn vielleicht sogar vollständig zu heilen. Tinulin spricht die Vermutung aus, dass es sich bei dem Untoten um König Eärnur gehandelt haben könnte, worauf Elrond erwidert, dass der Gegenstand, wenn er von der lebenden Person stamme, schon sehr persönlicher Natur und wertvoll für sie gewesen sein müsse. Stamme der Gegenstand jedoch vom untoten Wesen, müsse er nicht derart persönlich sein, um die Chancen für einen Behandlungserfolg zu erhöhen. Tinulin überlegt kurz und fragt dann, ob vielleicht der Schwarzglasstaub von Aulës Siegel bei der Behandlung hilfreich sein könnte. Elrond erwidert, dass er noch nicht die Zeit gehabt habe, um sich genauer mit dieser Substanz auseinanderzusetzen. Wie Tinulin jedoch selbst gesagt habe, verfüge der Staub wohl über keine spezielle Wirkung. Zudem habe der Schatten sein Gift bereits verspritzt, weshalb sie mehr über sein Wesen in Erfahrung bringen müssten. Als Tinulin darauf bedrückt erklärt, dass sie sich in dem Fall wohl an die Fersen des Untoten werden heften müssen, ist Maira vollends entsetzt. Davon ausgehend, dass der Untote Eärnur gewesen sein könnte, hofft Tinulin, dass sie in Minas Tirith vielleicht etwas von seinen persönlichen Habseligkeiten beschaffen könnten. Plötzlich kommt dem Noldo aber noch eine weitere Idee, als ihm einfällt, dass sie in Ithilien einem Orktrupp eine Goldmünze abgenommen haben, welche die Totenfratze von Minas Morgul zeigt. Bei der Münze hatte sich auch ein Schreiben von einem "Gothmog" an den Olog Hackfraz befunden.
Es dauert nicht lange bis Tinulin die beiden Gegenstände geholt hat, und nach einer kurzen Untersuchung ist Elrond guter Dinge, damit am Nachmittag einen weiteren Versuch zur Heilung Arrohirs unternehmen zu können. Der Herr von Imladris sagt jedoch, dass er keine starke Verbindung zwischen der Münze sowie dem Schreiben und der Verletzung spüre, und zudem auch nicht ganz klar sei, zu wem diese Bindung bestehe. Ungewiss, aber eher unwahrscheinlich, sei sodann, ob es sich beim untoten Eärnur und Gothmog um ein und dieselbe Person handle.
Nach der Unterredung ist Maira noch immer so schockiert, dass sie Tinulin nicht einmal mehr ansehen kann. Der Noldo versucht, sie damit zu beruhigen, dass Arrohir bei der zweiten Behandlung vielleicht vollständig geheilt werden könnte. Und selbst wenn das nicht gelingen sollte, sei noch nicht gesagt, dass sie wirklich den Schatten aufsuchen müssen.
Als Elrond am Nachmittag Arrohir auf die erneute Behandlung vorbereitet, erwähnt der junge Dunadan, dass der Schatten immer wieder gesagt habe, er wolle ihn zu seinem Sklaven und Herold machen, sobald er erfahren habe, dass Arrohir für König Arveduis Herold Ondril spreche.

Am Morgen des 5. Dezember 2784 3Z besuchen Herr Elrond und Tinulin gemeinsam Calendin, an dessen Bett Glorwen die ganze Nacht gewacht hatte. Die schöne Elbin lächelt Tinulin an, was dieser jedoch nur sehr betroffen erwidert und es dabei kaum wagt, sie und ihre silbergraue Haarsträhne anzusehen. Schliesslich wirft er ihr aber doch noch einen verständnisvollen Blick zu. Da die drei Männer einiges zu besprechen haben, verlässt Glorwen schon kurze Zeit später den Raum. Nachdem Elrond Calendin über Arrohirs Zustand in Kenntnis gesetzt und dabei auch die Umstände der zweiten Behandlung erwähnt hat, sagt Tinulin, dass Maira alles zuwider sei, was mit dem Untoten in Verbindung stehe, und sie darüber die Lebensfreude verliere, was sie im Auge behalten müssten. Calendin erwidert darauf nur, dass Maira damit nicht die Einzige sei. Anschliessend bringt Elrond die Sprache auf die Expedition in den Norden und möchte auch von Calendin noch weitere Details hören. Bei ihrem Bericht kommen Tinulin und Calendin nochmals auf Kjornirs Auge zu sprechen, bei welchem es sich nach Tinulins Ansicht um den grossen Palantir von Amon Sûl gehandelt haben könnte. Er vermutet nicht nur, dass der Stein dunkle Kraft in den Norden transferiert habe, sondern könnte sich auch vorstellen, dass er auch dazu beigetragen haben könnte, dass das Böse nach Imladris eindringen konnte. Calendin erzählt auch von ihren zunächst nur geistigen Kontakten mit Lirila, welche vor allem Arrohir in seinen Bann gezogen habe. Als sie auf die Erbstücke des Nordens zu sprechen kommen und Elrond klar macht, dass die beiden Gefährten Arrohir Barahirs Ring abnehmen müssen, fragt Calendin, ob es vielleicht möglich wäre, Abschriften von den Gesetzestexten zu erstellen, welche sich in Arveduis Kiste befinden sollen. Elrond erwidert, dass er das grundsätzlich für möglich erachte, dass dies jedoch noch eingehender besprochen werde müsse, wenn die Kiste hoffentlich unversehrt in Imladris eintreffe. Tinulin gibt zu bedenken, dass Arrohir Truchsess Beregond bereits über die Existenz der verstreut lebenden Dunedain des Nordens informiert habe und ihm gegenüber offenlegen können müsse, dass sie ohne Angabe eines Grundes Anspruch auf die Kiste König Arveduis sowie Barahirs Ring erhoben hätten. Als sich Calendin nach Arassuil "Langbein" erkundigt, dem Stammesführer der nördlichen Dunedain, erklärt Elrond, dass der alte Mann im Sommer 2784 3Z verstorben sei. Sein Nachfolger sei Arathorn, mit dem Calendin bereits vor seinen Reisen mit Tinulin das eine oder andere Mal in Rhudaur unterwegs gewesen war. Der Dunadan weile jedoch zur Zeit nicht im verborgenen Tal, sondern kämpfe mit seinen Männern in den Kaltfelsen nordöstlich von Imladris gegen marodierende Banden von Orks und Wölfen. Sein jüngerer Bruder Anglas, mit dem die Gefährten ebenfalls schon Bekanntschaft gemacht haben, halte sich dagegen in Imladris auf. Elrond erklärt, dass die Orks in diesem Winter besonders kühn seien und bis weit in den Süden von Rhudaur vorstossen würden. Auf Calendins Nachfrage sagt Elrond, er glaube nicht, dass die Orks, mit denen die Gefährten vor ihrer Ankunft in Imladris gekämpft hätten, von den schwarzen Narben angezogen worden seien. Schliesslich sagt Tinulin, er wolle die Frage der Erbstücke mit dem höchsten anwesenden Dunadan besprechen und sei gewillt, möglichst viel Last von Arrohirs Schultern zu nehmen. Des Weiteren werde er sich auch mit Calendin über ihre und die Zukunft des Heren Calatirnoron, des Ordens der Wächter des Lichts, unterhalten müssen. Vorerst sollten aber alle ihre Wunden heilen, während er versuchen wolle, den Elben von Imladris zu erklären, was er mit dem Orden in den Ländern ausserhalb der Elbenreiche zu bewirken beabsichtige.

Nachdem sie Calendin schliesslich verlassen haben, legt Elrond Tinulin nahe, dass er in Zukunft sein Auftreten ausserhalb der Elbenreiche einer Anpassung unterziehen sollte. Es habe sich gezeigt, dass seine Taten Auswirkungen bis in die Elbenreiche hätten und Leute beeinflussen würden, die dies an diesen geschützten Orten gerade zu vermeiden suchten. Den Elben sei klar, dass ihre grosse Zeit vergangen ist und die Geschicke der Welt nun in den Händen der Menschen liegen würden, während sie selbst eher aus dem Hintergrund unterstützend tätig werden würden. Auch Glorfindel reite nicht mehr aus, um die grossen Schatten dieser Welt zu bekämpfen. So wie Tinulin und seine Gefährten derzeit agieren würden, bestehe die Gefahr, dass unbeteiligte Personen, die ihnen nahe stehen, in Mitleidenschaft gezogen würden. Tinulin erwidert, dass er über Glorwens Schicksal genauso schockiert sei wie alle anderen auch und keine anderen Gründe wie beispielsweise den Palantir vorschieben wolle. Er glaube, dass die eigenen Entscheidungen eine Person gross machen könnten, und habe den Orden stets als einen Vermittler zwischen den Mächtigen gesehen und nicht als ihre Speerspitze. Sein Streben gelte immer dem Schutz der Elbenreiche, aber auch die Elben müssten ihre Feinde kennen. Es sei richtig, dass sie im Norden eine grosse Bedrohung gestoppt hätten, aber er sei gleichzeitig untröstlich darüber, was Glorwen in der Folge zugestossen sei. Er sehe seine Berufung in der Welt ausserhalb, aus welcher es auch Schönes zu bergen gebe wie beispielsweise Barahirs Ring. Noch wisse er nicht, wie er mit diesem Dilemma umgeben solle, und es könne sein, dass der Heren Calatirnoron an sein Ende gelangt sei. Elrond erwidert darauf, dass Tinulin sich diese Gedanken in Ruhe machen solle, und er für ihn da sei, falls er das Bedürfnis nach weiterer Beratung habe. Als der Noldo alleine ist, kommt ihm schliesslich der Gedanke, die Elbenreiche ganz zu verlassen und mit Bóin II. durch die Lande im Osten Mittelerdes zu ziehen.

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Offline torben

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« Antwort #183 am: 13.05.2020 | 09:16 »
Session 70: Teil 2

Nachmittags erwacht Arrohir und fühlt sich tatsächlich noch etwas befreiter, als es nach der ersten Behandlung der Fall gewesen war.
[Technisch gesprochen: Calendin ist nach Elronds Behandlung vollständig geheilt. Bei Arrohir hat sich der Anfangswert, der beim Kampf gegen böse Wesen überwürfelt werden muss, um 5W10 gesenkt. Arrohirs Spieler erwürfelt sich nach der ersten Behandlung eine Senkung um 27 Punkte. Die zweite Behandlung bringt eine weitere Absenkung um 2W4, was ausgewürfelt 5 Punkte ergibt. Damit liegt der zu überwürfelnde Anfangswert neu bei 18. Zudem verschlechtert sich Arrohirs Zustand nicht mehr um 1W12%, sondern um 1W10%, und die Regeneration liegt neu bei 1W6%.]
Derweil erhält Calendin Besuch von seinen Eltern, welche sich sehr über seine Rückkehr und vollständige Genesung freuen. Sie bedauern Glorwens Schicksal sehr und sagen Calendin, dass er ihr gegenüber eine grosse Verantwortung trage und sich gut um sie kümmern solle.

Am nächsten Morgen fühlt sich Calendin so weit gestärkt, dass er das Bett verlassen kann. Als erstes begibt er sich zu Glorwen und wandert mit ihr durch das verborgene Tal, um ihr die Schönheiten der Welt zu zeigen und zu vermitteln, dass das Leben lebenswert ist. Die schöne Elbin erklärt ihm bald, dass sie an seiner Seite voller Lebensfreude sei und keinerlei Schwere auf ihr laste. Vielmehr tue es ihr leid, dass Calendin so einen Druck verspüre, und sie wolle alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um die Last von ihm zu nehmen. Er antwortet, dass er mit ihr auch nicht schwermütig sei, dass aber eine schwierige Entscheidung vor ihm stehe und er noch nicht wisse, wie es mit ihm weitergehe. Als er sagt, er könne sich nicht verzeihen, was er ihr angetan habe, erwidert sie, dass er nicht habe wissen können, dass seine Taten Auswirkungen auf sie haben, weshalb es nichts gebe, was sie ihm verzeihen müsse. Diese Antwort lässt Calendin das Herz übergehen, und er nimmt seine Verlobte lange und fest in den Arm. Von nun an wohnen die beiden Elben zusammen im Haus von Calendins Eltern.

Auch wenn sich Calendin und Arrohir immer wieder mal in den Hallen der Heilung einfinden und untersuchen lassen müssen, kann auch der junge Dunadan nach einer Woche diesen Ort verlassen und findet ebenfalls bei Fimlass und Calenorn Unterkunft.
In den folgenden Wochen führen die Gefährten viele Gespräche miteinander. So erzählt etwa Tinulin Maira von seinem Dilemma, wozu die junge Heilerin meint, dass sie sehr froh sei, dass er sich aus den Elbenreichen gewagt habe, denn ohne ihren Traumengel gebe es sie heute nicht. Gleichwohl versteht sie, dass die Situation sehr komplex ist, wenn aufgrund der Taten des Ordens Schaden für nahestehende Personen in den Elbenreichen drohe. Auch mit Arrohir spricht Tinulin, wobei sie um die schwierigen Themen jedoch vorerst noch einen Bogen machen. Calendin wiederrum bringt Glorwen mit den beiden Menschen zusammen, um ihnen zu zeigen, was er an den jeweils anderen hat. Eines Tages begibt sich Tinulin schliesslich auch zu Glorwen und bittet sie um ein Gespräch. Er sagt ihr, dass ihm unendlich leid tue, was ihr und Calendin zugestossen sei, und dass er ihn nicht besser habe beschützen können. Nachdem er gesagt hat, er werde die Konsequenzen bedenken, verneigt er sich tief vor der schönen Elbin. Glorwen erwidert darauf, sie habe Calendin schon gesagt, dass er nicht habe wissen können, welche Auswirkung seine Handlungen haben könnten, und sie gehe davon aus, dass es bei Tinulin nicht anders sei. Es gebe daher nichts, was verziehen werde müsste. Was geschehen sei, sei geschehen.
Bald darauf sprechen auch noch Tinulin und Calendin miteinander. Auch seinem Freund sagt der Noldo nochmals, dass es ihm leid tue, was Glorwen widerfahren sei. Er vermutet die Kraft des Palantirs hinter diesem Übel, doch gibt ihm Calendin zu bedenken, dass der Schatten ihn erst nach der Versenkung von Kjornirs Auge verwundet habe. Tinulin fährt fort, dass sie erst noch diese Angelegenheit beenden müssen, bevor sie sich der Zukunft zuwenden könnten. Er selbst plane, im März des kommenden Jahres zu Bóin II. und Khufur aufzubrechen, worauf Calendin erwidert, dass der Weg gefährlich geworden sei. Als sie sich Gedanken über den Umgang mit den Erbstücken des Nordens und Arrohirs diesbezügliches Dilemma machen, schlägt Calendin vor, dass sie den jungen Dunadan vielleicht einfach hier im Norden "verschwinden" lassen könnten. Tinulin erwidert, dass er sich das auch schon überlegt habe, er so etwas aber Arrohirs Eltern Caedmon und Evin nicht antun könne. Calendin gibt zu bedenken, dass Arrohir in jedem Fall eine Seite enttäuschen werde und vielleicht auch lügen müsse, worauf der Noldo antwortet, dass der junge Dunadan das weder machen werde noch könne, da man ihm sofort ansehe, wenn er nicht die Wahrheit spreche. Nach Tinulins Ansicht müssten die nördlichen Dunedain Arrohir in dieser Sache in irgendeiner Form entgegenkommen, was Calendin nur unterstützen kann. Vorerst können sie jedoch nur abwarten und hoffen, dass Khufur den Weg in den Süden mitsamt Arveduis Kiste schafft.

Die Zeit vergeht in Imladris kaum spürbar, aber nach und nach versucht Calendin herauszufinden, was Glorwen für die Zukunft von ihm erwarten könnte, da sie ihm in dieser Hinsicht kaum Hinweise gibt. Als er ihr eines Tages gesteht, dass ihm in der Entscheidungsschlacht gegen die Eiswesen und den grossen Schatten im Norden die Sehne von Culor, dem Bogen ihres Vaters, gerissen ist, tadelt ihn Glorwen nicht. Stattdessen sagt sie nur, der Bogen stamme zwar aus Lorien, sie sollten aber auch hier eine dem Bogen würdige Sehne von einem Bogenmacher erhalten können, und so suchen sie schon wenig später einen in diesem Handwerk bewanderten Elben auf.

Während sich Calendin, Arrohir und Maira weiter von den Strapazen der letzten Monate erholen, sucht Tinulin eines Tages Anglas auf, den jüngeren Bruder von Arathorn, dem Stammesführer der nördlichen Dunedain. Er erzählt ihm nicht nur, dass sie von der Suche nach König Arveduis Verbleib zurückgekehrt seien und Arrohir ein Artefakt Königs Arveduis bei sich habe, sondern auch, dass Bóin II. und Khufur, wenn alles gut gehe, vielleicht noch ein weiteres mitbringen werden. Anglas fragt nach, worum es sich bei dem Artefakt handle, und macht grosse Augen, als ihm der Noldo verrät, dass Arrohir Barahirs Ring aus dem Norden zurück gebracht habe. Tinulin merkt an, dass der Ring dem jungen Dunadan vom legitimierten Pfandnehmer vom Volk der Labban übergeben worden sei. Über diese Dinge wolle er mit Arathorn sprechen, sobald dieser nach Imladris zurückkehre. Als Anglas darauf erwidert, dass sein Bruder erst im Frühling in Imladris erwartet werde, sagt Tinulin, dass das Gespräch in diesem Fall wohl erst stattfinden werde, wenn er Bóin II. und Khufur nach Imladris gebracht habe. Bezüglich der Orks, welche die Gefährten in Rhudaur überfallen hatten, sagt Anglas, dass die nördlichen Dunedain nicht so zahlreich seien, um alle Strassen sichern und gleichzeitig auch noch die Siedlungen der Hügelmenschen vor Schlimmerem bewahren zu können. Schliesslich möchte Anglas mehr über Arrohirs Befinden erfahren und ist besorgt, als er von seiner Verwundung erfährt.

Am 15. Januar 2785 3Z erhält Calendin die neue Sehne für seinen Bogen Culor. Sie ist aus Hithlain gefertigt, und Glorwen verrät ihrem Verlobten, dass sie auch noch einige ihrer goldenen Haare in die Sehne hat einflechten lassen. Erfreut geht Calendin zu Elvëanwe und fragt den Schmied, ob er einige neue Pfeilspitzen für ihn herstellen könnte. Tinulins Vater erwidert, dass er diese Arbeit gerne übernehmen werde, wenn Tinulin und Calendin sich entscheiden sollten, die Elbenreiche erneut zu verlassen.

Am 27. Februar 2785 3Z beginnt sich Tinulin von Herrn Elrond, seinen Eltern sowie seinen Gefährten zu verabschieden, um mit den Pferden Tulco, Barufax und Bjarni nach Caras Celairnen zu reiten, wo er Bóin II. und Khufur treffen will. Von Anglas hatte er erfahren, dass die grosse Oststrasse trotz der letzten Überfälle der sicherste und schnellste Weg nach Westen sei. Herr Elrond wünscht Tinulin eine gute Reise und sagt, die beiden Zwerge seien in Imladris willkommen, da sie einerseits langjährige Freunde seien und zudem hoffentlich König Arveduis Kiste bei sich haben. Er regt allerdings dennoch an, den Aufenthalt der Zwerge in Imladris zwar so lang wie notwendig, aber gleichzeitig auch so kurz wie nötig zu halten. Auch Calendin wünscht Tinulin viel Glück und sagt, er solle gut auf sich aufpassen. Der Noldo hofft, Mitte Mai wieder zurück zu sein, und bittet Anglas, Arrohir bis zu seiner Rückkehr nicht zu behelligen, anschliessend würden sie dann über alles sprechen.

Am Morgen des 1. März 2785 3Z bricht Tinulin von Imladris auf und erreicht nach mehreren ereignislosen Reisetagen am 6. März 2785 3Z das Gasthaus "Zur letzten Brücke", wo er für Bóin II. ein gutes Fass Bier reservieren lässt. Auch die weitere Reise verläuft ohne Zwischenfälle, und so erreicht der Noldo am Abend des 24. März 2785 3Z die Ortschaft Caras Celairnen am Fluss Lhûn, wo er ein Zimmer im Gasthaus "Zur roten Laterne" bezieht.

Im hohen Norden verliessen am Morgen des 18. Januar 2785 3Z Khufur und die 19 ihn begleitenden Männer und Frauen aus Jirvila das Festland und wagten sich die zugefrorene Eisbucht von Forochel. Jedes Mal wenn der Zwerg an die schauerlich nassen Tiefen unter seinen Füssen dachte, wurde ihm mulmig in der Magengegend, weshalb es vielleicht eine ganz willkommene Abwechslung war, dass sich Luule, die schönste der Labban-Frauen, für ihn zu interessieren begann und immer wieder mit ihm flirtete. Khufur fühlte sich ob ihrer Zuneigung geschmeichelt und spielte das Spiel auch immer ein bisschen mit, auch wenn seine Flirtversuche meist etwas plump blieben.
Bereits am dritten Tag ihrer Wanderung zeigte sich die schier endlose Eiswüste von ihrer erbarmungslosen Seite, als plötzlich ein Sturm aufzog, den selbst die meisten Labban völlig unterschätzt hatten. Um nicht zu erfrieren, mussten sie sich in aller Eile in den Schnee eingraben, was bei Khufur erneut mulmige Gefühle weckte, kam er so dem eisigen Meer doch noch näher als ihm eigentlich lieb war. Ganze sechs Tage wütete der Sturm, und die Labban, welche sich zuerst nur in kleinen Grüpplein eingegraben hatten, nutzten die Zeit, um ihre Gruben nach und nach miteinander zu verbinden. Luule überzeugte in dieser Zeit Khufur nicht nur von der Notwendigkeit der gegenseitigen Wärmeübertragung, sondern versuchte auch, dies mit noch weiteren Freuden zu verbinden, was der Zwerg jedoch, unter Hinweis auf seine Ehrenhaftigkeit, aber trotzdem nicht ohne ein gewisses Bedauern, rechtzeitig zu verhindern wusste.

Am Morgen des 26. Januar 2785 3Z liess der Sturm endlich nach, und die Gemeinschaft brach erneut auf. Schon am nächsten Tag tauchten die nächsten Schwierigkeiten auf, diesmal in Form von grossen Eisplatten, welche beim Zufrieren der Bucht vom Wind und Seegang aufgetürmt und wild aufeinander geschoben worden waren. Nicht nur mussten die Gefährten jeden ihrer Schlitten einzeln und mühsam durch das Eislabyrinth tragen, was viel Zeit und Kraft in Anspruch nahm, zu allem Unglück zog schon bald auch noch dichter Nebel auf und verunmöglichte schliesslich die Orientierung, so dass sie erneut eine Zwangspause einlegen mussten.

Am Morgen des 28. Januar 2785 3Z klarte es zwar endlich wieder auf, dafür wurde es aber extrem kalt, doch die Gefährten mussten gleichwohl weitermarschieren, wenn sie den Tücken der Eisbucht von Forochel lebend entkommen wollten. Zwei Tage lang kamen sie einigermassen gut voran, bevor Ollo am 30. Januar 2785 3Z plötzlich zu Khufur kam und ihn davor warnte, dass Eisbären in der Nähe seien. Rasch bewaffneten sich sowohl die Männer wie auch die Frauen. Als Khufur seine eiskalte Plattenrüstung anzog, fiel ihm mit einiger Beklemmung auf, dass nur Ollo einen Speer mit einer Bronzespitze hatte, derweil die Spitzen aller anderen Speere aus Holz oder Knochen gefertigt waren. Während die Männer den Bären entgegengingen, sollte Khufur bei den Frauen und der Ausrüstung bleiben, da Ollo meinte, der ungewöhnliche Geruch des Zwergs könnte die Raubtiere anlocken. Es dauerte nicht lange, bis die Kampfschreie der Jäger übers Eis hallten, doch plötzlich sahen sich auch Khufur und die Frauen mit zwei grossen Eisbären konfrontiert, welche wohl in einem Bogen zum Lager gelaufen waren. Mit seiner neuen Axt "Chopfab" wollte sich Khufur gerade schützend vor die nur mit ihren Fellmänteln und Holzspeeren gerüsteten Frauen stellen, da umliefen bereits einige von ihnen die beiden Eisbären an der Flanke und der Kampf begann. Khufurs Eindruck, dass die unerfahrenen und zudem schlecht ausgerüsteten Frauen kaum eine Chance gegen die kräftigen Eisbären haben, stellte sich rasch als gehöriger Irrtum heraus. Luule und ihre Gefährtinnen erwiesen sich nämlich als so flink und schlagkräftig, dass einer der Eisbären bereits benommen war, noch ehe Khufur zu seinem ersten Schlag ausholen konnte. Vor allem Luule und Taara setzten den Bären mächtig zu, so dass die Raubtiere nur selten zu einem Angriff kamen, dem sie und Khufur aber fast immer ausweichen konnten. Es dauerte nur rund eine Minute, dann hatten die Frauen und der ob der "Schlagfertigkeit" seiner Mitstreiterinnen etwas verblüffte Khufur den Kampf im Lager auch schon für sich entschieden. Während sie auf die Männer warteten, schnupperten die Frauen immer wieder in der Luft, konnten aber keine weiteren Gegner ausfindig machen.
[Im MERS-Regelbuch wird der ausserordentlich gute Geruchssinn der Lossoth hervorgehoben, welche den Geruch eines Menschen über anderthalb Kilometer in Windrichtung und 30m gegen den Wind (ansonsten 300m) aufnehmen können... da erblasst wohl so mancher Spürhund vor Neid.
Der Spielleiter beschreibt, wie die Frauen die Gegend beobachten und schnuppern: "Ob sie wohl noch was Anderes riechen als Khufur?" Es folgt eine Diskussion über den Geruch von Zwergen. Spieler von Khufur über seinen Zwerg: "Der stinkt nicht. Der riecht wie so ein frisch betonierter Tunnel."]

