Endlich bin ich mal wieder dazu gekommen, hier ein bisschen weiter zu schreiben.
"Des Hündchen ich bin, dem das Bällchen ich bring." - Vermutung wie Arrohirs Wahlspruch lauten könnte
Session 39: Teil 1
30.7.-22.8.2783 3Z
Bree - Imladris
Ohne Umschweife begeben sich die Gefährten zum Gasthaus "Zum tänzelnden Pony", wo Bóin II. sich schon wenig später mit fünf Krügen Bier in einem der zwei auf ihr Zimmer bestellten Badezuber niederlässt. Maira spricht derweil Arrohir auf seinen seit dem Aufbruch von Fornost Erain tristen Gesichsausdruck an. Niedergeschlagen sagt der junge Mann, ihm liege auf dem Magen, dass Ondril wegen Artemains Nachlässigkeit 150 Jahre lange gelitten habe. Zudem müsse er nun einen schon lange Zeit toten König im Norden suchen und als ob das nicht schon genug wäre, vielleicht schon bald die Artefakte der Familie dû Anduin an die Dunedain des Nordens abgeben. Maira erwidert, dass Arrohir an Artemains Taten nichts ändern könne und dass es seinem Vater Caedmon nicht anders ergangen wäre als jetzt ihm, wenn er an seiner Stelle in Fornost Erain gewesen wäre. Diese Sichtweise kann Arrohir nachvollziehen und froh über diese Erkenntnis, hellen sich seine Miene und Stimmung auf, was auch seiner Schwester ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Als sie ihm kurz darauf in gespielt gebieterischem Ton befiehlt, sich jetzt endlich zu waschen, wie es sich für einen Rohir gehöre, antwortet er ihr leise und sanft:
"Schön, dass du da bist."Schon bei ihrer Ankunft im Gasthaus hatte Calendin einen kurzen Blick in die Schankstube geworfen, zu seiner Enttäuschung aber keinen der Waldläufer gesehen. Während sich die anderen auf ihrem Zimmer von den Strapazen der letzten Tage erholen und baden, durchstreift der Waldelb auf der Suche nach den Waldläufern ganz Bree, bleibt dabei jedoch ohne Erfolg. Nachdem sich Bóin II., Arrohir und Khufur ihren Bedürfnissen entsprechend frisch gemacht haben, begeben sie sich in die Gaststube und beginnen über die Kämpfe der letzten Tage zu sprechen, während sie auf ihr Abendessen warten. Bóin II. ist froh, wieder in der Zivilisation zu sein, was für ihn mit dem Vorhandensein guten Bieres in ausreichendem Mass gleichbedeutend ist, und stösst dann mit den anderen auf ihren toten Wegbegleiter Hargrimm an. Wenig später kommt Calendin von seinem Rundgang zurück und setzt sich zu seinen Gefährten an den Tisch. Nach einem dringend notwendigen Wasserwechsel gönnen sich unterdessen auf dem Zimmer auch Tinulin und Maira ein ausgiebiges Bad. Im Gespräch eröffnet er ihr, dass die Gefährten nun die Waldläufer aufsuchen und ihnen Ondrils Leichnam übergeben müssten, damit er gemäss seinem Wunsch verbrannt werden könne. Danach wolle er das verfluchte Buch aus der Zitadelle von Fornost Erain nach Imladris zu Herrn Elrond bringen, dem er ohnehin Bericht über ihren Gang in die alte Königsstadt erstatten müsse. Als Tinulin anfügt, dass im Anschluss daran die Heimkehr zur Firienmark und im Falle Mairas sicherlich auch zu Ivradil anstehe, beginnt die junge Heilerin vor Freude zu strahlen.
