Autor Thema: Wieso sind Rollenspielle mit Superkräften in Deutschland so unbeliebt?  (Gelesen 9836 mal)

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Offline Auribiel

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Man muss hier klar Comics und SPIEL unterscheiden - so wie das auch bei anderen Genres der Fall ist.

Man muss nicht trennen (aber man kann), aber die Comics sind die Grundlage - dass was meine Fantasy anregt/anregen sollte. Und da entwickelt sich meistens eben nichts. Sicher kann man das in einem Spiel anders abbilden, allein: Es würde für mich nicht glaubwürdig wirken, da ich aus den meisten SH-Comics etwas anderes vermittelt bekommen habe.

Beim Agentenrollenspiel ist das Problem wie gesagt nicht da, das ist wieder so nah am RL, dass man einfach (realistischer Realismus?) von einer normalen Entwicklung ausgeht. Da fällt die Statik einfach nicht so auf.

Mein Empfinden jedenfalls. Ich kann da nicht zwingend zwischen "Hintergrund/Ursprung Comic" und "Spiel" trennen. Das mach ich bei anderen Settings ja auch nicht.
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Offline Selganor [n/a]

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Genre Emulation und Verschiebung des Fokus. Entwicklung findet im Superhelden-Genre nunmal anders statt als nur über Powers.
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Aber was 1of3s Aussage, dass er keine Superheldensysteme mit XP hat ueberrascht mich doch.#
So ganz spontan aus meiner Sammlung:
- Marvel Universe (die "Lines of Experience" sind auch nix anderes als XP)
- Marvel Heroic (da sogar mit personenbezogener XP-Verteilung)
- Champions

« Letzte Änderung: 7.04.2014 | 01:18 von Selganor »
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

alexandro

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Da bin ich mal absolut deiner Meinung und es hilft auch zu verstehen warum ein bestimmtes Gedankengut bei uns nicht so ankommen kann, einfach weil es nicht Teil unserer Kultur ist.

Es gibt Filme/Bücher/whatever, die sind in einer wesentlich deutlicheren Analog-Gesellschaft angesiedelt, als Superhelden. James Bond z.B. (wo ebenfalls ALLE Punkte auf der Liste zutreffen). Und dass James Bond nicht Teil unserer Kultur ist, darüber gibt es wohl keinen Zweifel. Trotzdem scheint keiner ein Problem mit arschtretenden, Chauvi-Agenten zu haben, die sich mit Superschurken prügeln.

Die Liste der "tropes" von Superheldenfilmen ist nebenbei gesagt nett (wenn auch nicht sehr exakt), aber daraus "beinhart reaktionär" ableiten zu wollen, zeugt schon von einem gewissen Grad der geistigen Umnachtung.
« Letzte Änderung: 7.04.2014 | 01:21 von alexandro »

Offline el-Pi

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was SH-RPG auf deutsch angeht gibt es welche:
Capes, Cowls and Villiains Foul - Übersetzung ist in Mache
Und SUPER-Nova - http://www.tanelorn.net/index.php/topic,87361.0.html
Ich bin für Toleranz -
und wem das nicht passt dem hau ich aufs Maul. ;)

Korrigiert meine Rechtschreibfehler = http://tanelorn.net/index.php/topic,56190.0.html

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Aber was 1of3s Aussage, dass er keine Superheldensysteme mit XP hat ueberrascht mich doch.#
So ganz spontan aus meiner Sammlung:
- Marvel Universe (die "Lines of Experience" sind auch nix anderes als XP)
- Marvel Heroic (da sogar mit personenbezogener XP-Verteilung)
- Champions

Das würde mich allerdings auch mal interessieren. An die beiden MARVEL RPGs musste ich nämlich auch spontan denken und ich würde noch Necessary Evil ergänzen.

Was sind das für Superhelden-Rollenspiele ohne Erfahrungspunkte?

Offline Shevek

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Also mir sind die klassischen Superhelden-Szenarien (in Comic und Film) zu glatt, zu sehr klares Gut-Böse-Schema, zu unpolitisch und reaktionär.

Es ist immer klar, was gut ist und was böse. Es gibt die Superschurken, die sich böse verhalten und die man dann natürlich bekämpft.
Die Superhelden tun natürlich das gute, das darin besteht das so offensichtlich böse zu bekämpfen.
Böses kommt von bösen Gruppen oder Personen, aber sicher nicht aus gesellschaftlichen Strukturen.