Es dauerte nicht sehr lange, bis die Jäger wieder zum Lager zurückkehrten. Auch sie waren erfolgreich gewesen und konnten die drei Eisbären, welche sie angegriffen hatten, zur Strecke bringen, wobei nur Ollo eine leichte Verletzung davongetragen hatte. Sie errichteten ein Lager und widmeten sich schon wenig später der vollständigen Verwertung der erlegten Eisbären.
In der Nacht zog erneut ein schwerer Sturm auf und hinderte die Gemeinschaft während zehn Tagen an der Weiterreise. Dabei verbrachte die von Khufur noch immer ganz begeisterte Luule die ganze Zeit mit dem Zwerg in seinem kleinen Zweierzelt.

Am Morgen des 9. Februar 2785 3Z hatte sich der Sturm zwar endlich gelegt, dafür war Nebel aufgezogen, und Ollo sah sich ausser Stande, so den richtigen Kurs in der flachen Eiswüste festzulegen, weshalb er noch weiter abwarten wollte. Als sich der Nebel am nächsten Morgen schliesslich verzogen hatte, konnte die Gemeinschaft endlich wieder aufbrechen. Sie kamen gut voran und konnten am 13. Februar 2785 3Z einige Hügel am Horizont erkennen.

Weiter geht's bei Teil 3

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #184 am: 13.05.2020 | 09:51 »
Session 70: Teil 3

Am 16. Februar 2785 3Z erreichte die Gemeinschaft schliesslich das Festland an der südlichen Küste der Eisbucht von Forochel, und Khufur war heilfroh, endlich wieder wirklich festen Boden unter den Füssen zu haben. Der Zwerg war zwar erst ein bisschen überrascht, als ihm Ollo eröffnete, dass er mit den anderen hier eine Woche lang lagern und fischen sowie Jagd auf Robben machen wolle, um in Mulkan etwas zum Handeln zu haben, aber er verstand die Labban und half ihnen, so gut er konnte.

Nach erfolgreichen Tagen der Jagd brachen die Labban und Khufur am 24. Februar 2785 3Z wieder auf und folgten während zehn Tagen der Küstenlinie, bis sie schliesslich am 6. März 2785 3Z Mulkan erreichten. Zu Khufurs grosser Freude wurde er bereits sehnlichst von Bóin II. erwartet, der schon am 15. Dezember 2784 3Z in dem Dörfchen angekommen war und sich seither vor allem mit Holzhacken, aber auch anderen Arbeiten nützlich gemacht hatte. Der erfahrene Kämpfer hatte nach der Leerung seines Bierfasses mit anderen Getränken Vorlieb nehmen, sich ob der ihm angebotenen, vergorenen Walrossmilch aber übergeben müssen. Auch wenn er seine Unpässlichkeit in erster Linie auf die Sorge um Khufur zurückgeführt hatte, verlegte er sich danach auf Anraten des alten Nargi auf vergorene Robbenmilch. Als im Dorf das Nahen einer Menschengruppe aus dem Norden germeldet wurde, lief Bóin II. sofort los, und Khufur tat es ihm gleich, als er seinen vom Dorf herkommenden Meister erblickte. Die beiden umarmten sich lange und fest, bevor Khufur Bóin II. als erstes das Säcklein mit den 100 Goldstücken übergab, welche ihm sein Meister für den Erwerb einer neuen Axt gegeben hatte. Stolz führte Khufur Bóin II. zu seinem Schlitten, auf dem neben der Kiste von König Arvedui auch seine neue Axt "Chopfab" lag, welche er von Fürst Harke erhalten hatte, ohne dafür bezahlen zu müssen. Anschliessend begrüsste Bóin II. auch Ollo und die übrigen Labban und ging mit ihnen zum Dorf zurück. Nachdem die Reisenden von der alten Wuitan sowie dem alten Nargi begrüsst und willkommen geheissen worden waren, erzählte Bóin II. davon, wie die übrigen Gefährten und er von Swarn und seinen Männern für eine unverschämt grosse Menge Geld bis hierher nach Mulkan gebracht worden waren. Auch Khufur berichtete ausführlich von seiner Reise und den Erlebnissen seit ihrer Trennung in Hjolgars Flüchtlingssiedlung, wobei er auch erwähnte, dass er zu König Thrór gehen müsse, um ihm das Amulett mit dem darin gefangenen Schwarzglasstaub und einen Brief von Fürst Harke zu übergeben.
Noch am selben Abend unterzog Bóin II. die Axt "Chopfab" einer gründlichen Prüfung und stellte dabei fest, dass sie aus Edelstahl gefertigt ist und somit wohl von geringerer Qualität sein dürfte, als Khufurs alte Waffe "Halsabschneider". Khufur begann sich derweil bereits von Ollo und den anderen Reisegefährten zu verabschieden, doch riet der alte Nargi den Zwergen, ihren Aufbruch wegen des wechselhaften Wetters noch um einen Tag zu verschieben.

Als sich die Zwerge am Morgen des 8. März 2785 3Z nach einer grossen Verabschiedung zum Aufbruch bereitmachten, hielt Khufur Luule deutlich länger an sich gedrückt, als dies üblicherweise der Fall wäre. Schliesslich löste er sich aber doch von der schönen Frau und machte sich mit Bóin II. und dessen voll beladenem Schlitten, der von drei Losrandir gezogenen wurde, auf den Weg nach Caras Celairnen.
Kaum dass sie am Abend des 11. März 2785 3Z die kleine Holzfällersiedlung in der Nähe des Flusses Lhûn erreicht hatten, zelebrierten sie ausgiebigst ihre Rückkehr in die Gefilde des Bieres. Am nächsten Tag brachen sie mit zwei 10 Liter fassenden Biersäcken auf und gelangten gegen Mittag mit der Fähre über den Lhûn. Auf der anderen Seite wandten sie sich nach Süden und folgten mehrere Tage dem Fluss, bis sie am Abend des 15. März 2785 3Z die Mündung des Annuduin in den Lhûn erreichten. Mit Hilfe eines just in diesem Moment vorbeikommenden Flosses konnten sie auf die andere Seite des Annuduin gelangen, wo sie ihr Lager errichteten. Auf dem weiteren Weg dem Lhûn entlang begegneten sie eines Tages mehreren Pelzhändlern, die mit sechs Maultieren nach Norden unterwegs waren. Bóin II. schlug den Männern vor, seine drei Losrandir und den Schlitten gegen zwei Maultiere einzutauschen, da in diesen südlicheren Gefilden um diese Jahreszeit kaum noch Schnee lag. Die Händler verlangten jedoch zusätzlich 1,5 Silberstücke pro Maultier, was dem Zwerg viel zu teuer war. So trennten sich die Reisenden schliesslich wieder, und die Zwerge wandten sich bald darauf nach Eruimar, wo Bóin II. frisches Bier und eine Mitfahrgelegenheit nach Caras Celairnen finden wollte. Unterwegs liessen sie mangels Schnee zwei ihrer Losrandir frei und gaben auch den Schlitten auf, nachdem sie eine Planke aus ihm herausgelöst hatten, um sie als Tragevorrichtung für König Arveduis Kiste zu benutzen, welche sie mit einem Seil daran befestigten. Ihre übrige Ausrüstung banden sie dem dritten Losrandir auf den Rücken und zogen so weiter, bis sie am späten Nachmittag des 23. März 2785 3Z die Ortschaft Eruimar erreichten und sich im Gasthaus "Zur Kanne" einquartierten. Der Abend wurde mit dem besten Bier begangen, das die Zwerge seit Langem zu sich nehmen durften. Bóin II. bat den Wirt, sich für sie in der Ortschaft nach einem Esel oder einer Transportgelegenheit nach Caras Celairnen umzuhören, doch fürchtete der Zwerg bereits jetzt die vermutlich hohen Kosten.

Am Morgen des 24. März 2785 3Z machte der Wirt Bóin II. und Khufur mit dem Bauern Uber bekannt, der ihnen anbot, sie und ihr Gepäck für 378 Kupferstücke mit seinem Pferdewagen zur Fähre von Caras Celairnen zu bringen.
[Bóins II. Spieler outgame: "Mal schauen, ob wir uns hier ein Transportier oder eine Mitfahrgelegenheit, einen Uber, organisieren können."... und damit war der Name des Bauern natürlich schon gesetzt.]
Bóin II. fiel angesichts dieses Preises fast der Bart aus dem Gesicht, und auch die Variante, für 241 Kupferstücke nur einen Zwerg und das Gepäck zu transportieren, während der andere Zwerg neben dem Gefährt herläuft, roch für ihn gewaltig nach Wucher. Dem Wirt war Bóins II. geiziges Verhalten Bauer Uber gegenüber eher peinlich, doch der blieb ganz einfach stur, bis der Zwerg sich schliesslich zähneknirschend mit der kostengünstigeren Variante einverstanden erklärte. Dass der Wirt für seine Vermittlungsarbeit von Bóin II. keinerlei Trinkgeld zu sehen bekam, braucht an dieser Stelle wohl kaum speziell erwähnt zu werden. Noch am selben Tag brachen sie auf, und Bóin II. lief neben dem Pferd her, während Khufur mit Arveduis Kiste, der übrigen Ausrüstung sowie zwei mit dem hervorragenden Bier gefüllten Schläuchen auf der Ladefläche des Wagens mitfuhr.

Am Abend des 27. März 2785 3Z erreichen Bauer Uber, Bóin II. und Khufur, der sich in den letzten Tagen vom selbstbewussten, herangereiften Zwerg immer mehr zurück zum ruhigen Sergeanten gewandelt hatte, den Fluss Lhûn. Nachdem sie sich bei der Fähre von Caras Celairnen von Bauer Uber verabschiedet haben, setzen sie zur anderen Seite über und begeben sie sich zum Gasthaus "Zur roten Laterne", wo sie Tinulin an einem der hinteren Tische der Schankstube entdecken. Ohne lange zu zögern, stellt Khufur Arveduis Kiste auf den Tisch des Noldos, der drei Tage zuvor in Caras Celairnen eingetroffen war. Voller Freude über das Wiedersehen geht Tinulin auf ein Knie und umarmt die beiden Zwerge kurz. Stolz verkündet Bóin II., dass Khufur ganze Arbeit geleistet und die Kiste des Königs bis hierhergebracht habe. Schon wenig später feiern die drei Gefährten ihr Wiedersehen bei Spanferkel und Met und stossen auf die heile Rückkehr an. Als Bóin II. sich nach Arrohirs Befinden erkundigt, wird Tinulin jedoch schlagartig ernst und sagt, im Gegensatz zu Calendin habe der junge Dunadan nicht vollständig geheilt werden können. Auch beim Waldelb gebe es ein Problem, da Glorwen durch die Taten der Gefährten irgendwie in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Bóin II. bemerkt Tinulins augenscheinliche Verzweiflung, als er den Zwergen die gesundheitlichen Probleme und die Umstände ihrer Ankunft im verborgenen Tal näher beschreibt und schliesslich anfügt, dass Imladris ihm die Schuld an Calendins und Glorwens Unglück zuweise. Bóin II. findet diese Sichtweise übertrieben, aber der Noldo gibt ihm zu bedenken, dass Calendin sein Schutzbefohlener sei. Nun überlege er, ob Bóin II. und er nicht einfach für viele Jahre in den Osten wandern sollten, wie er es eigentlich schon lange angedacht habe. Bóin II. sagt, dass der Norden schon lange untergegangen wäre, wenn die Gefährten die Menschen dort sich selbst überlassen hätten, worauf Tinulin mit einem Schmunzeln erwidert, dass der Fund von Aulës Siegel und eines Teils von Utumno in Imladris alle tief beeindruckt habe. Schliesslich sagt Bóin II., dass nicht nur Elben, sondern auch die Zwerge ein vom Schicksal verlassenes und schwindendes Volk seien, deren grosse Bingen schon vor langer Zeit vergangen seien. Er verstehe daher jeden Zwerg, der verbittert in seinem Heim sitze. Im Gespräch kommen sie auch auf Arrohirs Dilemma bezüglich der Erbstücke König Arveduis zu sprechen, und Tinulin erzählt, dass sie schon darüber nachgedacht hätten, den jungen Dunadan in Imladris "verschwinden" zu lassen. Eigentlich könnten sie das Arrohirs Eltern Caedmon und Evin nicht antun, als Option müssten sie sich diesen Schritt aber offenlassen.

// Metageblubber:

Nachdem die Spieler nun während zwei Sessions die Auswirkungen der Verwundung durch die schwarze Klinge des grossen Untoten als sich in Zahlen niederschlagende Beeinträchtigung zu spüren bekommen hatten, hofften sie natürlich auf rasche und vollständige Heilung in Imladris. Bei Calendin sah ich die Chancen dafür aus mehreren Gründen deutlich besser, denn im Gegensatz zu Arrohir wurde er erst nach der Versenkung des Palantirs verwundet und hatte zudem den Widerstandswurf gegen den schwarzen Atem geschafft, während Arrohir diesen um 36 Punkte verfehlte. Hinzu kommt schliesslich, dass Calendin ein Elb und damit ohnehin resistenter ist. Im Ergebnis führte das zu Calendins vollständiger Heilung, während ich Arrohir nur eine deutliche Verbesserung seiner Situation ermöglichen wollte, damit er auch weiterhin "gut spielbar" bleibt. Eine vollständige Heilung im ersten Versuch sollte hingegen praktisch ausgeschlossen sein.

Die Idee mit der Münze und der "Gothmog"-Nachricht aus Ithilien hatte ich zuerst gar nicht auf dem Schirm gehabt. So musste ich mir in der Session rasch überlegen, ob und in welchem Ausmass dies zu einer weiteren Heilung beitragen könnte, was aber auch einen Hinweis darauf geben könnte, in welchem Ausmass der Untote und diese Gegenstände zusammenhängen.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Für eine vollständige Heilung wird es weiterer Behandlungen bedürfen, was Arrohir auch weiter unter Zugzwang setzt, denn wenn er nur abwartet, wird sich seine Lage allmählich verschlechtern.

Calendins Spieler fürchtete in dieser Session wohl schon die Einkerkerung seines Waldelbs an Glorwens Seite, doch diese zeigte sich voller Verständnis für ihren Verlobten und hegte keinerlei Groll gegen ihn. Dafür wurden Tinulin einige Vorwürfe gemacht, und der Noldo weiss noch nicht so recht, wie damit in Zukunft umgegangen werden soll. Beide Elben sind jedenfalls der festen Überzeugung, dass ihnen sowohl Elrond wie auch die nördlichen Dunedain bei der Lösung von Arrohirs Dilemma bezüglich der Erbstücke helfen müssen, obwohl der Herr von Imladris diese Aufgabe bereits zu Beginn der Expedition in ihre Hände gelegt hatte.

Als wir nach ungefähr der Hälfte der Spielzeit zu Khufur wechselten, wollte Bóins II. Spieler unbedingt die schöne Luule spielen und Khufur damit ein bisschen einheizen. Als es schliesslich zum Kampf gegen die Eisbären kam, wäre Bóins II. Spieler ob der niedrigen Werte der Labban fast verzweifelt, welche durch den Schnee und das minderwertige Waffenmaterial noch zusätzlich gesenkt wurden. Wir spielten nur den Kampf bei Khufur und den Frauen aus, wobei Bóins II. Spieler alle Labban verwaltete und derart gut würfelte, dass es für Khufur gar nicht mehr viel zu tun gab. Da zeigte sich einmal mehr, dass man keine Superspezialwaffen benötigt, wenn einem nur das Würfelglück hold ist. So jedenfalls erwiesen sich die Labbanfrauen als äusserst wehrhaft und erinnerten uns ein bisschen an die süssen kleinen Aliens aus dem Film Galaxy Quest, die bei der Beryllium-Mine wohnen und plötzlich zu bösen Monstern mutieren.

Die Reise der Zwerge nach Caras Celairnen war dann vor allem geprägt von Bóins II. Versuchen, die Preise für sämtliche Dienstleistungen zu drücken, was auch einige Zeit in Anspruch nahm, insgesamt aber nicht wirklich von Erfolg gekrönt war, da diese bereits moderat angesetzt waren.

Nun sind die Zwerge und Tinulin also wieder vereint und müssen nun nur noch Arveduis Kiste nach Imladris bringen... und dann...?  >;D

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #185 am: 13.05.2020 | 16:26 »
"Und dann...?"

Ich bin mir sicher, du wirst dir etwas Kreatives einfallen lassen. Wir werden es genießen, die Charaktere eher nicht.
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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #186 am: 16.05.2020 | 22:17 »
@Chaos:
Oh ja, ich habe mir etwas einfallen lassen, resp. werde es tun.  >;D
Bis jetzt habe ich zwar erst ein ganz grobes Gerüst (welches allerdings schon seit dem Beginn der Kampagne vor 6 Jahren Realtime besteht), das wird dann aber nach und nach mit Inhalt gefüllt werden. Die ganze Vorbereitung ist allerdings ziemlich zeitaufwändig und vielschichtig...

Wir haben inzwischen übrigens schon wieder eine weitere Session gespielt, deren Aufschrift ich aber noch nicht mal angefangen habe... So viel sei verraten: Die Charakter tun sich etwas schwer damit, dass man ihnen nicht stärker unter die Arme greift. Nach der Session hatten wir noch einige Diskussionen, und es wird in der Folge wahrscheinlich sogar zu einer teilweisen Rückabwicklung kommen, da sonst die Spielbarkeit in der Zukunft doch sehr leiden könnte...
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Bóins II. Spieler hatte übrigens schon die Befürchtung, die Kampagne könnte an die Ende gelangt sein/gelangen. Aber so weit sind wir wahrscheinlich noch nicht. Wir bewegen uns eher auf den Abschluss von Teil 1 einer dreiteiligen Geschichte zu... Es gibt also schon noch ein bisschen was zu tun ;D
Und für Euch wird es dabei sicher auch noch die eine oder andere Gelegenheit geben, den Spielern und Charaktern etwas Mitleid zu spenden  ;D ;D

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #187 am: 22.06.2020 | 12:11 »
Das sind wir wieder mit einer weiteren, wenn auch nur kurz anmutenden Session: Das grosse Zusammentreffen.
Viel Spass beim Lesen  :)


Session 71
27.3.-11.5.2785 3Z
Caras Celairnen - Imladris / Imladris

Je länger das abendliche Wiedersehensgelage der Zwerge und Tinulin im Gasthaus "Zur roten Laterne" in Caras Celairnen andauert und je mehr Bier Bóin II. zu sich genommen hat, desto spitzer werden seine Bemerkungen, wenn er auf Imladris zu sprechen kommt. Seiner Ansicht nach könne das Elbenreich nicht sonderlich gut verbor-gen sein, da es der dunklen Macht ja offensichtlich gelungen sei, bis zu Glorwen durchzudringen. Auf Bóins II. Frage, wie sie die schwere und sperrige Kiste nach Imladris schaffen sollen, sagt Tinulin, dass er ihre Pferde nach Caras Celairnen mitgebracht habe. Als der Elb anfügt, dass Herr Elrond den Zwergen Einlass nach Imladris gewähren werde, erwidert Bóin II. in sarkastischem Tonfall, dass dies aber wirklich eine sehr grosszügige Geste sei, nachdem sie schon die ganze Drecksarbeit hätten erledigen dürfen. Schliesslich überlegt der Zwerg noch, ob allenfalls Herr Saruman noch etwas zu Arrohirs Heilung beitragen könnte, doch Tinulin sieht dafür wenig Hoff-nung.

Am Morgen des 28. März 2784 3Z brechen die Zwerge und Tinulin bei regnerischem Wetter von Caras Celairnen auf und reiten in Richtung Auenland. Unterwegs zeigt Khufur Tinulin den versiegelten Brief Fürst Harkes sowie das Amulett mit Schwarzglasstaub, welches Harke für Fürst Thrór hatte anfertigen lassen. Der Noldo und auch Bóin II. sehen sich die aufwändige, kleinzwerigsche Kunstschmiedearbeit sehr genau an und sind von ihrem Anblick sehr angetan. Bald darauf spricht Bóin II. die Zukunft des Heren Calatirnoron, des Ordens der Wächter des Lichts, an und sagt, dass er Arrohirs und Mairas missliche Lage sehr wohl kenne und auch Calendin nicht zu beneiden sei, nachdem er sich jetzt im Norden gerade etwas hervorgetan hätte. Gleichwohl will sich der Zwerg noch nicht zur Ruhe setzen und schlägt einen Strategiewechsel vor, indem sich die Gefährten in Zukunft nicht mehr mit untoten Wesen einlassen sollten. Tinulin erwidert darauf, dass dieses Ansinnen wohl schon deshalb nicht gelingen werde, weil der grosse Untote aus dem Norden gesagt habe, er wolle sich Arrohir holen. Fraglich sei, ob Arrohir in Imladris sicher sei und ob er überhaupt Herrn Elronds Erlaubnis erhalten würde, dort zu bleiben. Gleichwohl sehen Bóin II. und Tinulin den Orden noch nicht an seinem Ende angekommen. Khufur hört der ganzen Diskussion stumm zu und sagt lediglich, er bleibe so lange bei seinem Meister Bóin II., wie dieser ihn bei sich haben wolle. Schliesslich sagt Bóin II, er würde Tinulin und den anderen Gefährten gerne seine Heimat, die Malachithöhlen, zeigen, worauf der Noldo erwidert, er habe ihm ohnehin schon lange versprochen, ihn in diese Gegend zu begleiten. Das freut den Zwerg, der jedoch zu bedenken gibt, dass sie zuvor erst noch Arrohir und Maira nach Hause werden bringen müssen.

Auf dem weiteren Weg nach Osten berichtet Khufur Tinulin von seiner Überquerung der Eisbucht von Forochel sowie davon, wie er mit den Labbanfrauen der Reisegruppe zwei Eisbären erschlagen habe. Der April bringt Tinulin und den Zwergen strahlendes Frühlingswetter, und sie kommen gut voran. Am Abend des 5. April 2784 3Z erreichen sie die Ortschaft Bree und übernachten im Gasthaus "Zum tänzelnden Pony". Tags darauf reiten sie weiter und gelangen am Abend des 16. April 2784 3Z zum Gasthaus "Zur letzten Brücke" auf der Ostseite des Flusses Mitheithel, nachdem sie am 10. April 2784 3Z die Wetterspitze passiert hatten. Zu Tinulins grosser Freude hat der Wirt des Gasthauses sein Wort gehalten und ein Fässchen besten Bieres für Bóin II. bereitgestellt. Am nächsten Tag setzen sie ihre Reise fort und gelangen, weiterhin der grossen Oststrasse folgend, unbehelligt durch Rhudaur, bis sie am Abend des 25. April 2784 3Z Imladris erreichen.

Ihre Ankunft im verborgenen Tal wird durch ein elbisches Hornsignal angekündigt, und als sie wenig später die kleine Brücke zum Vorplatz des Haupthauses überschreiten, werden sie von Herrn Elronds Berater und Haus-verwalter Erestor empfangen. Für die beiden Zwerge sind im Gästeflügel von Elronds Haus zwei Zimmer bereit gemacht worden, wofür Bóin II. Erestor seinen Dank ausspricht. Es dauert nicht lange, bis Calendin über die Ankunft der Gefährten informiert wird und sich gemeinsam mit Arrohir und Maira sowie Glorwen zu seinen Freunden begibt. Maira freut sich sehr, die beiden Zwerge wiederzusehen und umarmt sie lange, nachdem sie Bóin II. gesagt hat, dass er seine Sache gut gemacht habe. Bei der Begrüssung von Arrohir murmelt Bóin II. "Was haben sie nur mit Dir gemacht?" Als der Zwerg Glorwen mit einer tiefer Verneigung begrüsst und sie um Verzeihung dafür bittet, dass er Calendin nicht besser habe schützen können, muss er unweigerlich an die schreckliche Schlacht im hohen Norden zurückdenken. Dann fügt er mit Blick auf ihre silbergraue Haarsträhne an, dass ihre Schönheit ungebrochen sei. Mit einem Lächeln sagt die junge Elbin, dass Bóin II. ein Charmeur und sie sich sicher sei, dass er alles in seiner Machte Stehende getan habe, um seine Gefährten und sich vor Un-heil zu bewahren. Als Bóin II. darauf etwas betreten erwidert, dass es mit seiner Macht eben nicht so weit her sei, sagt Glorwen, dass trotzdem niemand mehr leisten könne als wozu er in der Lage sei, wobei sie ihm ihre Hand auf die Schulter legt. Diese Worte beflügeln Bóins II. Herz so stark, dass er sich im nächsten Moment Glorwen fragen hört, ob sie die Gefährten nicht begleiten wolle. Auf diese Frage antwortet Glorwen nicht, sondern sieht Calendin einigermassen überrascht an, worauf sich dieser zu sagen beeilt, dass jetzt so kurz nach ihrer Ankunft nicht die Zeit für solche Entscheide sei. Als sich Bóin II. etwas irritiert erkundigt, ob er etwas Falsches gesagt habe und Glorwen hierauf nicht reagiert, wechselt der Zwerg schliesslich das Thema und sagt, er würde jetzt gerne etwas essen. Erestor wirft Tinulin einen fragenden Blick zu, worauf der Noldo den Zwergen vorschlägt, dass sie doch zunächst ihr Quartier beziehen und sich nach der langen Reise erstmal frisch machen sollten. Zu Erestor sagt Tinulin mit Blick auf ihr Gepäck, dass es sich dabei um die gesuchte Kiste handle. Der Hausverwalter erwidert hierauf, dass die Kiste vorerst in einer Halle des Gästeflügels abgestellt werden soll und sie sich dort in einer Stunde wieder versammeln werden. Maira und Arrohir nutzen die Zeit, um die Pferde der Reisenden in Stall zu bringen, derweil Calendin und Glorwen zu Fimlass und Calenorn gehen, um etwas zu essen zu besorgen. Dabei sagt Glorwen, dass sie bei Calendins Eltern bleiben und die Gefährten unter sich lassen werde.