Nachdem Tinulin und Maira wieder frisch und sauber sind, gesellen auch sie sich zu den anderen in Gaststube. Mit einem Glas Wein in der Hand hält Tinulin eine kleine Ansprache und dankt allen Calatirnor für den erfolgreichen Abschluss ihrer Mission in Fornost Erain. Als die Gefährten im Anschluss das weitere Vorgehen besprechen, rückt auch die auf der Mosaikkarte vorgefundene Markierung nördlich von Fornost Erain wieder ins Zentrum ihres Interesses. Die in einem Gebirgstal verzeichnete Geländemarkierung in Form eines Hammers und Ambosses lässt Tinulin vermuten, dass sich an dieser Stelle eine Zwergebinge befunden haben könnte und vielleicht immer noch befindet. Sie erinnern sich auch daran, dass Hargrimm ihnen erzählt hatte, dass seine Sippe weit im Norden wohne, weshalb gar ein kleinzwergischer Urspung der mutmasslichen Zwergensiedlung nicht auszuschliessen sei. Zu Bóins II. und Khufurs Entsetzen äussert Tinulin die Idee, sie könnten von Dol Amroth aus mit einem Schiff zur Bucht von Forochel segeln, um von dort aus die letzte Etappe zu der besagten Geländemarkierung in Angriff zu nehmen. Calendin pflichtet seinem Freund bei und gibt zu bedenken, dass die Reise auf diese Weise um Einiges angenehmer ausfallen dürfte, als wenn sie sich zu Fuss von Gondor aus auf den Weg machen müssten. Das Gebirgsmassiv liegt nahe jener Region, welche die Gefährten bis jetzt für die Ostküste der Bucht von Forochel gehalten hatten, bei welcher es sich aufgrund der neu gewonnenen Erkenntnisse aber auch um ihre Südküste handeln könnte. Maira ist nicht entgangen, dass Arrohir während der ganzen Besprechung immer wieder auf sein Schwert Farongyrth starrt, welches er vor sich auf den Tisch gelegt hat. Auf die Waffe deutend, flüstert sie ihrem Bruder ins Ohr, dass sie ihm zu seinen Gedanken an die Niederlegung der Familienerbstücke später noch etwas sagen wolle. Der einzige Beschluss der Gefährten an diesem Abend besteht darin, sicher noch einen weiteren Tag in Bree zu verweilen.
Am Morgen des 31. Juli 2783 3Z werden die Gefährten schon früh von einem Klopfen an ihrer Zimmertüre geweckt. Als Calendin öffnen geht, steht Barman Haferson, der Wirt des "tänzelnden Ponys", auf dem Gang und hält einen Brief für Arrohir in der Hand. Unter vielen Entschuldigungen und Beteuerungen, dass seine Familie nicht dafür bekannt sei, solche Dinge zu vergessen, dass am gestrigen Abend aber einfach viel zu viel los gewesen sei, händigt er dem jungen Mann den Brief aus. Arrohir öffnet den Umschlag und liest die auf ein Stück Pergament geschriebene Nachricht vor:
"Wir hoffen, Ihr lebt. Der Feind ist in grosser Zahl in Richtung Osten und Nordosten aufgebrochen. Wir befürchten das Schlimmste für Euch wie auch für unsere Brüder und Schwestern. Wir folgen dem Feind und senden Nachricht nach Rhudaur. Magras"Barmans Beschreibung zufolge dürfte es Andor gewesen sei, der Magras' Nachricht vor einigen Tagen überbracht hatte. Rasch fassen die Gefährten den Entschluss, dass die Zwerge mit Maira genügend Proviant für elf Tage einkaufen sollen, während die Elben zusammen mit Arrohir in den Wäldern um Bree nach zurückgebliebenen Waldläufern suchen, wobei der junge Mann für alle Fälle Ondrils Gebeine mitnehmen soll. Vor dem Aufbruch redet Maira Arrohir ins Gewissen und sagt ihm, er solle unbedingt mit seinen Eltern Caedmon und Evin sprechen, bevor er daran denke, seine Ausrüstung zusammen mit Ondrils Gebeinen an die Waldläufer zu übergeben. Hierzu kommt es indessen nicht, da die Elben und Arrohir trotz intensiver Suche während des ganzen Tages keinen der Waldläufer zu Gesicht bekommen.
