Vielleicht um ein Missverständnis auszuräumen.
Mir geht es nicht um einen möglichen Konflikt zwischen der Fallstruktur sowie einer horizontalen Struktur in TV-Serien. Er geht mir mehr um die Struktur als solche sowie die Frage in wie weit es möglich ist eine RPG Runde dergestalt zu strukturieren das man den Eindruck einer Episode erhält.
Das heißt natürlich haben Rollenspiele mitunter eine Fallstruktur.
Das heißt das man in der Rollenspielrunde, in den Spielabenden, unterschiedliche Monster erschlägt.
Das heißt natürlich haben Rollenspiele mitunter eine horizontale Struktur.
Das heißt das sich Charaktere über einen längeren Zeitraum entwickeln und auch die Handlung sich in Kampagnen, Chroniken erstreckt, über Sandboxen entwickelt werden, oder einen unbestimmten Zeitpunkt hat.
Die Herausforderung die ich persönlich hierbei sehe ist das die Erzählung bzw. das Spiel, nach meinem Eindruck, oft nicht weiter strukturiert ist. Weshalb von der Fallstruktur bis zur horizontalen Handlung ein Rollenspielerlebnis von der Wirkung wie ein Film oder ein Roman ist. Das heißt man hat eine große Erzählung bzw. ein großes Spiel mit verhältnismäßig willkürlichen Unterbrechungen.
An dieser Stelle finde ich die Idee einer Strukturierung spannend.
Sowohl einer informellen, wie wohl bei dem Mephisto-Abenteuer oder dem Aufbau von Double Cross Abenteuer, als auch einer formellen wie bei beispielsweise Tenra Bansho Zero sowie den anderen bisher genannten Spielen. Hier einmal schon ein Danke für die Nennung und Erklärungen
Ich mag mal versuchen auf die einzelnen Themen, im groben per Nutzer, einzugehen.
@Narr
Es geht nicht um eine Bewertung der Strukturen. Das heißt ich mag diese zunächst als gleichwertig betrachten.
Die Struktur die ich versuche zu fassen ist die des Episodenhaften.
Das heißt unabhängig von der Strukturierung des Inhalts fanden TV-Episoden an, bieten eine Handlung und hören wieder auf. Nächste Woche oder am nächsten Tag geht es wieder weiter. Egal ob mit einem Reset und dem nächsten "Monster of the Week" oder ob ohne einen Reset und mit der dramatischen Handlung.
In meiner bisherigen Spielweise bzw. meiner bisherigen Spielerfahrung gab es dort, abgesehen von Oneshots noch keine Rollenspielsitzungen die sich anfühlten wie Episoden einer Serie. Die eine Struktur fehlte.
Ich persönlich finde es mitunter recht langweilig, beliebig wenn Strukturen fehlen.
Wobei ich eine Struktur mitunter an sich selbst interessant finde.
Der Grund wieso ich jedoch das Thema eröffnet habe ist mehr das ich einige Serien verfolge.
Verschiedene dieser Serien auch mit Freunden. Ich könnte mir vorstellen das bei jenen Freunden die bis dahin keinen (größeren) Kontakt zu Rollenspiel hatten, das Rollenspiel attraktiver würde, würde es auf 'natürliche' Weise in den Spielrunden eine Episodenstruktur erkennen lassen.
Aus der Betrachtung heraus erscheinen mir auch Metaaspekte die man beim betrachten einer Serie hat, wie Budget Erwägnungen eher fremd. Eine Episodenstruktur wiederum muss m.E. nicht unbedingt Inhalte vorgeben. Das heißt offensichtlich kann man bei TV Serien unterschiedliche Inhalte derart strukturieren das man anschließend eine Episode hat.
Ebenso klar, eine Rollenspielsitzung muss nicht mehreren Millionen Menschen gefallen, aber wenn man die selben Serien mag mag man vielleicht Rollenspielsitzungen haben die sich anfühlen wie eine Serie die mehreren Millionen Menschen gefällt, weil man selbst einer dieser ist.
@1of3
Du hast im Beitrag #13 recht gut umschrieben worum es mir geht, respektive weshalb ich das Thema eröffnete. ^__^
Wobei ich persönlich den Reset nicht für zwingend nötig halte. In Bezug auf den Beitrag werde ich, bei Gelegenheit, was etwas dauern kann, ein Blick auf die von dir angesprochenen Spiele werfen.
@Auribiel
Es geht mir sowohl um die Umsetzung in Grundregelwerken, in Abenteuern als auch am Spieltisch.
Was das betrifft bin ich recht offen.
Ich habe bereits Sitzungsübergreifende Szenarien gespielt, auch mit zusammenhängenden Spielerlebnissen allerdings fühlte es sich nicht wirklich episodenhaft an. Wie schon 1of3 erwähnte wirkten die Unterbrechungen dafür zu willkürlich bzw. anderen Umständen als der Struktur geschuldet.
Ich persönlich glaube nicht das man Story Arcs planen muss.
Eine grobe Richtung ist nützlich, aber geplant ist es mitunter doch seltener. Was man gerade bei einer Serie wie Lost sehen konnte. (Auch wenn ich bisher das erwähnen von Serien vermied konnte ich den Verweis nicht unterdrücken ^^)
@Huntress
Der Katastrophen-Countdown bei den Apocalypse World Spielen kann dahingehend tatsächlich interessant sein. Guter Hinweis
Vielleicht könnte man dort eine Methode finden um einen für die Sitzung relevanten Countdown zu entwickeln?
@Pharyon
Werde das Decipher ST GRW im Gedächtnis behalten.