Nach einer ausgiebigen Wäsche machen sich die Zwerge hübsch, und Bóin II. trägt sein Haar offen, sodass es über seinem blauen Mantel bis zu seinem Allerwertesten hinabfällt. Dazu schmückt er sich mit sämtlichen Aus-zeichnungen, welche er im Laufe seines Lebens für alle möglichen Taten erhalten hat. Um den Hals trägt er das Amulett mit einem Diamanten von Fürst Brom, an seiner Brust prangt der Stern von Gondor aus Mithril und an seinen Fingern finden der Ring von Arassuil sowie der Goldring mit Perle von Cirdan von den Grauen Anfurten Platz. Mit seiner Mithrilaxt an der Seite ist er schliesslich bereit für das grosse Zusammentreffen mit Herrn El-rond. Auch Tinulin wäscht sich im Haus seiner Eltern und legt anschliessend sein Diadem an. Nachdem sie die Pferde versorgt haben, sagt Maira zu Arrohir, sie hoffe, dass sie nun bald in den Süden zurückkehren können. Diese Worte entlocken Arrohir ein Lächeln, als er erwidert, dass Imladris ja immerhin der zweischönste Ort nach Zadan n'Bawâb zum Leben sei.

Nach einer Stunde treffen sich die Gefährten im Gästeflügel erneut mit Erestor, der sie bittet, ihm mit der Kiste ins Haupthaus zu folgen, wo sie in einer weitläufigen Halle bereits von Herrn Elrond erwartet werden. Nachdem die Kiste auf einem dafür bereitstehenden Tisch abgestellt ist, verneigen sich der Herr von Imladris und die Zwerge vor einander. Kurze Zeit später betreten auch der alte Halmir Grauschuh und Anglas die Halle, wobei sie von einem weiteren grossgewachsenen Dunadan begleitet werden, den Herr Elrond als Arathorn vorstellt. Nach der Begrüssung und gegenseitigen Vorstellung wird Arrohir plötzlich nervös und sagt zu Tinulin, er habe etwas vergessen, worauf er sich mit Herrn Elronds Erlaubnis für kurze Zeit entschuldigt. Als er bald darauf zurück-kommt, trägt er die Rüstung Ondrils sowie das Schwert Farongyrth bei sich. Mit feierlichem Ton erklärt Elrond, dass sie zusammengekommen seien, weil es den Gefährten gelungen sei, die Spur des lange verschollenen Königs Arvedui wieder aufzunehmen und dabei einige Dinge von grossem Wert aus dem hohen Norden hierher zu ihren rechtmässigen Herren zurückzubringen. Damit wirft er Tinulin einen Blick zu, worauf sich Arrohir erhebt und nach einer Verneigung vor Herrn Elrond die Rüstung Ondrils sowie das Schwert Farongyrth mit den Worten "Bei Arvedui und Ondril" neben der Kiste auf den Tisch legt und dabei auch das Heft der Waffe küsst. Anschliessend löst er Barahirs Ring vom Band, das er um seinen Hals trägt, und legt auch dieses Schmuckstück mit den Worten "Gesegnet seist Du, Barahir. In ewigem Gedenken Finrod Felagund" auf den Tisch. Schliesslich verneigt ich Arrohir nochmals und bittet dann Herrn Elrond darum, die Versammlung verlassen zu dürfen. Er wolle nicht dabei sein und hören, was weiter mit den Sachen geschehe, da er immer die Wahrheit müsse sprechen können. Zu wissen, dass die Waldläufer des Norden diese Dinge beanspruchen, genüge ihm. Herr Elrond gibt ihm zur Antwort, dass es ihm frei stehe zu gehen und er die Hingabe weniger als Abschied von irgendwelchen Gegenständen sehen solle, sondern vielmehr als Entlastung, was den jungen Dunadan zum Lächeln bringt, da diese Worte genau sein Gefühl bei der Sache wiedergeben. Er stimmt dem Herrn von Imladris zu und sagt, sie hätten viel für diese Dinge ertragen, und nun gelte es, ihre Rückkehr und die Entlastung zu feiern. Als sich Arrohir zum Gehen wendet, erhebt sich auch Maira und bittet ebenfalls darum, den Saal verlassen zu dürfen, da sie lieber bei ihrem Bruder bleiben wolle, was ihr gewährt wird.

// Metageblubber:

Das grosse Zusamemntreffen und die Frage: An wen gehen die Erbstücke des Nordens sowie Arveduis Kiste oder: wie verfahren wir mit Arrohirs Dilemma? Ich gebe zu, dass ich diese Fragestellung durch den Lauf der Geschichte zwar in den Raum gestellt, mir aber noch keine allzu grossen Gedanken über eine tragbare Lösung gemacht hatte - für irgendwas hat man ja schliesslich Spieler ;D
Diese wiederrum sahen ihre mächtigen Auftraggeber in der Pflicht, den Charaktern bei der Lösung des Dilemmas unter die Arme zu greifen, schliesslich haben sie ja auch ihren Anteil an der Verursachung wie am daraus resultierenden Gewinn.
Im Laufe der Session brachte Tinulins Spieler einen vielversprechenden Lösungsansatz aufs Tapet, dem ich zunächst sehr zu folgen geneigt war. Im Anschluss an die Session bemerkte ich allerdings, dass daraus verschiedene Probleme entstehen würden, welche auch die weitere Spielbarkeit der Gruppe in Frage stellen könnte. Ich werde das später noch etwas weiter ausführen. Da es zu Beginn der nächsten Session zu einer teilweisen Rückabwicklung dieser Session gekommen ist, habe ich oben nur den Teil der Geschichte wiedergegeben, der unangetastet geblieben ist.

Hier gebe ich nun den tatsächlich ausgespielten Teil dieser Session kurz zusammengefasst wieder:

Herr Elrond gibt Arrohir und Maira zu verstehen, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht darum gehe festzu-legen, was mit den Gegenständen geschehe, sondern darum, ihre Rückkehr zu feiern, worauf Caedmons und Evins Kinder doch im Saal bleiben. Es wird eine Festtafel aufgefahren, und Herr Elrond sowie Arathorn bedan-ken sich bei den Gefährten für ihre Taten. Auch Tinulin bedankt sich für den Rückhalt und die Unterstützung, welche Imladris immer geboten habe. Anschliessend wird Arveduis Kiste mit Hilfe von Barahirs Ring sowie dem Zepter des Nordens geöffnet, und im Inneren finden sie die noch immer unbeschädigten Erlasse des letzten Königs von Arthedain. Arrohir sagt, dass sein Truchsess Anspruch auf die Truhe samt Inhalt erhebe und händigt Tinulin das Ermächtigungsschreiben von Truchsess Beregond aus. Herr Elrond sagt, sie müssten die Schriften in den nächsten Tagen erst analysieren, bevor sie Genaueres über ihren Inhalt sagen können. Beim anschliessenden Essen wird viel gesprochen und köstlicher Miruvor getrunken. Nach dem Essen besprechen Herr Elrond, Erestor, die Waldläufer sowie Tinulin und Calendin, wie mit den Erbstücken des Nordens verfahren und Arrohirs Dilemma umgegangen werden soll. Eine Kopie der Schriften Arveduis für den Truchsess zu erstellen, sollte kein Problem darstellen. Tinulin denkt darüber nach, ob Barahirs Ring an die Elben zurückfallen würde, wenn es keinen Königserben in Arnor und Gondor geben sollte. Er schlägt vor, dass Imladris die Verwahrung von Barahirs Ring für sich beanspruchen könnte "bis der König wiederkehrt", da es im Norden und im Süden keinen König mehr gebe. Diese Vorgehensvariante wird weiter besprochen, und Herr Elrond bedingt sich etwas Zeit aus, um diesen Weg, der Arrohir aus seinem Dilemma führen würde, zu überdenken.
Am nächsten Tag erklärt sich Herr Elrond bereit, mit Arathorns Einverständnis Barahirs Ring, der elbischen Ursprungs ist, offiziell zu verwahren und diesen Entscheid in einem Schreiben an Truchsess Beregond zu vertre-ten. Bezüglich der übrigen Erbstücke des Nordens, welche nicht elbischen Ursprungs sind, erklärt sich Arathorn mit Tinulins Vorschlag einverstanden, dass die nördlichen Dunedain diese Dinge zurückbehalten sollen. Dabei sollen sie sich auf dieselbe Argumentation berufen, mit welcher die südlichen Dunedain König Arvedui den Anspruch auf die Herrschaft über Gondor verwehrt haben. Tinulin ist mit dieser Lösung des Dilemmas zufrieden und arrangiert, dass Anglas Arrohir die Umstände mitteilt, weshalb die Erbstücke im Norden bleiben werden. Anglas macht Arrohir darüber hinaus das Angebot, dass er Ondrils Rüstung und das Schwert Farongyrth noch weiter tragen darf, worüber Arrohir jedoch erst nachdenken will. In den kommenden Tagen spricht er mit allen Gefährten und entscheidet sich schliesslich dafür, die Gegenstände weiter zu tragen. Drei Tage später, am 11. Mai 2784 3Z, wollen die Gefährten in den Süden aufbrechen.

Ob sich eine andere Lösung für Arrohirs Dilemma finden wird?...  :think: >;D


Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #188 am: 2.08.2020 | 16:33 »
Zur Füllung des Sommerloches kommt hier endlich der nächste Sessionbericht. Viel Spass beim Lesen  :)

Session 72: 3.6.2020
25.4.-9.6.2785 3Z
Imladris - Isenfurt / Dunelag

Sobald Arrohir und Maira den Saal verlassen haben und andernorts mit einem festlichen Mahl verköstigt werden, wird jedem der in der Halle Verbliebenen ein Glas mit einem klaren Trunk gebracht, worauf der Herr von Imladris alle um den Tisch mit den Relikten aus dem Norden versammelt. Feierlich erhebt Herr Elrond sein Glas und bedankt sich bei den Gefährten im Namen von Imladris für ihre Taten im Norden und die Rückführung der vor ihnen stehenden Gegenstände. Auch Arathorn erhebt sein Glas und dankt den Gefährten im Namen der Waldläufer des Nordens für die Wiederbeschaffung und Rückgabe weiterer Erbstücke des nördlichen Königreiches. Schliesslich ergreift auch Tinulin das Wort und bedankt sich seinerseits für den Rückhalt und die Unterstützung, welche Imladris den Gefährten immer geboten habe. Angeregt durch den nach den Dankesworten jeweils zu Gemüte geführten klaren Trunk, bei dem es sich um den köstlichen Miruvor von Imladris handelt, sagt Bóin II., das sei ja alles schön und gut, aber er wäre gleichwohl dafür, die Kiste endlich aufzumachen, die sie so lange durch die Gegend geschleppt hätten. Nachdem Herr Elrond und Arathorn ein paar Blicke gewechselt haben, sagt der Herr von Imladris, dass sie dies wohl tun könnten, worauf Arathorn vortritt und vorsichtig Barahirs Ring in den Schlitz im Schloss der Kiste einsetzt, wo dieser perfekt hineinpasst. Derweil holt Herr Elrond aus einer ebenfalls in der Halle stehenden Truhe einen Stab, den er als den Königsstab des Nordens, das Szepter von Annuminas, vorstellt. An seinem unteren Ende hat der Stab, bei dem es sich um ein weiteres Erbstück der Könige von Arnor und Arthedain handelt, eine Aussparung, welche genau auf den aus dem Schloss ragenden Teil von Barahirs Ring passt. Gemeinsam fungieren diese beiden Erbstücke des Nordens als Schlüssel für König Arveduis Kiste, welche sich auf diesem Weg mühelos öffnen lässt. Von der Mechanik mindestens ebenso angetan wie von dem vorzüglichen Miruvor, konstatiert Bóin II., dass ein derart filigranes und gleichwohl stabiles Schloss zwergischer Machart sein müsse. Herr Elrond erwidert, er wolle Bóin II. nicht zu nahe treten, aber auch die Elben würden sich in der Mechanik auskennen. Der Zwerg gibt darauf zur Antwort, dass dies schon möglich sei, dafür würden sie aber offenbar die Grösse ihrer Gläser unterschätzen. Dabei hält er sein leeres Glas in die Höhe, welches er zuvor in noch vollerem Zustand von Khufur im Tausch gegen sein bereits geleertes Glas erhalten hatte, um etwas mehr von dem köstlichen Miruvor zu haben.

In der Kiste von König Arvedui befinden sich zahlreiche, unbeschädigt aussehende Schriftrollen mit königlichem Siegel. Schon nach einem kurzen Blick darauf sagt Arathorn, dass es sich bei den Schriften zwar nicht um Erbstücke des Nordens im engeren Sinne, sondern um Schriftstücke von König Arvedui handle, dass er aber trotzdem sehr froh über ihre Rückgewinnung und Rückgabe an die Waldläufer des Nordens sei. Auf Bóins II. Nachfrage erklärt Herr Elrond, dass es sich bei den Schriften um die Erlasse König Arveduis sowie vermutlich noch weitere wichtige Texte handle, welche sie in den kommenden Tagen erst genauer analysieren müssen.

Sobald Herr Elrond eine kleine Glocke geläutet hat, wird in der grossen Halle eine Festtafel hergerichtet, worauf der Herr von Imladris alle Anwesenden zu Tisch bittet, um gemeinsam die Rückkehr und bestmögliche Genesung der Gefährten sowie die Rückgewinnung der Erbstücke des Nordens zu feiern. Während des ganzen Essens legt es Bóin II. darauf an, möglichst viel von dem köstlichen Miruvor zu trinken, erst recht nachdem ihm Tinulin gesagt hat, dass er von diesem wundervollen Trunk wohl nichts wird mitnehmen dürfen. Von Calendin auf die Orkangriffe in Rhudaur angesprochen, erklärt Arathorn, dass die Orks bereits im Herbst des letzten Jahres in immer grösseren Zahlen aufgetreten und immer weiter nach Rhudaur vorgedrungen seien. Die Waldläufer hätten ihre liebe Mühe gehabt, andere Stammesmitglider zu evakuieren und auch die ansässigen Hügelmenschen vor Schlimmerem zu bewahren. Dabei habe er den Eindruck gewonnen, dass die Orks ihre Stützpunkte im Nebelgebirge massiv ausbauen.

Nachdem alle ausgiebig gespeist und sich dabei bestens unterhalten haben, hebt Herr Elrond schliesslich die Tafel auf und eröffnet anschliessend die Diskussion darüber, wie mit dem Erbstücken des nördlichen Königreiches verfahren und wie mit Arrohirs diesbezüglichem Dilemma umgegangen werden soll. Bei dieser Gelegenheit legt Tinulin das Ermächtigungsschreiben vor, welches Arrohir von Truchsess Beregond erhalten und dem Noldo zugesteckt hatte, bevor er den Raum verlassen hatte. Für alle Anwesenden ist klar, dass sowohl Barahirs Ring wie auch König Arveduis Kiste im Norden verbleiben und nicht an Gondor ausgeliefert werden dürfen. Eines der Hauptprobleme für Arrohir besteht darin, dass er nicht nur den Truchsess nicht anlügen möchte, sondern schlicht nicht in der Lage wäre, einem Mann wie Beregond gegenüber eine Lüge aufrecht zu erhalten, ohne sofort durchschaut zu werden. Es ist daher für die Gefährten von grosser Wichtigkeit, dass eine Lösung gefunden wird, bei welcher Arrohir nicht in die Verlegenheit kommt, lügen zu müssen.
Bezüglich der Erlasse von König Arvedui sieht Calendin eine mögliche Lösung darin, Arrohir mitzuteilen, dass man die Kiste aufgrund einer Beschädigung auch ohne einen speziellen Schlüssel, der ja aus weiteren Erbstücken besteht, habe öffnen können. Die darin gefundenen seien beschädigt und am Verfallen gewesen, weshalb die Elben von Imladris nur noch eine Abschrift davon hätten anfertigen können. Diese Informatio-nen würde Arrohir, der bei der Öffnung der Kiste nicht anwesend war, als wahr annehmen und könnte sie dem Truchsess problemlos weiterleiten. Auch wenn Tinulin diesen Lösungsansatz gut findet, und Herr Elrond erklärt, dass es grundsätzlich kein Problem darstellen dürfte, von den Schriften Arveduis eine Kopie für den Truchsess zu erstellen, ist klar, dass für Barahirs Ring eine andere Erklärung gefunden werden muss. Der Noldo denkt darüber nach, ob Barahirs Ring an die Elben zurückfallen würde, wenn es keinen Königserben in Arnor und Gondor geben sollte. Schliesslich schlägt er vor, dass Imladris die Verwahrung von Barahirs Ring offiziell für sich beanspruchen könnte "bis der König wiederkehrt", da es im Norden und im Süden keinen König mehr gebe. Allfälligen Unmut des Truchsessen aus der Überbringung dieser Nachricht wolle er gerne auf sich nehmen und Arrohir dabei so gut wie möglich entlasten. Diese Vorgehensvariante wird weiter besprochen, und Herr Elrond bedingt sich etwas Zeit aus, um diesen Weg, der Arrohir bezüglich Barahirs Ring aus seinem Dilemma führen könnte, zu überdenken.

Bereits nach einer kurzen Beratung muss der Herr von Imladris Tinulins Vorschlag eine Abfuhr erteilen, da eine derartige Positionierung des Elbenreiches ein grosser Affront gegen den Truchsess von Gondor wäre, was unter allen Umständen vermieden werden müsse. Gondor sei ein wichtiger und starker Verbündeter gegen den schwarzen Feind, der sich in Minas Morgul und an anderen Orten im Osten bereits wieder rege. Tinulins Vorschlag könnte in Gondor als Zweifel an der Rechtmässigkeit der Stellung des Truchsessen als Verwalter des Reiches im Namen des Königs bis zu seiner Rückkehr verstanden und von seinen politischen Gegnern entsprechend ausgeschlachtet werden. Keines der Reiche des Westens könne an einer Schwächung Gondors interessiert sein, das zumindest zurzeit noch ein Bollwerk gegen den schwarzen Feind aus dem Osten sei.
Als Alternative schlägt Tinulin vor, dass die als "Waldläufer" bekannten nördlichen Dunedain stark auftreten und das Recht zur Verwahrung von König Arveduis Kiste sowie Barahirs Ring für sich proklamieren könnten, "bis der König zurückkehrt". Zur Untermauerung ihres Anspruchs könnten sie sich derselben Argumentation bedienen, mit welcher die Dunedain in Gondor unter massgeblicher Führung des damaligen Truchsessen Pelendur im Jahr 1945 3Z König Arvedui die Krone Gondors verweigert und sie stattdessen Eärnil II. zugestanden hatten. Doch auch dieser Lösungsansatz stösst bei Herrn Elrond und den Waldläufern auf keine Befürwortung, da er ebenfalls ein politisches Erdbeben auslösen könnte. Bei diesem Vorgehen müsste Arrohir dem Truchsess gegenüber zudem sicher preisgeben, wem genau er die Erbstücke des Nordens ausgeliefert und wer von den Waldläufern den Verwahrungsanspruch geltend gemacht habe. Anglas erklärt dazu, dass es das oberste Bestreben der nördlichen Dunedain sei, nach aussen hin möglichst nicht in Erscheinung zu treten. Der Name "Langbein", unter dem man den alten Halmir in den Gasthöfen der Umgebung kenne, sei nicht einfach aus einer Laune heraus gewählt worden, sondern es gehe darum, von der Bevölkerung für nichts anderes als einfache und unbedeutende Landstreicher gehalten zu werden.
Da somit das Problem zumindest bezüglich Barahirs Ring fortbesteht, denkt Calendin darüber nach, ob allenfalls die Möglichkeit bestünde, Arrohir und Maira die Erinnerung an das Aussehen des Ringes zu nehmen und ihnen einen ähnlich aussehenden Ring mitzugeben. Da jedoch auch dieser Ansatz wenig erfolgversprechend ist, schlägt Tinulin schliesslich einen Überfall auf die Gefährten vor, bei welchem ihnen die Erbstücke geraubt werden sollen. Dies würde allerdings das Risiko von Verletzten und vielleicht sogar Toten mit sich bringen, und auch da wäre der Ausgang des Konflikts ungewiss, zumal die Gefährten ihre Haut und Habe natürlich so teuer wie nur irgend möglich verkaufen würden.
Für Khufur wird im Laufe der Diskussion immer klarer, dass hier ein geheimer Plan geschmiedet werden könnte, der nicht allen Ordensmitgliedern offengelegt werden soll. Als Herr Elrond schliesslich sagt, dass er einen Vorschlag zur Lösung des Dilemmas habe, bittet Khufur daher darum, den Raum verlassen zu dürfen, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, am Ende mit einer unbedachten Bemerkung etwas auszuplaudern. Herr Elrond ist damit einverstanden und fragt anschliessend Bóin II., ob er den Raum ebenfalls verlassen oder bleiben wolle, auch wenn der Plan Konsequenzen für ihn nach sich ziehen könnte. Der Zwerg erwidert darauf, er wolle sich niemandem aufdrängen und sei bereit zu bleiben, zumal die Konsequenzen eintreten würden, ob er nun im Voraus von ihnen wisse oder nicht. Der Herr von Imladris nimmt die Äusserung zur Kenntnis, bittet Bóin II. schliesslich aber dennoch, den Raum vor dem Fortgang der Besprechung zusammen mit Khufur zu verlassen, wobei er den Zwergen je noch ein volles Glas Miruvor mit auf den Weg gibt.

Am nächsten Morgen wird Arrohir zu Anglas gerufen und trifft den Waldläufer wenig später auf einer der weitläufigen Terrassen von Elronds Haus. Anglas dankt Arrohir nochmals für den grossen Einsatz, den er auch ganz persönlich geleistet habe, um mehr über das Schicksal von König Arvedui zu erfahren und Barahirs Ring sowie die weiteren Relikte aus dem Norden zurückzubringen. Zum Dank für seinen aufopferungsvollen Dienst sei beschlossen worden, dass Arrohir das Schwert Farongyrth und die Rüstung Ondrils auch weiterhin tragen sowie das Amt als Herold des untergegangenen nördlichen Königreiches bekleiden dürfe, solange er diese Bürde zu tragen vermöge und gelobe, sich immer für das untergegangene nördliche Königreich einzusetzen. Wenn er sich aber von der Aufgabe zurückzuziehen gedenke, solle er das Schwert Farongyrth sowie die Rüstung Ondrils nach Imladris zur Verwahrung geben. Gleichermassen geehrt wie überrascht, geht Arrohir auf ein Knie, worauf ihm Anglas das Schwert und die Rüstung überreicht. Nachdem er sich ein wenig gefangen hat, sagt Arrohir, er werde gerne kommen, sollte Anglas, Arathorn oder der alte Halmir nach im schicken. Dann gibt er die Gegenstände, die ihn schon so weit durch die Welt begleitet haben, an Anglas zurück und fügt an, er werde das grosszügige Angebot überdenken und ihm seinen Entscheid nach 12 Tagen mitteilen.
Nach dem Gespräch sucht Arrohir sogleich Tinulin auf und erzählt ihm von Anglas' Angebot. Tinulin ist erfreut und bestärkt den jungen Dunadan darin, beim Orden zu bleiben und Schwert und Rüstung sowie die damit verbundene Aufgabe anzunehmen. Anschliessend geht der Noldo auch noch bei den anderen Gefährten vorbei und bittet sie, Arrohir ebenfalls gut zuzureden, bevor er zu seinem Vater Elvëanwe geht, um diesen zu bitten, für sich 10 Pfeilspitzen aus Edelstahl zu schmieden. Des Weiteren wünscht er für sich und Calendin je 10 neue handsignierte, das heisst mit dem für Tinulin und Calendin je persönlich erstellten Siegelzeichen in Elvëanwes eigener Schrift versehene Pfeilspitzen aus Edelstahl. Dabei schildert er seinem Vater, wie wohlwollend Herr Elrond und die Dunedain ihm und den Gefährten gegenüber gewesen seien und dass er seine Freunde jetzt sicher noch in den Süden begleiten wolle. Bei seiner nächsten Rückkehr nach Imladris werde er sicher klarer sehen und entscheiden können, ob und inwiefern er sich etwas zurückziehen könne. Nachdem ihm seine Mutter Nenwen tief in die Augen gesehen hat, sagt sie, dass er wohl leider noch lange nicht zur Ruhe finden und ihr, entgegen seiner Worte nach der Ankunft, auch jetzt widerstehen und erneut fortgehen werde. Etwas milder fügt sie an, dass es durchaus gut sei, dass er so einen starken Wille habe, denn diesen werde er benötigen, wenn er sich in die Lande ausserhalb der Elbenreiche begebe. Als sie ihm darauf einen Kuss auf die Stirn gibt und ihn dabei anlächelt, hat Tinulin eine Träne der Zerrissenheit im Auge. Er gibt ihr ebenfalls einen Kuss auf die Stirn und sagt: "Mutter, ich freue mich auf den Tag, wenn ich Dir das nicht mehr antue. Es tut mir sehr leid."

Am Nachmittag sucht Bóin II. das Gespräch mit Arrohir und sagt ihm, dass er in seiner noch relativ kurzen Zeit als Träger des Schwertes Farongyrth bereits viel mehr Unheil und weitaus Übleres angezogen habe als sein Vater Caedmon zu seiner Zeit. Auch sei er von allen Seiten immer wieder herumgeschoben worden und habe sich schliesslich im Norden zusätzlich zu seinem Dachschaden auch noch eine weitere schwere Verletzung zugezogen. All dies habe Arrohir sicher nicht verdient, und all diesen Widrigkeiten zum Trotz sei er sich gleichwohl die ganze Zeit über stets treu geblieben. Nun aber zweifle er, ob er das Schwert Farongyrth und die Rüstung Ondrils, welche schon sein Vater getragen habe, weiterhin führen solle. Dabei müsse sich Arrohir jedoch im Klaren darüber sein, dass es in seiner Natur liege, das Üble weiterhin anzuziehen, und dass sich auch durch das Ablegen dieser Dinge nichts daran ändern würde. Bóin II. fährt fort, dass er mit Tinulin und vielleicht auch Calendin auch in Zukunft in den Kampf gegen das Böse ziehen wolle und er ihnen als Mitstreiter stets willkommen sei. Die Worte des erfahrenen Zwergs verfehlen ihre Wirkung bei Arrohir nicht, der sich im Anschluss nach Bóins II. zurückliegenden Reisen und Abenteuern erkundigt und dabei für einen kurzen Moment wieder ganz zu dem träumerischen Jungen wird, der er einst in Isengart gewesen war.