Am Morgen des 1. August 2783 3Z brechen die Gefährten in Richtung Imladris auf und erreichen am Abend des 4. August 2783 3Z ihren bereits mehrfach genutzten Lagerplatz südlich der grossen Oststrasse am Fuss des Amon Sul. Der Himmel ist wolkenlos und während der Wache fragt Calendin Tinulin, ob sie nicht bereits jetzt die Gebeine von Ondril verbrennen sollten. Der Noldo erwidert, dass die Dunedain ihre Toten normalerweise nicht verbrennen würden, weshalb es sein könne, dass sie bei einem solchen Bestattungritual spezielle Worte sprechen. Er wolle daher damit warten, bis sie auf die Waldläufer stossen. Auch die weitere Reise verläuft ohne Zwischenfälle und am Abend des 10. August 2783 3Z erreichen sie das am Ostufer des Mitheithels gelegene Gasthaus "Zur letzten Brücke". Während die anderen sich auf dem Zimmer frisch machen, ordert Calendin beim Wirt Proviant für weitere sechs Tage. Im Gespräch erfährt der Waldelb, dass es, vermutlich im Zusammenhang mit gegenseitigen Gebietsansprüchen, kürzlich zu Unruhen zwischen den Hügelmenschen des Bären-Clans und des Samtpfoten-Clans gekommen sei. Des Weiteren scheine sich im Norden Rhudaurs etwas zusammenzubrauen, zumindest hätten sich viele vom Wandervolk in diese Gegend aufgemacht. Nachdem Caledin diese Neuigkeiten Tinulin mitgeteilt hat, holen sie Bóin II. hinzu und beschliessen gemeinsam, zunächst zu Monsats Turm auf halber Strecke nach Cameth Brin, im Grenzgebiet zwischen den verschiedenen Hügelmenschen-Clans zu gehen, von dem sie wissen, dass er von den Waldläufern in der Vergangenheit immer wieder aufgesucht wurde. Sie hoffen, dort auf die Waldläufer zu treffen, denen sie Ondrils Gebeine zur Verbrennung übergeben und ihre Unterstützung im Norden anbieten könnten. Aufgrund der so veränderten Reiseroute benötigen sie noch mehr Proviant. Als sie den Plan den übrigen Gefährten mitteilen, ist Arrohir sofort einverstanden, auch wenn dieser Weg eine erneute Durchquerung der Trollhöhen bedeutet, in denen Hargrimm den Tod gefunden hatte.
In der Nacht zum 11. August 2783 3Z schlägt das Wetter um und als sich die Ordensmitglieder am Morgen in einen stärker werdenden Nieselregen erneut auf die grosse Oststrasse begeben, verliert Bóin II. schon nach kurzer Zeit alle Lust zu reiten. Missmutig läuft er neben seinem Pferd Barufax her und da sie ohnehin nicht allzu schnell vorankommen, beschliesst auch Tinulin ein paar Kilometer zu Fuss hinter sich zu bringen. Nach der Mittagsrast reiten sie bis zum Abend gemeinsam weiter durch den Regen und stellen dann etwas abseits der Strasse ihre Zelte auf. Auch am nächsten Tag hält der Regen an und ab und zu zuckt gar ein Blitz, gefolgt von rollendem Donner, über den trostlos grauen Himmel. Am späten Nachmittag erreichen die Gefährten eine Weggabelung und verlassen die grosse Oststrasse nach Norden in Richtung der Trollhöhen und Cameth Brin. Als es bereits einzudunkeln beginnt, entdeckt Tinulin in den Hügeln westlich ihres Weges eine überhängende Felskante, an deren Fuss sie mit Hilfe einer Plane einen Schutz gegen Wind und Regen errichten. Während Tinulin oben an der Felswand Stellung bezieht, teilen sich im Lager Bóin II. und Khufur die Wache mit Calendin. In der Nacht vernehmen die Elben das Krachen berstender und zersplitternder Bäume, das von der Ostseite des Weges aus einiger Entfernung herüberschallt, ihr Lager bleibt jedoch unbehelligt.
