Ich hatte vier Spieler, allesamt sehr erfahrene Rollenspieler und auch sehr vertraut mit Pathfinder. Das gab dann:
Einmal einen Mensch/Paladin Iomedaes
Einen Aasimar Waldläufer
Einen Samsaran Kleriker Cayden Caileans (jedoch ist Multiclassing mit dem Magier vorgesehen um dann einen mystical theurge machen zu können)
Und ein Halb-Ork Orakel mit dem Battle-Mysterium
Vor der Partie: Ich hab den Spielern relativ freie Wahl gelassen, ihnen halt ein wenig erklärt was so die Grundlinien sein werden, und ihnen ein Gutes alignment ans Herz gelegt. Das einzige wirkliche Problem im Vorfeld waren die campaign traits. Natürlich wollten am Ende zwei den gleichen trait haben um später einen legendären Champion machen zu können, ich finde jedoch, dass es sich wirklich nicht so sehr anbietet, wenn mehrere Spieler den gleichen trait nehmen, da dieser ja fester Bestandteil der Geschichte ist. Zumindest manche finde ich komplizierter doppelt zu integrieren, beziehungsweise schade, da ich mir vorstellen kann, dass es als Spieler schon epischer ist, wenn man seinen eigenen Moment der Erkenntnis hat und etwas neues entdeckt, was nur einen selber betrifft. Ich hab dann halt einfach freie Wahl des mythic paths gelassen und ihn nicht an den trait gekoppelt, dann gings wieder. Ich denke da sollte man sich aber von Anfang an überlegen wie man das selber handhaben will.
Die Partie an sich lief dann wie gesagt erstaunlich gut. Ich hatte im Vorfeld etwas im Internet rumgelesen und von vielen Spielleitern gehört, die bevorzugt haben den Anfang umzuschreiben und die Spieler erst mal die Stadt erkunden lassen oder an der großen Einleitungsszene am Anfang aktiv teilnehmen und kämpfen. Ich habe mich dann aber doch genauer an den Abenteuerpfad gehalten, da mir der Anfang eigentlich gut gefällt. Und es hat auch enorm gut funktioniert. Ich hab das Setting gesetzt und die Festlichkeiten beschrieben, die Spieler haben ihre Charaktere beschrieben, dann sah man Hulrun sich auf seine Rede vorbereiten, plötzlich weißes Licht überall und dann nur noch Dunkelheit. Bis dann irgendwann die Erinnerungen zurück kamen. Mit Hilfe von gedämmten Licht und passender Musik haben sich meine Spieler gut mitreißen lassen und selbst nachher gesagt, dass ihnen die Einleitung gut gefallen hat.
Der Rest lief dann relativ problemlos dahin und sie haben es in einer 5 Stunden-Session bis nach Neathholm geschafft, also das ganze erste Kapitel.
Wovor ich etwas Bammel hatte waren natürlich die drei NPCs die von Anfang an präsent sind und die alle drei sowohl starke Charaktere haben als auch komplizierter Hintergrundgeschichten und Verbindungen untereinander und zu anderen wichtigen Bereichen in Kenabres. Es hat dann aber doch relativ gut funktioniert, auch wenn meine Spieler lediglich Anevia hilfreich machen konnten und somit den Rest des Abenteuers sowohl den nörgelnden Horgus als auch den überaus arroganten Aravashnial dabei hatten, und, wie ein Spieler nach der Partie so schön sagte: Aravashnial - der nervigste Elf der Geschichte des Rollenspielens
Aber alle Spieler fanden die NPCs sehr gut, wenn auch eine Herausforderung
Wie gesagt sind meine Spieler jedoch alle vier erfahren und mit dem Spielsystem vertraut. Was dazu führte, dass sie einfach komplett überpowert sind für die Gegner im ersten Teil. Ich musste schummeln um wenigstens einmal Schaden zufügen zu können. Die Spieler sind sind da einfach so durch gerauscht, hatten zwar vor jeder Kurve wieder Angst und haben überall Gefahren gesehen, aber die Gegner waren definitiv nicht stark genug. Zudem ist es auch nicht so krass mitreißen wenn man vor allem gegen Fliegen, Kakerlaken und Maden kämpft
Für die nächste Partie bin ich also am überlegen die Gegner zu verstärken, weiß noch nicht ganz 100% wie. Aber besonders weil die PCs jetzt bereits Level 2 sind.
Manche der Gegner im Anfangsdungeon sind etwas zufällig platziert wie ich finde, auch wenn das nicht gestört hat - im Gegenteil hatte ich das Glück daraus eine tolle Situation zu kreieren. In einer anderen Kampagne spielt einer meiner Spieler einen absolut fanatischen Kleriker Torags, der den Kriegshammer sogar auf die Stirn tätowiert hat. Da war das natürlich ein Geschenk, einen huecuva zu haben, der sich einen Untergrundtempel für Torag errichtet hat, ich hab nur die Reste des Tattoos andeuten müssen und schon waren alle Spieler Feuer und Flamme
Aber wär das nicht gewesen, wären das mit Millorn schon zwei etwas bizarre Begegnungen gewesen, die nicht so richtig viel mit der Geschichte zu tun haben.
So, lange Rede kurzes Fazit: Interessanter Anfang, zu schwache Gegner und sehr nette Herausforderung mit den NPCs. Nächsten Freitag soll es die Fortsetzung geben.