Zuerst:
Ich halte solche Angaben für eine nützliche Information, weil sie mir sagen, wie das Setting gedacht ist.
Wenn es natürlich eklatante Widersprüche gibt, muss man sich überlegen, ob man sich am reinen Zahlenwert orientiert und den ganzen Rest anpasst oder umgekehrt - wobei Letzteres die deutlich einfachere Variante ist.
Was denkt ihr über die einzelnen Varianten?
Löst es bei euch eine Erwartungshaltung bezüglich der Gruppe aus?
Das heißt das etwa 80% der Charakter in einem Detroit Szenario Schwarze sind.
Das es innerhalb einer Shadowrunde eher selten, und wenn dann nur einen Magier gibt.
Eine Erwartungshaltung bezüglich der SC-Gruppe löst das bei mir nicht aus.
So kleine Gruppen können gerne statistische Ausreißer sein, insbesondere dann, wenn es keine ähnlich strukturierten NSC-Gruppen gibt.
Der wichtigste Faktor aber ist der:
Je nach Umfeld, in dem man sich bewegt, wird eine Vorauswahl getroffen, die die reine Zahlenangabe in diesem Kontext entwertet.
Wie viel Prozent der Bevölkerung sind z.B. Arzt?
Und stellt sich jetzt wegen dieser Zahl einer auf einen großen Ärztekongress und sagt denen, dass sie alle gar nicht hier sein dürften?
Bei Shadowrun sind die Magier immer wieder Diskussionsgegenstand, und gerade da finde ich solche Zahlenspielereien sehr interessant und aufschlussreich. Gerade im Vergleich zu offiziellen Abenteuern und Beschreibungen von Konzernanlagen etc., wo einem die Magierdichte auch ungewöhnlich hoch vorkommt - dafür aber zu wenige Initiaten gemessen am spielmechanischen Aufwand.
Wie geht ihr mit scheinbaren oder vorhandenen Widersprüchen im Setting um?
Bei Vampire kommt man für eine ausgefüllte Camarilla Struktur auf die Anforderung in einer Millionen Metropole spielen zu müssen wie sie selbst in den Südstaaten der USA kaum zu finden ist. Wobei sich das Spiel in der Regel tatsächlich stark auf die Innenstädte, allenfalls etwas die Aussenbezirke konzentriert. Das heißt der Speckgürtel weniger eingebunden ist.
Bei Shadowrun strahlen mich auf allen paar Seiten magische Figuren an und auch die Darstellung des weiteren Setting erweckt nicht den Eindruck als würden sich die Magie begabten im kleinen einstelligen %-Bereich bewegen.
Wenn ich Widersprüche entdecke oder mir etwas zumindest nicht stimmig vorkommt, überlege ich mir recht genau, wo ich mit der Korrektur ansetze.
Konkret für Vampire finde ich einen Vampir pro 100.000 normaler Menschen enorm wenig.
Da würde ich tatsächlich erst einmal an der reinen Zahlenangabe drehen.
Bei SR finde ich das Thema recht komplex, eben wegen der o.g. Vorauswahl.
Wer sich in stark gesicherte Bereiche begibt, wird auch entsprechend oft auf Sicherheitsmagier treffen.
Dabei darf man eben nicht tausende von magisch ungeschützten Objekten vergessen, in die man eben nicht eingedrungen ist, weil es da nichts zu holen gibt...
Gibt es eurer Ansicht nach Nachteile wenn man die Verteilung einfach so ignoriert?
Eine "nackte" Zahlenangabe kann man natürlich ignorieren.
Man kann ja auch nur mit etwas Aufwand was damit anfangen, und wenn man diesen Aufwand nicht betreiben will, braucht man auch die Angabe nicht.
Komisch wird das erst, wenn man so massiv von der Vorgabe abweicht, dass es offensichtliche Auswirkungen auf das Setting hat.
Für SR z.B. ganze Stadtteile, die magisch aktiv sind...so ist das Setting klar erkennbar nicht gedacht und man sollte dann schon wissen, warum man das so macht.