Den ganzen nächsten Tag über reiten die Gefährten weiter und verlassen im Verlauf des Nachmittags den Weg, um nach einer Passage zwischen zwei Waldstücken direkt von Süden her zu Monsats Turm zu gelangen. Das alte Gemäuer liegt etwas zurückversetzt am oberen, nordöstlichen Ende eines sanft ansteigenden Hanges und noch bevor die Gefährten den ganzen Turm sehen können, vernehmen die Elben und auch Arrohir plötzlich Kampfgeschrei aus dieser Richtung. Ohne lange nachzudenken, zieht Arrohir sein Schwert Farongyrth und prescht los, laut
"für Ondril und Artemain" rufend. Nachdem Tinulin den anderen mit einem knappen
"Schlacht voraus!" Arrohirs Auftritt verständlich gemacht hat, stürmen er und Calendin auf ihren Pferden dem jungen Mann hinterher, der Noldo sein Schwert Luinmacil und der Waldelb seinen Bogen Culor ziehend. Auch Bóin II. möchte so schnell wie möglich zur Schlacht reiten, doch der hinter ihm sitzende Khufur kann sich kaum auf Barufax halten, weshalb er sich, Bóins II. Anweisung folgend, vom Pferd fallen lässt, um Maira zu beschützen, die ihrerseits Mühe hat, ihre Stute Niestha unter Kontrolle zu bringen. Als Arrohir die Kuppe erreicht hat, erkennt er mehrere Hügelmenschen und dunedainische Waldläufer, die mit blanken Waffen aufeinander losgehen. Während der junge Mann näherkommt, sieht er, dass sich auf Seiten der Waldläufer auch zwei Frauen befinden, die verzweifelt zwei Kinder zu schützen versuchen. Seine ganze Aufmerksamkeit gilt zunächst aber einem alten Dunadan, der von einer jungen Frau der Hügelmenschen sowie einer riesigen Raubkatze bedrängt wird, wie sie sie schon beim Clan der Samtpfoten gesehen hatten. Rasch entschliesst sich Arrohir, die Katze mit Windraes niederzureiten und einen Hügelmenschen, der einen anderen dunedainischen Graubart angreift, seine Klinge spüren zu lassen. Die Hügelfrau bemerkt den im Heranstürmen schreienden Arrohir rechtzeitig und stellt sich ihm trotz ihres jugendlichen Alters wagemutig mit Schild und Speer, jedoch ohne eine Rüstung zu tragen, in den Weg. Doch nur Augenblicke bevor sich ihre Waffen kreuzen, wird sie von einem Pfeil getroffen, den Calendin in vollem Galopp auf sie abgefeuert hatte, und taumelt stark blutend beiseite. Im letzten Moment nimmt die Raubkatze die Gefahr in ihrem Rücken wahr, und auch wenn sie Windraes' Hufen nicht vollends ausweichen kann, gelingt es ihr dennoch, ihrerseits den edlen Hengst mit ihren scharfen Krallen zu verwunden. Arrohir treibt sein Pferd mitten in den Pulk der Kämpfenden, wodurch der Hügelmensch den alten Dunadan nicht mehr angreifen kann. Nur wenige Augenblicke später treffen auch die Elben am Kampfplatz ein und steuern die linke und rechte Flanke der Kämpfenden an. Tinulin steigt rasch von seinem Pferd und bezieht Stellung neben einer der beiden Waldläuferfrauen. Mit einem weiteren Tritt seiner gewaltigen Hufe setzt Windraes der Raubkatze schwer zu, doch auch dieses Mal bekommt das Pferd umgehend ihre scharfen Krallen zu spüren. Nachdem Tinulin mit seinem ersten Hieb die Raubkatze zur Strecke gebracht hat, bevor sie sich zurückziehen konnte, erhebt der Noldo die Stimme und ruft laut:
"Legt die Waffen nieder, Samtpfoten!" Die von Calendins Pfeil schwer verwundete Hügelfrau sieht Tinulin verächtlich an und gibt ihm zur Antwort:
