So, ich bin in meiner brav linearen Lektüre etwas fortgeschritten und möchte das hier auch dokumentieren
Wintholt, Immersommerwald und Dalmarien haben mich in der Kürze jetzt nicht so vom Hocker gerissen - das Erstere wird in "Türme im Eis" sehr viel eindrücklicher dargestellt, nur aus dem Regionalband hätte ich kein richtiges Bild von der Region bekommen. Elfenwälder sind prinzipiell nicht so mein Ding, deshalb hat der Immersommerwald es mir auch nicht so angetan (wobei es in dem Kontext interessant ist, dass die "Elfen" mal ausnahmsweise keine ganz besondere Verbindung zur Feenwelt haben). Und bei Dalmarien weiß ich nach der Lektüre gar nicht, was ich mir darunter vorstellen soll, vielleicht fehlt mir da die Kenntnis von irdischen Vorbildern.
Dann kommt aber die volle Ladung: Tir Durghachan und Nyrdfing als Irland/England-Schottland-Kombo, mitsamt Feenwesen, mächtiger Kirche und schwelenden Streitigkeiten zwischen Klerus und Adel. Man spürt förmlich die feuchte Luft auf den kalten und zügigen Burgen und hört die monotonen Gesänge der Mönche. Toll! Dass es dann nebenan noch die wohl am ehesten germanisch anmutenden Vaigarr nebenan gibt, passt auch sehr gut; die gesamte Region wirkt insgesamt schlüssig, und trotzdem gibt es hier viel Material für Culture-Clash.
Richtig gut finde ich auch Dakardsmyr, das einen Pesthauch Weird Fantasy atmet - lässt mich irgendwie aus eine Mischung aus Tim-Burton-Ästhetik, "Stadt der verlorenen Kinder" und Jeff Vandermeers "Stadt der Heiligen & Verrückten" denken; das einzige, was mir fehlt, sind Hinweise darauf, dass es neben der politisch verwickelten Oberwelt auch eine noch verwickeltere Unterwelt gibt. Aber die kann ich ja im Zweifelsfall selbst einführen.
Mit 3 Regionen, die mir eher egal sind, aber auch nicht stören, und 4, die mich begeistern, ist die Bilanz der ersten 50 Seiten schon mal sehr gut!