Am Abend werden die Gefährten zu Herrn Elrond gerufen, der ihnen eröffnet, es sei beschlossen worden, Arrohir nicht nur eine Abschrift der Erlasse aus König Arveduis Kiste mit auf seinen Weg nach Gondor zu geben, sondern auch Barahirs Ring sowie Arveduis Kiste samt ihrem Originalinhalt. Mit dieser Geste solle ein Zeichen gesetzt und Gondor die Unterstützung gewährt werden, welche dieser starke Verbündete der Mächte des Westens benötige, selbst wenn dies gegen den Willen Ondrils geschehen sollte. Arrohir ist gleichermassen erstaunt und glücklich über diesen unerwarteten Entscheid, der ihm einen Ausweg aus seinem Dilemma offenbart. Auch Maira und Khufur sind erfreut über die glückliche Fügung, während Bóin II. das Ganze sehr merkwürdig vorkommt. Gleichwohl sagt der erfahrene Kämpfer nichts dazu, sondern freut sich ebenfalls mit Arrohir, zumal noch einige Tage bis zum erneuten Aufbruch vergehen werden, während derer er es sich hier gutgehen lassen nöchte.

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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #189 am: 2.08.2020 | 16:36 »
Session 72: Teil 2

Am 6. Mai 2785 3Z erhält Tinulin von seinem Vater die frisch geschmiedeten und signierten Pfeilspitzen, welche er auch gleich zu Calendin bringt. Dabei erzählt er seinem Freund, dass seine Eltern bereits wissen, dass er schon bald wieder in die Lande ausserhalb der Elbenreiche aufbrechen werde. Calendin erwidert, dass er seine Eltern ebenfalls in die Reisepläne eingeweiht habe und auch Glorwen wisse, dass er bald wieder losziehe.
Calendin bedankt sich im Anschluss auch noch persönlich bei Elvëanwe für die Pfeilspitzen und wechselt anschliessend noch ein paar Worte mit dem erfahrenen Schmied.
Bald darauf kommt Calendin Tinulins Bitte nach und sucht das Gespräch mit Arrohir, den er während eines Spaziergangs an ihr erstes Zusammentreffen erinnert, als der junge Dunadan ihn in Isengart unbedingt auf die Jagd begleiten wollte. Als Calendin anfügt, dass sich Arrohir damals wohl ein bisschen überschätzt habe, stellt dieser diese Sicht der Dinge sogleich in Abrede, auch wenn ihm bewusst ist, dass es durchaus so gewesen sein könnte. Der Waldelb fährt fort und sagt, dass sie wohl auch in Zukunft wieder auf die Jagd gehen werden, wobei Arrohir das Schwert Farongyrth und Ondrils Rüstung sicherlich gute Dienste leisten könnten, erst recht wenn sie dereinst wieder auf das Schattenwesen treffen sollten. Da wird Arrohir sehr ernst und fragt seinen Freund, ob er glaube, der Schatten könnte es gar nicht auf die Artefakte, sondern auf Arrohir selbst abgesehen haben. Trotzig fügt er an, dass wenn das Schattenwesen einen Herold haben wolle, dann solle es einen bekommen. Calendin erwidert darauf, dass es ihnen vielleicht gelingen mag, noch bessere Heilung für Arrohir zu finden, dass seine Verwundung dem Schatten jedoch ein deutlicherer Richtungsgeber sei als alles andere und er Arrohir sicher wiederfinden werde. Dann jedoch werde er von Arrohirs Hand vernichtet werden, auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen sei, wie das gelingen könnte. Auch wenn das, was Glorwen zugestossen sei, ihn ebenso getroffen habe wie seine eigene Verwundung, werde er wieder in die Lande ausserhalb der Elbenreiche ziehen, und es würde ihn freuen, Arrohir wieder mit auf die Jagd nehmen zu können.

Auch Maira spricht noch mit ihrem Bruder über seine und ihre Zukunft und sagt, sie habe gehört, dass sich sein Zustand verschlimmern werde, wenn er nichts gegen den Schatten unternehme. Es sei daher immens wichtig, dass er sich so gut wie möglich schütze. Sie selbst habe schon mit einem Bein auf der anderen Seite gestanden und wolle um jeden Preis verhindert sehen, dass ihm dasselbe widerfahren könnte. Sie wisse zwar, dass Arrohir wie auch sie eigentlich nicht mehr weiter in den Kampf gegen die Schatten ziehen wolle, im Gegensatz zu ihm habe sie diesbezüglich nun jedoch zumindest eine kleine Wahl. Als Arrohir ihr darauf sagt, dass er gerne Onkel werden würde, erwidert Maira, je sicherer sie ihn wisse, desto grösseren Abstand könne sie von den Calatirnor und ihren gefährlichen Aufgaben nehmen.

Calendin verbringt die letzten Tage vor dem geplanten Aufbruch hauptsächlich mit seinen Eltern und Glorwen. Seine Mutter Fimlass sagt ihm, dass Glorwen vorerst bei ihnen bleibe und sie sich um sie kümmern werden. Er müsse sich jedoch im Klaren darüber sein, dass es immer besser für Glorwen sei, je öfter und länger er in ihrer Nähe weile, auch wenn sie sich ihm gegenüber stark gebe.

Am 8. Mai 2785 3Z bittet Arrohir die Gefährten sowie Anglas um eine kurze Zusammenkunft, um ihnen seine Entscheidung bezüglich Ondrils Rüstung und des Schwertes Farongyrth mitzuteilen. Während der Waldläufer die Nachlassgegenstände des alten Herolds von Fornost Erain mitbringt, erscheint Arrohir mit dem grossen Schild von Zadan n'Bawâb. Es dauert eine Weile, bis der junge Dunadan zu seinen Worten findet und schliesslich sagt, dass er ohne seine Gefährten nicht hier wäre. Weder wäre in den Norden gelangt noch von dort zurückgekehrt. Hier nun habe er viel Liebe erfahren und Calendin, Bóin II. und Maira hätten ihn darin bestärkt, sich nicht zu verstecken, denn so sei er keine Hilfe und man müsse sich um ihn sorgen. Nachdem ihm Anglas Ondrils Rüstung und das Schwert Farongyrth überreicht hat, hält er die Klinge hoch in die Luft und sagt dazu: "Im Leben Arrohir, im Tod Ondril! Ins Leben und bis in den Tod!" Während Anglas Arrohir anerkennend zunickt, ist Maira ob dieser Worte ihres Bruders unsicher, ob sie beruhigt sein soll oder sich noch zusätzliche Sorgen machen muss, und auch Tinulin macht sich so seine Gedanken. Bóin II. hingegen fasst Arrohir bekräftigend am Arm, worauf der junge Dunadan zu Anglas sagt, dass er ihm gerne folgen werde, wenn er gerufen werden sollte.

Am Abend werden die Gefährten erneut zu Herrn Elrond gerufen, der ihnen mitteilt, dass ihr Aufbruch nun kurz bevorstehe. Leider sei es Tinulin und Calendin jedoch nicht möglich, die Gefährten bis nach Gondor zu begleiten, da sie hier unabkömmlich seien. Während sich Calendin auch weiterhin um Glorwens Wohlbefinden und Genesung kümmern müsse, sei Tinulins Anwesenheit in Imladris auf unbestimmte Zeit von Nöten, weshalb sie die Gefährten nur so weit durch Rhudaur begleiten könnten, bis sie keine Überfälle durch Orks und Wölfe mehr befürchten müssten. Bóin II. ist von dieser Aufspaltung der Gruppe gar nicht begeistert und würde den Aufbruch lieber so weit nach hinten verschieben, dass die Elben sie begleiten können, aber Maira gibt zu bedenken, dass es bereits Mai geworden und zudem nicht absehbar sei, wie lange sich diesfalls ihr Aufbruch noch verzögern würde. Sie wolle daher bald aufbrechen, um endlich nach Gondor und zu ihrem Ehemann Ivradil zu kommen. Da lenkt Bóin II. schliesslich ein, wobei er Maira aber in Aussicht stellt, dass sie ebenfalls wird Wache halten müssen, wozu sich die Heilerin bereit erklärt.

Am Morgen des 11. Mai 2785 3Z ist der Tag des Aufbruchs gekommen, und Herr Elrond übergibt Tinulin dazu feierlich eine mit dem köstlichen Miruvor gefüllte Karaffe aus Kristall. Nachdem sich die Zwerge und Menschen von Tinulins und Calendins Eltern sowie zahlreichen weiteren Elben verabschiedet haben, brechen sie gemeinsam mit den beiden Elben auf.

Am Abend des 14. Mai 2785 3Z erreichen die Gefährten den Punkt, an welchem die Tinulin und Calendin umkehren sollen. Bis hierher ist die Reise problemlos verlaufen, und nachdem die Gefährten ihr Nachtlager errichtet haben, nimmt Tinulin Bóin II. kurz beiseite, um ihm die Karaffe mit dem Miruvor anzuvertrauen. Er sagt, der edle Tropfen sei ein Abschiedsgeschenk von Herrn Elrond, den die Menschen und Zwerge am ersten Abend nach ihrer Trennung von den Elben gemeinsam trinken sollen, auf dass sie ihnen in guter Erinnerung bleiben. Gleichzeitig gibt der Noldo Bóin II. den Ratschlag, er solle immer einen Notgroschen an einer sicheren Stelle verwahren, und auch Khufur solle seine Wertsachen immer gut behüten. Um Arrohir macht sich Tinulin in dieser Hinsicht hingegen weniger Sorgen. Bóin II. kommt sogleich auf den Not-groschen zurück und bittet seinen Freund um das nötige Kleingeld, um die Reise für alle Gefährten sicher und angenehm gestalten zu können, worauf er 30 Silber- und 100 Bronzestücke aus der Reisekasse der Calatirnor erhält. Schliesslich legt Tinulin dem Zwerg die Hand auf die Schulter und sagt, auch wenn er noch nicht wisse, wann es ihm möglich sein werde, so hoffe er doch, den Gefährten schon bald nachfolgen zu können.

Als sich Maira am nächsten Morgen von Calendin verabschiedet, sagt sie ihm, er solle gut auf Glorwen achten und sie nicht zu früh verlassen, um sich wieder den Calatirnor anzuschliessen, worauf der Waldelb erwidert, Maira solle die Zeit mit Ivradil geniessen. Nachdem sich alle von Tinulin und Calendin verabschiedet haben, weist er Noldo nochmals darauf hin, dass Bóin II. noch eine süsse Überraschung für alle dabei habe, welche sie am Abend gemeinsam geniessen sollen.
Nachdem Tinulin und Calendin ihre Pferde gewendet haben und den Weg zurück nach Imladris in Angriff nehmen, brechen auch die Zwerge und Menschen auf und folgen der grossen Oststrasse weiter nach Westen. Da Khufur sein Pferd Bjarni aber so gar nicht zügeln kann, steigt er schliesslich ziemlich entnervt ab und läuft zu Fuss weiter. Bóin II. nutzt diese Gelegenheit ebenfalls, um sich ein bisschen die Beine zu vertreten, und so kommen sie bis zur Mittagsrast nicht allzu schnell voran. Als Arrohir und Maira unterwegs ein Stück vorausreiten, nutzt Bóin II. diese Gelegenheit, um Khufur einzuschärfen, dass er stets gut auf die Geschenke für Fürst Thrór achten solle. Am Nachmittag reiten auch die Zwerge wieder, und so erreichen die Gefährten bis zum Abend eine Weggabelung, bei welcher sie ihr Lager aufschlagen und gemeinsam mit dem von Bóin II. hervorgeholten Miruvor auf die Elben und den Heimweg anstossen. Nachdem das Lager eingerichtet ist, übernehmen Bóin II. und Maira die erste Wache, während sich Arrohir und Khufur zur Ruhe begeben, wobei der junge Dunadan seine Rüstung zum Schlafen auszieht und sie nur während der Wache mit Khufur im zweiten Teil der Nacht trägt.

Nach einer ruhigen Nacht wenden sich die Gefährten am nächsten Morgen nach Süden und folgen dem Weg, um im Winkel bei der Ortschaft Fennas Drunin den Mitheithel zu überqueren. Unterwegs füllen sie bei regnerischem Wetter ihre Wasservorräte an einem Bach auf und richten sich am Abend ein gemütliches Lager bei einigen Hügeln etwas abseits des Weges ein, wobei Bóin II. und Maira erneut die erste Wache übernehmen. Schon bald nachdem ihre Freunde eingeschlafen sind, verspüren auch der erfahrene Kämpfer und Maira eine ungewöhnliche Schläfrigkeit. Während Maira am Lagerfeuer bleibt, steht Bóin II. auf und begibt sich auf einen kleinen Rundgang um das Lager, um die immer grösser werdende Müdigkeit abzuschütteln. Als er das Lager etwa zur Hälfte umrundet hat, bemerkt Bóin II., dass ihm die Augen schon seit einigen Schritten zugefallen sein müssen und er nicht die Kraft hat, um sich noch länger auf den Beinen halten zu können. Verwirrt über diese ihm völlig unbekannte Schwere des Körpers und Geistes, versucht der Zwerg zwar noch krampfhaft, sich auf seine Axt zu stützen, doch auch das will ihm nicht mehr gelingen. Schliesslich geben seine Beine nach, und Bóin II. ist fest eingeschlafen, noch ehe er mit verdrehten Augen ganz zu Boden gesunken ist.

Als Khufur im Zelt die Augen aufschlägt, um gemeinsam mit Arrohir die Wache während des zweiten Teils der Nacht zu übernehmen, stellt er verwundert fest, dass es draussen bereits hell geworden ist. Von einer plötzlichen Panik erfasst, stürmt er aus dem Zelt und sieht, dass die Morgensonne des 17. Mai 2785 3Z schon mehrere Stunden am Himmel stehen muss. Voller Adrenalin läuft Khufur durch das Lager, bis er ein Stück ausserhalb endlich auf den friedlich schlafenden Bóin II. stösst und ihn umgehend weckt. Sobald der erfahrene Kämpfer die Augen aufgeschlagen hat, erzählt ihm sein Schüler aufgeregt, dass irgendetwas nicht stimmen könne. Es dauert nur den Bruchteil weniger Sekunden bis Bóin II. auffällt, dass die Ringe, welche er von Cirdan und Arassuil erhalten hatte, von seinen Fingern verschwunden sind. Langsam dämmert den Zwergen, dass sie ausgeraubt worden sein müssen, worauf sie rasch Maira und Arrohir wecken, die noch immer am Lagerfeuer und im Zelt schlafen. Als Bóin II. den jungen Dunadan wachrüttelt, entdeckt er entsetzt, dass auch Barahirs Ring nicht mehr um Arrohirs Hals hängt. Ein Blick durchs Zelt macht klar, dass auch das Zelt durchsucht worden sein muss, denn die von den Elben angefertigten Abschriften der königlichen Erlasse liegen überall wild verstreut herum. Während Arrohir ganz aufgelöst den Verlust von Barahirs Ring zu beklagen beginnt, bemerken die anderen, dass ihnen auch ihre Geldbörsen abhandengekommen sind. Noch immer ganz hektisch sieht sich Bóin II. um, kann in der Umgebung aber nichts Auffälliges entdecken, weshalb er sich daran macht, im Lager nach Spuren zu suchen. Es dauert nicht lange, bis er einige Abdrücke entdeckt, die seiner eher bescheidenen Ansicht nach von Menschenschuhen stammen könnten. Als Maira das Packpferd Blosma nirgends entdecken kann und sich nach König Arveduis Kiste erkundigt, zeigt sich, dass auch sie mitsamt den Originalerlassen aus dem Lager verschwunden ist. Angestrengt machen sich die Gefährten daran, die Fährte des Packpferds zu suchen, und verzweifeln nur noch mehr, als es ihnen einfach nicht gelingen will. Schliesslich rufen sie sich zur Ruhe und machen eine Bestandsaufnahme, die ergibt, dass alle Geldbörsen und Edelsteine, Bóins II. Ringe sowie Barahirs Ring, König Arveduis Kiste und das Pferd Blosma gestohlen wurden. Die Waffen der Gefährten sind hingegen ebenso unberührt geblieben wie die besser versteckten Geschenke für Fürst Thrór und Bóins II. eiserne Notreserve. Während Arrohir völlig am Boden zerstört ist und sagt, dass nun alles wieder von vorne losgehe, sind seine Freunde etwas gefasster und schliessen aus dem sich bietenden Bild des Lagers, dass die Diebe nicht sehr zahlreich gewesen sein und zudem nicht viel Zeit gehabt haben dürften. Krampfhaft versuchen sie, sich die Schläfrigkeit zu erklären, welche alle befallen hatte, und Maira nimmt schliesslich auch einen Schluck von dem Wasser, das sie tags zuvor in ihre Schläuche gefüllt hatten, doch scheint dies keinerlei ungewöhnlichen Auswirkungen zu haben. Schliesslich brechen sie auf Bóins II. Ansage das Lager ab und suchen auch noch die weitere Umgebung nach Spuren ihres Packpferds ab. Trotz intensiver Bemühungen finden sie jedoch auch jetzt keinerlei verwertbare Spuren, und die Menschen und Zwerge hätten sich wohl noch nie so sehr die scharfen Augen ihrer elbischen Freunde herbeigesehnt. Maira gibt indessen zu bedenken, dass die Räuber längst über alle Berge sein dürften, bis sie Tinulin und Calendin hergeholt hätten, wobei ihnen auffällt, dass sie sich gar nicht mehr an den letzten Teil des Weges zum verborgenen Tal erinnern können. Nicht nur deswegen ist für Bóin II. klar, dass sie hier ganz auf sich alleine gestellt sind. Bei einem Blick auf ihre Karte erinnert sich der erfahrene Zwerg an eine Ruine, an welcher sie tags zuvor vorbeigeritten waren, und schlägt vor, dass sie sich dort umsehen sollten, da es ein guter Lagerplatz für die Diebe sein könnte.

Am späten Nachmittag erreichen die Gefährten die nahe am Wegesrand gelegene Ruine, welche allerdings verlassen ist. Auch hier finden sie trotz akribischer Suche keine verwertbaren Hinweise auf die Diebe. Bóin II. überlegt, ob vielleicht die Leute vom nördlich ihrer Position beheimateten Samtpfoten-Clan etwas mit dem Diebstahl zu tun haben könnten. Maira macht sich derweil Gedanken darüber, wie diesfalls vorzugehen wäre, da die Hügelmenschen den Diebstahl sicher nicht freiwillig zugeben würden. Da sie hier keine weiteren Hinweise finden können, kehren sie schliesslich geknickt um und reiten bis zum Abend nach Süden. Nachdem sie ihr Lager ein Stück südlich des Orts des Verbrechens aufgeschlagen haben, reagiert Khufur seine Wut und den Frust am Feuerholz ab. Der mittlerweile ob seines unerklärlichen Versagens bei der Wache völlig am Boden zerstörte Bóin II. versucht derweil ebenso angestrengt wie erfolglos, sich von seinen früheren Reisen durch diesen Landstrich an mögliche Verstecke für die Diebe zu erinnern. Schliesslich sagt Maira, dass sie sich vielleicht mit dem Diebstahl der Sachen abfinden müssten, wenn sie auch weiter im Süden keine Anhaltspunkte finden sollten, zumal sie nicht die Kraft habe, um sich nochmals auf die Suche nach Barahirs Ring zu begeben, noch dazu ohne den Hauch einer Spur. Bedrückt erwidert Arrohir, dass ihm diese Kraft ebenfalls fehle.
In dieser Nacht wacht Bóin II. während der ersten drei Stunden alleine, bevor er von Khufur bis zum Morgengrauen abgelöst wird, wobei keiner der Zwerge das geringste Anzeichen von Müdigkeit verspürt.

Am Morgen des 18. Mai 2785 3Z brechen die Gefährten schon früh ihr Lager ab und reiten weiter nach Süden, bis sie sich am Abend des 20. Mai 2785 3Z der kleinen Ortschaft Fennas Drunin nähern. Bei einem etwas vorgezogen gelegenen Bauernhof fragt Arrohir nach, ob in der Umgebung etwas über Strauchdiebe bekannt sei, worauf ihm der Bauer sagt, da könne er wohl nur seinen Nachbarn Kjeld meinen, der ihm seine Frau streitig gemacht habe. Da er keine anderen brauchbaren Hinweise erhält und auch das Packpferd Blosma und König Arveduis Kiste nicht gesichtet wurden, reiten sie schliesslich nach Fennas Drunin, wo sie auf das Gasthaus "Zur Fähre" und die Kneipe "Säuferloch" hingewiesen werden. Auf Arrohirs Nachfrage lässt der Wirt des Gasthauses, der ebenfalls keine Diebe gesehen hat, die Gefährten in seiner Scheune übernachten, wenn sie dafür seinen in mehreren Fässern lagernden Biervorrat umschichten. Während sich Arrohir und Khufur sogleich ans Werk machen, sucht Bóin II. nochmals das Gespräch mit dem Wirt und lässt für ein gutes Zimmer, Essen, Getränke und einen warmen Waschzuber sogar ein grosszügiges Trinkgeld springen. Während sich Maira wenig später als erste ausgiebig waschen darf, geht Bóin II. noch zur Fähre, wo man aber ebenfalls kein Zeichen von Blosma oder König Arveduis Kiste gesehen hat.
Beim Abendessen besprechen die Gefährten die weitere Reiseroute, wobei Bóin II. sagt, dass Khufur noch einen Abstecher zu Fürst Thrór machen müsse, was vor allem bei Maira auf wenig Begeisterung stösst, die sich schliesslich aber auch mit diesem Umweg einverstanden erklärt. Nach dem Essen gehen Bóin II. und Arrohir noch ins "Säuferloch", während sich Maira und Khufur mit etwas Geld aus Bóins II. Notreserve um den Proviant für die kommenden Tage kümmern. Auch in der dunklen Kaschemme erhalten Bóin II. und Arrohir keine Hinweise auf die Diebe oder den Verbleib des Diebesguts, weshalb sie schon bald zum Gasthaus zurückkehren. Unterwegs fragt Bóin II. Arrohir, was er Truchsess Beregond über den Verlust der Erbstücke des Nordens zu sagen gedenke. Arrohir erwidert, dass er einfach die Wahrheit sagen und den Spruch des Truchsessen ertragen werde. Anschliessend reden die beiden Freunde noch lange über ihre Fahrt in den Norden, und Arrohir trauert ein weiteres Mal Lirila nach, die in der Bucht der Flüchtlingssiedlung im Meer versunken war. Um den jungen Dunadan auf andere Gedanken zu bringen, sagt Bóin II., er werde ihm eines Tages vielleicht eine Geschichte erzählen, die er mit seinem Vater Caedmon erlebt habe, als auch sie einmal gemeinsam eine Kneipe besucht hätten.
Vor dem Schlafengehen führt Arrohir ein neues, tägliches Ritual aus, bei welchem er sich in Richtung Westen verneigt, sorgsam Ondrils Kettenrüstung zusammenfaltet und das Schwert Farongyrth darauf legt, nachdem er sein Heft geküsst hat.

Weiter geht's bei Teil 3

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #190 am: 2.08.2020 | 16:45 »
Session 72: Teil 3

Am nächsten Morgen, es ist der 21. Mai 2785 3Z, überqueren die Gefährten den Mitheithel mit der Fähre und reiten dem Fluss entlang nach Süden, bis sie am Abend des 26. Mai 2785 3Z die Westseite von Tharbad erreichen und im Gasthaus "Zum Eichhorn" Quartier beziehen. Schon am nächsten Tag überqueren sie erneut den Gwathlo, wie der Fluss ab dem etwas nördlich der heruntergekommenen Stadt gelegenen Zufluss des Glanduins genanntet wird, und reisen weiter in Richtung Rohan.
Als die Gefährten drei Tage später am Abend des 29. Mai 2785 3Z die Ortschaft Larach Duhnnan erreichen, beschliessen die Zwerge, Arrohir und Maira bis zur Furt des Isen zu begleiten, bevor sie umkehren und Fürst Thrór aufsuchen wollen. Die Reise durch Dunland verläuft ohne Zwischenfälle, und am Abend des 3. Juni 2785 3Z erreichen die Gefährten die Isenfurt. Noch während sie die Furt überqueren, erscheinen am Ostufer rohirrische Wachen, worauf Arrohir die Hand zum Gruss hebt und sich und seine Begleiter vorstellt. Die Reiter von Rohan lassen die Gefährten passieren und erlauben ihnen, ihr Lager gleich neben der ganz in der Nähe der Furt gelegenen Befestigungsanlage zu errichten.

Schon am nächsten Morgen trennen sich die Wege der Zwerge und Menschen, und während Arrohir und Maira mit je 5 Silberstücken aus Bóins II. Notreserve nach Edoras aufbrechen, um König Fréaláf einen Pflichtbesuch abzustatten, überqueren Bóin II. und Khufur die Isenfurt erneut und wenden sich anschliessend nach Norden, um Fürst Thrór aufzusuchen. Beim Abschied umarmt Maira die Zwerge sehr lange und sagt, eigentlich sei ihr die erneute Aufspaltung nicht recht, allerdings sei sie auch froh, so etwas früher nach Hause zu kommen.