"Legt Ihr Eure Waffen nieder!" Als ihr Blick jedoch auf die bewusstlose Raubkatze fällt, weicht alle Kraft aus ihrem Körper und ihren Speer fallen lassend sinkt sie, verzweifelt schluchzend, auf die Knie. Im letzten Moment bricht einer der alten Dunedain seinen Angriff auf die Hügelfrau ab und hält ihr statt dessen die Klinge seines Schwertes an den Hals. Mittlerweile ist auch Bóin II. eingetroffen, steigt von seinem Pferd Barufax und zieht seine Axt. Rasch sieht sich Tinulin um und fragt, wer von den Waldläufern das Kommando inne habe. In diesem Augenblick ruft ein alter Mann zu seiner Rechten in Westron, der gemeinsamen Sprache der Menschen:
"Haltet ein!", worauf die Kämpfer beider Seiten dem Ruf gehorchen und ein paar Schritte fort von ihrem jeweiligen Kontrahenden machen. Einer der Hügelmenschen nutzt die Kampfpause, um sich neben der jungen Hügelfrau, die auf ihrer Seite das Kommando zu führen scheint, in Stellung zu bringen, doch als er sie gerade erreicht, verliert sie das Bewusstsein und fällt mit bleichem Gesicht vornüber ins Gras. Den Ernst der Lage erkennend, ruft Tinulin nach Maira, die inzwischen mit Khufur, der neben ihrem Pferd hergelaufen war, ebenfalls am Kampfplatz angekommen ist. Das Schlachtszenario überfordert die junge Heilerin und für kurze Zeit weiss sie gar nicht, um wen sie sich zuerst kümmern soll. Ein sehr stattlicher Dunadan ist neben einem grauhaarigen Kampfgenossen in die Knie gegangen und sagt mit sorgenvollem Blick, dass der alte Mann im Sterben liege, worauf sich Mairas Gedanken endlich klären und sie sich zielstrebig zu dem Schwerverletzten begibt. Auch den Hügelmenschen scheint die Kampfeslust vergangen und sie beginnen, ihre Blessuren zu behandeln, während eine der Waldläuferfrauen die Blutung eines anderen Alten versorgt. Nachdem es Maira kurze Zeit später gelungen ist, den Zustand des alten Mannes zu stabilisieren und er wieder zu Bewusstsein gekommen ist, dreht sie sich um und entdeckt zu ihrem Entsetzen Windraes' blutende Flanke. Sofort heisst sie Arrohir, der die Verletzung noch gar nicht bemerkt hatte, von seinem Hengst absitzen. Auf Bitten Tinulins kümmert sich Maira jedoch zuerst um die Hügelfrau, wobei sie von deren Gefolgsmann keine Sekunde aus den Augen gelassen wird. Erst als die junge Kämpferin wenig später die Augen wieder aufschlägt und ihr Atem schwach aber regelmässig geht, entspannen sich seine Muskeln und er kümmert sich weiter um seine Anführerin. Schliesslich begibt sich Maira zu dem bereits erstversorgten alten Waldläufer und heilt auch dessen Blutung. Nachdem sich die Hügelfrau ein bisschen erholt hat, wendet sich Tinulin an sie und fragt, weshalb sie Frauen und Kinder angegriffen hätten. Die Frau antwortet trotzig, dass die Waldläufer der Kampf begonnen hätten. Als er den fragenden Blick des Noldos sieht, sagt einer der alten Waldläufer in Sindarin, der Sprache der Grauelben, es sei anders gewesen, als die Hügelfrau behaupte. Als Tinulin die Verzweiflung der Hügelfrau über den Verlust ihrer Raubkatze bemerkt, sagt er, er werde ihr helfen, wenn sie im Gegenzug verspreche, sich nicht wieder gegen Menschen und Zwerge zu stellen. Ihr fast unmerkliches Nicken und den flehentlichen Blick