Spielweise*Gehirn verknot* *nachdenk*
Ok, ich glaube, dass ich dieses Mal jetzt tatsächlich verstanden hab, wie Fate gedacht ist gespielt zu werden - nach den weiteren Erklärungen und praktischen Beispielen von Dragon, dem Lesen des Kampfbeispiels, das Tar-Calibôr verlinkt hat und speziell nach dem letzten Post von Azzu. Ich hab auch versucht das in Worte zu fassen, aber bei beiden Versuchen kam leider was total Missverständliches und Ungenaues raus.
Ich werde mich also vorerst einfach darauf beschränken zu behaupten, dass ich es nun durchschaut habe und euch nach dem Praxistest (oder mehreren) mitteilen, ob es auch tatsächlich so war.
FatepunkteFatepunkte auszugeben ist also ein Mittel des Spielers, um die Fiktion nach seinem Wunsch zu gestalten oder zumindest zu beeinflussen, z.B. "Mein Charakter soll jetzt nicht getroffen werden" oder "Diese Sache ist so wichtig für meinen Charakter, dass er es auf jeden Fall schaffen soll" oder "Ich möchte, dass diese Sache in der Geschichte vorkommt." Der Aspekt, für den der Fatepunkt ausgegeben wurde rückt dadurch allerdings automatisch für einen Moment ins Rampenlicht der Erzählung, da man ja immer begründen muss, wie der Aspekt in der Situation hilft bzw. eine besondere Rolle spielt.
(Edit: Etwas allgemeiner formuliert, da Fatepunkte ja nicht nur für charakterspezifische Aktionen eingesetzt werden können.)Handhabung der Kombination von passiver und aktiver OppositionEine regeltechnische Detailfrage hab ich allerdings noch...
Auf den ersten Blick macht es keinen Sinn, dass der Charakter das Hindernis auch überwinden muss, wenn er drüber schießen will. Vielleicht will er aber gleichzeitig auch seine Deckung nutzen und nicht verlassen und schießt deswegen mehr oder weniger blind über die Theke, anstatt sich aus der Deckung zu begeben. Dann macht es durchaus Sinn, dass er z.B. die Theke als Malus auf seinen Schuss bekommt oder - weil eleganter - auch denen auf der anderen Seite als Deckung dient
Hervorhebung in Fettdruck von mir. Gibt es das tatsächlich in FC, dass passive Opposition (also ein Hindernis/Obstacle) als Modifikator auf eine Probe mit aktiver Opposition angerechnet wird? Entweder also als Malus auf den Würfelwurf des Angreifers oder als Bonus auf den Würfelwurf des Verteidigers? Mir schien das immer strikt getrennt zu sein. Das einzig Genauere, das ich darüber gefunden habe, ist im letzten Kommentar dieses Blog-Eintrags hier:
http://www.faterpg.com/2013/richards-guide-to-blocks-and-obstacles-in-fate-core/Usually obstacles used to help defences (without invoking) such as the trench or bunker you suggest provide a ‘difficulty floor’ on anyone trying to shoot the protected target, but they can still roll their athletics to dodge if that isn’t adequate.
Das heißt für mich, dass ein Angreifer, der den Schmuggler hinter der Bar treffen will, erst einmal ein hoch genuges Ergebnis haben muss, um den Schutz der Bar zu überwinden. Schafft er das jedoch, so muss der Schmuggler sich aktiv verteidigen, erhält dabei aber keinen Bonus mehr. Böte die Bar also z.B. eine passive Opposition von 2 und der Angreifer hat ein Ergebnis von 1 oder 2 so prallt der Schuss direkt ab. Hat er jedoch ein Ergebnis von 3+, so muss der Schmuggler aktiv Verteidigung würfeln, um nicht doch noch getroffen zu werden und zwar ohne Bonus auf seinen Wurf durch die Bar als Obstacle
und gegen das volle Ergebnis von 3+. Auch auf der Angreiferseite würde also die passive Opposition der Bar nicht vom Ergebnis des Wurfs abgezogen.
FazitUnd die Moral von der Geschicht: weniger denken, mehr spielen
Mag sein, dass das der einfachere Weg wäre.
Aber so ticke ich nicht. Ich muss erst einmal wissen, mit was ich es da eigentlich genau zu tun habe und wie es gedacht ist, bevor ich mit gutem Gefühl loslegen kann. Das trifft besonders dann zu, wenn ich SL bin und zu erwarten ist, dass ich viele Fragen zum Wie, Warum und "Welche Überlegungen stecken dahinter" des Systems werde beantworten müssen.