Es mag Personen geben, die zwischen gut und böse schwanken, aber es ist immer klar was  das Gute und was das Böse ist. Da gibts kaum Spielraum.

Moralische Dilemma bestehen gewöhnlich in der Frage: Rettet man den Abstürzenden Wagon mit den Schulkindern, oder die geliebte Frau.

Es gibt viele Geschichten die so aufgebaut sind, aber ich wüßte kein Genre, dass so auf dieser Dichotomie basiert wie das Superhelden-Genre.
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Offline Darkling

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Rollenspiele über Handlungsträger mit Superkräften sind in Deutschland eher unbeliebt, weil man im Rollenspiel auch mal was anderes erleben möchte als im echten Leben!  ~;D
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Offline Slayn

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Aber was 1of3s Aussage, dass er keine Superheldensysteme mit XP hat ueberrascht mich doch.

Hm? Seine Aussage war doch das es kein Superheldenspiel sein kann, wenn es eine "traditionelle" Entwicklung von "Zero to Hero" über EXP zulässt.
Gerade MHP ist doch das Paradebeispiel dafür wie man EXP und Entwicklung des Charakters kombiniert, denn er muss entweder konsequent gleich bleiben oder sich konsequent ändern, alles andere bringt keine EXP ein.
(Iron Man bekommt dafür Punkte entweder Alkoholiker zu sein oder sich in Therapie zu begeben und dagegen anzukämpfen, also entweder Stilgerecht gespielt zu werden oder sich zu entwickeln, nicht dafür Gegner umzuhauen)

Die Liste der "tropes" von Superheldenfilmen ist nebenbei gesagt nett (wenn auch nicht sehr exakt), aber daraus "beinhart reaktionär" ableiten zu wollen, zeugt schon von einem gewissen Grad der geistigen Umnachtung.

Nein, zeugt es leider nicht. Hier werden ein paar Dinge genommen die in der amerikanischen Mentalität verankert sind und eigentlich auch nur dort so vorkommen und dann in der Dimension aufgeblasen werden. Bewaffnete Selbstverteidigung auf dem eigenen Grund und Boden, Vigilantentum, Bürgerwehren und Milizen. Batman und Superman sind da das Paradebeispiel, da beide "Ihre Stadt" zum eigenen "Grund und Boden" erklärt haben und darin schalten und walten wie sie nun wollen. Loroms Verweis auf Ayn Rand passt auch, da dieses Gedankengut sich auf einen Großteil aller Superhelden übertragen lässt und z.B. die Logik hinter einem Batman absolut passend abbildet.

Es ist immer klar, was gut ist und was böse. Es gibt die Superschurken, die sich böse verhalten und die man dann natürlich bekämpft.
Die Superhelden tun natürlich das gute, das darin besteht das so offensichtlich böse zu bekämpfen.
Böses kommt von bösen Gruppen oder Personen, aber sicher nicht aus gesellschaftlichen Strukturen.

Das erklärt auch, warum ich bestimmte "Helden" und Serien so mag, einfach weil sie genau _nicht_ in dieses Schema fallen, etwa Hellblazer/John Constantine, Swamp Thing oder Deadpool.
« Letzte Änderung: 7.04.2014 | 08:57 von Slayn »
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Hm? Seine Aussage war doch das es kein Superheldenspiel sein kann, wenn es eine "traditionelle" Entwicklung von "Zero to Hero" über EXP zulässt.
Hä? Was? Warum sollte ein Superheldenspiel Erfahrungspunkte haben? Alle in meinem Schrank haben das nicht.

Ich lass das mal so stehen

Offline 1of3

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In meinem Regal stehen With Great Power und Capes. MHR hat in der Tat etwas, das XP heißt. Wie Slayn sagt, funktionieren die aber anders. Der Charakter wird nicht besser, insofern als er vorher schon beliebig gut hätte sein können. Was Marvel Universe angeht, habe ich das vor Jahren veräußert.

