So ist das Thema für mich schon nachvollziehbar, aber nicht wirklich spielbar. Wenn ich von Deiner Definition ausgehe, Crimson, dann kann ich (für mich und meinen Leit-Stil) die Themen eigentlich nur mixen und nicht trennen, eventuell den Fokus ein klein Wenig verschieben. Daher übrigens auch mein Nichtverständnis. Denn Drama ist für mich immer ein Teil des Spiels, aber nicht DAS Spiel.
Die wesentlichen Definitionen kommen von Pyro und 1of3. Ich habe da lediglich etwas zu ergänzt. Ich sehe aber auch kein Problem darin, "klassisches Rollenspiel" mit Dramaelementen anzureichern. In den meisten meiner Kampagnen wurde das so gehandhabt, und wenn ich nicht gerade mal simples Miniaturenmoshen betreiben will, lege ich da höchsten Wert drauf.
Ein paar für reine Dramarunden typische, allerdings nicht konstituierende Elemente sind noch zu erwähnen:
- die Regeln entfernen sich von dem, was der Charakter kann, und orientieren sich verstärkt daran, wer der Charakter ist sowie daran, welchen Einfluss die Geschehnisse auf die Story haben. Skills/Talente etc. werden auf ein absolutes Mindestmaß eingedampft (oft nur ein Wert) oder komplett über Bord geworfen.
- Konfliktauflösung über Stake Resolution. Klassische Rollenspiele bewerten vornehmlich atomare Handlungen und deren Gelingen/Nichtgelingen, gemessen an einer vorgegebenen Schwierigkeit, auf Basis der Kompetenzen des Charakters. Für Drama ist diese Granularität eher uninteressant. Hier wird üblicherweise frei definitiert, was für die handelnde Person auf dem Spiel steht (what's at stake) und wie sich Erfolg/Misserfolg auf die Fortführung der Geschichte sowie ggf. auf die Einstellung des Charakters auswirken. Anstatt einen Kampf Aktion für Aktion auszuwürfeln, wird z.B. festgelegt, dass der Angreifer den Kampf in jedem Fall gewinnt, bei Misserfolg dies aber nur über unsauberen Kampf erreicht und deshalb entehrt ist. Eine Probe tut es dann für den ganzen Kampf.
Wenn du pures Drama spielbar erleben willst innerhalb eines Fantasy-Settings, empfehle ich dir, dir mal ein paar Leute zu suchen und Polaris anzuspielen. Ggf. finden sich Spieler, die das System kennen und sich bereit erklären, es mit dir anzutesten, in deiner Nähe.