Am Abend des 9. Juni 2785 3Z erreichen Bóin II. und Khufur die am Eingang zum Tal von Fürst Thrór gelegene dunländische Ortschaft Dunelag und beziehen im Gasthaus "Zum schwarzen Eber" Quartier. Nachdem sie ihre edlen rohirrischen Pferde Barufax und Bjarni in den Stall gebracht und ihre Sachen in dem ihnen zugewiesenen Zimmer im ersten Stock abgelegt haben, begeben sie sich, für einmal ihrer schweren Rüstungen entledigt, nach unten in den gut besuchten Schankraum. Bóin II. fällt zwar auf, dass nur Menschen und keine Zwerge aus Thrórs Schar anwesend sind, Khufur sieht darin aber kein Grund zur Sorge. Während des Essens ruft der Wirt Khufur zu sich an den Tresen, um sich danach zu erkundigen, was es mit den wertvollen Pferden auf sich habe, welche die Zwerge mit sich führen, da sie ja wohl nicht auf ihnen reiten würden. Khufur kommt nicht mehr dazu, dem Mann eine Antwort zu geben, denn plötzlich bricht im hinteren Teil des Schankraums eine wüste Schlägerei aus. Doch nicht nur dort scheinen die Emotionen hoch zu gehen, sondern auch beim Tresen, wo gleich mehrere Männer eine Frau bedrängen und daran hindern, sich in Richtung des Getümmels zu bewegen. Dem gleich hinter den Männern stehenden Khufur kommt das reichlich suspekt vor, weshalb er Bóin II. zuruft, er solle nach den Pferden sehen. Obwohl er glaubt, von der Mitte der Schlägerei her einen erstickenden Schrei vernommen zu haben, begibt sich der erfahrene Kämpfer sogleich zu einer Seitentüre, die nach draussen sowie zur Treppe in den ersten Stock führt. Während sich Bóin II. kurz auf dem Gang umhört und anschliessend über die Aussentüre den Stall aufsucht, mischt sich Khufur in das um die Frau entstandene Gedränge ein und versucht, sich zwischen sie und die fünf streit-lustig wirkenden Männer zu stellen. Als ihn einer der Männer daraufhin schlagen will, verpasst ihm der Zwerg einen zünftigen Fausthieb in die Nieren, worauf er vor Schmerzen benommen zu Boden geht. Sein Kumpane trifft Khufur derweil an der Wade, was den Zwerg ebenfalls kurz benommen macht, aber nicht davon abhalten kann, weiter der Frau beizustehen, auch wenn der Schläger sagt, er solle sich da raushalten, und einen Bierhumpen zur Hand nimmt. Auch Khufur bewaffnet sich mit einem Bierkrug und kann sein Gegenüber kurz benommen machen, wird dann aber ebenfalls von dem ersten Schläger getroffen, der sich schon wieder aufgerappelt hatte. Um seinem ersten Fausthieb noch etwas Nachdruck zu verschaffen, knallt Khufur ihm den Bierkrug so präzise an den Kopf, dass der Mann erneut, diesmal bewusstlos, zu Boden sinkt. Unterdessen betritt Bóin II. den Stall, kann dort aber nichts Auffälliges entdecken. Nachdem drinnen zwei der Männer die Frau beim Tresen verlassen haben, um bei der Hauptschlägerei mitzumischen, kreuzt Khufur noch immer mit dem zweiten Schläger die Bierhumpen, während sein Kumpane die Frau weiterhin festhält. Als Bóin II. wenig später in die Schankstube zurückkehrt, ruft ihm die Frau auf Westron zu, er solle "Lurg" helfen, wobei sie verzweifelt zum Getümmel hinüber schaut. Da Bóin II. nicht feststellen kann, wem er helfen soll, entschliesst er sich, den Mann anzugreifen, der die Frau festhält, der Schlag aufs Schienbein kann diesen aber nicht aus der Ruhe bringen. Derweil gelingt es Khufur, seinen Kontrahenden mit einem harten Brusttreffer vorübergehend benommen zu machen. Nochmals wendet sich die Frau an Bóin II. und bittet ihn verzweifelt, "Lurg" zu helfen, wobei sie als Erkennungsmerkmal "blaues Hemd" hinzufügt. Bóin II. kann den Gesuchten zwar auch jetzt nicht ausfindig machen, sagt aber zu Khufur, er solle der Frau helfen, worauf er sich ins Getümmel begibt und schon nach kurzer Zeit einen am Boden liegenden, schwer verwundeten Mann mit einem blauen Hemd entdeckt. Vorsichtig zieht er den blutenden Menschen an der Wand des Schankraums entlang aus dem Getümmel. Da gelingt es der Frau endlich, sich von ihrem Bedränger loszureissen, worauf sie zu dem Verletzten stürzt und sein Hemd bei der Blutung zerreisst, um die Wunde mit beiden Händen zuzudrücken. Khufur läuft der Frau hinterher und wirft einen Tisch um, um so für mehr Platz zu sorgen. Schon im nächsten Moment erkennt der Zwerg, dass der Rüpel vom Tresen der Frau ebenfalls nachsetzt und sie von hinten angreifen will, doch Khufur ist schneller und macht den Mann mit einem harten Schlag benommen. Während Bóin II. einen Vorhang von der Wand reisst, um so zu Verbandsmaterial zu kommen, versucht die Frau noch immer verzweifelt die Blutung zu stillen, was ihr aber nicht zu gelingen scheint. Noch immer will der Schläger nicht aufgeben, weshalb Khufur noch einmal richtig Mass nimmt und ihn mit einem wuchtigen Schlag niederstreckt. Derweil merkt Bóin II., dass die Nervosität der Frau mit einem Mal weicht, und sie mit ruhiger und konzentrierter Stimme sagt: "Alles gut, ich bekomme ihn in den Griff." Da wird Khufur plötzlich klar, dass die Frau heilkundig sein muss.
[Spieler von Khufur: "Die will ich, die will ich! Das ist unsere Heilerin! Die will ich heiraten", wobei er vor dem Spielleiter auf die Knie geht und einen Heiratsantrag andeutet.]
Als Bóin II. fragt, ob der Verwundete irgendwohin gebracht werden solle, erwidert die Frau, dass die Ecke des Raumes vorerst genügen müsse und sie zwei Tische umkippen und als Barrikade verwenden könnten, was Khufur auch sogleich macht. Derweil löst sich das Getümmel allmählich auf, und einige Schläger flüchten durch den Haupteingang aus dem Schankraum ins Freie, wobei sie von anderen verfolgt werden. Sicherheitshalber läuft Khufur nochmals zum Stall rüber, um dort nach dem Rechten zu sehen, aber die Pferde sind noch immer an Ort und Stelle. Bevor er in den Schankraum zurückgeht, sagt er zu seinem Pferd Bjarni, er solle sich von niemand Fremdem reiten lassen, auch wenn dieser vielleicht sagen würde, dass er ihn gekauft habe, denn er dürfe gar nicht verkauft werden. Als Khufur den Schankraum wieder betritt, hat Bóin II. einen der beiden bewusstlosen Schläger bereits in den heruntergerissenen, schweren Vorhang eingewickelt und das Paket mit den Gürteln der Schläger gesichert. Der Wirt, der sich der die ganze Schlägerei über hinter seinen Tresen gebückt hatte, ist entsetzt und bietet der Frau an, den Verletzten für die Nacht in seinem Zimmer zu beherbergen. Auf Bóins II. Frage sagt der Wirt, die beiden bewusstlosen Schläger seien ihm nicht bekannt.

// Metageblubber:


Nach der Session hat die Frau von Bóins II. Spieler meiner Partnerin per Whatsapp geschrieben: "He's still on fire! Er erzählt und erzählt, was sie aller erlebt haben." Ich werte das jetzt einfach mal als Zeichen für eine als spannend wahrgenommene Runde :-)

Wie schon angekündigt, hatte ich mir nach der letzten Session einige Gedanken zu Truchsess Beregonds wahrscheinlicher Reaktion auf ein offizielles Schreiben aus Imladris gemacht, in welchem Elrond ihm erklären würde, einen mindestens ebenso guten Anspruch auf die Verwahrung des Ringes zu haben "bis der König zurückkehrt". Ich hatte diese Idee von Tinulins Spieler zunächst für sehr gut gehalten, aber je länger ich darüber nachgedacht habe, desto harscher wurde der Ton, mit dem Truchsess in meinem Kopf auf so eine in seinen Augen klare Provokation gegenüber Gondor reagieren würde. Ich habe darüber auch mit den Spielern gesprochen, und wir haben auch zu Beginn dieser Session nochmals über die Motivationen und Beweggründe aller Parteien diskutiert: die nördlichen Dunedain wollen nicht als solche in Erscheinung treten, Imladris will Gondor nicht aussenpolitisch brüskieren oder innenpolitisch den Truchsess schwächen, der Truchsess will Gondor wieder zu alter Stärke führen und ist dafür auf alles angewiesen, was das Prestige des Landes und seiner Regierung steigert. Im Endeffekt sind wir zum Schluss gelangt, dass Elrond das Angebot Tinulin gegenüber, Barahirs Ring offiziell zu verwahren, unter diesen Vorzeichen nicht durchziehen kann und eine andere Lösung für Arrohirs Dilemma gefunden werden musste.

Für den Fall, dass es bei einem offiziellen Schreiben aus Imladris geblieben wäre, hatte ich mir im Vorfeld noch überlegt, ob Elrond den Elben in einer "Vision", die wir dann als quasi-real ausgespielt hätten, die Folgen dieses Vorgehen aufgezeigt hätte. Danach hätten die Spieler nämlich immer noch die Möglichkeit gehabt, sich allenfalls doch noch eine andere Variante auszudenken. Da die  Spieler sich aber für eine teilweise Rückabwicklung der Geschehnisse der letzten Session aussprachen, wurde dieses Hilfsmittel gar nicht nötig.

Was die Spieler in der Vision zu sehen bekommen hätten:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

In der Session haben wir die Hintergründe des Überfalls auf die Zwerge und Menschen natürlich genau erörtert und das Ganze auch ausgespielt. Damit der Sessionbericht aber nicht noch länger und überladener wird (und es dramaturgisch vielleicht auch ein bisschen spannender ist, wenn dieses Geschehen erst aus der Warte der einen Seite erzählt wird), folgt die Erklärung, was sich dort im Süden Rhudaurs wirklich zugetragen hat, erst im nächsten Sessionbericht.

Tinulins Spieler will als Tinulin Maira eine Auszeit oder gar das Ende ihrer Gruppenkarriere verordnen, da sie nun einfach schon zu viel Schreckliches erleben musste und eigentlich einen tollen Mann zu Hause hätte. Aus diesem Grund versuchen die Spieler bereits jetzt die Fühler nach einer möglichen Nachfolge für die Heilerin auszustrecken, denn ohne medizinische Versorgung geht's nun mal nicht. Als Spielleiter und Spieler von Maira war ich erst etwas verhalten, weil ich noch kein Konzept für eine mögliche Nachfolgefigur im Kopf hatte, denn schliesslich soll es ja nicht einfach eine Maira-Kopie werden. Mittlerweile habe ich aber eine Idee für die Nachfolge gehabt und freue mich nun sogar schon ein bisschen darauf, diesen neuen Stein hoffentlich schon bald ins Rollen bringen zu können.

Online Chaos

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #191 am: 4.08.2020 | 17:51 »
Oh ja, die arme Maira hat mittlerweile genug gelitten. Ich bin gespannt auf ihre Nachfolgerin.
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Was ich nicht finde, das findet auch kein Anderer!

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #192 am: 3.10.2020 | 21:33 »
Jaja blabla 60 Tage und so  ::)... bitte entschuldigt, dass ich erst jetzt dazu komme, hier den nächsten Session-Bericht einzustellen.

@Chaos: Tja also ob diese ominöse und liebreizende Dunländerin tatsächlich zu Mairas Nachfolgerin avanciert? Hier werden wir es bald erfahren, wenn auch vielleicht erst noch anderes ansteht...

Also dann, nehmen Sie eine bequeme Sitzposition ein und los geht's mit der Session 73, viel Spass  :)

Session 73: Teil 1
23.5. / 4.6. /9.6.-3.7.2785 3Z
Dunelag - Thrórs Hallen - Firienmark / Isenfurt - Edoras - Firienmark / Imladris - Firienmark

Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat und im Gasthaus "Zum schwarzen Eber" Ruhe eingekehrt ist, wendet sich die äusserst gutaussehende Frau an Khufur und dankt "dem Meister" für seinen beherzten Einsatz zu ihrer Rettung und auch dafür, dass sein Schüler Lurg aus dem Getümmel geborgen habe. Der junge Zwerg glaubt seinen Ohren nicht zu trauen, denn es scheint, als würde diese braunhaarige Schönheit, die sich als "Mo" vorstellt, ihn für den Meister und Bóin II. für seinen Schüler halten. Während Bóin II. ins obere Stockwerk eilt, um sicherheitshalber seine Rüstung anzuziehen, stellt Khufur das kleine Missverständnis bezüglich des Schüler-Meister-Verhältnisses richtig. Mo will ihm dennoch zuerst nicht so recht glauben, so sehr scheint sie von Khufurs Heldenmut und übrigen Qualitäten eingenommen zu sein. Nachdem Bóin II. wieder in den Schankraum zurückgekehrt ist, erfährt er von Mo, dass der Verletzte ihr Bruder Lurg ist. Während Khufur sich ebenfalls rüsten geht, sagt Mo mit grosser Bestimmtheit zu Bóin II., dass nicht davon auszugehen sei, dass die Angreifer noch einmal zurückkehren werden. Als sich der erfahrene Kämpfer zuerst Lurgs zerrissenes und blutverschmiertes Hemd und anschliessend Mo ansieht, erklärt sie ihm, dass ihr Bruder eine Stichwunde erhalten habe und sie glücklicherweise ein bisschen heilkundig sei. Noch glücklicher sei nur der Umstand gewesen, dass ihr Khufur so heldenhaft zu Hilfe gekommen sei. Sobald der junge Zwerg in seiner Plattenrüstung wieder zurück ist, tragen sie Lurg mit der Hilfe des Wirts vorsichtig in dessen Zimmer im ersten Stock, worauf sich Mo nochmals ganz herzlich bei Khufur bedankt und sich danach erkundigt, ob er zu Fürst Thrórs Schar gehöre. Der Anblick der dunländischen Schönheit macht den jungen Zwerg gleichermassen Verlegen wie ihre Frage, die er dahingehend beantwortet, dass er zwar zu Fürst Thrórs Schar gehöre, jetzt aber mit Meister Bóin II. unterwegs sei, der aus dem Eisengebirge stamme. Bevor sie sich von den Zwergen verabschiedet, sagt sie Khufur, dass sie tief in seiner Schuld stehe und sich eines Tages für seine Hilfe erkenntlich zeigen werde. Während Khufur vor der Türe Wache hält, kehrt Bóin II. mit dem Wirt Urd nochmals in die Schankstube zurück, wo sie feststellen, dass in ihrer Abwesenheit einer der beiden gefesselten Angreifer aufgewacht und abgehauen sein muss. So setzt sich Bóin II. auf den anderen, noch immer bewusstlosen Mann und kippt ihm Wasser aus einem Krug ins Gesicht, um ihn zu wecken. Der Angreifer wacht zwar ziemlich rasch auf, erweist sich aber als sehr unkooperativ, was die Beantwortung von Bóins II. Fragen betrifft, und sagt nur, dass er sich lediglich mit der hübschen Brünette habe vergnügen wollen, als er plötzlich von einem Zwerg angegriffen worden sei. Da im Moment ansonsten nichts aus dem Mann herauszuholen ist, fesselt ihn Bóin II. mit einem von Urd bereitgestellten Seil noch besser und sperrt in anschliessend für die Nacht in der Vorratskammer des Gasthauses ein. Wenig später kehrt Bóin II. mit vier biergefüllten Krügen zu Khufur zurück, der vor Mos Zimmer Wache hält, und erzählt seinem Schüler, dass Lurg und Mo gemäss Auskunft des Wirts wohl die Anführer der Menschen dieser Gegend seien. Die ganze Nacht über bewachen Bóin II. und Khufur das Zimmer, ohne dass sich irgendetwas Verdächtiges zuträgt.
[Der Spieler von Bóin II. sagt, er wisse bereits jetzt, dass Lurg und Mo zur dunländischen Familie "vom roten Kamm" gehören müssen, deren Stammsitz in der näheren Umgebung liegt. In der rund 200 Jahre früher angesiedelten Kampagne um das Vermächtnis von König Argeleb I. hatten Artemain dû Anduin und seine Gefährten bereits Konflikte mit Grebor vom roten Kamm und seinem Clan ausgefochten (und er ist den Spielern seither immer als dreister Widersacher im Gedächtnis geblieben). Und auch Caedmon, Tinulin und Bóin II. hatten im Rahmen der gut 20 Jahre vor der Isengart-Gruppe spielenden Generationen-Gruppe schon mit diesen Dunländern zu tun gehabt.]

Am nächsten Morgen, es ist der 10. Juni 2785 3Z, ist Lurg wieder auf den Beinen und dankt Khufur und Bóin II. nun auch noch persönlich für ihren rettenden Einsatz. Den Gefangenen will der Mann zur Befragung zu seinem im Westen gelegenen Sitz mitnehmen, genauer wird Lurg bei der Nennung seines Wohnortes jedoch nicht. Nochmals versichern Mo und Lurg, dass sie sich eines Tages bei Khufur für seine Hilfe erkenntlich zeigen werden, bevor sie sich reisefertig machen und mit dem Wirt Urd in den Stall gehen, um ihre Pferde zu holen. Bóin II. und Khufur denken noch eine Weile so gut sie es eben können über das Erlebte nach und beschliessen dann, die Sache vorerst auf sich beruhen zu lassen und wie geplant zu Fürst Thrór zu gehen. Von Urd erfahren die beiden Zwerge immerhin, dass sie einfach bei ihm nachfragen können, falls sie mit Lurg und Mo Kontakt aufnehmen wollen.

Als Arrohir und Maira am Morgen den 4. Juni 2785 3Z von der Isenfurt losreiten, sehen sie mehrere "Crebain" genannte Rabenvögel, die in grosser Höhe über den Himmel ziehen und Arrohir unweigerlich an Herrn Saruman denken lassen, dem der junge Dunadan nach seiner Rückkehr aus dem Norden einen Besuch versprochen hatte. Jetzt aber zieht es die Kinder von Caedmon und Evin zur Firienmark, wobei sie auf dem Weg dorthin am Abend des 7. Juni 2785 3Z einen Zwischenhalt in Edoras einlegen. Am nächsten Morgen erhalten sie eine Audienz bei König Fréaláf, dem Arrohir ebenfalls versprochen hatte, Meldung über die Expedition in den Norden zu machen. Nachdem der junge Dunadan beim Eingang zur goldenen Halle Meduseld Schwert und Schild abgegeben hat, werden er und seine Schwester zum König vorgelassen, dem sie sowohl von ihren Taten im äussersten Norden wie auch vom Diebstahl der wiedererlangten Artefakte berichten. Als Arrohir davon erzählt, dass die Gefährten im Norden der Eisbucht von Forochel mit einem Schattenwesen gekämpft und es vertrieben hätten, erkundigt sich der König mit ernster Miene danach, ob daraus für Rohan eine Gefahr resultieren könnte. Arrohir gibt zu, dass die Elbenreiche tatsächlich einer Gefahr ausgesetzt gewesen seien und auch Gondor auf Probleme zusteuern könnte, falls das Schattenwesen nach ihm suchen sollte. Fréaláf sagt dazu, er hoffe, dass sich diese Aussicht nicht verwirklichen werde und Rohan Gondor deswegen am Ende noch zur Hilfe eilen müsse, zumal Rohan selbst schon genügend Probleme an den Grenzen habe und nach dem Krieg des Langen Winters noch immer über zu wenige wehrhafte Männer verfüge. Arrohir erwidert darauf, dass er das Schwert Farongyrth weiterhin führen und bis zu seinem letzten Atemzug gegen die Schattenwesen kämpfen werde.

Nachdem sich Arrohir und Maira von König Fréaláf verabschiedet haben, brechen sie noch am selben Tag wieder auf und reiten weiter in Richtung ihres Heimes Zadan n'Bawâb in der Firienmark, wo sie am späten Abend des 13. Juni 2785 3Z eintreffen. Als Maira den elterlichen Hof erblickt, beginnt sie vor Freude und Erlösung zu weinen, worauf Arrohir ihre Hand ergreift und sagt: "Ich werde Dich bald ganz nach Hause begleiten, liebe Schwester." Nachdem Arrohir das Weidetor geöffnet hat und Maira hindurchgeritten ist, führt er Windraes und Niestha am Zügel bis zum Tor des Hofes und klopft. Es dauert nicht lange, bis das Tor von Horing geöffnet wird und Arrohir ihn mit einem ernsten "Wir sind zurück" anspricht, bevor er ihn glücklich umarmt. Der Cairl erwidert die Umarmung des Sohnes seines Herrn, und noch während auch Maira ihm freudestrahlend um den Hals fällt, vermeldet Horing lautstark die Ankunft der Kinder des Hauses. Evin vernimmt Horings Rufe und stösst den bereits neben ihr im Bett schlummernden Caedmon an, bevor sie mit pochendem Herzen losläuft und ihren noch immer schlaftrunkenen Ehemann zurücklässt, der noch einen Moment braucht, bis ihm klar wird, was im Hof gerade vor sich geht. Bei der Haustüre angekommen, fasst und strafft sich Evin kurz, bevor sie mit festem Schritt und gehobenem Kopf auf den Hof tritt. Nachdem sie Arrohir und Maira kurz ernst und prüfend angesehen hat, lässt sie alle Strenge ihrer rohirrischen Adligkeit fahren und läuft zu ihren Kindern, um sie als liebevolle Mutter in die Arme zu schliessen. Es dauert nicht lange, bis auch Gwen, Kara und Seora sowie schliesslich auch Caedmon auf den Hof hinaus kommen und Arrohir und Maira freudig begrüssen. Auf die Frage, wo die anderen Mitglieder des Ordens der Wächter des Lichts seien, sagt Arrohir, dass die Elben in Imladris noch Aufträge zu erfüllen hätten, während die Zwerge noch in Dunland seien, um Fürst Thrór aufzusuchen. Dann jedoch beginnen die Worte nur so aus dem jungen Dunadan zu sprudeln, als er etwas wirr und unzusammenhängend erklärt, er hätte mehr mitgebracht, aber sie seien überfallen worden, gefolgt von verschiedenen Bruchstücken ihrer Erlebnisse der letzten Monate. Gwen schlägt daraufhin vor, dass sie in die grosse Stube hinüberwechseln sollten, worauf Arrohir sagt: "Erst die Pferde!", wobei er seiner Mutter ein triumphierendes Lächeln zuwirft. Evin pflichtet ihrem Sohn bei, meint dann aber, dass sie sich heute ausnahmsweise selbst um Arrohirs und Mairas Pferde kümmern werde, da sie prüfen wolle, ob es ihnen gut ergangen sei. Rasch werden in der grossen Halle des Haupthauses Essen und Getränke aufgetischt und die wichtigsten Neuigkeiten ausgetauscht, bevor sich die beiden Heimkehrer ein wohlverdientes Bad gönnen.
Als Evin wenig später den Rücken ihres im Badezuber sitzenden Sohnes schrubbt, bleiben ihr seine zahlreichen Narben nicht verborgen, und eine dunkel verfärbte Stelle an seinem Arm sticht ihr ganz besonders ins Auge. Nachdem sie ob der Schmerzen, die ihr Sohn aufgrund der ganzen Verletzungen durchlitten haben muss, ein paar Mal leer geschluckt hat, sagt Evin schliesslich, dass sie morgen wohl einiges zu erzählen hätten und sie froh darüber sei, dass sie auch in der Verfassung seien, von ihren Erlebnissen erzählen zu können. Sobald Arrohir und Maira ihr Bad beendet haben, begeben sie sich völlig erschöpft zu Bett.

Schon bald nachdem Arrohir und Maira am Morgen des 14. Juni 2785 3Z aufgestanden sind, erzählen sie Caedmon, Evin, Gwen und Horing sowie Kara und Seora viel von ihrer Expedition zur Eisbucht von Forochel sowie dem Verlust der Erbstücke des Nordens auf der Rückreise nach Gondor. Es ist bereits Nachmittag, als die beiden ihre nur in den Grundzügen gehaltene Erzählung beendet und die meisten der unzähligen Fragen ihrer Zuhörer beantwortet haben. Gleichwohl bricht Maira noch am selben Spätnachmittag zum Firienwald auf, wo sie ihre Lehrerin Fairin treffen möchte, um mit ihr über ihre Erlebnisse im Norden zu sprechen. Nach einigen Tagen im Wald kehren die beiden Frauen gemeinsam zurück nach Zadan n'Bawâb, wo sie freudig empfangen werden.

Im Lauf der Tage erzählt Arrohir seinen Eltern Caedmon und Evin in allen Einzelheiten von der Reise und hebt dabei auch seine Bekanntschaft mit Lirila hervor, in welche er noch immer verliebt ist. Als er von der Wiederaufnahme der Rüstung Ondrils und des Schwertes Farongyrth erzählt, welches einen Schutz gegen den vermutlich untoten König Eärnur bieten könnte, schwingt der Stolz eines unerschrockenen Ordenskämpfers ebenso mit wie die Angst vor einer weiteren Konfrontation mit dem gefährlichen Schatten. Caedmon und Evin sprechen daher lange mit ihrem Sohn über die Bedeutung der Wiederaufnahme der Gegenstände Ondrils, welche schon so viele Generationen im Besitz der Familie dû Anduin waren.