Offline Oberkampf

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Superhelden & Ayn Rand & reaktionäre Politik:

Ich weiß, dass der Unausschreibliche den Nebenstrang bereits als abgeschlossen erklärt hat, aber ich persönlich finde ihn zu interessant, um das einfach so zu akzeptieren  ;)
Wenn man sich allein auf die Filme der letzten Jahre konzentriert, und dabei noch Watchmen außer acht lässt (der ja wiederum interne Genrekritik ist), würde ich der These sogar zustimmen. In dem verlinkten Aufsatz gab es ja einige Punkte, die dafür sprechen, dass Superhelden & bstimmte Formen reaktionärer Politik gut miteinander können. Ich habe bereits erwähnt, dass das für alle Genres der Schundliteratur gilt (und ich selbst würde Star Wars mit dem heftigen Aristokratenkult als Beispiel dafür ansehen), aber das ist nicht der einzige Punkt.

Tatsächlich gab es eine negative Entwicklung der Superhelden nach 9/11. Recht kenntnisreich wird das in einem Buch von einem Fan namens Jefferey Moulton untersucht: The Superhero Response. Allerdings frage ich mich, ob es nicht allgemein eine Entwicklung in der amerikanischen Popkultur nach rechts gab, beginnend meinetwegen mit der Reagan Ära, und verstärkt hervorbrechend seit 9/11. Natürlich gab es einen starken konservativen Flügel schon vorher (z.B. in Westernfilmen), aber mein persönlicher Eindruck ist, dass in Film und Fernsehen Konservatismus amerikanischer Prägung weitaus präsenter geworden ist. Das erfasst verschiedene Bereiche, aber speziell Actionkino, wozu Superheldenfilme gehören. Der für mich reaktionärste Film der letzten Jahre ist aber immer noch 300 - was zwar eine Comicvorlage hat, aber nicht zum Superheldengenre gehört. Ich glaube, dass Filme mit (mehr schlecht als recht) versteckten reaktionär-politischen Botschaften mittlerweile Standard sind.

Was das Genre angeht, so will ich aber daran erinnern, zu welcher Zeit es entstanden ist: Das war die FDR-Ära!

Superman hat sich in den Anfangsabenteuern vor allem gegen Slum Lords und ähnliche Ausbeuter gewandt und war immer auf der Seite der Underdogs. Trotz seiner außerirdischen Herkunft war er von Shuster/Siegel als "einer von uns", ein Farmerjunge aus Kansas angelegt. Das war das liberale amerikanische Versprechen, dass jeder, unabhängig von seiner Herkunft, eine Chance hat und verantwortungsbewusster Teil der Gesellschaft ist. Wer, wenn nicht Superman ist ein Beispiel dafür, dass es nicht die Kräfte allein sind, die einen zum Helden machen, sondern eine liebevolle Erziehung von "ganz gewöhnlichen Leuten", den Kents. Über Spiderman und Tante May kann man ähnliches sagen.

Natürlich war in den frühen Werken, in Comics und TV-Serien, ein "zeitgenössischer Rassismus" zugegen, den man nicht schönreden sollte. Aber die Grundidee der Superhelden waren keine Ayn Rand Übermenschen, sondern in ihrer Gesellschaft verankerte, verantwortungsbewusste Leute, die aus unterschiedlichen Gründen Kräfte hatten, die sie bewusst zum Gemeinwohl einsetzten. 

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Offline Slayn

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@Tümpelritter:

In dem Zusammenhang ist "V wie Vendetta" praktisch ein besseres Beispiel als Watchmen, da es die zugrunde liegende Dichotomie noch mehr aufzeigt und sie dort auch noch präsenter ist, finde ich.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Also mir sind die klassischen Superhelden-Szenarien (in Comic und Film) zu glatt, zu sehr klares Gut-Böse-Schema, zu unpolitisch und reaktionär.
Captain Americ Winter Soldier und Batman Dark Knight sind da doch etwas anders gestrickt
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Auribiel

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Ich überlege, inwiefern die zeichnerische Darstellung von Superhelden ev. zur Ablehnung beiträgt?

