Was bedeutet lebenslanges Lernen für Elfen? Wie sehen elfische Karrieren aus? Wie sehen elfische Familien und Dynastien aus, mit deutlich mehr lebenden Verwandten? Sind Hochzeiten lebenslänglich? Wie steht die Gesellschaft zum Tod und vor allem zu Alter? Wann ist ein Elf erwachsen, wann gesellschaftlich akzeptiert? Wie ist es mit der Fruchtbarkeit? Was ist mit solchen Sachen wie Schuldknechtschaft und Sklaverei, wenn es um Jahrhunderte geht? usw.
Das sind durchaus interessante Fragen. Gut, einiges davon ist einfach eine Frage des Beschlusses. Z.B. Volljährigkeit, Fruchtbarkeit usw - das sind ja biologische Rahmenbedingungen. Was dann die Gesellschaft daraus macht, das ist dann eher eine Frage der logischen Konsequenzen.
Es ist z.B. auch irgendwie Usus in der Fantasy, dass Elfen zwar enorm langlebig sind, aber sich extrem wenig fortpflanzen. Das kann man nun auch auf verschiedene Weise rationalisieren, z.B.:
- wenn Elfen z.B. 50 Jahre brauchen, um auch nur aus dem Gröbsten rauszukommen, haben vielleicht die Erwachsenen einfach keine Lust, sich das öfter als unbedingt nötig anzutun.
- Elfen sind lausige Liebhaber
- Elfenfrauen haben nur sehr selten fruchtbare Phasen, z.B. 1mal alle 12 Jahre (statt 12mal pro Jahr).
- Elfen reinkarnieren. Es kann nur ein neuer Elf gezeugt werden, wenn ein anderer stirbt und dadurch eine Elfenseele frei wird.
Das mit der Reinkarnation von Elfen kommt übrigens in verschiedenen Settings vor. Z.B. bei Tolkien, wird aber auch in AD&D aufgegriffen. [Was dort dazu führt, dass Elfen als einzige Spielerrase nicht geresst werden können. Die 3E hat diese Besonderheit dann abgeschafft.]
Wenn freilich Reinkarnation ein Ding ist, würde das freilich das ganze Verhältnis zum Sterben wieder komplett ändern. Man wüsste ja, dass der eigene Tod nur ein kleiner Reset wäre; man würde zwar sein angesammeltes Wissen etc verlieren, aber man müsste sich keine Sorgen machen, komplett aus der Existenz zu scheiden.
Wenn aber die Verfügbarkeit von Elfenseelen der einzige begrenzende Faktor bei der Fortpflanzung ist, dann dürfte es niemals deutlich weniger Elfen geben als zu einem früheren Zeitpunkt. Selbst wenn 90% der Elfen ausgelöscht würden, könnten die restlichen 10% innerhalb von wenigen Jahren oder maximal Jahrzehnten die Population wieder auf STAN bringen.
fatalistische Weltsicht mit Hang zum morbiden anhängen. Vielleicht sind Elfen auch fähige Nekromanten, um das sterben ihrer Rasse zu verhindern.
Genau das erste habe ich in der Tat vor. xD Das mit der Nekromantie klingt auch irgendwie passend. Spiele da mit dem Gedanken, dass die Elfen ihre eigenen Götter verloren haben, und sich dann von den Menschengottheiten ausgerechnet die Göttin des Todes und der Magie ihrer angenommen hat. (Nicht zu verwechseln übrigens mit der Gottheit des Untodes, der sie spinnefeind ist.)
Wie und wo leben Elfen?
Haben sie noch eigene Reiche oder leben sie unter den anderen Rassen?
In meinem Settingergibt sich aus dem angedachten Hintergrund, dass die Elfen keine eigenen Staaten mehr haben. Vielleicht bilden sie innerhalb eines Reiches sowas wie eine Parallelgesellschaft aus, vielleicht gibt es auch ganze Siedlungen, die überwiegend von Elfen bevölkert sind. Aber sie machen nicht unbedingt ihre eigenen Gesetze.
Im vorherrschenden (von Menschen dominierten) Reich gibt es auch sowieso keine Sklaverei, aber selbst wenn, könnte man wohl erwarten, dass derlei Personenstände auf relativ kurze Zeiträume begrenzt würden. Schließlich gab es schon in der Realhistorie durchaus solche Bräuche, dass z.B. Sklaven nach 7 Jahren freigelassen werden mussten.
Aber wie gesagt, das ist hier eh nicht so akut.
Ich würde auch erwarten, dass sich die Elfen vorzugsweise in größeren Städten ansiedeln, und dort nicht unbedingt in Ghettos leben. Aufgrund ihrer Magieaffinität dürften sie tendenziell eher zur Oberschicht driften, denn wie heisst es so schön,
wer zaubern kann, der liegt nie unbequem. In Großstädten können sie ihre Studien besser betreiben und finden mehr Abnehmer für ihre Dienstleistungen.
Übrigens gefällt mir auch hier wieder der Bruch mit dem Baumkuschler-Image -- Elfen als vorwiegend urbane Kreaturen.
P.S.:
Achja, nur so um eine Hausnummer zu den Zeiträumen zu geben: der Niedergang der Elfen / Aufstieg der Menschen soll so vor etwa 2500 Jahren stattgefunden haben. Also schon ein Eckchen länger her. Selbst die langlebigsten Elfen werden diese Zeit nur noch aus den Geschichten über die Ur-Ur-Ur-etc-Großeltern kennen. Kurz, etwa vergleichbar mit unserer "Erinnerung" an z.B. die französische Revolution vor ~220 Jahren.
Gleichzeitig sind in diesem Setting die Menschen etwas langlebiger und halten sich länger frisch, wiederum auch dank weit verbreiteter Magie.