Am Abend des 1. Juli 2785 3Z meldet Kara seinem Herrn, dass sich vier Reiter dem Hof nähern, von denen zwei von grosser und zwei von kleiner Statur seien. Noch bevor die Reiter das Tor erreicht haben, sind bereits alle Bewohner von Zadan n'Bawâb im Hof versammelt, denn sie ahnen schon, wer sich da gemächlichen Schrittes nähert. Tatsächlich öffnen die Cairls Horing und Kara kurz darauf Bóin II. und Khufur das Tor, welche zur Überraschung und grossen Freude aller von Tinulin und Calendin und auch dem Packpferd Blosma begleitet werden. Nachdem Bóin II. Caedmon begrüsst und umarmt hat, streitet er sich sogleich heftig mit Khufur darum, wem von ihnen beiden die Ehre zu teil werden soll, die edlen Pferde Barufax und Bjarni zu versorgen. Schliesslich schlichtet Evin belustigt den etwas zu offensichtlich gespielten Streit der Zwerge, indem sie die Zügel aller Pferde an Seora übergibt. Caedmon sagt derweil zu Bóin II., dass Arrohir als Kind ausgezogen sei, doch als was er zurückgekommen sei, das wisse er noch nicht zu sagen. Calendin wendet sich daraufhin an den jungen Dunadan und erkundigt sich nach dessen Befinden, worauf Arrohir erwidert, er schwanke zwischen dem Heldenmut, gegen Schattenwesen zu kämpfen und der panischen Angst davor, in die Schatten zu treten. Der Waldelb kann Arrohirs Ambivalenz sehr gut verstehen und sagt, er habe durch die Zwerge vom Raub der königlichen Erbstücke im Süden Rhudaurs erfahren, was ein weiterer emotionaler Schlag gewesen sein dürfte. Nachdem Calendin Arrohir ein wenig getröstet hat, hellt sich das Gesicht des jungen Dunadans wieder auf, und er freut sich darüber, dass Calendin so rasch wieder von Imladris aufbrechen konnte.
Weniger harmonisch verläuft das Wiedersehen zwischen Tinulin und Fairin, die den Noldo sehr streng ansieht und mit zitternden Händen kurz davor zu stehen scheint, ihm eine gewaltige Ohrfeige zu verpassen. Als er sich nach dem Grund für ihre Anspannung erkundigt, sieht sie nur stumm zu Maira hinüber, bevor sie ihn wieder mit ihren Augen fixiert. Da wird Tinulin klar, weshalb die erfahrene Heilerin so wütend ist, und er erklärt schuldbewusst, dass er schon zu früheren Zeiten, als er noch mit Fairin selbst unterwegs war, geohrfeigt gehört hätte. Eine Ohrfeige vermöge jedoch nichts zu ändern, worauf Fairin ihn nochmals gefährlich anfunkelt und erwidert, dass es aber zumindest ein Anfang sein könnte. Schliesslich entspannt sich ihr Blick aber doch noch, und sie umarmt den Noldo voller Herzlichkeit.
Gleich darauf begrüsst auch Maira Tinulin freudig mit den Worten: "Traumengel, wir sind zurück!", worauf der Noldo erwidert: "Ja, und wir bleiben es auch." Auch Calendin freut sich sehr über das Wiedersehen mit Maira und dankt ihr nochmals für alles, was sie während der Expedition in den Norden für die Gefährten auf sich genommen habe, und das, wo doch die Zeit für die Elben anders vergehe als für die Menschen.

Als die Gefährten bald darauf in der grossen Halle des Hofes bewirtet werden und Bóin II. Caedmon in den Bierkeller begleitet, erzählt der erfahrene Zwerg seinem Freund, dass sie in Tharbad gewesen seien und er darüber nachgedacht habe, mit Arrohir das berüchtigte Hafenviertel zu besuchen. Zusammen erinnern sich die beiden Haudegen darauf an ihren gut 20 Jahre zurückliegenden gemeinsamen Besuch dieses Viertels, der mit einer Schlägerei und einem sehr unrühmlichen Erwachen für Bóin II. und Caedmon geendet hatte.
[Bóins II. und Caedmon Besuch des Hafenviertels von Tharbad wurde in der Kampagne "Die Generationen-Gruppe" gespielt.]
Spät abends brechen die Elben und Zwerge vom Hof auf und wandern zum wenige Kilometer entfernten Calamindo auf der Spitze des Hügels östlich von Zadan n'Bawâb, wo sie ihr Quartier beziehen.

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #193 am: 3.10.2020 | 21:36 »
Session 73: Teil 2

Am nächsten Tag führen die Calatirnor viele Gespräche und kommen am Morgen des 3. Juli 2785 3Z schliesslich im Calamindo zusammen, um das weitere Vorgehen des Ordens der Wächter des Lichts zu besprechen und zu klären, wie es mit Maira weitergehen soll. Allen ist klar, dass die junge Heilerin möglichst bald zu ihrem Ehemann Ivradil nach Gondor gebracht werden soll. Bóin II. fasst die zurückliegende Expedition in den Norden zusammen und kommt dabei zum Schluss, dass sie erfolglos zurückgekehrt seien. Maira widerspricht ihm und meint, sie seien immerhin alle lebend zurück gekommen. Tinulin erachtet die Sicherung der Abschriften von König Arveduis Erlassen zumindest als einen Teilerfolg. Nach einer Weile kommt Bóin II. auf seinen und Khufurs Besuch bei Fürst Thrór sowie ihre Reise zur Firienmark zu sprechen:

Am Abend des 10. Juni 2785 3Z hatten sich Bóin II. und Khufur Thrórs Hallen genähert und waren rechtzeitig von ihren Pferden abgestiegen, um bei den Wachen am Tor keine Irritationen hervorzurufen. Diese reagierten aber gleichwohl sehr überrascht, als sie die beiden Zwerge ihre grossen Pferde am Zügel führen sahen. Es dauerte eine ganze Weile, bis der Anführer der Torwache Khufur erkannte und den Verstossenen fragte, was es mit diesem Auftritt auf sich habe und was sein Begehr sei. Khufur erklärte, dass er von weit her zurückgekehrt sei, um Fürst Thrór seine Aufwartung zu machen. Als die Wache entgegnete, dass der Fürst Khufur nicht zu sehen wünsche, bat Khufur darum, Thrórs Enkel Thorin über seine Ankunft zu informieren, worauf sich der Mann erweichen liess und einen Meldeläufer losschickte. Bóin II. nutzte die entstandene Pause und begann ein Gespräch mit der Wache, bei dem er seinem Ziel, mehr über Mo und Lurg sowie ihren Wohnsitz herauszufinden, jedoch nicht näher kam.
Als einige Zeit später der junge Thorin beim Tor eintraf, begrüsste er die Zwerge und fragte Khufur, ob er seine Ausbildung bei Bóin II. abgeschlossen habe. Dies verneinte Khufur und fügte an, er sei gekommen, um Fürst Thrór eine Nachricht und ein Geschenk vom Kleinzwergenfürsten Harke zu überbringen, der aus dem äussersten Norden der Welt stamme. Da Thorin Khufur zu verstehen gab, dass sein Grossvater nicht gewillt sei, Khufur zu empfangen, übergab der junge Zwerg ihm den Brief sowie das Amulett, wobei er sagte, dass der im Anhänger eingeschlossene Staub von einem Siegel Mahals stamme, wie Aulë bei den Zwergen genannt wird. Einer solch hochfahrenden Behauptung gedachte Thorin keinen Glauben zu schenken, auch wenn Bóin II. ihm versicherte, dass das Siegel einen Zugang zur Festung Utumno versperre. Nachdem sich Thorin schliesslich noch nach den Vierbeinern der Zwerge erkundigt und erfahren hatte, dass es sich dabei um Geschenke von Bóins II. und Khufurs Menschenfreunden handle, brachte er das Schreiben und das Amulett Fürst Harkes zu seinem Grossvater Fürst Thrór. Eine gute Dreiviertelstunde mussten Bóin II. und Khufur ohne Bier ausharren, bis Thorin zum Eingang zurückkehrte und sagte, der Fürst würde sich freuen, die beiden Zwerge zu empfangen. Nachdem er die Wachen angewiesen hatte, die "Esel" der Zwerge zu versorgen, führte er Bóins II. und den hoch erfreuten Khufurs persönlich zu einem kleinen Raum, welcher an Thrórs grosse Halle anschloss. Dort wurden sie von Fürst Thrór begrüsst, der zusammen mit seinem Sohn Thrain und seinem Enkel Thorin an einem erhöhten Tisch Platz nahm.

Das Amulett und den Brief Harkes vor sich liegend, begrüsste der Fürst die beiden Zwerge freundlich und liess sich alsbald von Khufur mehr über den Verfasser des Briefes sowie die Herkunft des kleinzwergischen Amuletts berichten. In höchstem Masse darauf konzentriert nichts Falsches zu sagen, erzählte Khufur davon, wie er mit seinem Meister sowie seinen menschlichen und elbischen Freunden, die Fürst Thrór einst erbost hätten, im hohen Norden auf die Kleinzwerge und die Schwarzglasmine gestossen seien, welche sich als von Aulë persönlich versiegelter Zugang nach Utumno entpuppt habe. Der Fürst war von den Ausführungen so fasziniert, dass ihm Khufurs Fauxpas mit der Erwähnung der Elben völlig entging, ganz im Gegensatz zu Thrain und Thorin, was jedoch wiederrum Khufur nicht bemerkte. Bald darauf erkundigte sich Fürst Thrór auch nach Khufurs neuer Axt "Chopfab", welche er sich mit grossem Interesse besah. In diesem Zusammenhang kam Khufur auf die noch viel mächtigere Axt "Dunkelfluch" Fürst Harvkals sowie das Gestein Cropsar zu sprechen, welches einst in der längst vergessenen Kleinzwergenbinge vom Cameth Brin gefördert worden sein soll. Zwar hätten er und seine Begleiter sowie Fürst Horge versucht, Fürst Harkvals in der Nähe von Cameth Brin vermutete Crosparbinge zu finden, nach dem gewaltsamen Tods Horges durch eine Übermacht von Trollen hätten sie ihre Suche jedoch unverrichteter Dinge eingestellt.
Khufur war so in seine Erzählung vom Versuch der Rückgewinnung der verschollenen Kleinzwergenbinge von Cameth Brin vertieft, dass er gar nicht bemerkte, wie der Geist Fürst Thrórs währenddessen offenbar zu wandern begonnen hatte und er nur noch wie benebelt in eine unbekannte Ferne zu starren schien. Erst als Thrain, dem der seltsame Wandel Thrórs ebenso wenig verborgen geblieben war wie seinem Sohn Thorin, dem Fürsten eine Hand auf die Schulter legte, klärte sich sein Blick allmählich wieder auf und schien sein Geist ins Hier und Jetzt zurückzukehren. Während Thorin Khufur ob des vorübergehenden, unerklärlichen Wandels seines Grossvaters fortan skeptisch beäugte, realisierte Fürst Thrór im Laufe von Khufurs weiteren Ausführungen allmählich, dass der junge Zwerg offensichtlich noch immer in Begleitung von zwei Elben unterwegs war. Über diesen in Thrórs Augen ungeheuerlichen Umstand, der einst zur Verstossung Khufurs geführt hatte, zu tiefst erschüttert und erbost, wurde der alte Fürst in seinen Worten ungerecht und schimpfte immer übler über die Elben und die Kleinzwerge. Für seine heldenhaften Taten hätte Khufur eigentlich eine richtig gute Axt verdient, so wie sie in Meister Brars Lager in Thal zu finden gewesen seien, als der Drache gekommen sei. Stattdessen hätten die unehrenhaften und kleinlichen Kleinzwerge für ihn nur eine minderwertige Waffe aus einfachem Edelstahl mit unnützem Firlefanz angefertigt. Wenn Khufur diesen verlogenen und schändlichen Elben schon den Hintern abwische und ganz offensichtlich lebensmüde sei, solle er doch lieber gleich nach Thal gehen und sich eine von Meister Brars Äxten holen, wenn sie dort noch zu finden seien. Und wenn er schon dabei sei, solle er von dem Grünstrumpf Thranduil ein Entschuldigungsschreiben für die unterlassene Hilfeleistung erwirken, schliesslich habe er ja langohrige Freunde, die ihm dabei behilflich sein könnten. Eine solche Entschuldigung würde ihm sein Königreich zwar nicht zurückbringen, aber es wäre doch zumindest eine kleine Genugtuung, wenn der tumbe Laubfresser seine Mitschuld am Untergang Erebors zugeben müsste, zumal das vielleicht auch ein kleines Fenster für eine Entschädigung von den Elben öffnen könnte. Ohne ein solches Entschuldigungsschreiben von Thranduil oder etwas Gleichwertiges brauche Khufur Fürst Thrór jedenfalls gar nicht erst wieder unter die Augen zu treten und sei auch weiterhin von der Sippe ausgeschlossen, da er ja die Elben richtigen Zwergen vorziehe.
Fürst Thrór redete sich immer weiter in Rage, bis Thrain und Thorin schliesslich aufstanden und Bóin II. und Khufur mitteilten, dass die Audienz beendet sei. Bóin II. wollte die Anwürfe gegen seine elbischen Freunde und die Kleinzwerge zwar nicht unkommentiert stehen lassen, da ihm der Fürst jedoch kein Gehör schenkte, liess er sich zusammen mit Khufur von Thorin aus dem Raum und bis zurück zum Tor führen. Nachdem sie ihre Pferde wieder in Empfang genommen hatten, sagte Bóin II. zu Thorin, der ob Khufurs elbenfreundlichen Schilderungen ebenfalls sichtlich irritiert war, dass Tinulin und Calendin mit ihm bis ans Ende der Welt gegangen seien und auch schon einen Drachen erschlagen hätten. Nicht ohne einen gewissen Zynismus in der Stimme erwiderte Thorin darauf, dass sein Grossvater Thrór vielleicht besser über die Elben zu denken bereit wäre, wenn sie ihm Smaugs Kopf bringen würden, Drachentöter, die sie ja offensichtlich seien. Zu Khufur gewandt, sagte der Fürstenenkel mit ernster Miene und fast schon einem Anflug von Besorgnis in der Stimme: "Was hast Du da bloss erzählt, das Fürst Thrór so beschäftigt hat? Irgendetwas hat sich in meinem Grossvater gewandelt, und dann kam schliesslich auch noch die Sache mit diesen Elben dazu. Geht jetzt!"
Traurig aber gleichwohl etwas gefasster als noch bei seiner ersten Verstossung, stieg Khufur auf sein Pferd Bjarni und ritt gemeinsam mit seinem Meister Bóin II. langsam fort von Thrórs Hallen. Da es bereits spät geworden war, übernachteten die beiden Zwerge auf einem Feld zwischen der Zwergenbinge und der Ortschaft Dunelag.

Als sie am nächsten Morgen sie bei Nieselregen weiter nach Dunelag ritten, sprach Bóin II. Khufur auf die liebreizende Dunländerin Mo an, von welcher er glaubt, sie könnte ähnlich wie Maira eine Heilerin sein. In der dunländischen Siedlung angekommen, bezogen sie erneut Quartier im Gasthaus "Zum schwarzen Eber" und verbrachten den Rest des Tages bei ausreichend Bier mit Überlegungen, ob sie Lurg und Mo aufsuchen sollen, um mehr über die Frau herauszufinden und zu klären, ob es allenfalls noch mehr von ihrer Sorte geben könnte.

Dem Rat des Wirts Urd folgend, waren die beiden Zwerge am nächsten Morgen noch nicht lange in nordwestlicher Richtung von Dunelag aufgebrochen, als ihnen eine kleine Reiterei entgegenkam. Die fünf Reiter wurden von keiner anderen als Mo angeführt, die in eine Rüstung aus verstärktem Leder gekleidet war und einen runden Schild sowie einen Morgenstern in ihrem Waffengurt trug. Bóin II. verliebte sich sogleich beim Anblick dieser derart gerüsteten und dazu noch überaus schönen Frau, und auch Khufur war ob der sich ihnen bietenden Augenweide entzückt. Mo zeigte sich erfreut, die beiden Zwerge so rasch schon wiederzusehen und verzauberte sie während ihrer Unterhaltung so sehr mit ihrem Liebreiz, dass der vor Schüchternheit errötete Khufur schliesslich nur noch still auf seinen Sattelknauf schauen konnte. Nach einer Weile brach es dann aber plötzlich aus dem jungen Zwerg heraus, und ohne weiter nachzudenken, fragte er Mo ganz direkt, ob sie ihn und Bóin II. nicht in den fernen Osten begleiten wolle. Dieser unerwartete Ausbruch Khufurs entlockte der schönen Dunländerin ein herzliches Lachen, worauf sie Khufur zu bedenken gab, dass sie einander doch gar nicht kennen würden und auch nichts von ihren jeweiligen Zielen wüssten. Als Khufur erkannte, wie berechtigt ihre Einwände waren, war ihm seine unbedachte Frage sofort äusserst peinlich, doch Mo schien daran keinen Anstoss genommen zu haben, sondern unterhielt sich weiterhin freundlich mit den beiden Zwergen. Dabei erfuhren sie, dass Mo nach Dunelag reiten und anschliessend noch einige andere Siedlungen aufsuchen wollte, während ihr Bruder Lurg gerade sehr beschäftigt sei und daher leider kaum die Zeit habe, um sich mit den beiden Zwergen treffen zu können. Auf Mos Nachfrage erklärte Bóin II., dass die Zwerge sich eine freundschaftliche Verbundenheit mit Mo wünschen würden, worauf sie zu bedenken gab, dass sie ja offenbar vor hätten, in den fernen Osten zu reisen. Vielleicht könnten sie sich aber nach dieser Reise, oder sogar noch vor ihrem Aufbruch, nochmals sehen. Schliesslich verabschiedete sich Mo sehr freundlich von Bóin II. und Khufur und ritt in vollendeter Eleganz mit ihren Begleitern in Richtung Dunelag davon. Völlig verdattert sahen sich die beiden Zwerge an und fragten sich, was das gerade war, wobei sie noch immer ganz verzaubert vom Wesen der schönen Dunländerin waren. Schliesslich brach Khufur das Schweigen der Überwältigung und sagte, sein Ahnherr habe schon immer gesagt: "Frauen! Man kann nicht mit ihnen, aber auch nicht ohne sie." Als Bóin II. Khufur fragte, ob er sich Mo in der Gruppe der Calatirnor vorstellen könnte, erwiderte der junge Zwerg, dass er sich in ihrer Nähe gar nicht konzentrieren könne und nicht wisse, weshalb dies so sei.

Schliesslich kehrten Bóin II. und Khufur um und ritten über Dunelag zurück zur Isenfurt, welche sie am Abend des 17. Juni 2785 3Z überquerten. Nachdem sie ein paar freundliche Worte mit den rohirrischen Wachen bei der Furt gewechselt hatten und am nächsten Tag weitergeritten waren, erreichten sie am 22. Juni 2785 3Z abends Edoras. Sobald sie in einem Gasthaus Quartier bezogen hatten, stiessen sie mit ordentlich Bier auf die schöne Mo, ihren Morgenstern, an den Bóin II. noch mehrmals zurückgedacht hatte, sowie ihre übrigen, nicht zu übersehenden Vorzüge an. Am nächsten Morgen brachen sie wieder auf und wurden am Abend des 27. Juni 2785 3Z auf halbem Weg zwischen Edoras und dem Firienwald schliesslich völlig überraschend von Tinulin und Calendin eingeholt, die zum Erstaunen der Zwerge das gestohlene Packpferd Blosma bei sich hatten. Nachdem die Zwerge den Elben den Überfall in Rhudaur geklagt hatten, erklärten ihnen die Elben, dass sie das Packpferd Blosma einige Tagesritte von der Ortschaft Fennas Drunin entfernt in der Nähe eines Weges streunend vorgefunden und mitgenommen hätten. Anschliessend ritten die Elben und Zwerge das letzte Stück bis zur Firienmark zusammen und trafen schliesslich am Abend des 1. Juli 2785 3Z beim Hof Zadan n'Bawâb ein.

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #194 am: 3.10.2020 | 21:49 »
Session 73: Teil 3

Nur Tinulin, Calendin und Bóin II. wissen, dass der Zwerg bei seinem Bericht einen wichtigen Teil ausgelassen hat. Nachdem nämlich Bóin II. und Khufur den Elben bei ihrem Zusammentreffen in Rohan völlig entrüstet vom Überfall auf die Zwerge sowie Arrohir und Maira berichtet hatten, hatte Tinulin Bóin II. ein Stück beiseite genommen und seinem Freund Folgendes erzählt:

Als die Gefährten am Abend des 25. April 2785 3Z Imladris erreicht hatten, kam es noch am selben Abend zur feierlichen Rückgabe der Erbstücke des nördlichen Königreiches. Im Anschluss verliessen zunächst Arrohir und Maira, später aber auch Bóin II. und Khufur die Gesellschaft, um nicht Zeuge allfälliger Gespräche zur Lösung von Arrohirs Dilemma zu werden. Dieser war sowohl verpflichtet, die Erbstücke des nördlichen Königreiches von Arnor und Arthedain zu Truchsess Beregond nach Gondor zu bringen, als auch sie in Imladris in die Obhut der letzten Dunedain des Nordens zu geben.
Nachdem nach Arrohir und Maira auch die Zwerge die Halle in Herrn Elronds Haus verlassen hatten, eröffnete der Herr von Imladris den nun noch anwesenden Tinulin, Calendin, Erestor, Arathorn, Anglas sowie dem alten Halmir seinen Plan:

"Wir werden den Gefährten mitteilen, dass sich die Waldläufer des Nordens und die Elben von Imladris entgegen dem Wunsch König Arveduis und seines Herolds Ondril dazu entschieden hätten, Arveduis Kiste, die Schriften im Original sowie in einer Abschrift und auch Barahirs Ring Truchsess Beregond zu überlassen. Damit solle das Reich Gondor und die bestehende Allianz der Reiche des Westens gestärkt werden, zumal Gondor den besten Anspruch auf diese Gegenstände vorzuweisen habe. Leider wird es Tinulin und Calendin nicht möglich sein, Arrohir und Maira sowie die Zwerge auf ihrer Reise nach Gondor zu begleiten. Calendin wird sich bis auf Weiteres um Glorwens Wohlergehen kümmern müssen, und Tinulin wird in einer anderen Angelegenheit für unbestimmte Zeit unabkömmlich sein, so dass die übrigen Ordensmitglieder ohne sie aufbrechen werden. Zum Abschied erhalten sie eine Karaffe mit Miruvor, mit dem sie am zweiten Abend nach ihrem Aufbruch auf den erfolgreichen Abschluss ihrer Expedition in den Norden anstossen sollen. Nach dem Genuss des Miruvors werden alle Gefährten die ganze Nacht über tief schlafen, da er mit einigen zusätzlichen Wirkstoffen versetzt ist. Wenn sie am nächsten Morgen erwachen, finden sie ihr Lager von Dieben heimgesucht vor, welche sicher die Kiste von König Arvedui und Barahirs Ring entwendet haben werden. Ohne Tinulin und Calendin werden die Menschen und Zwerge nicht in der Lage sein, verwertbare Spuren zu finden, denen sie folgen könnten, und auch den Eingang nach Imladris werden sie nicht wiederfinden. So bleibt ihnen schliesslich nur, ihre Reise ohne die Erbstücke des Nordens fortzusetzen und Truchsess Beregond die betrübliche, aber der Wahrheit entsprechende Nachricht zu überbringen, dass ihnen die Erbstücke des Nordens auf dem Weg von Unbekannten gestohlen wurden. Ihr, Tinulin und Calendin, werdet mit dem Wissen um die wahren Umstände des Diebstahls belastet sein, und es versteht sich von selbst, dass Arrohir und Maira wie auch sonst alle vom Haus des Windes zu keinem Zeitpunkt jetzt oder später über sie in Kenntnis gesetzt werden dürfen. In Wahrheit werden es nämlich unsere Elben sein, welche das Lager der Ordensmitglieder durchsuchen und die Erbstücke des Nordens mitnehmen, um sie wieder zurück nach Imladris und den Waldläufern des Nordens zu bringen, wo sie fortan rechtmässig verwahrt werden. Wenn es Euch beliebt, dürft Ihr Euch an der Aktion gerne auch selbst beteiligen."

Den letzten Satz von Herrn Elrond, lautend: "Nach diesem Vorfall werden Arrohir, Maira und die Zwerge nicht wieder nach Imladris zurückkehren", verschwieg der Noldo selbst seinem zwergischen Freund und fuhr stattdessen folgendermassen fort:

Der von Herrn Elrond skizzierte Plan fand bei allen Anwesenden Anklang, und Tinulin verneigte sich vor der Weisheit des Herrn von Imladris. In der Folge besprachen sie zahlreiche Details des Plans und verfeinerten ihn, damit er zu einem in jeglicher Hinsicht glaubhaften Ergebnis führen würde. So waren Herr Elrond und seine Helfer dafür besorgt, dass der Miruvor seine einschläfernde Wirkung erst nach 24 Stunden zeitigt, um möglichst keinen Verdacht auf eine Vergiftung durch dieses Getränk und damit durch die Elben von Imladris zu erwecken. Auch verwarf Calendin seinen Vorschlag wieder, es nach einem Überfall durch Orks aussehen zu lassen, da diese bösartigen Wesen sicher keine Überlebenden zurücklassen würden.

Nachdem sich Tinulin und Calendin am Morgen des 15. Mai 2785 3Z von den Menschen und Zwergen verabschiedet hatten, ritten sie nur ein kleines Stück aus ihrer Sichtweite und trafen schon wenig später auf eine Gruppe von 10 Elben aus Herrn Elronds Haus, mit welchen sie die Gefährten gemeinsam zu Fuss verfolgten. Während Bóin II., Arrohir, Khufur und Maira am Abend des 16. Mai 2785 3Z mit dem schlafmittelversetzten Miruvor anstiessen, bereiteten sich Tinulin und Calendin mit den übrigen Elben bereits auf den "Überfall" am nöächsten Abend auf die Gefährten vor. Sobald Bóin II. dann am 17. Mai 2785 3Z als letzter der Gefährten vom Schlaf übermannt worden war, schlichen die Elben zum Lager und nahmen die Geldbörsen und Bóins II. Ringe, aber auch König Arveduis Kiste mit den Originalerlassen sowie Barahirs Ring an sich. Sorgsam legten sie ein paar wenige irreführende Spuren, und nachdem Tinulin die Abschriften der Erlasse von König Arvedui unordentlich in einem der Zelte verteilt hatte, banden sie die Kiste mit den königlichen Erlassen dem Packpferd Blosma auf den Rücken und führten es davon. Bis die Elben am 23. Mai 2785 3Z Imladris erreichten, hatten sie sich schon mehrfach gefragt, wie ihre Gefährten den beim "Überfall" erlittenen, herben Verlust wohl verkraften. Im verborgenen Tal angekommen, wurden Tinulin und Calendin vom Verwalter Erestor empfangen, welcher sie bat, ihm mit den Erbstücken des nördlichen Königreiches zu Herrn Elrond und Herrn Arathorn zu folgen. In der grossen Halle stellten sie Königs Arveduis Kiste und Barahirs Ring auf einen Tisch und berichteten, dass der "Überfall" plangemäss verlaufen sei und sie die Erbstücke des nördlichen Königreiches Herrn Elrond "zum Vergessen" übergeben würden, Bóin II. die Sache wohl aber noch lange Zeit nachhängen werde. Herr Elrond bedankte sich auch in Herrn Arathorns Namen für Tinulins und Calendins Einsatz und sagte, er nehme die Erbstücke des nördlichen Königreiches "nicht zum Vergessen, sondern zur Verwahrung" in Empfang.
[Spieler von Calendin: "Zum Dank bekommt Calendin jetzt so ein altes..." Spieler von Tinulin: "...so eine alte dunkle Wohnwand wie aus den 1980er Jahren." Spielleiter: "Ich hätte vorgeschlagen "...eine Tulpe"."]