Sicher wird auch bei Fantasy und SF (ich denke gerade mal an Warhammer 40k, wobei da die Physiognomie der Space Marines ja noch "wissenschaftlich" erklärt wird) in der zeichnerischen Darstellung der Protagonisten gerne übertrieben, aber in den Comics ab der... 90er Jahre (?) kann man doch eine massive Überzeichnung von Muskeln der männlichen Chars erkennen (massiver, als ich dies bei Fantasy oder SF wahrgenommen hätte).
Bei weiblichen Chars habe ich auch den Eindruck, dass die "butt & boob"-Pose erst in den 90ern in der Form aufkam (bin mir da aber noch weniger sicher, als bei den aufgeblasenen Muckis). Sind ev. einfach die Figuren zu überzeichnet, um ansprechend zu sein? (Oder bin ich da auf dem Holzweg?).
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Offline Oberkampf

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Ich überlege, inwiefern die zeichnerische Darstellung von Superhelden ev. zur Ablehnung beiträgt?

Naja, spätestens seitdem Schwarzenegger als Conan der Barbar aufgetreten ist, assoziieren sicherlich viele Leute auch Sord&Sorcery mit übertriebenen Muskelpaketen. Trotzdem ein beliebtes Genre, auch in RSP-Kreisen, oder?

Ich glaube, die Sache mit den Strampelanzügen, die Du schon in Deinen ersten Beiträgen angebracht hast, triffts eher. Die populäre Superheldendarbietung in Deutschland neben den Comics waren zur Früh- und Hochzeit des RSP in Deutschland, in den 80ern und 90ern, der uralte Batman-Film aus den 60ern und die Serie mit den vielen Camp-Elementen (lief beides im deutschen Fernsehen), und die schauerlichen Batman-Filme mit Mr. Freeze und Riddler. Da muss man sich doch nicht wundern, dass sich unter Rollenspielern die Meinung festgesetzt hat, Superheldenstories wären ein bisschen balla balla.
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Offline Nocturama

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Ich überlege, inwiefern die zeichnerische Darstellung von Superhelden ev. zur Ablehnung beiträgt?

Du denkst da wahrscheinlich an Rob "Anatomie ist nur ein Vorschlag" Liefeld und das Iron Age. Klar haben Superhelden einfach einen bestimmten Stil und der beinhaltet - oft - enge Klamotten und zu perfekte Körper, aber die Bandbreite an Zeichenstilen und Charakteren ist inzwischen ziemlich groß und die Minibikinis und Wummen sind auf dem Rückzug (gerade Minibikinis werden harsch kritisiert, wenn sie vorkommen, weil die Leserinnen einfach lauter geworden sind). Stattdessen gibt es immer häufiger sowas.

Deshalb halte ich das für ein gewagte These - ich persönlich ärgere mich zwar auch manchmal über Superheldencover, aber Fantasycover sind da nach meinem Gefühl nicht wesentlich besser. Gottseidank hat sich da im Rollenspielbereich ebenfalls einiges getan (und hoffentlich irgendwann auch mal die Computerspieledesigner nachziehen und ich mich nicht mehr bei halbnackten Ladies oder Kratos Muskeln fremdschämen muss).

Ganz ehrlich, ich finde die Antwort viel einfacher: Comics für Erwachsene sind generell ein Randphänomen in Deutschland, egal ob Superhelden oder Frankobelgier, und werden, genau wie Animationsfilme, unreflektiert in die "Kinderschublade" gesteckt. Superheldencomics werden zudem gerne im Silver Age mit all seinen Albernheiten und lustigen Sprüchen verortet und es wird angenommen, dass man es da mit dem Rainbow-Batman zu tun hat oder Dr. Doom mal wieder aus Rache das Hauptquartier de FF4 in den Weltraum schießt und überhaupt jeder Charakter ein Captain Perfect ist, dessen Reden mit "Citizen, beware!" anfangen.

Zumindest sind das so die häufigsten Vorurteile, auf die man als SL so stößt, wenn man ein Superheldenspiel anpreist.

Das ist allerdings nur ein winziger Teil eines inzwischen sehr weiten Genres, das so oft dekonstruiert, überdacht und neu erfunden wurde, dass man kaum noch allgemeingültige Aussagen treffen kann. Kein Wunder, dass sich der weiter vorne verlinkte Artikel nur auf Superheldenfilme bezieht, denn als Comics wurde das alles schon dutzende Male mit unterschiedlichen Antworten verhandelt.

