Einige kulturelle Unterschiede sind feststellbar und so oft in den Medien postuliert, dass ich mich Frage, ob man
da das Ei nicht zum Huhn macht.
Wenn ich 100 Mal höre als Deutscher sei ich pünktlich und zuverlässig neige ich auch eher dazu diese Attribute zu
meinen Eigenschaften zu machen. Das Prinzip ist in der Kindererziehung bewährt und hört nicht auf zu wirken,
nur weil man älter geworden ist.
In der Softwareentwicklung - z.B. Spieleindustrie - laufen kooperative Spiele besser auf den asiatischen Märkten als
in der westlichen Himisphäre. Der Gemeinschaftssinn über die Familie hinaus scheint stärker ausgeprägt. Auch andere
Beispiele lassen sich anführen - von der Karaoke-Szene bis zu den Esportevents.
Kann man jetzt davon ableiten, dass die Asiaten eher auf kooperatives Rollenspiel stehen
und nicht solche Spotlight-Huren wie die Mitteleuropäer sind?
Die Vermutung liegt nahe.
Da es keine (vermute ich mal lautstark) empirische Erhebung zu der Thematik gibt, könnte man es wagen anhand "bekannter"
kultureller Unterschiede Hypothesen abzuleiten.
Der Glaube etwa spielt im Leben des US-Amerikaners einer wesentlich stärkere Rolle als im Leben eines Deutschen.
Was es bedeutet für etwas zu beten, Angst vor der Strafe Gottes zu haben oder das Gefühl der Erleichterung wenn
einem der Pastor die Sünden vergibt, können wahrscheinlich mehr US-Amerikaner nachvollziehen als Deutsche.
Somit liegt es nahe, dass auch entsprechende Rollenspielcharaktäre "besser" verstanden und nachvollzogen werden.
Und sie deshalb beliebter/unbeliebter sind?
Ein anderes Beispiel wäre das des Patrioten. Die Deutschen sind aufgrund der Nazivergangenheit eines der
unpatriotischste Völker der Erde. Für sein Land sterben zu wollen, auf es Stolz zu sein, für es zu kämpfen.
Wer kann das eher nachvollziehen. Der US-Amerikaner oder der Deutsche?
Ergo sind entsprechende SC im Deutschen Raum wahrscheinlich eher Mangelware.
Dagen hat der mangelnde Patriotismus dem Gedanken der Europäischen Union viel Auftrieb verschafft.
etc.