Die nächsten drei Tage verbrachte Calendin mit Glorwen und Tinulin mit seiner Mutter Nenwen, welche ihm beim Abschied am 27. Mai 2785 3Z sagte, er solle aufpassen, dass ihm nicht so etwas zustosse wie es Calendin widerfahren sei und dass Calendin so etwas nicht abermals zustosse. Glorwen sagte Calendin, dass sie ihn entweder in Imladris oder Lorien erwarten werde, worauf ihr Verlobter entgegnete, sein Herz werde ihm zeigen, wo er sie finden könne. Wenig später brachen sie mit dem Packpferd Blosma im Schlepptau von Imladris auf und erreichten auf demselben Weg, den auch die Menschen und Zwerge benutzt hatten, am 19. Juni 2785 3Z die Isenfurt an der Grenze zu Rohan. Vier Tage später lagerten die Elben ein ganzes Stück vor der Königsstadt Edoras und holten am Abend des 27. Juni 2785 3Z schliesslich Bóin II. und Khufur auf halber Strecke zwischen Edoras und dem Firienwald ein. Nachdem Tinulin Bóin II. über die wahren Hintergründe des Überfalls in Rhudaur aufgeklärt und sich für das unvermeidbare Vorgehen entschuldigt hatte, sagte er seinem zunächst völlig aufgebrachten Freund, dass er nicht versagt habe, sondern Opfer eines nicht anders umsetzbaren Plans geworden sei. Während er Bóin II. seine Ringe und den Geldbeutel zurückgab, versicherte er dem erfahrenen Zwerg nochmals, dass die Erbstücke des nördlichen Königreiches nun in der sicheren Verwahrung von Imladris seien, worauf sich Bóin II. allmählich beruhigte. Bevor sich Tinulin nach dem Besuch der Zwerge bei Fürst Thrór erkundigte, schärfte er seinem Freund ein, dass nie auch nur ein Wort über die wahren Hintergründe des Überfalls in Rhudaur oder den Verwahrungsort der Erbstücke zu Khufur, Arrohir, Maira oder sonst einem Sterblichen durchsickern dürfe. Bóin II. erklärte sich mit diesem Vorgehen, das vor allem dem Schutz Arrohirs diente, einverstanden. Anschliessend erzählte er Tinulin, dass der Besuch bei Fürst Thrór schrecklich gewesen sei und er sich sehr über den zu tiefst verbitterten Fürsten habe aufregen müssen.

All diese geheimen Geschehnisse im Kopf behaltend, fuhr Bóin II. mit seiner Schilderung an der Stelle des Wiedersehens mit den Elben fort und sagte, dass er den Elben auf dem gemeinsamen Ritt zur Firienmark von der Kneipenschlägerei in Dunelag und Khufurs Einsatz für die bezaubernde Frau Mo erzählt habe. Auf Höhe des alten Zadan n'Bawâb hätten sie kurz innegehalten und sich an die Schlacht erinnert, welche sie dort im Langen Winter im Jahr 2758/59 3Z ausgefochten hatten. Calendin habe dabei über das Schicksal Mittelerdes zu sinnieren begonnen, aber Bóin II. und Tinulin hätten ihm gesagt, sie sollten sich lieber auf das Hier und Jetzt konzentrieren.

Als Bóin II. am Ende seines Berichts angekommen ist, ergreift Maira das Wort und sagt, dass sie Tinulin und den übrigen Ordensmitgliedern auf die Expedition in den Norden gefolgt, für sie nun aber eigentlich die Zeit gekommen sei, das Erlebte aufzuarbeiten und bei ihrem Ehemann Ivradil zu sein. Sie sage "eigentlich", da sie vor dem Hintergrund, dass der Schatten nach Arrohir greifen wolle, keine Ruhe finden könne. Tinulin und Bóin II. verstehen das Dilemma der jungen Heilerin sehr gut und würden sie gerne zu Ivradil begleiten. Der Noldo stellt die Frage in den Raum, wie es für Maira wäre, wenn der Orden der Wächter des Lichts eine andere heilkundige Person für seine Sache gewinnen könnte. Noch bevor Maira die Frage beantworten kann, stellt Bóin II. sogleich klar, dass seiner Ansicht nach vorerst nur noch Mairas Rückkehr zu Ivradil sowie Arrohirs Meldung bei Truchsess Beregond anstehen und sich die Ordensmitglieder danach für den Rest des Jahres in der Firienmark erholen sollten. Tinulin ist damit grundsätzlich einverstanden, spricht aber gleichwohl sein Versprechen an, mit Bóin II. zu dessen Heimat in den Malachithöhlen zu reisen. Zunächst habe er daran gedacht, dass nur sie zwei alleine diese Reise antreten würden, allerdings könnten sie bei einem gemeinsamen Gang aller Calatirnor die Spur zu Arrohir verwischen. In der Folge erzählt Khufur von Fürst Thrórs in grösster Verbitterung ausgesprochenem Auftrag, von Thranduil, dem König der Elben des Düsterwalds, ein Entschuldigungsschreiben für die unterlassene Hilfeleistung nach Smaugs Überfall auf Erebor erhältlich zu machen. Dabei erwähnt er auch den Hinweis des Fürsten, dass in der nahe bei Erebor gelegenen Stadt Thal, welche allerdings höchstwahrscheinlich von Smaug zerstört worden sei, vielleicht noch Äxte aus dem Lager von Meister Brar zu finden seien. Schliesslich lädt Bóin II. alle Calatirnor zu einem Besuch der Malachithöhlen, seiner Heimat, ein. Maira hingegen erklärt, vor dem Aufbruch zu Ivradil noch ausführlich mit ihrer Lehrerin Fairin sprechen zu wollen.

Nachdem die Versammlung der Calatirnor aufgelöst wurde und die Zwerge alleine sind, fragt Bóin II. Khufur, ob sie vielleicht schon bald wieder nach Dunelag aufbrechen und das Gespräch mit Frau Mo suchen sollten, auch wenn es zuerst nicht so ausgesehen habe, als wolle sie nicht mit ihnen zu den Malachithöhlen reisen. Im Gespräch rekapitulieren die beiden Zwerge nochmals alles, was sie bis jetzt über die schöne Dunländerin und ihre Fähigkeiten zu wissen glauben und gelangen dabei zu Ansicht, dass sie heilkundig sein muss.

Am Nachmittag des 3. Juli 2785 3Z erkundigt sich Tinulin bei Fairin, ob es vielleicht in ihrem Wasa-Stamm eine heilkundige Person gebe, welche hinaus in die weite Welt ziehe wolle. Fairin denkt kurz nach und erwidert dann, dass es in ihrem Stamm niemanden gebe, der beide gesuchten Bedürfnisse auf sich vereinige. Stattdessen schlägt sie Tinulin vor, Herrn Saruman um Hilfe bei der Suche nach einer heilkundigen Person zu fragen, da dieser selbst über grosse Heilkräfte verfüge und Caedmons Familie schon lange Zeit beistehe. Tinulin erwidert, dass er über diese Option nachdenken wolle.

// Metageblubber:

Nun sind also endlich alle wieder in Zadan n'Bawâb vereint. Meine Güte war der Aufschrieb dieser Session, der ja mit der Sicht der Elben auf den Überfall noch einen Teil der in Session 72 gespielten Ereignisse enthält, eine langwierige Geburt. Ich folge mit den Anmerkungen der Reihenfolge des Aufschriebs.

Die Spieler sind sich noch immer sehr sicher, dass Mo und Lurg zur Familie "vom roten Kamm" gehören, deren Ahnherr Grebor vom roten Kamm schon mit Artemain dû Anduin Scherereien gehabt hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich bis auf das atemberaubend gute Aussehen (UM 97) noch keine Werte für Mo festgelegt, das wird aber vielleicht noch folgen, sehen doch zumindest die Zwerge in ihr eine mögliche Nachfolgerin für Maira... und da sie freiwillig einen Morgenstern samt Schild trägt, hat sie bei Bóin II. ohnehin schon einen mächtigen Stein im Brett. Der Morgestern ist gemäss den von uns verwendeten Rolemaster-Waffentabellen die wohl schadensträchtigste einhändig geführte Schlagwaffe, welche allerdings auch mit einem sehr hohen Patzerrisiko aufwartet, weshalb sich die Spieler bis jetzt wohl noch nie an sie rangewagt haben.

Der Spieler von Khufur sagte mir im Nachgang zur Session, dass meine Darstellung von Fürst Thrór, der erst so euphorisiert war, dass er Khufurs Erwähnung der Elben überhörte, und dann allmählich immer ungehaltener und wütender wurde, sehr gut und stimmig rübergekommen sei.

Apropos Thrór:
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Die Idee mit dem Überfall auf die durch ein Gift widerstandslosen Menschen und Zwerge ist mir erst beim Nachdenken über Tinulins Vorschlag gekommen. Es wäre mir natürlich noch ein bisschen lieber gewesen, wenn die Spieler diese Lösung selbst gefunden hätten. Ansatzweise haben sie das sogar, indem nämlich Tinulins Spieler auch einen Überfall im Kopf hatte, jedoch einen, bei dem es halt zum Kampf gekommen wäre und bei dem es höchstwahrscheinlich Verletzte oder gar Tote gegeben hätte. Nachdem ich die Idee des Überfalls auf weggetretene Charakter durch Elrond präsentiert hatte, haben sich die Spieler dann bei der genauen Ausgestaltung des Schlaf-Überfalls sehr mit Ideen hervorgetan und auch das ganze Geschehen minutiös ausgespielt. Das hätten wir natürlich viel schneller abhandeln können, das genaue Ausspielen hatte aber den schönen Effekt, dass Bóin II. seine Entrüstung und Enttäuschung über sein eigenes "Versagen" auf diese Weise so richtig zum Ausdruck bringen konnte, was mit einem "gespulten" Überfall wahrscheinlich sehr viel künstlicher gewirkt hätte.

Noch etwas zu Mo:
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Ich hoffe, dass es nicht wieder 60 Tage oder mehr dauern wird, bis die nächsten Sessionberichte - es wurden inzwischen schon zwei weitere Sessions gespielt - hier eingestellt können werden, kann aber leider nix versprechen.

Dennoch freuen wir uns natürlich über jegliches Feedback, welches die Spieler vor allem in Form von Mitleid für sich selbst und ihre vom Schicksal aka Spielleiter gebeutelten Charakter annehmen  ~;D

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #195 am: 3.10.2020 | 22:41 »
Wenn du Mitleid für die Spieler oder ihre Charaktere willst, musst du Spieler und/oder Charaktere erst wieder ein wenig durch die Mangel drehen.
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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #196 am: 5.10.2020 | 19:47 »
@Chaos:
Jaja, also ich weiss ja schon lange, dass eigentlich weder die Spieler noch die Charakter Mitleid verdient haben (resp. nur in ganz besonders gelagerten Spezialfällen  ;D ).
Aber wer wäre ich, solche Wünsche ihrerseits nicht weiterzuleiten ~;D
Drum habe ich ja auch geschrieben, dass wir uns über Feedback jeglicher Art freuen, wobei die Spieler aber eben auf diese spezielle Feedback-From besonders erpicht sind... und Du hast natürlich ganz recht, zurzeit haben sie überhaupt keinen Anlass, sich Mitleid zu wünschen, denn weder befinden sie sich in einer prekären Situation, noch fasse ich sie mit etwas anderem als Samthandschuhen an  ;D

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #197 am: 5.10.2020 | 20:39 »
@Chaos:
Jaja, also ich weiss ja schon lange, dass eigentlich weder die Spieler noch die Charakter Mitleid verdient haben (resp. nur in ganz besonders gelagerten Spezialfällen  ;D ).
Aber wer wäre ich, solche Wünsche ihrerseits nicht weiterzuleiten ~;D
Drum habe ich ja auch geschrieben, dass wir uns über Feedback jeglicher Art freuen, wobei die Spieler aber eben auf diese spezielle Feedback-From besonders erpicht sind... und Du hast natürlich ganz recht, zurzeit haben sie überhaupt keinen Anlass, sich Mitleid zu wünschen, denn weder befinden sie sich in einer prekären Situation, noch fasse ich sie mit etwas anderem als Samthandschuhen an  ;D

Na ja, diese letzte Session war auch wirklich Superschongang verglichen zu einigen früheren. Da müsste sich Mo schon wirklich als Avatar von Morgoth oder Ungolianths heimliche Stieftochter oder dergleichen entpuppen, damit ich irgendwie Mitleid zeige.
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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #198 am: 4.12.2020 | 23:02 »
Also wenn ich weiterhin so langsam bin mit der Nachführung der Sessions hier, dann habe ich wengistens schon einen guten Vorsatz fürs nächste Jahr am Start...  ::)  ;D

Los jetzt, starten wir mit der Session 74, viel Spass!  :)

Session 74: Teil 1
3.7. - 23.9 / 1.10.2785 3Z
Firienmark - Ivradils Anwesen in Südgondor - Dunland // Isengart - Firienmark

Nachdem Fairin Tinulin am Nachmittag des 3. Juli 2785 3Z geraten hatte, Herrn Saruman um Unterstützung bei der Suche nach einer heilkundigen Begleitperson für die Ordensmitglieder anzufragen, erklärt sie dem Noldo nochmals, weshalb sie ihn bei ihrem Wiedersehen zwei Tage zuvor beinahe geohrfeigt hätte. Vor dem Aufbruch der Calatirnor zu ihrer Expedition in den Norden habe sie Tinulin gesagt, dass er besonders gut auf Arrohir und Maira aufpassen müsse, da sich gleich beide Kinder von Caedmon und Evin auf ein gefährliches Abenteuer begeben würden. Doch was sei passiert? Maira sei mit einem Bein, oder besser einer Körperhälfte, ins Reich der Schatten getreten und halb untot gewesen, während Arrohir eine Wunde von einer schwarzen Klinge erhalten habe und zudem von einem Schattenwesen gesucht werde. Schlimmer hätte es für die beiden Menschen wohl kaum kommen können, und das hätte so nicht passieren dürfen, auch wenn die Calatirnor nur sehr begrenzte Möglichkeiten für ein anderes Vorgehen gehabt haben sollten. Als Tinulin auf diese klar Ansage der erfahrenen Heilerin nur wortlos nickt, sagt sie, sie hoffe bloss, dass das erlittene Trauma Maira nicht nachhaltig einholen werde. In Arrohirs Fall hingegen müsse dafür gesorgt werden, dass weitere derartige Begegnungen ausbleiben. In versöhnlicherem Ton fährt Fairin fort, dass sie sich sehr darüber gefreut habe, dass alle, insbesondere Tinulin, wieder zurückgekehrt seien, aber Menschen seien schlicht nicht für Auseinandersetzungen mit den Schattenwesen gemacht.
Als sich Caedmon und Evin am Abend zu Bett begeben, erzählt der altgediente Haudegen seiner Frau von den Sorgen, die er sich ob der Erzählungen um Maira und besonders auch Arrohir macht. Evin gibt ihm zu bedenken, dass Arrohir als Ritter von Rohan inzwischen sicherlich auch schon den einen oder anderen Ernstkampf gegen Eindringlinge zu bestehen gehabt hätte. Am Ende stehe aber zu befürchten, dass der Schrecken eines Schattenwesens gleichwohl tiefer in die Seele eindringe, als die Schneide eines dunländischen Schwerts ins Fleisch.

Die nächsten Tage verbringen Fairin und Maira mit langen Gesprächen auf ausgedehnten Spaziergängen durch die Firienmark und den angrenzenden Firienwald, während Arrohir die Zeit für Ausritte mit seinem Pferd Windraes nutzt. Als Arrohir eines Abends von einem langen Ausflug zurückkommt, muss ihn Evin an seine Pflichten ermahnen, zu denen unter anderem das Ausmisten des Stalles gehört, was der junge Dunadan aber ohne grosses Murren einsieht.
Tinulin sucht derweil nacheinander Arrohir, Maira und Khufur auf und ersetzt ihnen aus der Gemeinschaftskasse des Ordens den finanziellen Verlust, den jeder von ihnen durch den Überfall in Rhudaur erlitten hatte. Dabei verschweigt ihnen der Noldo natürlich, dass er ihnen in Wahrheit gar keinen Ersatz leistet, sondern ihr eigenes Geld zurückgibt, welches die Elben ihnen im Schlaf abgenommen hatten, um es wie einen echten Überfall aussehen zu lassen.

Eines Abends besucht Bóin II. Tinulin auf den Zinnen des Calamindo, um mit ihm das weitere Vorgehen zu besprechen. Beide möchten Maira zu ihrem Ehemann Ivradil bringen und anschliessend Arrohir nach Minas Tirith zu Truchsess Beregond begleiten, wobei Tinulin hofft, dass der Truchsess nicht nur den jungen Dunadan alleine zu empfangen gedenkt. Als Bóin II. im Laufe des Gesprächs die Frage aufwirft, ob die Zwerge und Elben den Menschen überhaupt noch willkommen seien, erwidert Tinulin, dass die Erstgeborenen wie auch die Zwerge am Schwinden seien und den Menschen entrückt und unnahbar, vielleicht gar unheimlich, würden. Auf Bóins II. Frage, was mit dem Orden geschehen werde, wenn Maira bei Ivradil bleiben sollte, antwortet der Noldo, dass ihnen das Schicksal schon einen Wink geben werde. Vielleicht müssen sie eine Pause einlegen, an seinem Ende sieht Tinulin den Orden der Wächter des Lichts aber noch nicht angekommen. Anschliessend erzählt Bóin II. nochmals vom Besuch bei Fürst Thrór und meint zu Tinulin, der Noldo könne die Gunst des Zwergenfürsten gewinnen, doch müsse er ihm dafür wohl den Kopf des Drachen Smaug bringen. Auch auf die Schlägerei im Gasthaus von Dunelag kommt Bóin II. nochmals zu sprechen sowie auf das Zusammentreffen mit Frau Mo, die von Khufur beschützt worden sei und eine schwere Verletzung ihres Bruders, der sich als dunländischer Fürst entpuppt habe, habe heilen können. Mehr als die Stellung von Mos Bruder interessieren den Noldo die Heilkräfte der von Bóin II. als umwerfend schön beschriebenen Frau, aber er gibt gleichwohl zu bedenken, dass die Sache nicht leichter werde, falls sich die Dunländerin den Gefährten anschliessen sollte. Das hindert Bóin II. jedoch nicht daran, auch noch von ihrem zweiten Treffen mit Mo zu schwärmen, bei welchem sie einen kleinen Schild und einen Morgenstern getragen hatte. Bóins II. Vorschlag eines gemeinsamen Ausflugs nach Dunland für den Fall, dass Maira bei Ivradil bleiben sollte, findet Tinulin trotz allem gut. Nachdem dies besprochen ist, wandert Tinulins Blick gedankenverloren nach Nordosten, und indem er sagt, dass dort der grosse Grünwald liege, erkundigt er sich nochmals nach dem Auftrag, den Fürst Thrór Khufur erteilt hat. Bóin II. erklärt, dass Khufur dem Fürsten ein Entschuldigungsschreiben von König Thranduil für die unterlassene Hilfeleistung nach Smaugs Angriff auf Erebor bringen solle, was Tinulin für ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen hält. Als sie anschliessend auf ihre geplante Reise in den Osten zu sprechen kommen, sagt Bóin II., dass sie diese wohl erst im nächsten Jahr antreten können.

Am Morgen des 12. Juli 2785 3Z brechen sowohl die Gefährten als auch Fairin von Zadan n'Bawâb auf. Tinulin kommen zahlreiche Erinnerungen an seine gemeinsamen Abenteuer mit der erfahrenen Heilerin in den Sinn, als Fairin ihn und Bóin II. darum bittet, sich bei ihr zu melden, wenn sie nach der Begleitung Mairas zu Ivradil wieder zur Firienmark zurückkommen. Evin sagt derweil zu Arrohir, dass er gut auf seine Schwester aufpassen solle, bevor sie mit ernster Stimme fortfährt, dass er schon wissen werde, wie er sich seinem Herrn, dem Truchsess, gegenüber zu verhalten habe, schliesslich sei er jetzt erwachsen. Als Arrohir mit einem pflichtbewussten Nicken antwortet, umarmt ihn seine Mutter liebevoll.
Khufur bekundet einige Schwierigkeiten damit, sich nach den vergangenen Tagen der Erholung wieder auf dem Rücken seines Pferdes Bjarni zurecht zu finden, weshalb Minas Tirith erst nach 10 Tagen am Abend des 21. Juli 2785 3Z in Sicht kommt. Arrohir möchte Truchsess Beregond eigentlich erst nach der Ablieferung seiner Schwester bei ihrem Ehemann Ivradil unter die Augen treten, aber Tinulin und auch Bóin II. raten dem jungen Dunadan, diese Aufgabe lieber gleich hinter sich zu bringen. Calendin ist Minas Tirith unsympathisch geworden, wohingegen Maira sagt, sie habe eigentlich gute Erinnerungen an ihr Leben in dieser Stadt, abgesehen natürlich vom Ende dieser Zeit. Die Heilerin schlägt ihren Gefährten vor, wie immer im Gasthaus "Zum Burghof" im vierten Ring auf der Südseite Quartier zu beziehen, statt ihren Schwager Imlos und seine Gattin Meril ohne Vorankündigung in ihrem ehemaligen Wohnhaus aufzusuchen.
Als die Calatirnor das Tor zur Stadt erreichen, verhüllen die Elben ihre Gesichter mit den Kapuzen ihrer Umhänge, um möglichst wenig Aufsehen zu erregen. Nach einem kurzen Wortwechsel mit der Torwache werden die Gefährten eingelassen und begeben sich zum Gasthaus "Zum Burghof". Nachdem sie ihr Zimmer bezogen haben, geht Arrohir zur Festungswache beim Durchstich zum siebten Ring, um sich für eine Audienz bei Truchsess Beregond anzumelden. Den Abend verbringt Tinulin auf den Zinnen, von wo aus er zum östlich gelegenen Ephel Duath blickt, dem Schattengebirge, welches die Grenze zum schwarzen Land Mordor bildet. Calendin geht derweil in den Gärten der Stadt spazieren, und die Zwerge halten ihre Kehlen mit ausreichend Bier geschmeidig. Maira wiederrum versucht, den angesichts der nahenden Audienz beim Truchsess immer nervöser werdenden Arrohir im Gespräch zu beruhigen, und sagt ihm, dass er alles in seiner Macht Stehende getan und immerhin die Abschriften der Erlasse König Arveduis beschafft habe. Schliesslich stösst der junge Dunadan auf seine Schwester an und trinkt auf ihr zukünftiges Leben an Ivradils Seite, nachdem sie lange genug in seinem Schatten gelitten habe. Auf diese Äusserung erwidert Maira nur, dass sie an diesem Abend nicht von Schatten sprechen sollten.