Ich finde den mangelnden Anklang schade, weil für mich das Genre viel Potential hat und eine wahnsinnig große Bandbreite aufweist (während ich Fantasyrunden größtenteils langweilig finde  ;)). Ich mache mir aber keine Illusionen, dass sich das groß ändern wird, Filmerfolg hin oder her.
Aber hey, ich habe trotzdem sehr lange eine coole Superheldenkampagne geleitet, spiele in einer und bekomme ab und an einen One-Shot unter. Wie bei allen Nischensetting ist es zwar schwerer, Leute zu rekrutieren, aber meist möglich.
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Also Ganz ohne entwiecklung der Cahrs kann meiner meinung nach kein Rollenspiel auf dauer die Spieler Fesseln und dazu gehören ebent auch irgend eine form von EP XP oder wie mann sie auch nännen möchte. Ich sehe auch keinen grund wieso das in einem Superkräfte PuP ein problem sein sollt (oder der Pauerlevel). Wärend siech das Power problem dur mehr gegner besser waffen oder gegner mit Superkräften leicht regulieren lässen sollte (oder? war noch nie SL also korregier miech wenn ich miech irre) so ist entwiecklung des helden/schurken/söldners mit superkräften dennke ich leicht zu regeln. Wenn zb jemand die superkraft Feuer zu erzeugen und zu lenken hatt so hätte er am anfang zb eine feuerball zu angrieff und kann ein (schwaches) Feuerschield zur geschossabwer erschaffen. Wenn wer (durch EP) auf höer Powerlevel (Kraftstufen) aufsteigt bekommt er bonnie wie mehr energie die er zum einsätzen seiner kraft braucht oder bonusaschaden aber vor allen die mögliechkeit neues zu lehren. Vom Fliegen über eine flammenwand die gegner aufhält biss zu einer flammenrüstung aller menschliech fackel oder einer flammenstalenattcke die viel besser ist als der feuerball. Das kostet aber alles EP. Auch könnt grade ein junger supertyp der noch niecht viel energie hatt großen wert auf eien oder zwei normale Fähikeiten legen zb hatt ja der eine Green Lanter eine pistole fals dem Ring der saft ausgeht. Es kann immer wieder nötig sein das mann niecht entdeckt/erkannt wierd um anz ziel zu kommmen auch mit superkräften so das schleichen überden schlösserknacken usw uch nützliech sein könnte. Grade für schurken oder söldner die von Statten gesucht werden.  Aber das koste auch EP beim lehrne. Zu der ausage zuwenig grauzonen in superhelden geschichten sage ich nacher was muss erst mal los aber hier könnten ein Guter SL und eine entschlossende gruppe leicht abhielfe schaffen in dem sie einfach grauzonen schaffen/einbaun denke ich.
« Letzte Änderung: 7.04.2014 | 15:07 von Supersöldner »

Offline Crimson King

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Wegen der Bekanntheits von Superhelden und Fantasy Sachen.
Man könnte man ja die Leute fragen welche Superhelden sie kennen.
Anschließend fragt man sie welche Fantasy Sachen sie kennen.

Ich würde vermuten das mehr Superhelden genannt werden.
Respektive das es bei Fantasy kurz nach Herr der Ringe dunkel wird.
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Offline Auribiel

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Man könnte man ja die Leute fragen welche Superhelden sie kennen.
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Ich würde vermuten das mehr Superhelden genannt werden.
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=> Ich glaube, die Fantasy-Autoren sollten ihre Storys künftig auch einfach nach den Hauptfiguren benennen, irgendwie bleibt das einfach viel besser im Gedächtnis, als umständliche Namen.


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Offline Teylen

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Ich glaube nicht das ich auch nur einen in meiner Verwandtschaft finde der "Die Prinzen von Amber" oder "Dresden Files" kennt.
Ich könnte noch daran glauben das ich in der Firma vielleicht ein oder zwei finde die Dresden Files kennen, bei Amber wäre ich sehr baff.
Ich persönlich würde Amber nicht kennen, hätte man das Rollenspiel nicht an mich herangetragen. Wobei das selbe für Dresden Files gilt. @_@;

Wobei ich sowohl Harry Potter als auch Dresden Files nicht mehr bei der Fantasy verbuchen würde welche Fantasy-Rollenspiele wie Midgard, DSA, D&D, Warhammer, Malmsturm, Dungeon Slayer oder Pathfinder beackern.
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Eine Vermutung meinerseits wäre, dass Comics in D von sehr vielen Menschen als Kinder- und Jugendkram abgeheftet werden, während es vollkommen akzeptabel ist, als Erwachsener Fantasy oder SciFi zu lesen. Als Popcorn-Kino sind Superhelden auch für Otto Normal noch akzeptabel, sich aber ernsthaft damit auseinander zu setzen, wäre kindisch.

