Also aus meinen Erfahrungen als SL hab ich mittlerweile gelernt: Plane nur so viel wie unbedingt nötig.
Jedes Mal, wenn ich während der Planung so Sachen denke wie:
"Die Spieler werden heulen, weil das so dramatisch wird." oder
"Wenn da keiner Gänsehaut bekommt, weiss ich auch nicht.", dann schmeiss ich die betreffenden Szenen am besten gleich wieder über Bord, weil Rollenspiel - zumindest aus meiner Erfahrung heraus - so nicht funktioniert.
Klar ertappe ich mich immer wieder dabei, Szenen durchzuplanen, wie in einem Roman, aber dann muss ich mich echt bremsen, weils einfach nicht funkioniert, den Spielern vorzugeben, dass sie jetzt gefälligst emotional mitgerissen zu sein haben.
Ich behaupte auch einfach mal, dass das zum Teil daran liegt, dass man beim Rollenspielen eben auch durch viele Faktoren abgelenkt werden kann. Wenn der Pizzabote klingelt, während man den dramatischen Tod der vaterfigur beschreibt, dann ist die Emotionalität dahin. Wenn einer der Spieler auf dem Smartphone rumdrückt und mittendrin fragt, wo wir gerade nochmal sind, ebenso... Und als Spieler (und auch als SL) ist man ja auch generell nicht an jedem Abend zu gleichem Maße dazu in der lage, sich voll auf die Story einzulassen und einzutauchen.
Wenn ich mich hinsetze und mit Wonne Titanic gucke, dann heule ich im Zweifel Rotz und Wasser. Wenn ich dabei aber bügle und mit Freunden telefoniere, dann freu ich mich über das Knallbumm, aber emotional packt mich das halt nicht.
Wie dem auch sei... ich versuche mich bei der Planung mehr auf so Sachen zu beschränken wie:
"Meine Spieler freuen sich bestimmt, wenn NSC XY mal wiederr auftaucht." oder
"Die sind bestimmt überrascht, wenn sie herausfinden, dass Item XYZ in Wahrheit ganz anders funktioniert."
Entweder freuen sie sich und sich überrascht, oder eben nicht, aber das ist dann auch nicht schlimm.
Klingt blöd, aber Schraub die Erwartungen nicht zu hoch. passt schon ganz gut.
In der Regel kommen die coolsten Situationen eh ungeplant zustanden, wenn alle irgendwie im Spielfluss sind.
Und selbst wenns nicht superdramtisch war, freu ich mich am Ende immernoch drüber, einen netten Abend mit Freunden gehabt zu haben.