Am frühen Morgen des 22. Juli 2785 3Z erhält Arrohir die Mitteilung, dass er sich zur 10. Stunde bei der Festungswache am Durchstich zum siebten Ring einfinden soll. Als Maira ihrem Bruder sagt, dass sie ihn nicht zum Truchsess begleiten, sondern lieber ihre alte Wirkungsstätte in den Häusern der Heilung aufsuchen wolle, bittet Calendin sie darum, sich umzuhören, ob eine heilkundige Person Interesse an Abenteuern und einem Praktikum habe. Maira erwidert darauf, dass sie fragen werde, dieser Punkt indessen noch einer genauen Besprechung bedürfe. Arrohir möchte dem Truchsess alleine entgegentreten, was für Tinulin in Ordnung ist, und so begleiten die Elben und Zwerge den jungen Dunadan nur bis zur Festungswache, bei welcher Arrohir sein Schwert Farongyrth abgibt, bevor er, den Helm unter den Arm geklemmt, im Durchgang zum obersten Ring der Stadt verschwindet. Als Arrohir wenig später in der grossen Halle von Truchsess Beregond empfangen wird, geht der junge Dunadan vor seinem Herrn kurz auf ein Knie. Beregonds Freude über Arrohirs Rückkehr von seiner Expedition in den Norden wird immer grösser, als er von Arrohir erfährt, dass es ihm und seinen Gefährten nicht nur gelungen ist, die Kiste mit den Edikten König Arveduis zu finden, sondern auch Barahirs Ring zu behändigen. Umso bestürzter und fassungsloser ist der Truchsess, als ihm Arrohir, dem beim Gedanken an Barahirs Ring Tränen in die Augen steigen, gesteht, dass all diese wunderbaren Ergebnisse durch einen dreisten Überfall am Ende ihrer Expedition zunichte gemacht worden seien.
Um ein genaueres Bild von den Geschehnissen zu erhalten, lässt Beregond Arrohir in allen Einzelheiten von der Expedition in den Norden erzählen und hört dem Bericht mit grosser Faszination zu. Der junge Dunadan schildert alle Ereignisse wie insbesondere etwa die von Kjornirs Auge ausgehende Versuchung, die Entdeckung des Zugangs nach Utumno und des Siegels von Aulë, aber auch seine Verwundung durch eine schwarze Klinge und die Heilung in Imladris, wo König Arveduis Kiste geöffnet worden sei. Er erzählt auch von ihrer Vermutung, dass das Schattenwesen, welches in den Norden gekommen sei, der verschollene König Eärnur gewesen sein könnte. Als er schliesslich auf den Überfall in Rhudaur zu sprechen kommt, bei welchem ihm und seinen Begleitern Barahirs Ring sowie die Kiste mit den Originaledikten König Arveduis entwendet wurden, laufen Arrohir Tränen übers Gesicht. Seiner Schuld voll bewusst, geht er auf ein Knie und bittet den Truchsess um Vergebung für sein Versagen. Da reicht Beregond Arrohir die Hand und zieht ihn wieder auf die Füsse, wobei er ohne Schärfe und mit ehrlichem Bedauern in der Stimme sagt, dass es in der Tat äusserst betrüblich sei, dass Arrohirs grosser Einsatz am Ende völlig vergebens gewesen sei. So sehr hat die erneute Schilderung des Verlusts den jungen Dunadan mitgenommen, dass ihm erst jetzt wieder einfällt, dass er noch immer im Besitz der Abschriften von König Arveduis Erlassen ist. Als er Truchsess Beregond die in Imladris angefertigten Schriftstücke übergibt, erklärt er, dass er die Schriften selbst noch nie gelesen habe und leider auch keinen Blick auf die Originale habe werfen können. Gleichwohl ist der Truchsess sofort Feuer und Flamme für die Texte und sagt zu Arrohir, es sei ihm verziehen. Auch wenn der Lohn all seiner Anstrengungen am Ende mehr als nur gering ausgefallen sei, habe er dennoch Grosses vollbracht. Als Arrohir Beregond schliesslich auch noch das an ihn adressierte Schreiben von Herrn Elrond aushändigt, welches er ebenfalls ganz vergessen hatte, sagt der Truchsess, dass dies nun beinahe schon ein versöhnliches Ende sei, nachdem der junge Dunadan zunächst den kompletten Verlust aller Gegenstände angesprochen habe. Besorgt zeigt sich Beregond über die an Arrohir gerichteten Worte des Schattens, dass er ihn holen werde, denn dies könnte auch eine Bedrohung für das Land Gondor bedeuten. Aus diesem Grund verpflichtet der Truchsess Arrohir, bis auf weiteres jeweils seine Erlaubnis einzuholen, wenn er Gondor für länger als einen Monat verlassen wolle, wovon nur Ausflüge nach Rohan und Isengart ausgenommen seien.
Als sich Arrohir am Ende der Audienz zum Gehen wendet, sagt er: "Numenor ist das Beste, was dem Dritten Zeitalter und den Küsten Mittelerdes geschehen konnte. Die Kultur Numenors ist ein Leuchtturm, der auch jetzt noch leuchtet", wobei er in Gedanken jedoch nicht bei Gondor, sondern dem untergegangenen nördlichen Königreich Arnor ist. Truchsess Beregond erwidert auf diese Worte, dass Arrohir ihn nicht falsch verstehen solle. Es sei sein oberstes Bestreben, Gondor wieder im Licht der alten Tage erstrahlen zu lassen, auf dass man sich aller Orte dieser grossen Kultur erinnern möge. Nachdem ihm der Truchsess nochmals seinen Dank ausgesprochen hat, kehrt Arrohir erleichtert zur Festungswache zurück und küsst als erstes das Heft seines Schwertes Farongyrth. Tinulin und Calendin hatten die ganze Zeit auf Arrohir gewartet, während Bóin II. und Khufur schon wieder zum Gasthaus zurück gegangen waren, um sich einer weiteren Bierölung zu unterziehen. Calendin ist erstaunt, denn er hätte nicht gedacht, dass der Truchsess Arrohir einfach so gehen lässt. Der junge Dunadan sagt darauf, dass Beregond ihn nicht nur habe gehen lassen, sondern ihm sogar gedankt habe, auch wenn er natürlich Barahirs Ring und die Originaledikte lieber gehabt hätte als nur die Abschriften. Er erzählt den Elben auch, dass er sich zu Beregonds Verfügung halten und bis auf weiteres längere Abwesenheiten bewilligen lassen müsse.
Als Maira am Abend von den Häusern der Heilung zurückkehrt und Arrohir erwartungsvoll ansieht, gesteht er, vergessen zu haben, Truchsess Beregond ihre Grüsse auszurichten. Dafür sei sonst aber alles gut, worauf sie ihren Bruder umarmt und ihm seine Vergesslichkeit verzeiht.

Schon am nächsten Morgen brechen die Gefährten von Minas Tirith auf und erreichen nach 9 Tagen am 31. Juli 2785 3Z Ivradils Anwesen, das nördlich der Stadt Linhir in den südlichen Ausläufern des Weissen Gebirges liegt. Als Maira Ivradil erblickt, laufen ihr Tränen übers Gesicht, und sie umarmt ihren von der Wiedersehensfreude überwältigten Ehemann lange und innig. Schliesslich löst sie sich von ihm und holt ihr Pferd Niestha, wobei sie ihren Begleitern sagt, sie sollen nicht nur rumstehen. Während sie die Pferde der Gefährten in den Stall führt, begrüsst Ivradil die übrigen Calatirnor und zeigt sich beeindruckt davon, dass sie alle Maira begleitet haben. Bóin II. sagt darauf, dass dies das Mindeste sei, was sie für Maira tun könnten. Als Ivradil fragt, ob die Calatirnor nun zurück von ihren Reisen seien, erwidert Tinulin, dass Maira zurück sei. Während Ivradil die Gäste auf die Terrasse hinter dem Haus führt, hilft Arrohir seiner Schwester bei der Versorgung der Pferde. Nachdem sich Bóin II. und Khufur am Brunnen einer Kurzwäsche unterzogen haben und Ivradil auf der Terrasse allen Anwesenden etwas zu trinken gegeben hat, heisst er die Gefährten nochmals herzlich auf seinem Anwesen willkommen. Als Calendin fragt, wie es Ivradil ergangen sei, erwidert dieser, er habe sich gerade gefragt, ob er ihnen dieselbe Frage stellen solle, aber eigentlich wolle er es gar nicht wissen, sondern sei einfach froh über ihre Rückkehr. Bóin II. antwortet gleichwohl und sagt, dass sie eigentlich gar nicht so viel erlebt hätten, worauf Ivradil erwidert, er sei ihm grundsätzlich gut ergangen, auch wenn er Maira natürlich schmerzlich vermisst habe. Nach einer Weile flüstert Maira ihrem Ehemann etwas ins Ohr, worauf Ivradil seine Gäste um Verständnis dafür bittet, wenn er sie der Sorge seiner Bediensteten überlasse, während er und seine Frau sich nun zurückziehen würden. Nachdem Maira und Ivradil gegangen sind, erhebt Bóin II. sein ausnahmsweise mit Wein gefülltes Glas und sagt, er stosse darauf an, dass ihnen zumindest gelungen sei, Maira nach Hause zu bringen. Ab morgen werde sie schwanger und somit wirklich zu Hause angekommen sein. Khufur zweifelt keinen Augenblick an der Richtigkeit der Worte seines Meisters, der beschliesst, an diesem Abend dem vorzüglichen Wein die Treue zu halten.
Calendin fragt derweil schon bald, wie es nun mit den Calatirnor weitergehen soll, und als Tinulin darauf keine Antwort gibt, erwidert Bóin II., dass er sie gerne alle zu den Malachithöhlen einladen wolle, ein Aufbruch noch in diesem Jahr indessen nicht realistisch sei. Tinulin sagt, dass sie mit dem nächsten Frühling die Wärme in den Norden bringen könnten. Als Bóin II. mitteilt, dass er zuvor jedoch mit Tinulin nach Dunland gehen wolle, und auf Calendins Anfrage erklärt, dass ihn ein Frauenzimmer dorthin ziehe, ist der Waldelb ebenso überrascht wie Khufur, der nachfragt, ob sein Meister etwa zu heiraten gedenke. Bóin II. verneint dies vehement und fragt seinen Schüler, ob er sich nicht an die liebreizende Frau Mo erinnere. In der Folge erzählt er allen Anwesenden von seinem und Khufurs Zusammentreffen mit der Dunländerin Mo, welche er für eine Heilkundige hält. Nachdem er am Ende seiner Erzählung angekommen ist, erkundigt sich Calendin, ob der Zwerg gedenke, Mo als Heilerin der Gefährten mit in den Osten nehmen zu wollen. Bóin II. erwidert darauf, dass er sie zumindest nochmals sehen und bei dieser Gelegenheit fragen wolle, ob sie die Gefährten begleiten würde. Calendin stimmt dem erfahrenen Zwerg darin zu, dass sie auch auf ihren weiteren Reisen auf heilende Hände angewiesen sein werden.
Je länger der Abend wird, desto sentimentaler wird Bóin II. vom Wein, und er beginnt Maira schon jetzt zu vermissen. Während Bóin II. die Bediensteten des Hauses ins Bett schickt und Arrohir zufrieden in seinem gemütlichen Sessel einschläft, gehen Tinulin und Calendin im Garten spazieren und unterhalten sich über Bóins II. Idee. Der Noldo sagt, diese Mo könne durchaus heilkundig sein, sollte sie aber aus fürstlichem Hause stammen, werde sie wohl nicht abkömmlich sein, ganz abgesehen von den Problemen, auf welche sie mit einer Dunländerin in Rohan stossen dürften. Der Abend auf der Terrasse findet schliesslich sein Ende, als Khufur Arrohir beim Versuch, ihn zu seinem Zimmer zu tragen, über den Boden schleift, wovon der junge Dunadan aber nur kurz aufwacht.

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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #199 am: 4.12.2020 | 23:05 »
Session 74: Teil 2

Am nächsten Morgen geht Tinulin schon kurz nach Sonnenaufgang im Garten spazieren, während sich der Rest des Hauses erst gegen Mittag aus den Federn wagt. Als sich die sehr gelöst wirkende Maira bei den Elben und Zwergen danach erkundigt, ob sie gut geruht hätten, ist Khufur ebenso neugierig wie ehrfurchtsvoll, als er leise vor sich hin murmelt, dass Maira nun also schwanger sein müsse. Als Bóin II. im Laufe des Tages nachfragt, ob der Weg von hier zur Firienmark nicht schneller über das Weisse Gebirge oder unter ihm hindurch zu bewerkstelligen wäre, erwidert Maira, dass sie so rasch keine Höhle mehr betreten werde. Der Weg übers Gebirge sei indessen sehr mühsam und gefährlich, weshalb der Weg über Minas Tirith in jedem Fall zu bevorzugen sei.

Nach vier erholsamen Tagen brennt den Calatirnor die Frage unter den Fingernägeln, wann und wie es weitergehen soll. Als Bóin II. sagt, dass "sie" bald wieder losziehen werden, wird Maira sehr ernst und fragt, wer mit "sie" gemeint sei. Der erfahrene Zwerg stellt klar, dass die Sache für Arrohir noch ungewiss sei, er und Tinulin aber nach Dunland gehen würden, wobei er auch den Grund hierfür nennt. Als Maira auf diese Neuigkeit sehr irritiert reagiert, springt Khufur seinem Meister zur Seite und fügt an, dass sie jetzt ja schwanger sei und daher nicht mehr mit auf Reisen gehen könne. Maira lacht kurz auf und erklärt dem jungen Zwerg, dass dies in aller Regel nicht so schnell vor sich gehe, wie er offenbar glaube. Anschliessend wendet sie sich umso brüskierter an Bóin II. und sagt, dass das Wissen um die Begleitung der Calatirnor durch eine Heilkundige ihr grundsätzlich eine Last von den Schultern nehmen würde. In Gedanken bei der Verwüstung ihres Heimatdorfes durch die Dunländer im Langen Winter 2758/59 3Z fährt sie fort, dass sie genauso gut bei den Orks nach einem Heiler Ausschau halten könnten, falls ihre ins Auge gefassten heilenden Hände tatsächlich aus Dunland kommen sollten. Diesen harschen Worten widerspricht Bóin II. und bringt vor, dass Mo eine sehr liebreizende Menschenfrau sei und die Dunländer die Zwerge zudem freundlich aufgenommen hätten. Da bittet Maira Tinulin, Bóin II., Calendin und Khufur darum, ihr nicht böse zu sein, aber sie werde ihretwegen nicht nochmals losziehen. Sie liebe ihre elbischen und zwergischen Gefährten mehr als man sich vorstellen könne und Tinulin sei ihr Traumengel. Ihren Kindheitstraum, an seiner Seite in die weite Welt zu ziehen, habe sie nun aber ausgelebt. Mit sanfter Stimme sagt Tinulin, dass genau dies auch der Grund für Planung ihrer Nachfolge gewesen sei. Maira erwidert darauf, dass wenn Arrohir auch wieder losziehen wolle, sie sich nur dann hier zur Ruhe begeben könne, wenn anderweitig für gute Heilung gesorgt sei. Als Tinulin ihr klar zu machen versucht, dass sie sich genau aus diesem Grund umsehen müssten, sagt Maira, dass sie Dunland diesbezüglich gleichwohl für den falschen Ort halte. Als Tinulin sich erkundigt, ob vielleicht in Dol Amroth oder Pelargir eine heilkundige Begleitung für die Gefährten gefunden werden könnte, erwidert Ivradil, dass Pelargir aus politischen Gründen gemieden werden sollte und in Dol Amroth wohl niemand gefunden werden könne, der sich freiwillig auf solch gefährliche Reisen begeben würde. Als im weiteren Gespräch der Name "Gildin" fällt, ist Maira sofort begeistert und rät Tinulin, den heilkundigen Sinda aus Imladris als Begleiter der Gefährten anzufragen. Tinulin winkt jedoch ab und erklärt, dass Imladris die Expeditionen der Gefährten kritisch sehe und Gildin die Begleitung seines Vaters Elvëanwe schon vor vielen Jahren für sich ausgeschlossen habe, weshalb er jetzt auch mit Tinulin nicht losziehen werde. Noch lange grübeln die Gefährten über andere Möglichkeiten, und Maira schlägt dabei ihrem Traumengel vor, auch Herrn Saruman um Rat und Hilfe anzufragen.

Als sich die Gefährten am Morgen des 6. August 2785 3Z zum Aufbruch vorbereiten, wird Maira zum ersten Mal richtig bewusst, dass es nun zu einem Abschied für lange Zeit, wenn nicht gar für immer, kommt. Von ihren Gefühlen hin- und hergerissen, umarmt sie Bóin II. und Tinulin sehr lange, und auch ihre Verabschiedung von Calendin ist nicht minder emotional. Tinulin sagt: "Der Traumengel hat Dich gerettet. Und Du hast den Traumengel gerettet. Jetzt müssen wir beide etwas Zeit ohne den anderen verbringen." Beim Abschied dankt Ivradil Tinulin dafür, dass Maira ihren Kindheitstraum habe ausleben können und die Gefährten sie heil wieder zurückgebracht hätten. Der Noldo erwidert, dass er das erste Kompliment nur an Ivradil zurückgeben könne, der bereit war, so lange Zeit auf seine Ehefrau zu verzichten. Bezüglich des zweiten Kompliments verhalte es sich indessen so, dass auch Maira ihre Wunden davongetragen habe und er gut zu ihr schauen solle, wobei er aber auch sehe, dass Ivradil genau die richtigen Voraussetzungen mitbringe, um Mairas Heilung bestmöglich zu unterstützen. Zu Arrohir sagt Maira, er solle auf die Gefährten ebenso gut achtgeben wie auf sich selbst und ihren Eltern keine Sorgen bereiten, und schliesslich solle er gut für Windraes sorgen.

Kurz darauf reiten Tinulin, Bóin II., Calendin, Arrohir und Khufur in Richtung Süden davon, um in der an den Mündungen der Flüsse Gilrain und Serni gelegenen Stadt Linhir nach einem Heilkundigen Ausschau zu halten. Doch weder hier noch in der nordöstlich gelegenen Ortschaft Minas Brethil werden sie fündig, weshalb sie nach Minas Tirith zurückkehren und erneut im Gasthaus "Zum Burghof" Quartier beziehen.

Am nächsten Morgen, es ist der 23. August 2785 3Z, beauftragt Bóin II. Arrohir damit, zu den Häusern der Heilung zu gehen und dafür zu sorgen, dass sich eine Heilerin in ihn verliebt. Der junge Dunadan ist von dieser Strategie zwar nicht überzeugt, macht sich aber gleichwohl auf den Weg zu Mairas einstiger Wirkungsstätte. Nachdem er eine hübsche Heilkundige angesprochen und ihr seine schwarz verfärbte Narbe am Arm gezeigt hat, ruft sie Hamril, den Herrn der Häuser der Heilung hinzu, welcher Arrohir als Mairas Bruder erkennt, nicht zuletzt weil sich Maira hier ja bereits selbst nach einem Ersatz erkundigt hatte. Hamril kann Arrohir bezüglich seiner Verwundung auch nicht weiterhelfen und erwidert auf die Frage nach einer abenteuerlustigen Heilkundigen, dass er keine solche kenne, er sie aber eher an Ithiliens Grenzen schicken würde, als ihr die Begleitung der Gefährten zu empfehlen.
Bevor Arrohir zum Gasthaus zurückkehrt, begibt er sich noch kurz zur Festungswache beim Durchstich zum siebten Ring und teilt mit, dass er sich noch bis zum frühen Nachmittag in der Stadt aufhalten und dann zur Firienmark aufbrechen werde.

Die Reise von Minas Tirith zur Firienmark verläuft ohne Zwischenfälle. Als die Gefährten das neue Zadan n'Bawâb am Abend des 31. August 2785 3Z erreichen, erkundigt sich Evin sogleich, ob Maira wohlbehalten bei Ivardil angekommen sei, was ihr von Arrohir versichert wird.

Schon zwei Tage später brechen die Zwerge, begleitet von den Elben, erneut von der Firienmark auf, um in Dunland Frau Mo zu einem Gespräch zu treffen. Arrohir begleitet seine Freunde ebenfalls, denn er möchte Herrn Saruman endlich den schon lange versprochenen Besuch in Isengart abstatten. Als die Gefährten unterwegs Rast im Firienwald machen, nutzen sie die Gelegenheit, um die Lage nochmals mit Fairin zu besprechen. Bóin II. erzählt seiner ehemaligen Wegbegleiterin, dass sie jetzt, da Maira wohlbehalten bei ihrem Ehemann Ivradil angekommen sei, auf dem Weg nach Dunland seien, um eine heilkundige Person als Ersatz für Maira zu finden. Auf Tinulins Frage nach einer potentiellen heilkundigen Begleitung aus Fairins Wasa-Stamm, überlegt die Heilerin eine Weile. Schliesslich sagt sie, dass es da einen abenteuerlustigen Heiler gebe, der allerdings noch nicht kundig genug für die Bedürfnisse der Gefährten und der zudem in erster Linie daran interessiert sei, das Leben ausserhalb des Waldes kennenzulernen. Ihn könne sie ihren Freunden daher nicht mitschicken, zumal er Gefahr laufen würde, dem Schrecken der Schattenwesen ausgesetzt zu werden. Die einzige weitere Heilkundige ihres Stammes sei zwar sehr fähig, aber überhaupt nicht gewillt, den Wald zu verlassen. Bezüglich einer potentiellen Heilerin aus Dunland gibt Fairin zu bedenken, dass damit einige Querelen verbunden sein könnten.

Am nächsten Morgen reiten die Gefährten weiter und wenden sich zunächst nach Norden, um Heah-thane Liam in Forn Buhr zu besuchen, wo sie am Abend des 8. September 2785 3Z eintreffen. Nach einer herzlichen Begrüssung werden die Gefährten bestens verköstigt, und auch Liams Ehefrau Fealidh leistet den Feiernden Gesellschaft. Leider findet sich aber auch in Forn Buhr kein heilkundiger Ersatz für Maira, weshalb die Gefährten schon am nächsten Morgen nach Edoras aufbrechen, wo sie am 12. September 2785 3Z eintreffen. Als sie nach einer ruhigen Nacht weiterreiten wollen, ist Tinulin so in Gedanken versunken, dass er auf der einen Seite seines Pferdes Tulco auf- und sogleich auf der anderen Seite wieder absteigt.
[Technisch gesprochen: Tinulin macht beim routinemässigen Reitmanöver einen derart hohen Patzer, dass selbst unter Berücksichtigung seiner hohen Reitfertigkeit ein Ergebnis von -35 resultiert.]

Kurz bevor die Gefährten am Abend des 16. September 2785 3Z die Furten des Isen erreichen, werden sie auf der Strasse von einer Reiterei angehalten, welche von Ron dem Langen von der Furt angeführt wird. Nachdem sich Arrohir vorgestellt hat, erinnert sich der Mann daran, den jungen Dunadan schon einmal angetroffen zu haben. Auch Rons Adjutant, ein eifriger junger Rohir, will sich zu Wort melden und den Sohn des Königsverräters Caedmon von Zadan n'Bawâb mit allerlei üblen Vorwürfen eindecken, doch sein Herr verbietet ihm gerade noch rechtzeitig das Wort. Trotzdem bleibt Ron skeptisch und verlangt von Arrohir zu erfahren, was er und seine Gefährten hier in Rohan zu suchen hätten, zumal er sich ja wohl kaum frei in der Riddermark bewegen dürfe. Als Arrohir ihm jedoch den Passierschein König Fréaláfs zeigt, hellt sich Rons Miene sichtlich auf, denn er hatte wohl kein Interesse daran, Arrohir und seinen Gefährten vor den Augen seiner eigenen Leuten mehr Steine in den Weg legen zu müssen als nötig.

Nachdem Ron mit seiner Reiterei abgezogen ist, verabschiedet sich Arrohir von seinen Freunden und reitet auf dem Weg östlich des Isen nach Norden. Nach zweieinhalb Tagen erreicht der junge Dunadan am Abend des 18. September 2785 3Z seine Geburtsstätte, den Ring von Isengart, aus dessen Mitte der schwarze Orthanc hoch in den Himmel ragt. Auf Arrohirs Klopfen öffnet ein rohirrisch aussehender Mann das Tor und stellt sich als Wick vor. Als Arrohir auf die Frage nach seinem Begehr erwidert, er sei gekommen, um Herrn Saruman ein bisschen von seinen Reisen zu erzählen, lässt Wick ihn zwar herein, weist ihn aber sogleich an, bei einem Bier in der Wachstube des Ringes zu warten. Es vergeht eine knappe halbe Stunde, bis Wick zurückkommt und mit ehrlich erstaunter Miene mitteilt, dass Arrohir offenbar etwas ziemlich Interessantes zu berichten habe, da Herr Saruman ihn trotz der späten Stunde noch zu sehen wünsche. Arrohir entschuldigt sich dafür, bei der Begrüssung etwas kurz angebunden gewesen zu sein, aber es falle ihm nicht gerade leicht, überall von seinem Versagen berichten zu müssen. Als Wick und Arrohir wenig später zu Fuss beim Orthanc eintreffen, erwartet Herr Saruman den jungen Dunadan bereits bei der Tür am oberen Ende der Treppe aus schwarzem Stein und führt ihn anschliessend in einen grossen Saal im Erdgeschoss. Nachdem sie sich in bequeme Sessel gesetzt haben, beklagt Herr Saruman, zuletzt leider nur schriftlich von Arrohir gehört zu haben, wo doch ein mündliches Gespräch so viel leichter und ausführlicher geführt werden könne. In der Folge berichtet Arrohir dem Herrn von Isengart ausführlich über die Expedition der Calatirnor in den hohen Norden und erwähnt dabei auch Kjornirs Auge, von welchem Tinulin glaube, es könnte sich um einen "Palantir" oder etwas Ähnliches handeln. Nachdem Arrohir zum Ende seines Berichts gekommen ist, bedauert Herr Saruman zutiefst, dass der junge Dunadan auf dem Rückweg aus dem Norden nicht noch einen kurzen Zwischenhalt in Isengart eingelegt hat. Dies hätte ihm ermöglicht, einen Blick auf die alten königlichen Edikte zu werfen, bevor sie sicher ungelesen in irgendeinem Keller von Minas Tirith verstauben und in Vergessenheit geraten.
Als sich Herr Saruman nach den weiteren Plänen Arrohirs erkundigt, sagt der junge Dunadan, dass die Gefährten zurzeit auf der Suche nach einer heilkundigen Begleitung seien, um wieder losziehen zu können, und fragt sogleich, ob Herr Saruman sie nicht selbst begleiten wolle. Der alte Mann fühlt sich zwar sehr geschmeichelt, muss das äusserst interessante Angebot aber unter Hinweis auf seine zahlreichen unaufschiebbaren Verpflichtungen in Isengart ablehnen. Als Arrohir erklärt, dass die Gefährten nach Osten und zu Bóins II. Heimat in den Malachithöhlen reisen wollen, sagt Herr Saruman, dass er selbst früher auch schon weit in den Osten gereist sei und sein schillernder Mantel eines der Wunder sein könnte, die es dort zu entdecken gebe. Sich dem Hauptproblem der Gefährten zuwendend, sagt Herr Saruman, dass er ihnen gerne bei der Suche nach einer heilkundigen Begleitung behilflich sein werde. Bedauernd fügt er an, dass es schade sei, dass Tinulin und Bóin II. nicht selbst vorbeigekommen seien, zumal für sie der Reiseentschluss wohl feststehe, während Arrohir selbst noch Zweifel zu haben scheine. Arrohir solle den beiden unbedingt ausrichten, dass sie vor ihrem Aufbruch noch nach Isengart kommen sollen, damit er sich mit ihnen noch über den Osten unterhalten könne, den er ja selbst lange bereist habe. Schliesslich erhebt sich Herr Saruman und öffnet ein Fenster, worauf eine grosse schwarze Krähe herangeflogen kommt und auf seinem Arm Platz nimmt. Nachdem er dem Craban ein paar für Arrohir unverständliche Silben zugeflüstert hat, fliegt der schwarze Vogel wieder davon, worauf Herr Saruman sagt, er könne sich eine heilkundige Person vorstellen, welche die Gefährten zu begleiten bereit wäre. Anschliessend verabschiedet Herr Saruman Arrohir, der die Nacht in seinem Geburtshaus verbringt, welches nun von Wick und seiner Familie bewohnt wird.

Am nächsten Morgen bricht Arrohir von Isengart auf und gelangt nach 6 Tagen am 24. September 2785 3Z erneut nach Edoras und nutzt diese Gelegenheit, um König Fréaláf zu berichten, dass Maira wohlbehalten bei ihrem Ehemann Ivradil in Südgondor angekommen sei. Schon am nächsten Morgen bricht Arrohir wieder auf und reitet in 7 Tagen zurück zur Firienmark, wo er am Abend des 1. Oktober 2785 3Z eintrifft.

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