Rollenspiele haben zwar ein Stück weit das gleiche Problem, sind aber bei der Zielgruppe bereits seit 20 bis 30 Jahren etabliert.
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J.W. von Goethe

Supersöldner

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zum tehma Niecht genug grauzonen im Superkräfte PuP möchte ich gerne ein parr beispiele aus einem PuP an dem ich selber gearbeitet habe ( ruht aus zeitgründen zur zeit mache aber weiter in ein parr monaten) Forstellen. Die CIA. Die CIA versucht grade die ausbreitung des größten Drogenkartells der Welt und der Schwarzen Hand ( mieschung aus Terrorgruppe Armme, Sekte, und organesiertem Verbrächen) in die Usa zu verhindern ABER sie begehen auch seit jahrzenten Morde und so wenn es den Usa Nützt. Ist es nun die Pliecht einen ,,Helden,, mit ihnen zusammenzuarbeiten um die bevölkerung zu schützen oder siend sie asl mörder und folterer dazu zu böse? Eine Großstad wiell die von Armut und verbrächen beherschten teile der stadt mit einer mauer von der ober und mittel schiecht abtännen. Die örtlieche superheldin findet das gut weil es ,,diese verbrächer von normalen leuten vernhält,,. Doch was ist mit den Tausenden von leuten die einfach nur in den Elendsvierteln geboren wurden und die dann auch dort gefangen siend? Ein Junger superheld giebt sein bestes im Kampfe gegen das Böse so wie sein Vater vor ihm. Da sein Vater aber von Karttel getötte wurde( in warheit lebt er und wierd in einem Geheimlabor des kartells zur untetsuchung von Superkräfften Festgehalten) verliert er bei Drogenhändlern meist die konntrolle und tötet sie alle  stade sie zu verhaften. Er ist ansonnst ein vorbielltliecher Held also wie mit dieser Schwäche umgehen als zb sei teamkammerat? Die Bruderschafft ist ein geheimer zusammeschluss von Dieretoren der Superschurkengefängnisse die informationen austauschen und alles tuhen um massenausbrüche zu verhindern. Da verschidenste Länder (zb usa Russland) siech niecht mögen und es woll niecht erlauben würden das siecherheisrelewanntes wiessen weitergeeben wiert ist das ganze geheim. Die Angst vor einen massenausbruch hatt sie halb verückt geacht so das die bruderschaft alles tuhen würde das zu verhinder sie haben schon mindestenz einen superhelden getötet weil er wusst das es sie giebt und ihre siecherheit dadurch gefärdet war. Was tust du wenn sie diech bitte einen helden zu töten damit alles geheim bleibt und sie die wie sie es nähnen,,tore der hölle,, geschloßen halten könne. Es wäre mord am einem käpfer das guten aber wenn er sein wiessen weitergibt und die Bruderschaft zerschlagen wierd könnten tausende von Zieveliesten sterben. Was ist ,,Gut ,, was Böse,, in so einem Fall?

Offline Crimson King

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Supersöldner, kannst du mal versuchen, deine Texte in Absätze zu gliedern. An deiner Rechtschreibung könntest du auch arbeiten, falls das nicht irgendwie durch eine Krankheit bedingt ist. So, wie er da steht, ist dein Beitrag praktisch unlesbar.
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Na ja, hier geht es ja um Rollenspiele, nicht um das Genre an sich. Und ich würde ganz stark vermuten, dass selbst Casual Gamer dir sofort mehrere Fantasysysteme nennen könnten, aber kein Superheldensystem.

Dass das Genre bekannt ist, steht ja außer Frage. Das muss aber nicht unbedingt etwas damit zu tun haben, warum Superheldensysteme in Deutschland (oder, wie ich vermuten würde, in den größten Teilen Europas) wenig gespielt werden.
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