Entstanden wegen:
Zwischenfrage: Welches Genre hat denn ein settingloses Regelwerk?
Ich gebe zu, dass ich den Begriff Genre mal wieder ohne großes Nachdenken rausgehauen habe - aber ich gebe mich auch jetzt nicht groß mit einer ausufernden Definition ab* sondern antworte erst mal auf die Frage.
Savage Worlds hat schon so einige Sachen, die ziemlich klar Film- (bzw. Hollywood)-Konventionen oder ihren Gegenstücken in der Unterhaltungsliteratur zugeordnet werden können.
Dazu gehören die grundlegende Trennung zwischen Wild Cards und Mooks, die Tricks-Regelung als Sammelbecken für alles, was Helden in diversen Action- und Abenteuerfilmen in der Richtung eben so abziehen, das Shaken-Konzept, die Disarm-Regelung (insbesondere mit Fernkampfwaffen und obendrauf noch mit non-lethal-Variante) und eben auch die hier anlassgebende Regelung für nicht tödlichen Schaden.
"Harmlose" Bewusstlosigkeit und eine irgendwie geartete Trennung / Trennbarkeit von "richtigem" Schaden und Betäubungsschaden ist in Actionfilmen und entsprechender Unterhaltungsliteratur zu Hause.
Bei Licht betrachtet ist das genau so ein Unfug wie die Endlosmagazine in Actionfilmen.
Aber es ist a) so weit verbreitet, dass man meistens gar nicht mehr darüber nachdenkt, und b) für bestimmte Plots einfach unheimlich praktisch, wenn nicht sogar unerlässlich.
Dass es schon wieder ein bisschen hakt, wenn man eben nicht als (Drehbuch-)Autor die Kontrolle über den genauen Verlauf hat, sondern das in einem Rollenspiel angewendet werden soll, fällt einem zwar bei genauerem Hinsehen auf, stört aber selten wirklich.
*Hier im Forum ist vor einiger Zeit im Zusammenhang mit Savage Worlds das schöne Wort "Stallgeruch" gefallen.
Und das ist meiner Erfahrung nach in der Tat so: auch generische Regelwerke haben gewisse Grundannahmen, denen sie folgen.
Daran kann man zwar drehen, aber dennoch lässt sich ein "default" erkennen, der ziemlich gut Aufschluss darüber gibt, welche Gedankengänge das Regelwerk geprägt haben - und zwar meistens in einem Maß, dass man bei größeren Umbauten besser gleich ein besser passendes System nimmt.
"Generisches Regelwerk" heißt ja meistens erst mal nur, dass es kein Setting im GRW gibt, dafür mehrere offzielle einzeln, und dass die Grundregeln mit den offiziellen Settings auch ohne massive Anpassungen/Erweiterungen klar kommen.
Aber so ehrlich sind die meisten generischen Regelwerke nicht, dass sie das zugeben