nimmt der Noldo als Zeichen ihres Einverständnisses und verabreicht der riesigen Raubkatze einige Heilkräuter, worauf sie schon bald die Augen wieder aufschlägt und, von der erlöst schluchzenden Hügelfrau sanft gestreichelt, matt zu schnurren beginnt. Maira ist überrascht, dass der Noldo die Raubkatze heilt, denn immerhin hatte sie Windraes verwundet. Sie geht aber nicht dazwischen, sondern führt unterdessen den grossen Hengst beiseitem, um sich um seine Verletzungen zu kümmern. Als der stattliche Waldläufer, bei dem es sich um den Anführer zu handeln scheint, den Frauen aufträgt, mit den Kindern zum Turm zu gehen, gebietet ihnen Tinulin Einhalt, da noch nicht klar sei, ob die Gefahr nun wirklich gebannt sei. Diesen Einwand versteht der Waldläufer und indem er sich bei den Gefährten für ihr Eingreifen in höchster Not bedankt, stellt er sich ihnen als Anglas vor. Nachdem Tinulin sich und seine Gefährten ebenfalls vorgestellt hat, wendet er sich an die Hügelfrau und sagt, er vermute, es handle sich bei ihr um Seela, die jugendliche Tochter von Seylos, dem Anführer des Samtpfoten-Clans, was sie mit einem Nicken bestätigt. Gemeinsam erklären sowohl Anglas und einer der alten Waldläufer wie auch Seela, wie es aus ihrer jeweiligen Sicht zur Schlacht gekommen ist. Seela beginnt mit ihrer Version und sagt, sie sei mit ihren Kämpfern im Wald unterwegs gewesen, als sie das wilde Fauchen ihrer Katze Brrrt gehört habe, die wie sonst auch immer ein ganzes Stück voraus geschlichen sei. Sofort seien sie losgerannt und schliesslich auf die Waldläufer gestossen, die Brrrt in eine Falle gelockt und angegriffen hätten. Anglas widerspricht der Hügelfrau und sagt, seine Gemeinschaft sei vor mehreren Tagen von Nordwesten her zu diesem Turm aufgebrochen und habe hier eine Rast eingelegt. Am späteren Nachmittag hätten sie plötzlich ein wildes Fauchen aus dem Wald ein Stück östlich des Turmes vernommen. Weil sie einen Hinterhalt vermutet hätten, seien sie alle gemeinsam aufgebrochen und wenig später auf die riesige Raubkatze gestossen, die sich in einer Falle verheddert habe. Mit einem Blick zu Seela fügt Anglas an, dass die Waldläufer keine Fallensteller seien und es sich vielmehr um eine vom Bären-Clan aufgestellte Falle gehandelt haben dürfte, zumal sich diese Gegend im Grenzgebiet beider Clans befinde und sie offenbar aktuell miteinander im Streit lägen. Mit aller gebotenen Vorsicht, und mithin auch mit gezogenen Waffen, hätten sie versucht, das Raubtier aus seiner misslichen Lage zu befreien, was ihnen gerade gelungen sei, als plötzlich Seela und ihre Männer angegriffen hätten.
// Metageblubber:Den Namen Barman Haferson für den Wirt des "tänzelnden Ponys" habe ich mir erst in dieser Session ausgedacht (vorher war er immer nur "der Wirt" gewesen) und ihn in Anlehnung an seinen Nachfolger Gerstenmann Butterblume (im Original Barliman Butterbur) so genannt. Seine Vergesslichkeit - und sein Bestehen darauf, dass sowas in seiner Familie eigentlich nicht vorkomme -, war eine (gesuchte) "sentimentale Anspielung" resp. ein "historischer Witz", denn auch im Herrn der Ringe vergisst der Wirt, Frodo eine wichtige Nachricht bei erster Gelegenheit auszuhändigen.
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