Grafiker waren bei uns damals bei der Agenturarbeit schon der größte Kostenfaktor und haben mit das meiste Personal ausgemacht.
Aber: Es war immer verdammt schwer richtig gute Texter zu finden, vor allem wenn die Leute nicht nur Schwallen sollten sonder es im präzise Formulierung ging, Griffigkeit der Aussagen oder einfach nur mal auf den Punkt zu kommen.
Leider empfinde ich den Großteil der Texte in Rollenspielprodukten nicht als besonders griffig, sondern als viel Geschwalle, ohne auf den Punkt zu kommen. Das mag in Regionalbeschreibungen noch nett zu lesen sein, ist aber bei Regelstellen bisweilen tödlich.
Das geht mir anders. Je mehr ich gelernt habe, desto größer wurde mein Respekt vor Leuten, die wirklich gut schreiben können.
Inzwischen glaube ich, wirklich gute Texte zumindest halbwegs erkennen zu können. Ich weiß also in etwa, wo ich hin will. Ich bin aber noch weit davon entfernt, dieses Ziel zu erreichen (und je mehr ich lerne, desto stärker merke ich, wie weit ich noch zu gehen habe).
Das kommt drauf an, für was du den Text möchtest. Ich kenne eine Reihe Leute, die sehr gute Beschreibungen abliefern würden, die sich von dem, was man in der "Standard-Rollenspielkost" zu lesen bekommt, nicht unterscheiden würden. Ist jetzt natürlich die Frage, ob die Standard-Rollenspielkost "wirklich gut geschrieben" ist.
Und da muss ich dir zustimmen (siehe meine Antwort zu Slayn): da ist leider ziemlich viel unpräzises und überflüssiges Gelaber dabei (und ich spreche jetzt nicht von Stimmungstexten, die mag ich, wenn sie gut geschrieben sind, durchaus!).
Kann es ggf. sein, dass die Autoren z.T. so schlecht bezahlt werden, weil das, was sie abliefern, halt auch nur "Standard" also Durchschnitt und keineswegs GUT ist? Aber da es in den Rollenspielbüchern Standard ist, regt sich keiner drüber auf - außer die Anzahl der Rechschreibfehler ist über dem Durchschnitt.
Wohingegen es recht schnell auffällt und auch sehr schnell zu einem Aufschrei führt, wenn das Cover eines Produkts mies ist. Ich vermute, hier werden unterschiedliche Qualitätsansprüche gesetzt:
Grafik: Sollte so gut wie möglich sein, immerhin entscheidet das ggf. mit, ob das Produkt gekauft wird.
Einzelne Texte: Können auch durchschnittlich sein, solange sie einen gewissen Mindeststandard erfüllen und die grundlegende Kenntnis der Grammatik erfüllen.
Zumal die wenigsten Produkte von einem einzigen Autoren geschrieben werden. Wenn da einer mal nicht so gut schreibt, fällt das meist gar nicht so auf.
Es ist mit Sicherheit einfacher, ein Rollenspielprodukt zu schreiben, denn einen Roman. (Regeldesign jetzt mal außen vor).